Mord an Peter von U. (Laberweinting)

Stradivari schrieb:Übrigens : wenn ich einen unliebsamen Partner habe , kann ich den umbringen, in der Wohnung alles mögliche umwerfen und dann die Polizei rufen und sagen , es war Notwehr ?
So einfach geht’s ja nicht ...

Ohne Zweifel. Darum schrieb ich ja "die Spurenlage deuten". Ich unterstelle der Polizei, dass sie eine gefakte von einer echten Kampfszene unterscheiden kann.

GigiNazionale schrieb:Ich halte die Zahnärztin für schuldig, berechnend und mit einer gewissen Kälte ausgestattet.

Ich vermute, die haben sich beide nix genommen.
Da haben sich die zwei richtigen gesucht und gefunden...

spiky73 schrieb:Ich vermute, die haben sich beide nix genommen.
Da haben sich die zwei richtigen gesucht und gefunden...

Warum, hat er auch einen Mord verübt? Ein Mörderpaar?

@Cpt.Germanica

Nö. Das habe ich auch nicht behauptet, oder?

Aber ich glaube an diese Aufteilung: sie = armes Hascherl und er = der Böse (wie manche hier das gerne darstellen wollen) nicht wirklich...

@Andante

Notwehr hin oder her - aber wie kommt der Tote nackt nach Tschechien, und wieso wird er (spät) als "vermisst" gemeldet? Da ist vieles erklärungsbedürftig.

Falls es ihr tatsächlich gelungen sein sollte ihn aus Notwehr zu töten, dann kann ich mir auch vorstellen, dass ihre erste Reaktion nicht ein Anruf bei der Polizei war sondern bei einem Vertrauten von dem sie sich Rat und Hilfe versprach. Diesem Vertrauten könnte dann schnell klar geworden sein, daß hier nicht wirklich eine Notwehrsituation vorlag und ihr folglich zur Entsorgung der Leiche riet, möglicherweise ihr sogar dabei behilflich war.

@Hercule-Poirot

Klingt sehr konstruiert. Das mit der Notwehr ist eine klassische Schutzbehauptung. Erst wird geleugnet, dann war es Notwehr, dann kommt der Justizirrtum und später die Talkshows und die Bücher.

Hercule-Poirot schrieb:Diesem Vertrauten könnte dann schnell klar geworden sein, daß hier nicht wirklich eine Notwehrsituation vorlag und ihr folglich zur Entsorgung der Leiche riet, möglicherweise ihr sogar dabei behilflich war.

Dass sie allein die Leiche beiseite geschafft haben sollte, vorausgesetzt, der Fundort ist nicht der Tatort, erscheint mir auch schwer vorstellbar.

Immerhin scheint sie sich ja - in uns unbekanntem Umfang - zur Tat eingelassen zu haben. Abzuwarten bleibt, ob sie Mitwisser bzw. Helfer genannt hat.

Ich denke sie wird aus der Nummer schwerst wieder rauskommen... - eigentlich eine ganz interessante Konstellation (bei aller Tragik).
Man kann wohl von einem Mitwisser, der bei der Beseitigung der Leiche geholfen hat ausgehen. Aus ihrer Sicht wäre es dann auch ratsam diesen preiszugeben, da er vermutlich zumindest als Zeuge für sie eher von Nutzen sein als Schaden kann.
Wie ist denn rechtlich eine wenn überhaupt nur theoretisch und weit im Nachhinein nachvollziehbare Notwehr einzuschätzen?
Sind Euch annähernd vergleichbare Fälle bekannt?

@Vinni
Wir werden das ja relativ bald erfahren .
Ich finde es nicht völlig ausgeschlossen, dass sie alles ganz allein gemacht hat . Körperlich machte sie keinen schwachen Eindruck auf mich; aber als Frau einen Mann zu überwältigen, in einem Streit Auge in Auge , ohne eine arglose Situation auszunutzen , das stelle ich mir schwierig vor . Aber das wissen wir ja nicht genau.
Könnte mir aber eine 2. Person durchaus vorstellen , vielleicht sogar bei der Tat selber .
Ein neuer Mann in ihrem Leben oder ein Freund , eher keinen Fremden, den sie beauftragte , und der hatte dann Anteil an der Idee, das Opfer genau an diesem Ort abzulegen und eben nicht eine Notwehrsituation darzustellen u die Polizei zu verständigen .
Vielleicht versucht sie jetzt auch ( noch) , diese Person zu decken .

Bis vor kurzem war sie ja noch auf der Homepage der Praxis mit Bild als GF benannt. Dabei ist sie schon seit Ende Mai keine GFmehr. Also war schon früh klar, dass sie nie mehr in der Praxis arbeiten können wird.

Stradivari schrieb:Vielleicht versucht sie jetzt auch ( noch) , diese Person zu decken .

Sollte es eine wie auch immer geartete Spontantat sein, steht ihr die Person vermutlich sehr nah.

Vinni schrieb:Wie ist denn rechtlich eine wenn überhaupt nur theoretisch und weit im Nachhinein nachvollziehbare Notwehr einzuschätzen?

Ein bisschen Rechtsprechung habe ich dazu gefunden:

Bei Würgen oder Erdrosseln als Tötungshandlung verstreicht bis zum Erfolgseintritt in der Regel ein ganz erheblicher Zeitraum der Gewaltanwendung, wie auch der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs zu Fällen problematischer Begründung des Tötungsvorsatzes zu entnehmen ist (...). Vor Eintritt des Todes kommt es jedenfalls zu körperlichen Reaktionen des gewürgten Opfers, die eine Verminderung von dessen Handlungsfähigkeit bewirken (...) und hierdurch einen Angriff auf den in Notwehr Würgenden durch fortschreitende äußere Anzeichen der Ermattung des Angreifers als sicher beendet und ein noch längeres Würgen als zweckverfehlend erscheinen lassen, so dass bei Prüfung der erforderlichen Verteidigung im Sinne des § 32 Abs. 2 StGB eine mit der angriffsbeendenden Würgehandlung des Angeklagten einhergehende, den Tod des Angreifers indes vermeidende Handlungsalternative zu erwägen ist (...).

http://www.wiete-strafrecht.de/User/Inhalt/32_StGB.html#Wuergen

Die Tötung eines Menschen durch Erwürgen oder Erdrosseln ist in aller Regel nicht als Notwehrhandlung gerechtfertigt, selbst wenn vom Opfer zunächst ein Angriff ausging, aus dem eine Notwehrlage resultierte.

https://www.hrr-strafrecht.de/hrr/5/11/5-328-11.php

@sooma
Dankeschön!

https://www.google.de/amp/s/www.pnp.de/mobile/amp/lokales/nach_fund_von_nackter_leiche_mordanklage_gegen_ehefrau_3567621/

Hier wird es schon genauer - Mord aus Habgier wird als Motiv genannt...

https://www.google.de/amp/s/www.br.de/nachrichten/amp/bayern/nackte-leiche-in-tschechien-anklage-gegen-ehefrau-erhoben,Rn00DLf


“Die Beschuldigte soll am 23. November 2018 ihren Ehemann durch Gewalteinwirkung gegen den Hals getötet haben", so der Sprecher der Regensburger Staatsanwaltschaft, Markus Pfaller, auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks. Das Motiv der Witwe soll Habgier gewesen sein. Ihr damals 69-jähriger Ehemann besaß ein großes Gut in Laberweinting im Kreis Straubing-Bogen. Dort wohnte das Paar vor dem Verschwinden des Mannes.„

Scheinbar steht auch der genaue Todestag fest. Dass das Gut dem Ehemann gehört hatte ist eine neue Information für mich.

Man weiß aber nicht wo Fr. v. Unruh inhaftiert ist ?

Danke,@hoptimistin
Mir auch neu, dass das Gut dem Ehemann gehörte.
Aber warum hat sich die Beschuldigte derart passiv verhalten? Bei echter Notwehr ruft man doch die Polizei. Auch das Nachtatverhalten ist seltsam. Sie hat ihren Ehemann nicht einmal vermisst gemeldet, über all die Wochen nicht. Völlig unverständlich.

Sie muss doch als Zahnärztin gutes eigenes Geld verdient haben. Habgier als Motiv ist da, finde ich, schon recht ungewöhnlich. Aber gut, vielleicht warf die Praxis doch nicht so viel ab, oder sie hatte sich deswegen hoch verschuldet oder der Ehemann drohte, sich scheiden zu lassen und sie zu enterben, oder er hatte eine gute Lebensversicherung....Der Prozess wird ja ergeben, wieso die Anklage auf dieses Motiv gekommen ist.

Ist dieser Artikel eigentlich schon bekannt?
https://www.dailymail.co.uk/home/you/article-2114438/You-hurry-love.html