Was die ausgebliebenen Zahlungen anbelangt, die den Garagenbesitzer zum Nachschaun veranlassten, da dürfen wir nicht die Medien durcheinander bringen, nämlich Zeitung und Fernsehen. So wurde in den Printmedien NW und WB unter Bezug auf die Polizei davon ausgegangen, der Garagenbesitzer habe seine Miete in bar erhalten.
https://www.nw.de/lokal/bielefeld/mitte/22349606_Leichenfund-in-Bielefelder-Garage-vermisste-Frau-aus-Buende-tot.htmlHier findet sich ein kurzes Video, in dem die Pressesprecherin der Polizei erklärt, der Garagenbesitzer habe gesagt, er habe
keine Bargeldbeträge mehr erhalten und deshalb die Garage geöffnet.
Erstmalig während des Prozesses gibt es dann eine neue Version, die von einer Überweisung vom Konto der Mutter ausgeht:
emz schrieb:https://www.zdf.de/nachrichten/hallo-deutschland/hallo-deutschland-vom-14-mai-2019-100.html
ab Minute 8:45 spricht der Staatsanwalt.
... die Miete soll sodann von dem Konto der Mutter des Angeklagten gezahlt worden sein. Der Angeklagte kam dann in U-Haft und hier kam es dann dazu, dass die Miete nicht mehr gezahlt wurde. Der Vermieter sah dann in der Garage nach und fand die Leiche.
Damit stellt sich die Frage, wer sagt nicht die Wahrheit? Pressesprecherin der Polizei, Staatsanwalt, Garagenvermieter?
Zunächst mal würde ich annehmen, wenn ich auf lange Sicht eine Garage anmiete, dann erledige ich in der Regel die Zahlungen über einen Dauerauftrag. Insbesonders als Täter würde ich mich nicht darauf verlassen wollen, dass meine Mutter die Überweisung zuverlässig jeden Ersten durchführt. Wenn also der Täter seine Mama irgendwie davon überzeugen konnte, die Garagenmiete zu übernehmen, warum kündigt diese dann in dem Moment, wo ihr Sohn in U-Haft kommt, als erstes diesen Dauerauftrag? Irgendwie nicht rund die Story.
Da gefällt mir die Geschichte mit der Barzahlung schon besser, auch wenn diese Vorgehensweise nicht alle Risiken ausschließt. Ich will die Leiche meines Ehepartners (erst mal) in einer Garage verstecken. Damit habe ich keine Kontrolle mehr. Sollte also irgendetwas Unerwartetes passieren, (Brand, Hochwasser o.ä.) darf kein Bezug zu meiner Person hergestellt werden können. Ich gebe dem Vermieter gegenüber nicht meinen wahren Namen an, lass die Miete nicht über mein Konto laufen und natürlich auch nicht über das meiner Mutter, wäre schließlich das Gleiche in grün. Also zahle ich zuverlässig jeden Ersten in bar. So erklärt sich auch, warum zeitgleich zur Verhaftung, mit der er nicht gerechnet hat, die Mietzahlungen ausbleiben.
Sicher kann man den Ermittlern im Nachhinein immer vorwerfen, sie hätten den Vermisstenfall stringenter verfolgen müssen. Aber was hatte man denn, eine Ehefrau, die in ihrem Umfeld verlauten ließ, sie wolle ihren Ehemann verlassen. Es gab noch Anrufe von ihrem Handy und ein Leichenspürhund hatte im Haus nicht angeschlagen. Letztendlich hätte die Tat jedoch nicht verhindert werden können. Damit aber ungeklärte Vermisstenfälle nicht untergehen und Täter nicht ungeschoren davonkommen, prüft eben die Staatsanwaltschaft regelmäßig, ob es neue Hinweise gibt. Und ob der Täter dann ein Jahr früher oder später einfährt, wichtig ist, dass sie ihn geschnappt haben.