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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

368 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kinderheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
fumo ehemaliges Mitglied

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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 17:45
Zitat von BigMäcBigMäc schrieb:Absolut logische Schlussfolgerung. Darauf weist auch die enorme Anzahl der Messerstiche hin, die für Frustration des Täters spricht und sicher nicht nötig war ( nur) um den kleinen Jungen davon abzuhalten, Hilfe zu rufen .
Obacht: Keiner der anderen Jungen in dem Raum wurde trotz der vielen Messerstiche wach. Diese Tatsache spricht gegen einen unbeherrschten Täter, der in Wut handelte. Die lautstärkengezügelte, kontrollierte Übertötung des Opfers an dieser Stelle könnte auch ein Indiz dafür sein, dass er absolut sicher sein wollte, dass das Kind tot ist. Der Täter hat sich als gründlich und ordentlich an den Tatorten erwiesen; er verkronte sogar zuvor ausgetrunkene Bierflaschen und stellte sie an den Ursprungsort zurück.

Es wäre möglich, dass die Vielzahl an Einstichen beim Jungen eher eine Form des gründlichen Vorgehens war, um ein Überleben des Jungen absolut ausschließen zu können.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 17:52
Es könnte ja auch eine Art ritualisiertes Verhalten oder zwanghafte Systematik gewesen sein, die zu so vielen Stichen geführt hat.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 17:58
Zitat von Pony2.4Pony2.4 schrieb:Es wäre doch recht ungewöhnlich, wenn ein Täter nach solch einer grausamen, "komplexen" Tat nicht wieder auffällig geworden ist oder im Vorfeld auffällig war.
Wäre er jedoch im Großraum Berlin in ähnlicher Weise auffällig geworden, wären Parallelen zu den beiden bekannten Verbrechen gezogen worden; sein ordentliches und gründliches Vorgehen ist signifikant.

Dies befruchtet die Vermutung, dass sich der Täter nicht dauerhaft im Großraum Berlin aufhielt.

Es wäre interessant, zu wissen, ob es in einen ostdeutschen Bundesland der 70er Jahre einen ausschließlichen Mädchenschänder gab, der seinen tatort aufgeräumt hinterlassen hat.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 17:59
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb: Der Täter sagte ihr, dass er ein Bekannter der Tante sei. Wusste er, dass die Kinder die Heimerzieherinnen so nannten?
Das ist ein sehr interessanter Punkt. Sollte er tatsächlich von "Tante" gesprochen haben, hat er mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Bezug zu dem Kinderheim (Es sei denn es war üblich, dass Erzieherinnen in Heimen "Tante" genannt wurden).


Außerdem stellt sich die Frage, ob er vom Kinderheim in diesem Haus wusste, schließlich sind die Kinder erst eine Woche zuvor dort eingezogen.


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fumo ehemaliges Mitglied

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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 18:04
Zitat von Pony2.4Pony2.4 schrieb:Außerdem stellt sich die Frage, ob er vom Kinderheim in diesem Haus wusste, schließlich sind die Kinder erst eine Woche zuvor dort eingezogen.
Auch dies ist sehr interessant, da ich heute Mittag Bilder dieses Heims gesehen habe, das von außen einen einer Villa nicht unähnlichen Eindruck macht.

Das Heim wirkt ansprechend, so dass eine Verwechslung mit einer Villa vorliegen könnte; dies wiederum könnte zur Folge haben, dass es sich bei dem Einbruch in das Kinderheim um eine Irrtumstat gehandelt hat, was dann wiederum zur Folge hätte, dass alle Folgehandlungen - wie der sexuelle Übergriff - situationsgeneriert waren.

Das Messer brachte der Täter zum Tatort mit, was bedeutet, dass er den Einsatz dessen zwar nicht geplant es jedoch billigend in Kauf genommen hat, das Instrument einzusetzen.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 18:16
Zitat von stanmarshstanmarsh schrieb:Es könnte ja auch eine Art ritualisiertes Verhalten oder zwanghafte Systematik gewesen sein,
Den einzigen Anhaltspunkt, den ich für eine Ritualisierung sehe, ist der Zigarettenstummel, der am jeweiligen Tatort zurückgelassen wurde.

Eine zwanghafte Systematik könnte im Bereich des Aufräumes eines Tatorts gesehen werden.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 18:32
Ich gehe mal davon aus das es üblich war die Erzieherinnen Tante zu nennen
Sechs Erzieherinnen, die von den Kindern Tante genannt wurden, waren zuständig. Sie wechselten sich beim Nachtdienst ab. – Quelle: https://mobil.berliner-zeitung.de/26727778 ©2018
https://mobil.berliner-zeitung.de/berlin/ermittlungen-seit-1968-der-ungeklaerte-mord-im-zehlendorfer-kinderheim-26727778?originalReferrer=


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 18:39
Zitat von Alex0503Alex0503 schrieb:Ich denke, es geht ihm darum, Kontrolle über andere zu haben und Macht auszuüben. Er raucht seelenruhig in einer fremden Villa, während evtl. über ihm die Besitzer schlafen.
Ja, raucht, isst und trinkt.
Unvorstellbar eigentlich.

Wichtig sind auch die Stiche im Unterleib der Erzieherin. Diese dienten sicherlich nicht der Tötung. Der Mann war getrieben von einer scheinbar grenzenlosen Aggression in dieser Nacht.


@fumo
@User9247
@tenbells
@BigMäc
@stanmarsh
@Alex0503

Interessant auch: am Abend des 21. Februar 68 demonstrierten 80.000 Berliner gegen die Studentenbewegung. Vielleicht war er zuvor dort, und hat sich dort irgendwie "aufgerieben".

http://www.taz.de/!5186333/

@fumo
Es war / ist ein Villenviertel.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 18:47
Komisch ist ja das sie erst dort hin gezogen sind, und das auch nur übergangsweise.

Würde ein ehemaliger Bewohner wissen wo sie übergangsweise hingezogen sind?

Auch war es wohl Zufall das diese Erzieherin in der Nacht Schicht hatte.

Bedeutet für mich eher das sie ein Zufallsopfer war,
Aber das mit dem Jungen erschliesst sich mir nicht.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 18:54
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Ort: Kinderheim in der Argentinischen Allee in Zehlendorf.
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:der DDR wurden auch gerade Kindermorde gerne totgeschwiegen. Helft mit, dass dieses brutale Verbrechen nicht in Vergessenheit gerät
Wenn ich nicht ganz falsch liege, war Zehlendorf doch schon immer Westberlin?


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 18:55
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:In der DDR wurden auch gerade Kindermorde gerne totgeschwiegen.
Zitat von stanmarshstanmarsh schrieb:Vielleicht ist er auch ins Ausland geflohen, nach der Wende zum Beispiel.
Zehlendorf dürfte aber zu West-Berlin gehört haben. Also nicht zur DDR und auch die Wende hätte zur Flucht ins Ausland nicht abgewartet werden müssen.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 18:59
Zitat von StauderStauder schrieb:Zehlendorf dürfte aber zu West-Berlin gehört haben. Also nicht zur DDR und auch die Wende hätte zur Flucht ins Ausland nicht abgewartet werden müssen.
Ja, wie gesagt, bin da auch sicher. Mein Sohn ist in Zehlendorf geboren, vor der Wende


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 19:02
Zehlendorf war immer West- Berlin.
Da waren die amerikanischen Soldaten stationiert und wohnten in Siedlungen in Zehlendorf- Dahlem - Lichterfelde.
Gab es da mal eine Spur hin zu den amerikanischen Soldaten oder ihren Angehörigen?


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 19:03
@fumo

Ich meinte damit alltägliche Rituale, der der Täter gewohnheitsmäßig vollführt, wie z.B. den Deckel wieder auf die Flasche zu schrauben. Machte er zu Hause bestimmt auch so.
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Der Mann war getrieben von einer scheinbar grenzenlosen Aggression in dieser Nacht.
Ich habe da eher einen kontrollierten Menschen vor Augen, der das eher ruhig und besonnen (so weit man bei solchen Taten von Ruhe sprechen kann) angeht und eine Befriedigung dabei verspürt.
Zitat von StauderStauder schrieb:Zehlendorf dürfte aber zu West-Berlin gehört haben. Also nicht zur DDR und auch die Wende hätte zur Flucht ins Ausland nicht abgewartet werden müssen.
Spielt ja auch keine so große Rolle, die Tat ist nun 50 Jahre her und die Grenzöffnung war vor fast 30 Jahren.

Man kann den Täterkreis auf Westberliner eingrenzen, wobei ich sogar jemanden aus der näheren Nachbarschaft vermuten würde, dem auffiel, dass dort jemand neu eingezogen ist.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 19:04
Zitat von stanmarshstanmarsh schrieb:Spielt ja auch keine so große Rolle, die Tat ist nun 50 Jahre her und die Grenzöffnung war vor fast 30 Jahren.
Doch, das spielt eine entscheidende Rolle, das es in West- Berlin geschah und nicht in der "Hauptstadt der DDR"


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 19:06
@fumo
Zu der Thematik Übertöten schreibe ich Dir die Tage etwas. Sollte ich es vergessen, erinnere ich bitte daran.
@Kältezeit Bierflaschen muss man aber nicht grossartig suchen. Die stehen, wenn vorhanden, üblicherweise im Kühlschrank, Im Vorratsschrank oder im Keller.
Für mich sind die Zigaretten an sich schon aussagekräftig . Roth Händle war schon immer eine besonders starke Zigarettenmarke und gehörte nie zu den " In Marken", - eher die !" Arbeitermarke" von starken Rauchern. Der Täter hat i der Villa einen Teil der Banderole zurückgelassen. Von einem sehr ordentlichen Tätern ausgehend, könnte das bedeuten, er hat die Packung erst kurz vorher geöffnet. Jeder Raucher weiss, wie man fast zwangsartig irgendwann kurz nach dem Öffnen die Restbanderole entfernt, sollte beim Öffnen etwas davon an der Packung verblieben sein . Im Kinderheim rauchte er wieder - es wurde EINE Kippe und die leere Schachtel gefunden , was mich darauf schliessen lässt, dass er auf seinem Weg von der Villa zum Kinderheim sehr viele Zigaretten geraucht haben muss - wohl ( fast ? ) ein Kettenraucher war. Da er nicht mit einem Fahrzeug floh, müssten diese Zigarettenstummel ja eigentlich auf dem Weg von der Villa zum Kinderheim gelegen sein. Amerikanische Soldaten schliesse ich aus, denn diese rauchten im Allgemeinen die Marken, die sie günstig, weil zollfrei, in der PX bekamen.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 19:07
Was ich mir spontan als Motiv vorstellen könnte:

Vielleicht kannten sich die beiden, er wollte mehr, sie hat ihn abgewiesen (aufgrund des Altersunterschiedes?) und er kam damit nicht klar.
Er nahm Rache und dehnte diese auf ihr Umfeld aus, auf das er eifersüchtig war, eine Art erweiterter Mord.

Auch Ehemänner töten ja zuweilen die Kinder (mit), wenn sie eigentlich die Frau treffen wollen, aus verletztem Stolz.

Oder er war selbst ein Heimkind und wollte eine (vermeintliche) Mißhandlung rächen. Das würde auch erklären, daß er "Insiderwissen" besaß ("Tante", Umzug).


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 19:10
Zitat von BigMäcBigMäc schrieb: ein Kettenraucher war.
Schöne Schlussfolgerung, ich stelle mir bei Roth-Händle Rauchern ohnehin Kettenraucher vor, anders geht das doch gar nicht.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 19:12
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Doch, das spielt eine entscheidende Rolle, das es in West- Berlin geschah und nicht in der "Hauptstadt der DDR"
Ja, finde ich auch, für die weitere Diskussion hier ist das schon wichtig


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

05.04.2018 um 19:14
Zitat von BigMäcBigMäc schrieb:Amerikanische Soldaten schliesse ich aus, denn diese rauchten im Allgemeinen die Marken, die sie günstig, weil zollfrei, in der PX bekamen.
gutes Argument.
Roth Händle hätte ein Ami nie geraucht.
Aber Arbeitermarke?
Junge Leute rauchten damals auch schwarze Zigaretten, weil sie eben nicht die imperialistischen amerikanischen Zigarettenkonzerne unterstützen wollten.
Meist, Gitanes oder Gauloises aber eben auch mal die guten alten Roth Händle aus der Badischen Tabakmanufaktur.

Auf jeden Fall waren Roth Händle damals schon eine "echte Männerzigarette" und mit das Stärkste was es zu kaufen gab.


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