Vermisst: Ines Heider aus Hermsdorf/Thür. seit dem 04.01.1990

BigMäc schrieb:Ein freiwilliges Untertauchen hätte man schon damals ausschliessen können, weil sie ja offensichtlich keine Kleidung mitnahm (noch ein Punkt, an dem die false flag, an die ich glaube, hinkte).

Würde ich nicht zwingend so sehen.

Wenn Ines wirklich beabsichtigt gehabt hätte (wovon ich allerdings nicht ausgehe, bin ebenfalls überzeugt davon, dass sie einem Verbrechen / Tötungsdelikt zum Opfer gefallen ist), in den Westen zu gehen und dafür vll sogar schon eine Zeit lang gespart hätte, dann könnte man auch vermuten, dass sie vorgehabt haben könnte, sich im.Westen zuerst einmal neu einzukleiden.
West-Kleidung wie z B Levis-Jeans waren bei einem Gros der DDR-Bürger überaus beliebt.

Laut diesem Bericht, der durchgehend vom damaligen Chefermittler kommentiert wird


https://www.ardmediathek.de/video/kripo-live-taetern-auf-der-spur/vermisst-fuer-immer/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9hNzc2OTE4YS1mMzVmLTQwYzctOGYwZS0wMjVjNDZlMmVlZTQ (Archiv-Version vom 30.11.2022)

habe der ehemalige Lebensgefährte von I. H. also den zweiten Karton, der bei ihm zuhause gemeinsam von I. H. und ihm mit der restlichen Kleidung gefüllt worden sein soll, zu ihr nach Hause gefahren und dort bei ihr abgegeben , nachdem er sie zuerst in Bahnhofsnähe abgesetzt und zu seinem Arbeitsplatz gefahren sei.
Das suggiert natürlich, sie wäre aus ihrer Wohnung verschwunden, obgleich dieser Ablauf sehr wirr erscheint, zumal weder sie, noch er (denn er hat laut diesem Bericht kein Alibi, wurde also weder am Arbeitsplatz, noch vor oder im Haus beim Bringen von Karton 2 gesehen) nochmal gesehen wurden.

Bezgl. der Zeugin, die I. H. nochmal gesehen haben will, während diese in ein "Westauto" einstieg, frage ich mich, ob sie sich in Tag oder Person geirrt haben könnte, oder ob diese Beobachtung vielleicht sogar mit dem späteren Autoverkauf zu tun haben könnte und I. H. eventuell zu einer "Demonstrationsfahrt" abgeholt wurde.

ThoFra schrieb:dafür vll sogar schon eine Zeit lang gespart hätte, dann könnte man auch vermuten, dass sie vorgehabt haben könnte, sich im.Westen zuerst einmal neu einzukleiden.

Aber dann hätte wieder Geld gefehlt und das hätte sie ja gar nicht zum Einkauf im Westen nutzen können.
I. H. war eine gepflegte Frau, da geht man doch nicht komplett ohne Wechselkleidung usw aus dem Haus, nichtmal für eine Übernachtung. Und ja, natürlich wird nichtmal ihre Mutter jede eventuell fehlende Unterwäsche und jeden eventuell fehlenden Lippenstift gekannt haben, aber neeee.

ThoFra schrieb:in den Westen zu gehen und dafür vll sogar schon eine Zeit lang gespart hätte, dann könnte man auch vermuten, dass sie vorgehabt haben könnte, sich im.Westen zuerst einmal neu einzukleiden.

Es ist völlig ausgeschlossen, daß jemand, der "übersiedelt" das ohne Kleidung macht.
Wovon will der-/diejenige das Neueinkleiden denn bezahlen? Mit noch soviel gespartem DDR-Geld war im Westen nichts zu kaufen.

ThoFra schrieb:West-Kleidung wie z B Levis-Jeans waren bei einem Gros der DDR-Bürger überaus beliebt.

Das mag ja sein, aber ohne Einkommen in West-Geld war das erstmal unerschwinglich.
War denn Ines überhaupt ein Jeans-Typ, wissen wir das?

ThoFra schrieb:Wenn Ines wirklich beabsichtigt gehabt hätte (wovon ich allerdings nicht ausgehe, bin ebenfalls überzeugt davon, dass sie einem Verbrechen / Tötungsdelikt zum Opfer gefallen ist), in den Westen zu gehen und dafür vll sogar schon eine Zeit lang gespart hätte, dann könnte man auch vermuten, dass sie vorgehabt haben könnte, sich im.Westen zuerst einmal neu einzukleiden.

Grenzöffnung war am 9. November 1989. Ines ist am 4. Januar 1990
zuletzt gesehen worden. Sie hatte also gar nicht die Gelegenheit, eine Zeitlang für einen Umzug in den Westen zu sparen.

Aber so, wie sie dargestellt wurde, wäre sie sicherlich so bald wie möglich ihren Geschwistern in den Westen gefolgt. Mit ihrem Sohn. Ich denke, das wird auch der Grund gewesen sein, warum zwischen ihr und "Heiko" dicke Luft herrschte, als der mit den Klamotten bei den Eltern aufschlug.

hopkirk schrieb:Aber so, wie sie dargestellt wurde, wäre sie sicherlich so bald wie möglich ihren Geschwistern in den Westen gefolgt. Mit ihrem Sohn. Ich denke, das wird auch der Grund gewesen sein, warum zwischen ihr und "Heiko" dicke Luft herrschte, als der mit den Klamotten bei den Eltern aufschlug

Der Kleine war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens 2,5 Jahre alt und sie hatte ja angekündigt, sie werde in den Westen gehen, sobald er 3 wäre.
Das war ja ein überschaubarer, recht kurzer Zeitrahmen, der da noch blieb.
Und mit Sicherheit war das ein immer wieder hochkochender Streitpunkt oder zumindest eine schwelende "Gefahr" aus Sicht ihres ehemaligen Lebensgefährten.
Nun war an diesem Tag auch noch die bereits im Westen lebende Schwester vor Ort und im direkten Gespräch lassen sich Pläne naturgemäß besser besprechen, als auf Entfernung.
Dies zu verhindern so gut es möglich war, oder zu erfahren, ob bei diesen Gesprächen etwas konkreteres geplant wurde, kann durchaus das Ziel seines Aufschlagens dort gewesen sein. Es wird ihm klar gewesen sein, dass I. H. den Wäschekarton nicht ohne ihn nach Hause bekommt

BigMäc schrieb:Bezgl. der Zeugin, die I. H. nochmal gesehen haben will, während diese in ein "Westauto" einstieg, frage ich mich, ob sie sich in Tag oder Person geirrt haben könnte, oder ob diese Beobachtung vielleicht sogar mit dem späteren Autoverkauf zu tun haben könnte und I. H. eventuell zu einer "Demonstrationsfahrt" abgeholt wurde.

Da im XY Beitrag anders als bei Kripo Live gar keine Rede mehr davon war, dass sie womöglich in ein "Westauto" einstieg, vermute ich, dass die Polizei dieser Zeugenaussage keine Bedeutung mehr beimisst. Vielleicht hat die Zeugin ihre Aussage sogar zurückgezogen.

BigMäc schrieb:Ein freiwilliges Untertauchen hätte man schon damals ausschliessen können, weil sie ja offensichtlich keine Kleidung mitnahm (noch ein Punkt, an dem die false flag, an die ich glaube, hinkte).

Es ist wohl ziemlich klar, dass man heute anders ermitteln würde. Das liegt natürlich auch daran, dass die Kriminaltechnik sich in 33 Jahren weiterentwickelt hat. Man hätte damals auch sicher den Käufer des Dacia 1310 noch ermitteln können. Es mag zwar vorgekommen sein, dass Eltern ihre Kinder in der DDR zurückließen. Aber IH hätte es eben nicht getan, das lässt sich durch Befragungen von Zeugen schon einschätzen. Die Gesamtumstände (sinngemäß an die Mutter gerichtet: "bin gleich wieder da, schütte schon mal Kaffee auf") und das planerische Vorgehen, das in der Bitte an die Schwester, schon mal nach einer Wohnung zu schauen, deutlich wird sowie der deutlich vorgetragene Wunsch, "in sechs Monaten " (weil der Sohn dann 3 Jahre alt wird und unter 3 Jahren damals in der Bundesrepublik eine Betreuung über Kindergärten nicht gegeben war), spricht nicht eben dafür, die DDR Hals über Kopf verlassen zu wollen.

inextenso schrieb:Im Podcast wird berichtet, dass Ines H. zum Zeitpunkt ihres Verschwindens in der HO Gaststätte "Holzlandperle" gearbeitet habe. Von einer Tätigkeit in einer HO "Delikat" Verkaufsstelle, wie im xy Beitrag dargestellt, ist nicht die Rede. Was stimmt denn nun?

Die "Holzlandperle".

Ich glaube, der "falsche" Arbeitsplatz bei AZ XY war an mögliche Zeugen gerichtet. Bzw. gehörte zu den Maßnahmen, von denen wir nun wissen.

Ich fand den FF erst gar nicht gut, jetzt mit der Info, was er bezwecken sollte, finde ich das nicht mehr. Gedacht hatte ich mir sowas zwar schon, aber mir gefiel die unterschwellig vorgetragene Kritik an Hans Thiers und seine Leute nicht.
Eher müsste man die Nachfolger kritisieren, Hans Thiers war nur bis 1990 tätig.

IamSherlocked schrieb:Bzw. gehörte zu den Maßnahmen, von denen wir nun wissen.

Du meinst die Verlagerung der Arbeitsstelle an eine andere Örtlichkeit im xy Beitrag gehört dazu? Ich dachte damit seien Grabungsarbeiten und der Einsatz von Kadaver-Dogs gemeint.

@alle
Ich glaube nicht, dass die Diskussion hier im Forum in irgendeiner Weise einen messbaren Einfluss auf die Ermittlungsarbeit bzw. einen Ermittlungserfolg hat. Das hätte man sicherlich längst bei anderen Fällen festgestellt und das Forum wäre schon lange geschlossen.

IamSherlocked schrieb:aber mir gefiel die unterschwellig vorgetragene Kritik an Hans Thiers und seine Leute nicht.
Eher müsste man die Nachfolger kritisieren, Hans Thiers war nur bis 1990 tätig.

Es ist heutzutage die Staatsanwaltschaft,
die entscheidet, ob ermittelt wird oder nicht. Die Polizei führt aus.

Wer führt das Ermittlungsverfahren durch?

Das Ermittlungsverfahren wird in der Regel von der Staatsanwaltschaft durchgeführt. Sie hat die Aufgabe, den Sachverhalt zu ermitteln und Beweise zu sichern. Die Polizei kann ebenfalls Ermittlungen durchführen, jedoch unter der Leitung der Staatsanwaltschaft.

Quelle: https://www.juraforum.de/lexikon/ermittlungsverfahren#:~:text=Amts%20wegen%20eingeleitet.-,Wer%20f%C3%BChrt%20das%20Ermittlungsverfahren%20durch%3F,unter%20der%20Leitung%20der%20Staatsanwaltschaft.

Es gab in der DDR zwei Arten von Polizei, die Volkspolizei und die K1 der Staatssicherheit, letztere kam dann zum Einsatz, wenn z.B. eigene Leute Straftaten begangen haben.

Beide haben Straftaten aufgeklärt, die K1 hatte bessere technische Mittel.

Volkspolizei und K1 haben Zeugen und Opfer jeweils anders behandelt, bei der K1 mussten sie schweigen, deshalb hat man der K1 1990 den Stecker gezogen. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

IamSherlocked schrieb:Die "Holzlandperle". Ich glaube, der "falsche" Arbeitsplatz bei AZ XY war an mögliche Zeugen gerichtet. bzw. gehörte zu den Maßnahmen, von denen wir nun wissen.

Wenn man Zeugen gewinnen will, dann kann man nicht mit falschen Fährten kommen. Das ist nicht nachzuvollziehbar. Welche "Maßnahmen" sollten denn mit der absichtlichen Flaschdarstellung ihres Arbeitsplatzes im FF verbunden sein? Dass der Täter o. die Täterin damals im HO "Delikat" gearbeitet haben? Ich halte das für wenig wahrscheinlich. Ronny war mir jedenfalls neu, bzw. muss mir vorher wohl entgangen sein?

inextenso schrieb:Im Podcast wird berichtet, dass Ines H. zum Zeitpunkt ihres Verschwindens in der HO Gaststätte "Holzlandperle" gearbeitet habe. Von einer Tätigkeit in einer HO "Delikat" Verkaufsstelle, wie im xy Beitrag dargestellt, ist nicht die Rede. Was stimmt denn nun?

Ich denke, dass der "XY"-Film hier näher an den tatsächlichen Geschehnissen dran ist.

Im Eröffnungsbeitrag gibt es ein Foto des Personals der "Holzlandperle" zu sehen, dabei geht es um die Jahre 1986 und 1987. Vermutlich hat Ines Heider aufgrund ihrer Schwangerschaft dann dort aufgehört und ist zu dem Delikat-Laden gewechselt. Im Film wird auf ihre frühere Tätigkeit indirekt eingegangen, als sie ihrem neuen Freund "Ronny" beim Essen berichtet, dass sie Köchin gelernt habe.

inextenso schrieb:Welche "Maßnahmen" sollten denn mit der absichtlichen Flaschdarstellung ihres Arbeitsplatzes im FF verbunden sein?

Es gab ja den Hinweis

BigMäc schrieb:Und bezüglich dieses Punktes sollten wir vielleicht sinnvoller Weise hier mal nicht, öffentlich für jeden auch ohne Anmeldung nachlesbar, darüber spekulieren um welche Massnahmen es sich gehandelt haben könnte, sondern still darauf hoffen, dass diese den gewünschten Erfolg bringen.

Und:

BigMäc schrieb:Ich würde mich freuen, wenn alle beteiligten User das als eine stille Abmachung sehen würden.

Mittlerweile hat die Zeitung, die ich zitiert hatte, ihren Artikel überarbeitet. Der Satz über die Maßnahmen noch während der Sendung wurde entfernt!

Daher bin ich persönlich zu der Ansicht gelangt, dass eine Diskussion der Maßnahmen nicht im öffentlichen Interesse liegt und hier - auf freiwilliger Basis, versteht sich - nicht mehr weiter erfolgen sollte.

BigMäc schrieb:H. war eine gepflegte Frau, da geht man doch nicht komplett ohne Wechselkleidung usw aus dem Haus, nichtmal für eine Übernachtung. Und ja, natürlich wird nichtmal ihre Mutter jede eventuell fehlende Unterwäsche und jeden eventuell fehlenden Lippenstift gekannt haben, aber neeee.

Auch als "gepflegte Person" kann man je nachdem auchmal ohne Wechselkleidung zu einer Übernachtung aufbrechen bzw. stimme ich Dir zu, dass nichtmals die nächsten (mit im Haushalt lebenden) Angehörigen alle Kleidungsstücke kennen müssen - bei mir z B wäre das definitiv der Fall, dafür habe ich einfach viel zu viele Klamotten ;).
Aber da ich nicht davon ausgehe, dass Ines freiwillig verschwunden ist, ist es wohl müßig, dies weiter durch zu diskutieren.

tombarnaby schrieb:Das mag ja sein, aber ohne Einkommen in West-Geld war das erstmal unerschwinglich.
War denn Ines überhaupt ein Jeans-Typ, wissen wir das?

Die Levis-Jeans waren nur als Beispiel gemeint.
Zu DDR-Zeiten waren West-Klamotten jeglicher Couleur sehr gefragt - zumindest in meiner Familie.
DDR-Geld konnte man natürlich gegen West-Geld tauschen, der Wechselkurs war zwar unterirdisch, aber möglich war es dennoch.
Mit Westmark konnte man ja z B auch in den Intershops einkaufen.
Wikipedia: Intershop (Handel)

sören42 schrieb:gar keine Rede mehr davon war, dass sie womöglich in ein "Westauto" einstieg, vermute ich, dass die Polizei dieser Zeugenaussage keine Bedeutung mehr beimisst. Vielleicht hat die Zeugin ihre Aussage sogar zurückgezogen.

Oder die Person, die beim einsteigen in das "Westauto" beobachtet wurde, war nicht Ines Heider und dies konnte in der Zwischenzeit ermittelt werden und fand daher in der aktuellen Sendung keine Erwähnung mehr.

inextenso schrieb:Ronny war mir jedenfalls neu, bzw. muss mir vorher wohl entgangen sein?

Mir war bisher auch nichts darüber bekannt, dass Ines zum Zeitpunkt ihres Verschwindens einen neuen Freund hatte - wurde dies überhaupt in einem der bisherigen Berichte / Artikel zum Fall Ines Heider jemals erwähnt?

ThoFra schrieb:Mir war bisher auch nichts darüber bekannt, dass Ines zum Zeitpunkt ihres Verschwindens einen neuen Freund hatte - wurde dies überhaupt in einem der bisherigen Berichte / Artikel zum Fall Ines Heider jemals erwähnt?

Ja, das wurde vorab erwähnt und ein Artikel, der diese Information enthält, war auch schon hier in der Diskussion zu finden.

Am nächsten Tag hat Ines Heider Geburtstag. Immer wieder klingeln Gäste an ihrer Haustür, auch ihr neuer Freund will gratulieren. Doch sie öffnet nicht.

https://m.bild.de/regional/thueringen/thueringen-aktuell/spurlos-verschwunden-wird-das-raetsel-um-ines-nach-33-jahren-geloest-84799430.bildMobile.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

LackyLuke77 schrieb:Im Eröffnungsbeitrag gibt es ein Foto des Personals der "Holzlandperle" zu sehen, dabei geht es um die Jahre 1986 und 1987. Vermutlich hat Ines Heider aufgrund ihrer Schwangerschaft dann dort aufgehört und ist zu dem Delikat-Laden gewechselt. Im Film wird auf ihre frühere Tätigkeit indirekt eingegangen, als sie ihrem neuen Freund "Ronny" beim Essen berichtet, dass sie Köchin gelernt habe.

Nein.
Hans Thiers sagt es klar und deutlich in der Kripo live Sendung, dass sie zum Zeitpunkt ihres Verschwindens in der "Holzlandperle" gearbeitet hat.
Er steht davor im Beitrag. War dann ein asiatisches Restaurant.

Und es steht auch in den ersten Artikeln zum Fall, und wird im Podcast gesagt.

Man fragt sich schon, warum der xy Beitrag so offensichtlich an der damaligen Realität vorbeigeht. War das wirklich Absicht oder ist der Kostendruck mittlerweile wirklich so hoch, dass da keine Zeit für Details mehr bleibt?

Die Schauspieler haben keine Ähnlichkeit mit den wirklichen Personen, die Drehorte sind andere, das Auto hat eine andere Farbe und vorn und hinten andere Phantasiekennzeichen (ist es überhaupt das richtige Modell). Dass die Dialoge hölzern sind und die wahren Interaktionen zwischen den Beteiligten sich sicher nicht so zugetragen haben, lasse ich da mal außen vor.

Kleinigkeiten können immer abweichen, das ist klar. Sie hatte kein Telefon, aber im Film steht eines in ihrem Flur, im Deli wird im Januar eine frische Obstauswahl außen präsentiert, ein "Orange" Sonnenschirm aufgestellt und es werden "Frische Breuler" versprochen. Sorry, aber so wird xy eher zu einer Comedyshow.

Von den Backutensilien oder wie die Wäsche nun wirklich transportiert wurde, will ich mal gar nicht anfangen.

cjelli schrieb:wie die Wäsche nun wirklich transportiert wurde,.

Meinst du damit die Film Szene, wo der Ex Freund ihr die Wäsche in einem Leintuch bringt?

Jade_green schrieb:Meinst du damit die Film Szene, wo der Ex Freund ihr die Wäsche in einem Leintuch bringt?

Ja, im MDR Podcast spricht die Mutter und der damalige Ermittler von einem Wäschekorb. Das wäre für viele vermutlich das naheliegendste, wie man Wäsche transportiert. In der filmischen Umsetzung des MDR ist es dann plötzlich ein Karton und bei xy hält der Ex ihr einfach ein Bettlaken vor die Nase, wo noch weitere Kleidung drin sein soll. Wieso hält man sich nicht an die Aussage der Zeugin, die dabei war?

Dass es in der DDR kein Mangel an Wäschekörben gab, kann jeder aus dem VEB Preßwerk Ottendorf-Okrilla bestätigen. ;-)

Welches übrigens in der Nähe von Dresden war, wo ja auch nach der Leiche von Ines gesucht wurde. Weiß man eigentlich, wieso jemand auf die Idee kam, sie dort, immerhin gut 150 km entfernt, zu suchen?

Jade_green schrieb:der Ex Freund ihr die Wäsche in einem Leintuch bringt?

Interessant finde ich die unterschiedlichen Örtlichkeiten. Das ganze Geschehen um das Verschwinden von Ines bewegt sich, grob gesagt, in dem folgenden "Dreieck" - am 04.01.1990:

1. Haus der Mutter von Ines:
- Hier findet das Frühstück am 04.01.1990 statt. Die Schwester, die bereits im Westen ist, ist auch angereist.
- Wohnungssuche für Ines wird angesprochen, die Schwester soll schon mal schauen
- Der Ex-Freund erscheint "unpassend" mit einem Wäschebündel.
- Ines lässt sich dahingehend ein, diese entgegen zu nehmen. Der Exfreund fährt sie zu ihrer Wohnung.
- Ines sagt vorher noch sinngemäß, sie sei gleich wieder da, die Mutter könne schon mal Kaffee aufschütten

2. Ines' Wohnung am Käthe Kollwitz Platz
- Sichtung von Ines und Exfreund als sie die Wohnung betreten. Sie trägt das Einkaufsnetz der Nachbarin.
- weitere Sichtung als beide die Wohnung verlassen, gegen 12:15 h
- Es wird deutlich, Ines näht selbst, ein besonders hübsches Kleid mit Punkten befinde sich noch im Haus des Exfreunds, sowie weitere Wäsche.


3. Haus des Exfreunds
- Man fährt gemeinsam in das Haus des Exfreunds, um einen zweiten Wäschesack/-Kiste bzw. -Korb zu holen bzw. zusammenzustellen.
- Der Exfreund gibt an, einen Anruf von seiner Arbeitsstelle erhalten zu haben. Er setzt Ines nach seinen Angaben am Bahnhof ab, um dann zu seiner Arbeitsstelle zu fahren. Die Wäsche bringt er anschließend in ihre Wohnung.
- Am Nachmittag holt er dann absprachsgemäss den Sohn aus dem Kindergarten, der auch bei ihm übernachtet und auch am Freitag morgens von ihm wieder dorthin gebracht wird.

Am 05.01.1990 ist Ines Geburtstag. Der neue Freund (R.) hinterlässt einen Zettel, da er Ines nicht erreichen kann. Die Geburtstagsgäste warten vergeblich, Ines öffnet nicht. Ines holt auch den Sohn nicht wie vereinbart aus dem Kindergarten ab. Deshalb ruft der Kindergarten beim Exfreund an, da Ines kein Telefon hat. Dieser holt den Sohn dann ab.