Gildonus schrieb:Dazu kann ich keine qualifizierte (!) Meinung anbieten.
Grundsätzlich denke ich das auch positiver Stress einen Erkrankungsschub auslösen kann.
Im Hintergrund "arbeiten" nun mal eben die gleichen Stresshormone und die haben in beiden Fällen durchaus vergleichbare Wirkungen. Bei negativen Streß fällt das Glücksgefühl weg und bei positiven Streß denkt man nicht über so etwas wie eine Problemlösung nach oder wo der Fehler liegt. Der letztgenannte Punkt könnte den Unterschied für einen Erkrankungsschub ausmachen. Solange man sich gut fühlt, fällt es leichter die Stimmen, die man hört, oder "Teufel", die man sieht, zu ignorieren.
Auch von mir keine qualifizierte Äußerung zur Frage, aber eine Meinung.
Es wird kritisch, wenn der Erkrankte aus seinem seelischen Gleichgewicht gerät. Also auch positiver Stress kann Krankheitsschübe auslösen.
Aber das ist doch hier eigentlich nicht die Frage. Für den jungen Mann, der das Auto gesteuert hat (ich vermute, bei ihm lag die größte Verantwortung), dürfte sich schon vor Beginn der Reise eine Anspannung aufgebaut haben, die stetig zunahm.
Und diese Anspannung (bloß keine Fehler begehen, für die Anderen verantwortlich sein etc), hat ihm vielleicht nicht gut getan.
Ich denke, dass sich ein Krankheitsschub aufgebaut haben kann.
Vielleicht bewirkte das Medikament eine Dämpfung? Das weiss ich nicht. Der Anfall war dann nicht schwer, hat aber trotzdem zu einer Falscheinschätzung geführt.
Vielleicht hat er sich eingebildet, dass sie verfolgt werden.
Dort wo sie sich zuletzt etwas gekauft haben, hat er vielleicht einen Blick oder ein Wort falsch aufgefasst.
Er muss nicht auf der Stelle reagiert haben.
Ich weiss, dass sich solche vermeintliche negative Wahrnehmungen übereinanderlegen und summieren.
Zuerst wird eine Bemerkung falsch verstanden. Das sorgt für Verärgerung. Erst mal nicht mehr. Aber dann sieht der Erkrankte zwei Leute miteinander reden und meint, dass über ihn gesprochen und gelacht wird. Dann reflektiert eine Fensterscheibe das Sonnenlicht und der Erkrankte meint, dass die Nachbarn Lichtzeichen geben. Und wieder geht es um ihn.
Diese Zeichen führen in der Summe zur festen Überzeugung, man will ihm Böses. Der Erkrankte hat eine tief verärgerte, grantige Stimmung und irgendwann entlädt sich ein Wutanfall.
Das ist dann das Gewitter, nach der Anspannung (dem Sammeln, Beobachten, Interpretieren)
Ich könnte mir also vorstellen, dass die Anderen im Auto tatsächlich ihre Schokolade aßen und nicht wahrnahmen, dass ihr Fahrer gerade in eine sehr schlechte Stimmung geriet. Schokolade macht ja kurzfristig glücklich und lenkt sehr ab.
Vielleicht verfuhr sich der Fahrer, weil er meinte imaginären Verfolgern entkommen zu müssen. Jedes andere Auto gehörte für ihn zu den Verfolgern (schlau, dass sie die Autos wechseln. Aber er WEISS, was gespielt wird)
Und schließlich befanden sie sich an diesem Punkt und wurden von ihrem Fahrer in Angst versetzt, bzw. waren selber nicht in der Lage die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Ich weiss natürlich nicht, ob es dem Fahrer des Autos derartig schlecht ging.
Es könnte auch einer der anderen jungen Männer gewesen sein.
Ich denke nur, dass dem Fahrer die größte Verantwortung zukam, was ihn gestresst haben könnte.