KLBG schrieb am 18.03.2022:Genau deshalb halte ich ihn auch wirklich for unschuldig. Weder wirkt er mir wie ein „Genie“, der den perfekten Mord ersonnen hat, noch halte ich ihn für besonders manipulativ, sondern für ein schlichtes Gemüt. Und Kripo Beamte täuscht keiner so schnell - die hätten wohl längst was gefunden, wäre er es gewesen.
Woraus liest du denn das alles aus diesem Mann? Aus einem Foto in der Zeitung? Einem gelöschten Profil? Ein paar Worten aus den Medien... ?
Getäuscht hat der Ex theoretisch auch kaum jemanden, vielen ist seine Geschichte auf Anhieb komisch vorgekommen.
Es konnte ihm lediglich nichts Konkretes - bis auf die seltsam anmutenden Fahrten, samt mangelnder Erklärung - nachgewiesen werden.
Im Fokus der Ermittlungen stand der Ex aber dafür sehr lange, davon zeugen die intensiven Suchen rundum bekannter Aufenthaltsorte seinerseits nach Jennis Verschwinden.
Nachdem auch schon viel wertvolle Zeit verloren gegangen war, bis überhaupt eine Abgängigkeit angezeigt wurde, wäre der Ex als etwaiger Täter klar im Vorteil gewesen.
Die liebevolle, sich sorgende Variante Ex scheint er halt auch nicht gewesen zu sein.
Laempy schrieb am 17.03.2022:Ich bin so alt wie der Tatverdächtige und konnte mir nie vorstellen, einen Mord zu begehen. Nicht einmal ansatzweise. Ich Frage mich, was muss bzw. musste (angenommen er war es tatsächlich, es gilt ja die UV) im Kopf des TV, eines jungen Erwachsenen im Alter von 25 (zum Tatzeitpunkt )vorgehen? Wie denkt so ein Mensch, dass er so eine Tat überhaupt vollbringen kann und den Mord dann auch noch perfekt durchführen? Wie kann dieser Mann erfahrene Kripo-Beamte täuschen und anlügen? Kann dieser Mensch noch ruhig schlafen? Muss er nicht an die Tat selbst denken? Das sind Gedanken, die ich mir stelle.
Ich finde das wirkt äußerst naiv in Anbetracht dessen, in welchem Unterforum wir gerade posten.
Hier gibt es unzählige Fälle, wo gemordet, getötet, vergewaltigt, gewürgt, erstochen, erstickt, gebrandschatzt, erschossen, überfahren, ertränkt, geraubt, zum Sterben zurück gelassen etc... wurde.
Die Veranlagung im Menschen zum "Bösen" ist da. Niemand ist davor gefeit, Taten im Affekt zu begehen oder eben Opfer solcher Taten zu werden. Menschen können teilweise gut mit dem Wissen leben, eines anderen Menschen Todes verschuldet zu haben. Manche sind mit mehr Gewissen gesegnet, oder auch verflucht, als andere.
Die vielen, ungeklärten Fälle hier sollten doch Beweis genug dafür sein, dass das Zählen auf das Gewissen der jeweiligen Täter Wunschdenken ist.
Auch muss der Ex nicht zwangsläufig "perfekt gemordet" haben, wie du das ja annimmst. (Im Grunde genommen muss ja nicht einmal ein Mord stattgefunden haben.)
Ein wenig Glück, Ortskenntnisse und der Zeitvorsprung allein würden schon genügen, um etwaige Taten zu verschleiern, hinter sich aufzuräumen.
Er muss auch nicht unbedingt gut lügen können - es reicht, wenn er wusste, wann er besser schweigen muss. Was er ja anscheinend getan hat.