Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet
12.06.2019 um 18:55AntieStone hatte hier
Beitrag von AntieStone (Seite 77) S. 77
den Link zu einem sehr interessanten Podcast (https://www.hr2.de/gespraech/der-tag/podcast-der-tag/kopfschuss-und-rechter-applaus---ein-tod-und-die-folgen-im-netz,podcast-episode47170.html (Archiv-Version vom 23.06.2019)), vom 05. Juni, vom Sender HR2 gebracht. Im folgenden habe ich den wichtigsten Teil transskibiert. Besonders interessant ist das Interview mit Prof. Martin Rettenberger am Anfang, er ist Rechtspsychologe und Direktor der kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden. Es geht um ein Täterprofil:
Moderator ist Uwe Berndt
Und ich weiße noch mal daraufhin dass der Ort des Einschusses im Kopf vermutlich ebenfalls auf einen professionellen Täter hinweist. Weil in diesem Bereich des Schädels der Schädelknochen, relativ zum restlichen Schädel, relativ dünn ist. Und möglicherweise - was von der Polizei höchstens nach Festnahme des Täters vielleicht veröffentlicht wird - wurde eine Art Dum-Dum-Projektil/Kugel verwendet, die eine maximale Umsetzung der Kugelenergie in Zerstörungsenergie im Körper bedeutet. Der Täter konnte mit dieser Art Kugel sicher sein, nur einen einzigen Schuss zu benötigen.
Beitrag von AntieStone (Seite 77) S. 77
den Link zu einem sehr interessanten Podcast (https://www.hr2.de/gespraech/der-tag/podcast-der-tag/kopfschuss-und-rechter-applaus---ein-tod-und-die-folgen-im-netz,podcast-episode47170.html (Archiv-Version vom 23.06.2019)), vom 05. Juni, vom Sender HR2 gebracht. Im folgenden habe ich den wichtigsten Teil transskibiert. Besonders interessant ist das Interview mit Prof. Martin Rettenberger am Anfang, er ist Rechtspsychologe und Direktor der kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden. Es geht um ein Täterprofil:
Moderator ist Uwe Berndt
Bei 05:00: U.Berndt: "Ob es nun im juristischen Sinne ein Mord war oder Totschlag, das kann man noch nicht sagen solange die Polizei Täter und Motiv nicht kennen, aber wir können mal ein paar typische Merkmale dieses Falls uns genauer ansehen. Dabei hilft uns jetzt Professor Martin Rettenberger, er ist Rechtspsychologe und Direktor der kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden: "Schönen guten Abend!". "Guten Abend, Hallo" "Also man hat immerhin inzwischen ein Projektil gefunden, es war eine Kleinkaliberwaffe. Wer benutzt denn in der Regel eine solche Kleinkaliberwaffe?"Fazit: Die Tatausführung deutet auf einen ziemlich kaltblütigen und professionellen Täter hin. Und damit dürften einige bisher Verdächtige ausscheiden.
"Also ich glaube dass es von Seiten der Kriminalpsychologie oder von der Kriminologie erst mal Sinn macht zu kucken welche Tatkonstellationen denn wie häufig vorkommen. Also was kommt häufig vor, was kommt selten vor. Und wir wissen aus den vorsätzlichen Tötungsdelikten, aus diesem Deliktbereich, aus den Statistiken dass dort zumindestens in Ländern wie in Deutschland, in denen Schusswaffen relativ selten generell in der Bevölkerung vorliegen, dass dort in aller Regel, die Delikte, die im sozialen Nahraum passieren, also die meisten Straftaten, die meisten Gewalttaten, die meisten Tötungsdelikte passieren im sozialen Nahraum, dass die erst mal OHNE eine Schusswaffe passieren. D.h. damit hat man schon mal Hinweise, dass es sich um eine besondere Tatkonstellation handelt. Davon kann man wiederum auch ein paar Hinweise ableiten wie denn die Täterpersönlichkeit einzuordnen sein könnte."
Bei 06:25: U.Berndt: "Was könnte man daraus schließen?" "Wenn wir den ganzen Bereich der Affekt-Delikte, die im sozialen Nahraum passieren, zunächst mal als eher unwahrscheinlich einordnen, dann kann man überlegen dass es sich um eine mit einem höheren Planungsgrad ausgeübte Tat handelt, also eine Person ist, die mit Vorbereitung diese Tat ausgeübt hat, die sich also vorher Gedanken gemacht hat, was sie genau zu welchem Zeitpunkt machen will - man kann davon ausgehen, dass er eine solche Waffe mit sich führen muss, die sich besorgen muss, dass man auch damit umgehen muss. Und das zeugt von Planungsgrad und das zeugt natürlich auch, wenn man es etwas salopp ausdrücken will von einer gewissen Kaltblütigkeit, die zumindestens auch in der Persönlichkeit zu vermuten sein kann."
Bei 07:10: U.Berndt: "Also eine Tat im Affekt schließen sie aus, weil man nicht jeden Tag eine Waffe dabei hat. Also man kann nicht, wenn irgendwo ein Messer liegt, dass man aus Versehen zusticht, weil man sich geärgert hat. Das ist bei einer Waffe in Deutschland eher nicht der Fall." "Das klingt etwas komisch, aber wir können in unserer Wissenschaft zunächst mal nichts ausschließen, aber wir können sagen was ist wahrscheinlich, was ist unwahrscheinlich und ich denke dass hier vieles dafür spricht dass das übliche Affekt-Tat-Verhalten, die übliche Affekt-Tat-Konstellation hier erst mal in den Hintergrund rücken kann. Sie kann natürlich trotzdem auftreten, aber ich würde es zunächst mal für eher unwahrscheinlich halten."
Bei 07:45: U.Berndt: "Und, was wir noch wissen: Es war ein Schuss aus nächster Nähe. Der Mann ist nicht über die Straße hinweg erschossen worden, obwohl seine Terrasse frei zugänglich war - man hätte auch von der Ferne schiessen können. Der Schuss war aus nächster Nähe. Was sagt das für Sie aus?" "Also auch hier muss man davon ausgehen, dass so eine Konstellation sich nur dann ergeben kann, wenn der Täter genau weiß was er tut, also auch hier würde ich einen gewissen Planungsgrad vermuten. Weil man sich ansonsten ja dem Opfer nicht so sehr näher kann. Ansonsten würde man auch eher auf Nummer sicher gehen, das von einer größeren Entfernung aus machen. Das spricht aus meiner Sicht auch für eine Planung, auch das kann man in Richtung Kaltblütigkeit interpretieren, weil da viel dazu gehört. Also auch wenn es in unseren Filmen und Büchern immer so nach einem üblichen Tatverhalten aussieht: Aus nächster Nähe so ein Gewaltdelikt zu begehen das braucht eine bestimmte Persönlichkeit, die meisten Menschen Gott sei Dank nicht aufweisen."
Und ich weiße noch mal daraufhin dass der Ort des Einschusses im Kopf vermutlich ebenfalls auf einen professionellen Täter hinweist. Weil in diesem Bereich des Schädels der Schädelknochen, relativ zum restlichen Schädel, relativ dünn ist. Und möglicherweise - was von der Polizei höchstens nach Festnahme des Täters vielleicht veröffentlicht wird - wurde eine Art Dum-Dum-Projektil/Kugel verwendet, die eine maximale Umsetzung der Kugelenergie in Zerstörungsenergie im Körper bedeutet. Der Täter konnte mit dieser Art Kugel sicher sein, nur einen einzigen Schuss zu benötigen.