Hallo zusammen, ich habe Anfang der 2000er Jahre in einer der angrenzenden Straßen gewohnt, so dass ich mich ein bisschen in der Gegend auskenne. War damals häufig auf dem Mauerradweg entlang der Kirsch- und anderer Bäume (die damals alle noch ziemlich lütt waren) unterwegs und auch in der KGA Bornholm II, tags und nachts. Ich erinnere mich, dass ich nachts lieber den beleuchteten Weg durch die KGA gelaufen bin, als den früheren Mauerstreifen entlang. Das war mir alles zu weitläufig und unübersichtlich, glaube auch nur spärlich beleuchtet. Soweit ich mich erinnern kann, wurden die Flächen rechts und links neben dem Radweg regelmäßig von Gassigehern genutzt. Auch waren die Bäume noch klein, drum herum ungepflegtes Brachland und die S-Bahnen donnerten vorbei. Zudem war es sehr windig, der Wind fegte stets und ständig über die Bornholmer Brücke. Damals also nicht unbedingt ein Ort zum Verweilen und Chillen. Dennoch traf man im Sommer öfter junge Leute, die es sich an der S-Bahn Böschung hinter den Häusern der Dolomitenstr. bequem gemacht hatten (also da, wo man Melanie gefunden hat). Dort war man vor den Blicken der Fußgänger, Radler, Anwohner, Laubenpieper ungestörter.
Mir sind ein paar Dinge aufgefallen, die hier (glaube ich) noch nicht angesprochen worden sind:
a) Es wäre interessant zu wissen, aus welcher Richtung Melanie gekommen ist: Aus dem Pankower Kiez oder von der PrzlBg Seite ?, die Laubenkolonie hat früher die Stadtgrenze zwischen beiden Bezirken gebildet.
b) Daran schließt sich die Frage, wo hat sie den Kaffee gekauft? (Wenn sie überhaupt einen holen wollte) Auf der Pankower Seite ist es eine reine Wohngegend mit Häuserblocks aus den 1950er Jahren, vielen Bäumen und Wiesen, mittendrin ein NORMA, ansonsten keine weiteren Läden, begrenzt durch die KGA. Wenn sich dort nicht in den vergangenen Jahren eine entsprechende Infrastruktur entwickelt hat, dann tippe ich eher auf die Maximilianstraße oder die entgegengesetzte Richtung Vinetastraße bzgl. Kaffeekauf. Wahrscheinlicher wäre allerdings, wenn der Kaffee aus dem PrzlBg mitgebracht worden wäre, da gibts auf der Bornholmer Str. genug Läden. Je nach dem aus welcher Richtung sie auf den ehemaligen Mauerstreifen eingebogen ist, könnte man Überlegungen anstellen, wo man gezielter nach Zeugen sucht und welche Personen dafür in Frage kommen. Auf der Przlbger Seite befindet sich eine vielbefahrene Straße, fährt die Tram, ist der S-Bahnhof, steigen viele Menschen aus und um. Auf der Pankower Seite eine ruhige konservative Wohngegend (früher mit vielen älteren Menschen), ein großer Spielplatz, Gassigeher, Fahradfahrer, Spaziergänger, dazwischen die Kleingärtner.
c) Wenn sich das Tatgeschehen dort am helllichten Tag zwischen Büschen und Bäumen abgespielt haben sollte, dann fände ich es nicht verwunderlich, wenn keiner etwas gehört hat. Wie gesagt, dort weht immer ein Lüftchen, dazu die typischen Großstadtgeräusche, wie Flug- und Verkehrslärm (S-Bahn fährt alle paar Minuten vorbei). Ehe da mal jemand nachsehen geht, da müsste schon ganz schön laut und ausdauernd geschrieen werden. Wegen eines undeutlichen Aufschreis o.ä., den man nicht lokalisieren kann, wird sich niemand aus der Ruhe bringen lassen. Die meisten Leute sind mit sich beschäftigt und beobachten nicht oder nur am Rande, was um sie herum geschieht. Man hockt dort auch nicht unbedingt aufeinander. Möglicherweise haben sich Opfer und Täter ja zunächst so verhalten, dass für Zeugen aus der Distanz erst mal keine Bedrohung zu erkennen war?
d) Könnte sich Melanie auf die Schnelle spontan mit jemanden verabredet haben? Das könnte jemand gewesen sein, der sie angerufen hat, als sie gerade los wollte oder den sie unterwegs getroffen hat, z.B. aus dem Haus, von früher von der Uni etc. Hoffen wir mal, dass sich noch weitere Zeugen melden, das wäre hier dringend zu wünschen.