puntanorte schrieb:Mich würde interessieren, weshalb/womit er bei der Polizei schon auffällig (aktenkundig?) war.
Interessant wäre vor allen Dingen, ob die Vorstrafen einschlägig sind (also Sexualdelikte welcher Art auch immer), oder "nur" andere Dinge in Richtung jugendlichem Missverhalten (Vandalismus, Ladendiebstahl, o.ä.). Letztere will ich auch nicht schönreden, aber falls es bereits Sexualdelikte waren, dann würde das auf jeden Fall schon eine gewisse Tendenz/Veranlagung in die Richtung beim Täter zeigen.
auchhier schrieb:Außenstehende aus dem weiteren Umfeld können sicher eine Eischätzung darüber geben, ob sie den Mann eher als "eigensinnigen" Einzelgänger oder als sympathischen offenen jungen Familienvater erlebt haben etc.
Eigensinn macht noch lange keinen Verbrecher.
sundra schrieb:Das ist richtig, aber Du wirst nicht leugnen können, dass die Angehörigen der Opfer sehr häufig dabei ein bisschen untergehen und das wollte ich einfach noch einmal zum Ausdruck gebracht haben.
Dass das Opfer und dessen Angehörige die Leidtragenden an einem Verbrechen sind, ist klar. Das lässt sich durch nichts wieder gut machen oder ausgleichen. Oder was denkst du, könnte man an der Situation verbessern?
sundra schrieb:Man hört leider oft davon, dass es für die Angehörigen viel erschwerender ist, Hilfe zu bekommen, als für den oder die Täter.
"Man hört leider oft..."... Entspricht es denn der Wahrheit, oder ist das eher typisches Justiz-Bashing?
Fakt ist: Der Täter bekommt die "Hilfe" (oder sagen wir lieber: Behandlung) aufgezwungen, als Auflage zu seiner Strafe oder eben als Teil der Haft. Die Angehörigen hingegen leben in Freiheit und müssen als freie Menschen ihr Leben selbst organisieren, und demnach auch selber medizinische Hilfe suchen (wobei man Angehörigen bei Verbrechen im Normalfall definitiv hilft und ihnen Ansprechpartner im medizinischen Bereich oder bei Hilfsvereinen vermittelt). Ich sehe da einen großen Unterschied, die Lebenssituationen lassen sich gar nicht miteinander vergleichen.
sundra schrieb:Trotzdem kann ich kein Mitleid empfinden mit dem Täter, der ja so freundlich, normal oder sonstwas auf den Fotos aussehen mag und es ist mir auch egal, ob er in seiner Freizeit geangelt hat etc..
Wer redet denn von Mitleid? Es ging allein darum, dass Du eines seiner vielen Hobbies (Ruinen angucken - und das hat er wohl nichtmal so oft gemacht) als tatbezogen betrachtest, andere Hobbies (Angeln, Radfahren) aber nicht. Wieso? Ist doch völlig willkürlich.
sundra schrieb:Natürlich gebe ich Dir recht, dass die Familie des Täters auch darunter leiden wird
Das habe ich doch gar nicht geschrieben?!
Rao schrieb:Schiere Triebabfuhr per Anfahren und Ermorden einer fremden Frau, weil er selber im Leben nix auf die Reihe kriegt, so wie bei anderen, die sich zwanghaft ritzen "müssen" (Gewalt gegen sich selber ausüben), weil der angestaute Frust an irgendwem ausgelassen werden muß?
Deine Einschätzung zu den Motiven für selbstverletzendes und suizidales Verhalten geht ziemlich an der Realität vorbei. Das nur mal am Rande. Abgesehen davon hat der Täter nie gesagt, dass er Frau Eaton töten musste, weil er gefrustet ist. Das wurde hier aus einem Artikel interpretiert, in dem das so eindeutig gar nicht stand. Ich tippe eher auf ein "normales" Sexualdelikt - er "musste" seinen Trieb befriedigen. Mit dem restlichen Leben hat das nicht zwingend was zutun.
puntanorte schrieb:Und den Verarbeitungsprozess nach dem Tod eines nahen Angehörigen, egal, ob gewalttätig, Unfall, Krankheit, plötzlich, Krieg, Flucht, muss jeder Mensch auf dieser Welt durchmachen. Das ist immer furchtbar. Trotzdem braucht man es nicht dauernd betonen. Dafür Mitgefühl zu haben ist für mich und die allermeisten Menschen auf diesem Planeten selbstverständlich.
Dankeschön, das kann ich voll und ganz unterschreiben!