Vermisste 23-jährige Nathalie M. aus Stadum tot aufgefunden

PurePu schrieb:Also der ständige Bezug auf die "Vorgeschichte" ist mir etwas suspekt. Die "Vorgeschichte" ist ein Fall aus dem Jahr 2004. Das macht es nicht besser, aber

@DieMichi
Mehr muss ich dazu wohl nicht sagen. Ich lasse mir nicht das Wort im Mund herumdrehen.

DieMichi schrieb:Was ich mich in diesem Fall frage, ist warum Nathalie sich auf einmal doch mit ihm getroffen hat. Sie hat ihn ja, wie zu lesen war, bereits öfter abblitzen lassen. Hat er sich nun wieder als jemand anders ausgegeben, und sie hat ihn zu spät erkannt (als sie schon im Auto saß)? Das wäre ja äußerst dramatisch, wenn sie vorher nicht gesehen hätte, wer der Fahrer ist. Oder hat sie sich "breitschlagen" lassen, und sich doch mit ihm getroffen, weil sie Geld brauchte? Vielleicht mangelte es auf der Internetplattform an Freiern und sie dachte sich, okay, ich bringe es hinter mich und mach es für die 100 Euro. Beides sehr verstörend.

Geldnot könnte möglich sein.

Ebenso aber auch, um endlich Ruhe vor ihm zu haben, weil er einfach nicht locker lassen konnte und er es auch über mehrere verschiedene Profile immer wieder versucht hatte an ein Treffen zu kommen. Vielleicht hat er ihr auch noch mit schlechten Bewertungen gedroht und letztendlich ließ sie sich dann doch auf ein Treffen ein.
Lieber ein Ende (Sextreffen) mit Schrecken als ein Schrecken (ständige digitale Belästigung) ohne Ende.

Zu dem anderen:
Möglich, dass sie zwar wusste, zu wem sie ins Auto gestiegen war, sie daraufhin aber gleich mit dem Elektroschocker außer Gefecht gesetzt wurde. Bewusstlos durch die Stromstöße wurde und er so ungestört sich ein Plätzchen im Wald für alles weitere suchen konnte.
Vielleicht hat er auch gleich gewisse Papiere (Perso und Karte) entsorgt. Aber würde das Sinn machen? Wäre das logisch? Also um eine falsche Fährte zu legen bzw. weil er gehofft hatte, man würde dann nur in unmittelbarer Nähe des Treffpunkts nach ihr suchen?

Und hätte das Opfer die Gegenstände selber entsorgt, weil sie vielleicht schon etwas ahnte, hätte er das dann nicht eigentlich mitbekommen müssen und hätte die Gegenstände daraufhin wieder eingesammelt?

Mysteriös bleibt das wirklich.

rhapsody3004 schrieb:Zu dem anderen:
Möglich, dass sie zwar wusste, zu wem sie ins Auto gestiegen war, sie daraufhin aber gleich mit dem Elektroschocker außer Gefecht gesetzt wurde. Bewusstlos durch die Stromstöße wurde und er so ungestört sich ein Plätzchen im Wald für alles weitere suchen konnte.

Nein, der TV ist mit ihr noch zu einem Geldautomaten gefahren:
"Anschließend fuhr der 46-jährige Lkw-Fahrer mit Nathalie M. zu einer Bankfiliale, wo Thomas P . 100 Euro abhob. Dann setzten das spätere Opfer und ihr mutmaßlicher Mörder ihre Fahrt fort, steuerten dabei ein Waldstück in der Nähe von Schafflund ein. Zuvor schickte die 23-jährige Frau ihrem Freund, der als Soldat oft unterwegs ist und offenbar nichts von den Nebenverdiensten der Kellnerin wusste, auf WhatsApp noch ein Herz-Emoji. Im Wald wurde Nathalie M. aus Stadum schließlich getötet, die genauen Umstände sind allerdings nach wie vor unklar."
https://www.nordbuzz.de/schleswig-holstein/nathalie-polizei-flensburg-mord-frau-vermisst-staatsanwaltschaft-verdacht-leiche-ermittlungen-zr-12951642.html (Archiv-Version vom 06.01.2020)

phil77 schrieb:Nein, der TV ist mit ihr noch zu einem Geldautomaten gefahren:
"Anschließend fuhr der 46-jährige Lkw-Fahrer mit Nathalie M. zu einer Bankfiliale, wo Thomas P . 100 Euro abhob. Dann setzten das spätere Opfer und ihr mutmaßlicher Mörder ihre Fahrt fort, steuerten dabei ein Waldstück in der Nähe von Schafflund ein. Zuvor schickte die 23-jährige Frau ihrem Freund, der als Soldat oft unterwegs ist und offenbar nichts von den Nebenverdiensten der Kellnerin wusste, auf WhatsApp noch ein Herz-Emoji. Im Wald wurde Nathalie M. aus Stadum schließlich getötet, die genauen Umstände sind allerdings nach wie vor unklar."

Das hatte ich tatsächlich vergessen/übersehen.

Könnte dann nur bedeuten, dass sie, nachdem sie die SMS verschickt hatte, im Wagen mit dem Elektroschocker außer Gefecht gesetzt wurde und daraufhin setzte der Angeschuldigte dann die Fahrt in das Waldstück fort.
Vielleicht dachte er, dass sie irgendwelche Standortinformationen per WhatsApp preis geben könnte? Sie wird ihm bestimmt nicht den wahren Grund der Nachricht genannt haben bzw. wird er den bestimmt nicht gewusst haben. Aber ist weit hergeholt.
Wahrscheinlicher ist wirklich, dass das Opfer tatsächlich bis zum Wald völlig arglos gewesen ist und erst im Wald etwas passiert sein muss, was dann wieder alles mögliche gewesen sein könnte.
Der Elektroschocker hat dabei aber garantiert eine Rolle gespielt. Nur übers Warum/Wofür der Elektroschocker und wie genau zum Einsatz gekommen und/oder ob der Elektroschocker vielleicht sogar auch die Tatwaffe gewesen sein könnte, lässt sich weiterhin rätseln.

Die WhatsApp soll schon um 12:28 Uhr versendet worden sein, erst danach um 12:36 Uhr ist NM mit dem Bus nach Schafflund gefahren.
Wenn diese Angaben so richtig sind, kann NM nichts kompromittierendes über den Mann, den sie treffen wollte, geschrieben haben.




BILD

Das Zeitfenster, in dem die Tat passiert sein muss, wird damit noch kleiner.

rhapsody3004 schrieb:Sehe es ja ähnlich wie du. Aber juristisch ist es leider nicht ausreichend. Annehmen, persönlich etwas stark vermuten, was ich auch tue, (auch wegen der Vergangenheit des Angeschuldigten), können wir aber letztlich alle hier.

Ja, und so wird es auch damals gewesen sein.

Aloceria schrieb:Was unterscheidet den "echten" Sadisten vom "unechten"? In der BDSM-Szene geht es um das einvernehmliche Ausleben von Fantasien von Menschen, die das, vorher exakt abgemacht, miteinander tun möchten.

Für den echten Sadisten nach meiner Definition ist es kein Fantasiespiel, der hat Spaß dran, anderen weh zu tun. Er hält sich gerade nicht an das, was abgemacht wird - oder nur wegen der Kontrolle durch Dritte - und der Spaß geht für ihn eigentlich erst dann los, wenn das Codewort gefallen ist.

Sherlocke schrieb:Für den echten Sadisten nach meiner Definition ist es kein Fantasiespiel, der hat Spaß dran, anderen weh zu tun. Er hält sich gerade nicht an das, was abgemacht wird - oder nur wegen der Kontrolle durch Dritte - und der Spaß geht für ihn eigentlich erst dann los, wenn das Codewort gefallen ist.

Mir ist in der Szene nie jemand untergekommen, der sich so einen (Sex-)Partner gewünscht hätte. Auch masochistische und devote Menschen sind doch nicht lebensmüde. Sonst würden sie sich wohl gezielt in echte Risikosituationen begeben und nicht die BDSM-Szene suchen. Insofern kann ich das hier nicht bestätigen:

Sherlocke schrieb:Habe mal gelesen, dass in der SM-Szene echte Sadisten hochbegehrt wären.

Aloceria schrieb:Mir ist in der Szene nie jemand untergekommen, der sich so einen (Sex-)Partner gewünscht hätte. Auch masochistische und devote Menschen sind doch nicht lebensmüde. Sonst würden sie sich wohl gezielt in echte Risikosituationen begeben und nicht die BDSM-Szene suchen. Insofern kann ich das hier nicht bestätigen:

Tja, dann bleibt für die "echten Sadisten" halt die Frage, wie sie sich "selbst verwirklichen" können.

Arme Nathalie. Aber vielleicht sehe ich es ja zu schwarz.

rhapsody3004 schrieb:und er es auch über mehrere verschiedene Profile immer wieder versucht hatte an ein Treffen zu kommen. Vielleicht hat er ihr auch noch mit schlechten Bewertungen gedroht und letztendlich ließ sie sich dann doch auf ein Treffen ein.

Wenn er es mehrmals über verschiedene Profile versucht hat, dann hat sie vermutlich gar nicht gemerkt, dass es immer derselbe ist. Vielleicht hat er es jedes Mal auf einer andere "Tour" probiert, und irgendwann hat es dann geklappt. Woher sollte sie dann wissen, dass immer ein und derselbe Mann dahinter steckt. Klar ist sie dann arglos ins Auto gestiegen.

Ich hoffe, dass man die Kommunikation der ersten Annäherungsversuche rekonstruieren konnte. Dann weiß man vielleicht, was er wirklich wollte.

Tritonus schrieb:Vielleicht hat er es jedes Mal auf einer andere "Tour" probiert, und irgendwann hat es dann geklappt

Ich halte es für gut möglich, dass er bei den Fehlversuchen immer seine sexuellen Sonderwünsche angesprochen hat und damit bei ihr gescheitert ist.
Dann hat er mit einem neuen Profil möglicherweise nichts mehr davon erwähnt und dann hat es geklappt.
Der Elektroschocker könnte dazu gedient haben, dass er seine Sonderwünsche auch ohne Absprache und nicht einvernehmlich bekommt.

Ich finde, die Tatsache, dass er 100 Euro abhob, spricht auch dafür, dass Ns Tod geplant war. Er hatte nicht einmal Geld dabei.

Sherlocke schrieb:Ich finde, die Tatsache, dass er 100 Euro abhob, spricht auch dafür, dass Ns Tod geplant war. Er hatte nicht einmal Geld dabei.

Interessanter Gedankenansatz.
Aber wie hätte er sie ohne Geld dazu bringen können, mit ihm mitzufahren?

Kreuzbergerin schrieb:Interessanter Gedankenansatz.
Aber wie hätte er sie ohne Geld dazu bringen können, mit ihm mitzufahren?

Entweder hat er mit Vorkasse nicht gerechnet (sie war ja keine "echte Prostituierte") oder - andere Möglichkeit - sie willigte in irgendetwas ein gegen Aufpreis. Glaube ich aber nicht, denn dann hätte er ja gleich mit der Tür ins Haus fallen müssen.

Vielleicht hat sie ihr Todesurteil auch besiegelt, indem sie mehr forderte, um sich überhaupt einzulassen. Dann wäre doch die verletzte Eitelkeit Tatmotiv. Glaube ich aber nicht, denn wozu dann der Elektroschocker?

@Sherlocke
Je mehr ich über dieses Geldabheben nachdenke, desto mehr tendiere ich dazu, dass es dafür spricht, dass er zumindest vor dem Treffen keine Tötungsabsicht hatte.
Wenn er vorgehabt hätte, sie zu töten wäre es einfacher und problemloser gewesen, den vereinbarten Betrag in bar dabeizuhaben.
Nach der Tötung hätte er ihr das Geld wieder abnehmen können.

Ich denke eher, dass geplant war, sie zu etwas zu bringen was sie nicht wollte.
Und möglicherweise war er wirklich überrascht, dass sie das Geld im voraus verlangte.

@Kreuzbergerin
Liebe Kreuzbergerin, ich nehme deine Beiträge sehr ernst. Meinst Du also, das Geldabheben war noch Zeichen seines guten Willens? Immerhin saß sie bereits in seinem Auto und er hätte sie schon überwältigen können?

Sherlocke schrieb:Meinst Du also, das Geldabheben war noch Zeichen seines guten Willens? Immerhin saß sie bereits in seinem Auto und er hätte sie schon überwältigen können?

Ich nehme an, dass sie sich in der Nähe der Bushaltestelle getroffen haben und stelle mir diese Straße als sehr stark befahrene Straße von Niebüll nach Flensburg vor.
Ob man dort einen Beifahrer ganz ohne Aufsehen zu erregen in seine Gewalt bringen und überwältigen kann, weiß ich nicht.