falstaff schrieb:Das Missverständnis liegt daran dass viele hier davon ausgehen, eine Sekte anhand bestimmter Inhalte identifizieren zu können (z.B. religiös).
Ich halte mich da an die Definition beispielsweise des Dudens, oder der Bundeszentrale Für Politische Bildung. Und die haben in ihrer Definition drin, dass irgendeine Religion oder auch vom Sektenleiter erfundene Pseudoreligion vorhanden sein muss. Auf jeden Fall irgendein pseudoreligiöses Heilsversprechen. Und dafür gibt es hier keinerlei Hinweise.
falstaff schrieb:Fokusierung auf die Gruppe, Abkapselung nach außen, Gruppenideologie- und Rituale, hierarchische Gliederung, Requirierung der emotionalen und wirtschaftlichen Ressourcen der Mitglieder, etc.
In einer Ehe hat man auch einen Fokus aufeinander, oder in der Familie, auch bei einer Freundes-WG. Dass man Geld zusammenlegt, wenn man zusammenwohnt, ist auch normal. Das allein ist doch kein Hinweis auf eine Sekte!
Und für irgendeine gemeinsame Ideologie oder Rituale oder eine hierarchische Gliederung, die über das Normale hinaus geht (jede Familie hat eine mehr oder weniger lose Hierarchie), gibt es keine Beweise. Oder was für Rituale siehst Du hier? Abschottung nach außen war auch nicht so wirklich vorhanden, schließlich arbeitete man, sogar mit Kundenkontakt, ging auf Märkte, nahm an Turnieren/Sportwettbewerben teil - alles Situationen, wo man viel mit anderen Leuten interagiert.
Ich persönlich habe die Theorie, dass man von einer Sekte ausging, weil es einem völlig fremd erschien (und heute noch erscheint, wie man an Interviews erkennen kann, wo sogar geäußert wurde, der Name Camelot für eine Pferdezucht sei unheimlich), wie die Tochter sich gerne kleidete und was für Hobbies sie nachging. Den (Satans-)Sektenvorwurf dürfen sich Gothics und in geringerem Ausmaß auch manchmal Mittelalter-Leute nämlich von vorurteilsbehafteten Menschen regelmäßig anhören.