Ehepaar in den USA hielt seine 13 Kinder angekettet gefangen

marisa2 schrieb:Wer zahlt in den,USA nun die medizinischen Behandlungen und Unterhaltskosten? Und muss keine bBehorde z B.der Schulverwaltung oder das Jugendamt sich verantworten?

Das „Riverside Health System“ hat einen Spendenfund für die Geschwister eingerichtet: https://www.ruhealth.org/en-us/foundation/donate/Pages/GiveOnline.aspx

Die minderjährigen Kinder können sicher in Pflegefamilien. Bei den Erwachsenen ist es ein Problem.

Ich denke nicht das eine Behörde Verantwortung hat. Warum auch? Das sehr europäische System, das der Staat (und nicht das Individuum) im Zweifel für alles verantwortlich ist existiert in den USA nicht.

@frauZimt

frauZimt schrieb:Die Aussage, die Älteren hatten Lieutenant-Funktionen, wurde sehr früh getroffen. Da dürften die Erkenntnisse über das Zusammenleben der Turpins noch nicht so groß gewesen sein.

Ich verstehe nicht ganz. Für wen wurden die Aussagen von Herr Rodriguez denn "sehr früh" getroffen?
Der weiss doch wenigstens von was er spricht.
Auch habe ich nicht verstanden, dass er behauptet hätte, dass der "Turpin-Fall" exakt 1:1 bspw. mit diesem "Banks-Fall" gleichzusetzen sei, geschweige denn, dass grds. die gleichen Verhaltensweisen in Gruppendynamiken entstehen.

Er sprach von seinen Erfahrungswerten, und das sollte ihm doch zu jedem Zeitpunkt zugestanden sein,
insbesondere in Phasen wo sowieso alle nach Expertenmeinungen anfragen, weil man's selbst nicht fassen kann.
Seine Meinung interessiert mich im Fall-Kontext ehrlich gesagt auch wesentlich mehr, als Vermutungen von selbsternannten Experten,
die sich im Moment an jeder Ecke ungefragt zu Wort melden

He successfully prosecuted Jessica Banks, a pastor and mother, imprisoned for life for beating, starving and drugging her five adopted daughters, aged four to 11.

Banks was the pastor of the Word of Life Apostolic Church, and the girls were “homeschooled”, but really kept locked up in Banks’ unheated garage in Riverside County.

Similarly, the Turpin children were denied food, proper education, television, friends and access to the outside world.

“I’ve seen this movie before,” Mr Rodriguez said. “It’s going to get more creepy and make our skin crawl. And at the end of it, we’re all going to be asking the same question: ‘How did this happen in front of us and no one noticed?’”

The signs were there at previous addresses occupied by the Turpins, whose neighbour in the Californian suburb of Murrieta, Mike Clifford Jnr, said he saw the kids marching up and down inside their two-storey house.

Google:

Er verfolgte erfolgreich Jessica Banks, eine Pastorin und Mutter, die lebenslang eingesperrt war, weil sie ihre fünf Adoptivtöchter im Alter von vier bis elf Jahren geschlagen, verhungert und unter Drogen gesetzt hatte.

Banks war der Pastor der apostolischen Kirche des Wortes des Lebens, und die Mädchen wurden "zu Hause unterrichtet", blieben aber wirklich in Banks unbeheizter Garage in Riverside County eingesperrt.

In ähnlicher Weise wurden den Turpin-Kindern Nahrung, angemessene Bildung, Fernsehen, Freunde und der Zugang zur Außenwelt verweigert.

"Ich habe diesen Film schon einmal gesehen", sagte Rodriguez. "Es wird gruseliger und unsere Haut kriechen. Und am Ende werden wir alle die gleiche Frage stellen: "Wie ist das vor uns passiert und niemand hat es bemerkt?"

Die Zeichen waren an früheren Adressen der Turpins, deren Nachbar im kalifornischen Vorort Murrieta, Mike Clifford Jnr, sagte, er habe gesehen, wie die Kinder in ihrem zweistöckigen Haus auf und ab marschierten.
... etc ...etc ...

Quelle: http://www.news.com.au/lifestyle/parenting/david-turpin-was-leader-of-creepy-doomsday-cult-lawyer-claims/news-story/7c9f7bb951a72cc71cacba3bcb029370

E_M schrieb:Die Schwester erzählt, dass die Turpins genug vom religiösen Lebensstil gehabt hätten und sich daher in Sex-Abenteuer stürzten. Die Kinder wurden dafür verwahrlost im Haus zurückgelassen.

Und wenn die Eltern zu Hause waren, ging es den Kindern doch nicht besser! Sie waren doch anscheinend beide da, als die die Polizei ins Haus kam!
Was die Eltern außerhalb des Hauses getrieben haben, geht doch keinen etwas an, solange es nichts Kriminelles war.
Sie haben ihre Kinder auf das Schlimmste behandelt. Darauf kommt es an. Ob sie nun religiös waren oder nicht (mehr, wie die anscheinend extrem fromme Schwester wohl bedauert), ändert daran doch nichts. Das Beispiel von der Pastorin mit ihren Adoptivtöchtern oben zeigt doch, dass auch religiöse Menschen zu so etwas imstande sind.

Maine.Coon schrieb:Ich verstehe nicht ganz. Für wen wurden die Aussagen von Herr Rodriguez denn "sehr früh" getroffen?
Der weiss doch wenigstens von was er spricht.
Auch habe ich nicht verstanden, dass er behauptet hätte, dass der "Turpin-Fall" exakt 1:1 bspw. mit diesem "Banks-Fall" gleichzusetzen sei, geschweige denn, dass grds. die gleichen Verhaltensweisen in Gruppendynamiken entstehen.

Er sprach von seinen Erfahrungswerten, und das sollte ihm doch zu jedem Zeitpunkt zugestanden sein,

"Sehr früh", weil die Kinder gerade erst befreit worden sind und bestimmt noch keine sortierten Angaben machen konnten.
Man wird sie zuerst medizinisch betreut haben. Verletzungen und Schäden erkennen und behandeln stand bestimmt an erster Stelle.
Die Kinder wurden aus ihrer schrecklichen Umgebung- die trotzdem vertraut war- herausgerissen, in etwas ganz Fremdes. Polizei im Haus, fremde Menschen um sie herum.

Natürlich weiss der Mann, wovon er spricht.
Aber man muss die Vorgänge in der Familie analysieren und die Abhängigkeiten feststellen usw., um herauszufinden, wer die treibenden Kräfte waren.

Bis dahin sind es Vermutungen, die auf Erfahrungen basieren. (Wie du schreibst)
Ich hab darüber jetzt schon so viel geschrieben und würde gerne abwarten, was die offiziellen Seiten bekannt geben.

Es ist vollkommen normal, dass ältere Kinder auf jüngere aufpassen. Besonders, wenn Eltern mehrere Kinder haben.
Aber hier scheint daraus ein System entstanden zu sein, in dem die älteren zu Komplizen der Eltern gemacht wurden.

Nuxe schrieb:Ich denke nicht das eine Behörde Verantwortung hat. Warum auch? Das sehr europäische System, das der Staat (und nicht das Individuum) im Zweifel für

Nunja, der Staat muss aber auch Kinder schützen. Aber es ist ja wenigstens jetzt eine Debatte über Hausunterricht entstanden.

frauZimt schrieb:Es ist vollkommen normal, dass ältere Kinder auf jüngere aufpassen. Besonders, wenn Eltern mehrere Kinder haben.
Aber hier scheint daraus ein System entstanden zu sein, in dem die älteren zu Komplizen der Eltern gemacht wurden.

Nun, das wissen wir noch nicht. Es ist eine Vermutung des Staatsanwalts aus dem Interview das hier eingestellt wurde.

marisa2 schrieb:Nuxe schrieb:
Ich denke nicht das eine Behörde Verantwortung hat. Warum auch? Das sehr europäische System, das der Staat (und nicht das Individuum) im Zweifel für


Nunja, der Staat muss aber auch Kinder schützen. Aber es ist ja wenigstens jetzt eine Debatte über Hausunterricht entstanden.

Ich glaube diese Diskussion sollte an anderer Stelle geführt werden.
Ab wann oder bis wann Eltern für ihre Kinder Verantwortung tragen und ab wann und wie der Staat eingreifen soll ist eine sehr kontroverse Thematik.

@Nuxe
Solche Fälle sind ja auch extrem, scheinen aber doch häufiger vorzukommen, als man denkt.

@AlteTante
Ich habe das Gefühl (hatte aber noch keine Zeit zu recherchieren) das es in den USA durchaus immer mal wieder zu solchen Fällen kommt.
Ich erinnere mich an einen Fall wo ein Junge unter einer Treppe gehalten wurde. Aber sowas gibt es weltweit und auch in Europa gibt es immer wieder solche Irren. Ich denke nur an den Fall in Österreich (Gustl ?) wo der Vater seine Tochter und die aus dem Inzest entstandenen Kinder mehr als 20 Jahre gefangen hielt.

Für sowas werden wir hier auch weder Motiv noch Lösung finden ;-) aber eine gewisse charakterliche Disposition haben diese Täter schon oft gemeinsam... und das passende Familiensystem braucht man auch. Sowas hat man sich nicht über Nacht „gezüchtet“.

@Nuxe
FRITZL jetzt Mayrhoff

frauZimt schrieb:Aber man muss die Vorgänge in der Familie analysieren und die Abhängigkeiten feststellen usw., um herauszufinden, wer die treibenden Kräfte waren.

Gut, ich verstehe jetzt, dass also DU den Zeitpunkt als verfrüht bewertest, den Herr Rodrieguez für seine Äusserungen gewählt hat.
Wie man seinen Äußerungen entnehmen konnte, war er -als ehemaliger Senior-Staatsanwalt in Riverside- über alle wesentlichen,
bekannten Details informiert (die uns mit Sicherheit nicht alle bekannt sind).
Augrund seiner Kompetenz gehe ich davon aus, dass er aus den bekannten Prämissen einen gültigen Schluß zu ziehen vermag.
Auch halte ich ihn für fähig, zu entscheiden -und es auch zu verantworten-, wann er was der Öffentlichkeit mitteilt.

frauZimt schrieb:Aber hier scheint daraus ein System entstanden zu sein, in dem die älteren zu Komplizen der Eltern gemacht wurden.

Bitte nicht als Tatsache darstellen, wenn es bislang nur eine Vermutung ist.


Leider haben ehemalige Nachbarn nie Anzeige erstattet,wie es scheint, obwohl es sehr deutliche Hinweise auf Misshandlung gab:

Ricky Vinyard — a neighbor of the Turpins while they lived in Rio Vista, Texas, from 1999 to 2010 — told the UK’s Express that the family’s home “was waist-deep in filth” when they left.

He discovered two hungry Chihuahuas eating from a pile of soiled diapers and also noticed practically everything in the house was kept under lock and key, including the refrigerator and a toy chest.

https://nypost.com/2018/01/22/horror-house-parents-kinky-sexcapades-revealed/

(Die "Eskapaden" belaufen sich in diesem Bericht auf einen Kontakt zu einem Mann. Ich denke nicht, dass das für den Fall relevant ist.)

@frauZimt
Es wird im Video als Vermutung geäußert und nicht als Tatsache. Bitte auch so darstellen!

E_M schrieb:Die Schwester erzählt, dass die Turpins genug vom religiösen Lebensstil gehabt hätten und sich daher in Sex-Abenteuer stürzten. Die Kinder wurden dafür verwahrlost im Haus zurückgelassen.
[...]

Bin ja mal gespannt, was der Verwandtschaft noch so alles einfällt, über das sie bislang wohl sehr gut hinwegsehen konnten ..
Das nächste Exklusivinterview lässt bestimmt nicht lange auf sich warten.

Mich regt das echt auf, wie manche nach solchen Tragödien aus den Löchern kriechen und ihr Insiderinformationen der Öffentlichkeit präsentieren - aber nicht den Schneid hatten, mal früher etwas zu melden/unternehmen.

@Zunami

Ist aber nichts neues. Das passiert doch fast ständig. Nach irgendwelchen Trägödien tauchen plötzlich überall "Insider" auf, die ihr Gesicht in jede Kamera hängen und schon immer wußten, daß der/die ja nicht rund tickte usw. Ätzend. Nur ist es in dem Fall eben noch besonders tragisch.

Ich frage mich, wie man sich über (ob angebliche oder wirkliche) Eskapaden des Paares aufregen kann, wenn die gleichen Leute ihre Kinder dahinvegetieren ließen.

Maine.Coon schrieb:Gut, ich verstehe jetzt, dass also DU den Zeitpunkt als verfrüht bewertest, den Herr Rodrieguez für seine Äusserungen gewählt hat.

Nein, ich finde das nicht zu früh.
Man muss abwarten, was die Kinder erzählen- und vielleicht lässt sich auch einiges aus den Heften rekonstruieren.

Zunami schrieb:Das nächste Exklusivinterview lässt bestimmt nicht lange auf sich warten.

Hatten wir den Halbbruder von L.-A. Turpin schon, der drei Kinder adoptieren würde?
https://www.youtube.com/watch?v=7Si6h3Gphsk (Video: EXCLUSIVE INTERVIEW WITH BILLY LAMBERT"LOUISE TURPIN / BROTHER)

Bald müßten die Verwandten mütterlicher Seits eigentlich alle interviewt worden sein.