DieMichi schrieb:Fakt ist, dass BR in zwei unterschiedlichen RTL-Interviews, zwei unterschiedliche Varianten erzählt hat, wie es zu dem morgendlichen Gespräch mit F kam.
Matula007 schrieb:Das Ganze wäre nur logisch, wenn es diesen Rückruf von F. an BR. gegeben hat ist er ja als ausgehender Anruf für die Ermittler nachvollziehbar, also muss man diesen auch irgendwann erklären.
Was ich vor einigen Tagen schon mal bezüglich Florian R.'s "irrtümlichen" Fehlangaben zum zeitlichen Ablauf des Montagmorgens schrieb, gilt aus meiner Sicht ebenso für die Familie der Vermissten:
Wenn es aufgrund der ersten Aufregung eventuell Unsicherheiten oder Verwechslungen bezüglich der Uhrzeiten und Inhalte der Anrufe gab, wäre das doch spätestens dann aufgelöst worden, als entweder Ermittler danach fragen oder auch als man in langen Tagen und Nächten (vermutlich doch wohl) als Familie zusammensaß und das Geschehen immer wieder aufs Neue "durchkaute": Denn in beiden Fällen reicht es doch, noch mal auf die Anrufliste des Handys zu schauen (seitens Jessica R., Florian R. und Rebeccas Mutter), um die zeitlichen Abläufe auch gedanklich wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen - und dies den Ermittlern dann auch genau so mitzuteilen. Weshalb es stattdessen immer wieder neue öffentlich geäußerte Versionen dieses einen fraglichen Morgens gab bzw. gibt, erschließt sich mir nicht.
Da hier jetzt mehrfach von "Version 1", "Version 2" etc. die Rede war, möchte ich zu bedenken geben, dass die zusammengeschnipselten Interviews der neuen RTL-"Doku" keine Rückschlüsse darauf zulassen, wann Frau Reusch welche "Version" geäußert hat. In meiner Erinnerung ist das Interview, in dem sie davon berichtet, dass sie Jessica angerufen hat und von dieser den späteren Schulbeginn erfahren hat, bereits kurz nach Bekanntwerden des Vermisstenfalls zu sehen gewesen. Da war aber von anschließendem "Wegdrücken" durch Florian F. meines Wissens keine Rede. Ob sie sich dazu bereits zuvor oder erst kürzlich so ausführlich geäußert hat, lässt sich aus dem neuen Schnipselsammelsurium m.E. nicht entnehmen. Die jeweiligen Interview-Beiträge sind nicht mit Datum versehen - was aus meiner Sicht übrigens ein Unding ist. (Zum Vergleich: In der "Tagesschau" beispielsweise wird sogar darauf hingewiesen, dass ein eingeblendetes Interview kurz vor der Sendung aufgezeichnet wurde, damit der Zuschauer es zeitlich einordnen kann und nicht fälschlicherweise von einem Live-Interview ausgeht. Hier, in dieser "Doku" mixt man stattdessen einen bunten und keineswegs chronologischen "Bilder-Cocktail", ohne auch nur ansatzweise darauf hinzuweisen, wie bzw. wann diese Bilder entstanden sind. Von den theatralischen und geschmacklosen optischen und akustischen "Untermalungen" des Spektakels mal ganz abgesehen.)
Sei's drum. Ich hoffe jedenfalls, dass die Ermittler mit Wohlgefallen jedes widersprüchliche Detail in dem Fall registrieren und entsprechend einordnen bzw. verwerten können, sodass der Fall - zum Donnerdrummel noch mal - irgendwann aufgeklärt werden kann und es dem/der/den Richtigen an den Kragen geht. Dass da irgendjemand ein junges Menschenleben auf dem Gewissen hat und seit nahezu einem halben Jahr dennoch weitestgehend unbehelligt sein Leben weiterleben kann, ist ein sehr unerfreulicher Gedanke...