Drei Tote in Pension in Passau aufgefunden

pausenkasperl schrieb:Woher konnte die "Vollstreckerin" wissen, dass das Töten der Beiden geräuschlos (ohne Angstschreie) vor sich geht und nicht umgehend jemand an die Zimmertüre klopft und versucht, die Türe mit dem Zweitschlüssel zu öffnen?

Es war abgesprochen. Warum sollte da jemand aus Angst schreien? Ich denke ein Treffer wirkt ähnlich wie ein Treffer mit einer Pistole. Die werden nicht wirklich gelitten haben denke ich. Und darüber werden sie sicher Bescheid gewusst haben.

Die Tür kann man abschliessen und den Schlüssel weg legen. Sehe da erstmal keine Ungereimtheiten...

falstaff schrieb:Da hätten wir ja schon was: Er wäre nicht der erste Betrüger und Hochstapler der in dem Moment zum Mörder oder Selbstmörder wird, in dem sein Lügengebäude droht zusammenzustürzen. Vielleicht war ihm die Justiz auf der Spur und er hatte keine Lust auf Gefängnis?

Ja ich schätze auch, dass er ziemlich Dreck am Stecken hatte. Woher kam sonst der Audi A8, das Gestüt, gekaufte Pferde für 100000 Euro?

@EDGARallanPOE: Gemach, gemach, nicht (alleine) an der ungewöhnlichen Ausführung des Suizids festbeißen.

Zudem die Rosenkreuzer auch keine homogene Gruppierung sind, u.a. gehören hierzu bzw. leiten sich daraus auch ab die Sonnentempler oder eben das Lectorium Rosicrucianum (mit dem sog. Transfigurationsprozess).

Vielmehr ist bei mir grundsätzlich der Cult-Radar angesprungen. Und räumlich in der Nähe: Das LCR, daher Denkansatz.

@falstaff: Wie von Dir geschrieben: "Kleinguru aus der pfälzischen Provinz", auch eine Möglichkeit. Ein obskure Gesellschaft in jedem Fall.

jeangreen schrieb:Ja ich schätze auch, dass er ziemlich Dreck am Stecken hatte. Woher kam sonst der Audi A8, das Gestüt, gekaufte Pferde für 100000 Euro?

Wenn man Zugriff auf das Konto anderer Menschen hat ist es relativ einfach, Sachen auf pump zu kaufen, ohne zu zahlen - Den Schufaeintrag bekommen ja dann die Konteninhaber. Alles was er brauchte waren ein paar naive, finanziell unerfahrene Opfer. Natürlich ist das aber kein nachhaltiges Geschäftsmodell, weil man einerseits die alten Opfer bei der Stange halten und immer wieder neue rekrutieren muss. Und womöglich kam es gerade deshalb zu diesem bizarren Finale...

Ich denke hier steckt wie so oft nicht mehr dahinter als Sex, Macht und Geld. Kein Kult, keine Botschaft, keine anderer Tragödie...

Ist natürlich Spekulation, würde aber so gut wie alle bekannten Aspekte des Falles abdecken.

falstaff schrieb:Ich denke hier steckt wie so oft nix anderes dahinter als Sex, Macht und Geld. Kein Kult, keine Botschaft, keine anderer Tragödie...

Ich glaube auch nicht, dass dies eine Sekte war, sondern der Mann scheint mir ein klassischer Hochstapler gewesen zu sein, der für die Frauen als sogenannter "Sugar Daddy" fungiert hat. Warum dies in einem Massenselbstmord endete, kann ich immer noch nicht ganz verstehen. Müssen wir wohl auf weitere Ergebnisse waren.

Die Mittelalter-Szene ist übrigens nicht sehr homogen, sondern vereint viele verschiedene Strömungen unterschiedlicher Szenen. Es gibt „Mittellter-Gothic“ als auch „Neo-Gothic“ und so weiter. Also es schließt sich nicht gegenseitig aus.

Die Armbrust wurde als Tötungsinstrument beispielsweise in der beliebten Serie Game of Thrones benutzt, die ja auch gewissermaßen in einem mittelalterlichen Setting spielt.

Ich bleibe bei meiner Theorie, dass der Mann entweder selbst die zwei Frauen aus Wittingen umbrachte oder zusammen mit den zwei anderen Frauen. Könnte vlt Streit um Geld gewesen sein oder dass die beiden aus Wittingen sich vom Verhältnis lösen wollten. Und die Selbstmorde waren „lieber tot als Knast“- Handlungen

Also es ist ja durchaus möglich dass es einmal Mord und einmal erweiterter Suizid war. Falls alle 5 Personen eine Gruppe waren, kann es sein dass die zwei ermordeten Frauen für die gesamte Gruppe eine Gefahr dargestellt haben (sie wollten z.B. aussteigen und hätten damit vielleicht verübte Verbrechen der Gruppe in der Vergangenheit öffentlich gemacht) und somit sterben mussten. Da es von diesem Punkt an sowieso keinen Weg zurück mehr gab, dann von der Kerngruppe der erweiterte Suizid. Wie auch andere schon schrieben, würde es mich nicht wundern wenn noch andere Verbrechen (bis hin zu schlimmsten), ans Licht kommen würden.

life-is-life schrieb (Beitrag gelöscht):Was bedeutet eigentlich der Geschäftsname "Milites conductius"?

https://www.solinger-tageblatt.de/panorama/passau-bayern-armbrust-morde-in-pension-neue-details-zu-opfern-in-wittingen-zr-12274446.html

Dass das Trio vom Mittelalter fasziniert war, vor allem auch von den Waffen, steht außer Frage. Die Toten standen in Kontakt mit einem kleinen Mittelalter-Laden „Milites Conductius“ (lateinisch richtig wäre conducti – ein Haufen Soldaten) in Hachenburg/Rheinland-Pfalz, von wo aus Met und „Gewandung“ (Kleidung), aber eben auch Waffen verkauft wurden. Die Bild will sogar wissen, dass einer der Getöteten der Inhaber des Ladens war.

Ich hoffe, das beantwortet deine Frage. Es soll ein „Haufen Soldaten“ bedeuten, ist allerdings grammatikalisch falsch.

Kreuzbergerin schrieb:life-is-life schrieb:
Was bedeutet eigentlich der Geschäftsname "Milites conductius"?
https://www.solinger-tageblatt.de/panorama/passau-bayern-armbrust-morde-in-pension-neue-details-zu-opfern-in-wittingen-z...
Dass das Trio vom Mittelalter fasziniert war, vor allem auch von den Waffen, steht außer Frage. Die Toten standen in Kontakt mit einem kleinen Mittelalter-Laden „Milites Conductius“ (lateinisch richtig wäre conducti – ein Haufen Soldaten) in Hachenburg/Rheinland-Pfalz, von wo aus Met und „Gewandung“ (Kleidung), aber eben auch Waffen verkauft wurden. Die Bild will sogar wissen, dass einer der Getöteten der Inhaber des Ladens war.

Interessant ist, dass hier von einem Trio die rede ist. Stammt der Artikel noch aus der Zeit bevor die beiden anderen Leichen gefunden wurden, oder gibt es eine klar Trennung zwischen dem Duo und dem Trio?

Emarie20 schrieb:Und die Selbstmorde waren „lieber tot als Knast“- Handlungen

Also das auf keinen Fall. Mit Knast hat das ganze wahrscheinlich am allerwenigsten zu tun, eher eine Art kultische Handlung.

Es könnte auch sein das die zwei Frau in der Wohnung eine Affäre hatten miteinander und deswegen auch sterben mussten.

Angenommen, das lesbische Paar, das in den Medien im Umfeld von dem Mann erwähnt wurde, waren Farina und Kerstin. Vll hat es dann irgendwann Streit gegeben (K. Hat sich evl. Dem Mann zugewant o.Ä).
Farina rauscht von dannen und wendet sich der Lehrerin zu, die sie auch heiratet.
Erstmal alles ok, in Kontakt bleibt man ob des gemeinsamen Hobbys trotzdem. Dann stößt das junge Mädel zu dem Frauenehepaar, was evtl. Zu Komplikationen geführt haben könnte.
Vll könnte das der Auslöser 2017 gewesen sein, dass Farina durchknallte und zur Mörderin wurde. Sie hätte damit alle ausgelöscht, die aus ihrer Sicht an ihrem Leid schuld waren.

Das mit den Armbrustmorden könnte von langer Hand geplant worden sein (Zeit/Ort/Testamente usw)
Ich kann mir auch vorstellen, dass man 2schlafende Menschen lautlos mit Pfeilen erledigen kann, wenn man mit der Waffe umzugehen weiß.
So könnte es doch theoretisch abgelaufen sein...

passato schrieb:Emarie20 schrieb:
Und die Selbstmorde waren „lieber tot als Knast“- Handlungen
Also das auf keinen Fall. Mit Knast hat das ganze wahrscheinlich am allerwenigsten zu tun, eher eine Art kultische Handlung.

Warum auf keinen Fall? bisher wurde wenig "kultisches" gefunden. Viel naheliegender wäre aufgrund der bisher bekannten Fakten doch, dass dem Zampano sein bisheriges Konstrukt das auf Lügen, Betrug und Manipulation beruhte um die Ohren zu fliegen drohte und er deshalb den Notausgang gewählt hat - mitsamt seinem verbliebenen Umfeld. Die Leute scheinen ja insgesamt recht isoliert gewesen zu sein - da kann es schnell existenziell werden, wenn die Gruppe zu zerbrechen droht.

falstaff schrieb:Stammt der Artikel noch aus der Zeit bevor die beiden anderen Leichen gefunden wurden, oder gibt es eine klar Trennung zwischen dem Duo und dem Trio?

In dem Artikel werden auch die Toten aus Wittingen erwähnt.
Aber diese Artikel werden auch laufend überarbeitet und ergänzt.

Kreuzbergerin schrieb:Ich hoffe, das beantwortet deine Frage. Es soll ein „Haufen Soldaten“ bedeuten, ist allerdings grammatikalisch falsch.

Der Journalist ist auch nicht besser. "Milites conductius" ist wahrscheinlich eine verunglückte Version von "milites conducticii" = Söldner.

Kreuzbergerin schrieb:In dem Artikel werden auch die Toten aus Wittingen erwähnt.
Aber diese Artikel werden auch laufend überarbeitet und ergänzt.

Insofern müsste man ja doch eigentlich von einem Quintett sprechen, es sei denn es gab nicht nur eine räumliche Trennung zwischen den beiden Gruppen. Darauf wollte ich mit meiner Frage hinaus...

falstaff schrieb:Warum auf keinen Fall?

Weil man üblicherweise keine Testamente zu seiner Ermordung "rein zufällig" mitnimmt.

@Kreuzbergerin

Kreuzbergerin schrieb:Ich hoffe, das beantwortet deine Frage. Es soll ein „Haufen Soldaten“ bedeuten, ist allerdings grammatikalisch falsch.

Vielen Dank! Seltsam, dem Laden einen falschgeschriebenen Namen zu geben.
Vllt. wollte man in der Annahme, dass ein lateinischer Name zum "Deckmäntelchen" MA passt, das worum es möglicher Weise tatsächlich ging verbergen (bspw. mögliche tödliche Phantasien und Machtgeschichten etc. auszuleben).