MaybeX schrieb:Eine Armbrust wurde in Österreich gekauft. Das wurde gleich am Anfang bekannt gegeben weil ein dementsprechender Kassazettel im Zimmer gefunden wurde. Die beiden anderen Armbrüste haben sie nach den neuen Informationen erst in Passau gekauft.
Vielleicht eine spontane Planänderung oder als Absicherung falls die eine Armbrust nicht richtig funktioniert.
Da hier bzgl Armbrust und Bogenschießen immer viel in einen Topf geworfen wird (obwohl hier schon mehrfach auf die Unterschiede hingewiesen wurde), hier ein paar Erläuterungen:
Armbrust und Bogen sind zwei unterschiedliche Geräte. Beide gibt es in einer traditionellen Version und in einer modernen Sportversion.
Die traditionelle Version einer Armbrust und eines Bogens ("Flitzebogen") werden sicher gern in Mittelalterspektakeln als Accessoire benutzt.
Der Autoaufkleber auf dem weißen Pickup zeigt einen modernen Compoundbogen, das ist die high-tech Version eines Sportbogens. Anscheinend hat TW Bogenschießen oder Jagd (in Deutschland illegal)mit solchen Bögen betrieben. Mehrere solcher Bögen soll er ja wenige Wochen vor seinem Tod noch gekauft haben, in einem Geschäft, dessen Verkäuferin ihn als "Lieblingskunden" beschrieb.
Mit einem Compoundbogen und entspr. Jagdpfeilen könnte man wohl andere Menschen töten. Eine Selbsttötung ist aber fast unmöglich. Einfach mal "Compoundbogen" googeln! Es sind riesige, unhandliche Geräte.
Auch die traditionelle Armbrust bietet wesentliche Nachteile: Sie ist groß und unhandlich und vor jedem Schuss muss man die Sehne spannen und einen Pfeil einlegen. Es gibt aber auch moderne Versionen von Armbrüsten, sogar sogenannte kleinere Pistolenarmbrüste, bei denen ein Vorrat von 6 Pfeilen eingelegt werden kann und das Spannen mittels eines Hebels in Sekundenschnelle erfolgt.
Soweit ich mich richtig an die aktuelle Berichterstattung erinnere, wurden im Hotelzimmer eine modene Armbrust zur Tötung von TW und KE benutzt. FC suizidierte sich mit einer Pistolenarmbrust. Eine weitere Armbrust wurde unbenutzt in einer Tasche gefunden.
Auf einem Foto in einem der Berichte kurz nach dem Geschehen konnte man Ermittlungsbeamte sehen, die diese Armbrusttasche in der Hand hielten.
Die Pistolenarmbrust wurde laut gefundener Quittung in Oberösterreich gekauft. Es könnte sich dabei um den Kauf in einem Spezialgeschäft in Oberösterreich handeln, das im gleichen Ort liegt, indem zur Zeit eine Sonderausstellung zum 500. Jahrestag des Kaisers Maximilian I. stattfindet.
Ob die anderen beiden Armbrüste in Passau gekauft wurden, müsste sich mMn von den Ermittlern leicht feststellen lassen, denn es gibt sicher nur wenige Läden vor Ort, die diese Geräte führen.
Auf jeden Fall dürfte klar sein, warum die Truppe- wenn sie denn dieses Vorhaben geplant hat- nicht auf mittelalterliche Armbrüste oder high-tech Sportbögen aus ihrem Besitz zurückgegriffen hat.
Eventuell erfolgte ja der Kauf der Sportbögen schon mit diesem Plan im Sinn und wurde später verworfen und man schwenkte auf moderne Armbrüste um.
Soweit meine Überlegungen und Recherchen. Ich bin kein Fachmann und lasse mich gerne belehren.