Vermisstes Ehepaar Placzek aus Schnaittach getötet aufgefunden

flora61 schrieb:Aber kann man das noch feststellen?

Das halte ich auch für ausgeschlossen.
Nun ist es aber so, dass man ein Todesdatum angeben muss. Also nimmt man das Datum, an dem man zuverlässig sagen kann, dass die beiden da tot waren. Mehr sollte man dahinter nicht vermuten.

Minzi schrieb:Aber dann wäre das letzte Lebenszeichen nicht wochenlang auf dem 13.12. fixiert worden, oder?

Genau. Offiziell wurde als letztes Lebenszeichen der 13.12. angegeben. Und das bedeutet, dass es wirklich absolut keine Hinweise mehr auf ihr Leben gab. Dass jetzt der 15.12. angegeben wird, lässt mMn nur einen Rückschluss zu. Einer hat geplaudert

Sonnenschein81 schrieb: Einer hat geplaudert

Oder einer hat sich vertan/vertippt.

Oder sie hatten am 14. noch Kontakt mit irgendwem.

Oder das Datum wurde so festgelegt weil man es nicht genau weiss...

etc pp

NeonMouse schrieb:Oder sie hatten am 14. noch Kontakt mit irgendwem.

Ja, an so etwas habe ich gedact.

Ich hatte bei diesen beiden von Anfang an den Gedanken, dass sie erzählen werden. Zumindest Einer von beiden.
Die Aussicht, sich ewas retten zu können, wenn der Andere belastet wird, ist sicher verlockend.

frauZimt schrieb: RobynTheTiny schrieb:
Oder sie hatten am 14. noch Kontakt mit irgendwem.

Ja, an so etwas habe ich gedact.

Das wäre ein Lebenszeichen gewesen, und es heißt offiziell, es gab seit 13. kein Lebenszeichen mehr. Solange nichts Gegenteiliges offiziell verkündet wird, muss man weiterhin davon ausgehen

Vielleicht war am 15. auch der erste Termin wo anders, den sie gesichert verpasst haben und wahrgenommen hätten wären sie am Leben gewesen.

Ich wollte nur aufzeigen dass das Datum nicht zwingend heissen muss, dass jemand "gesungen" hat oder sie tatsächlich an dem Tag gestorben sind.

Ich persönlich finde es immer sehr interessant, wie die Forensik z.B. auf die Art der Waffe kommt, scharfe und stumpfe Gewalt unterscheidet und ermitteln kann aus welcher Richtung die Gewalteinwirkung kam. Ist zwar OT und sehr medizinisch, aber für Interessierte recht aufschlussreich. Hier ein Link und ein Auszug aus dem Text:

https://www.lecturio.de/magazin/stumpfe-und-scharfe-gewalt/

"Schädelbrüche lassen sich ebenfalls in Biegungs- und Berstungsbrüche einteilen. Biegungsbrüche entstehen direkt durch eine lokalisierte, geformte Gewalteinwirkung. Zu ihnen gehören:

Loch- oder Stanzbruch: Es handelt sich um eine Impressionsfraktur durch die senkrechte Einwirkung eines maximal 4x4cm großen Gegenstandes z.B. durch den Schlag mit einem Hammer.

Terrassenbruch: Er entsteht bei schräger Einwirkung des Werkzeuges durch Verkantung.
Berstungsbrüche hingegen entstehen durch die indirekte, fortgeleitete Gewalteinwirkung. Es kommt zu Verformungen des Schädels und großflächige Kompressionen mit Frakturierung durch Zugkraft. Diese Brüche findet man hauptsächlich an der Schädelbasis. Querdruck erzeugt hierbei Querbrüche und Längsdruck Längsbrüche.

Sogenannte Schanierbrüche (Querbruch der Schädelbasis) findet man beim Tritt gegen den am Boden fixierten Kopf, dem so genannten Randsteinbeissen (auch unter dem englischen Begriff Curb stomping bekannt).

Der Globusbruch ist eine Sonderform aus Biegungs- und Berstungsbruch. Er entsteht durch großflächige Werkzeuge oder Aufschlagflächen, mit zirkulären und radiär gerichteten Bruchlinien in Form eines Spinnennetzes z.B. durch das Schlagen mit einem Stein."

https://www.stern.de/panorama/stern-crime/eingemauertes-paar-in-schnaittach--schwiegertochter-bestreitet-tatbeteiligung-7833256.html

Was ich interessant finde, dass erst die beiden Tatverdächtigen festgenommen wurden und die Hausdurchsuchung in deren Rahmen die Leichen gefunden wurden, danach stattfand.

Nach der Festnahme des jungen Paares durchsuchten die Beamten das Haus, in dem sowohl das als vermisst gemeldete Ehepaar als auch der Sohn und dessen Frau lebten. Am Nachmittag fanden die Ermittler die Leichen der 66 Jahre alten Frau und ihres 70-jährigen Ehemanns. Sie waren in einem Nebengebäude der Garage eingemauert.

Also gab es auch ohne Leichen bereits ausreichend Material für eine Verhaftung.

@emz


ich tippe, die wurden abgehört

Es hat mich entsetzt, in der Traueranzeige zu lesen, dass tatsächlich die Mutter von Herrn oder Frau Placzek noch lebt. Wie schrecklich muss es für eine Frau von mindestens Mitte Achtzig sein, wenn ihr Kind - und für sie war es das ja - auf so grausame Weise aus dem Leben gerissen wird, und dann noch dazu von ihrem Enkel. Diese alte Frau tut mir so leid, so etwas noch miterleben zu müssen. Das ist jetzt zwar off-topic, fügt dem Fall aber meines Erachtens eine weitere tragische Komponente hinzu.

@hopkirk
Du sprichst mir aus der Seele.
Eine Katastrophe für alle Angehörige. Hoffe, sie bekommen professionelle Hilfe und Unterstützung, Ohne sie kann das alles nicht verarbeitet werden. Es wird ohnehin lange dauern, das Geschehen zu verarbeiten. Begreifen wird man diese Tragödie als Betroffener wohl nie.

@hopkirk
Da hast du vollkommen recht!
Man kann nur hoffen dass die Mutter/Schwiegermutter geistig nicht mehr so fit ist um das ganze Geschehen tatsächlich zu begreifen.
In diesem Falle wäre eine Demenz sogar von Vorteil.
Sehr traurig dieser Fall.:(

flora61 schrieb:Man kann nur hoffen dass die Mutter/Schwiegermutter geistig nicht mehr so fit ist um das ganze Geschehen tatsächlich zu begreifen.
In diesem Falle wäre eine Demenz sogar von Vorteil.

Würde man denken, ist aber leider nicht so. Erst musste meine Mutter iher Schwiegermutter sagen, daß ihr einziges Kind tot ist, dann musste ich. Es gehört mit zum Schlimmsten, was ich je erlebt habe.

Es trifft die alten Leute mit voller Wucht. Jedes einzelne Mal, wenn man sie daran erinnern muss, daß das Kind nicht mehr da ist. Erst als sie ihren Sohn sehen durfte ging es ..., danach ist die Demenz rapide fortgeschritten.

Deshalb mein Respekt vor allen Menschen, die beruflich solche Nachrichten überbringen.

@Pinus_Nigra

Natürlich kann man das nicht verallgemeinern.
Es tut mir leid dass du eine solche Erfahrung machen musstest.
Bei mir ging es.Meine Mutter ist dement und der Tod meines Vaters und ein Jahr später ihres Sohnes hat sie Gott sei dank nicht so mitgenommen,wie ich erwartet hatte.
In ihrem Fall ist die Demenz eine Hilfe.

Ich denke, der Schlüssel liegt auch in der Kombination der beiden Charaktere. Wie es schon gesagt wurde: da haben sich zwei gesucht und gefunden und beide zusammen ergaben bei den gegebenen Umständen (Probleme mit den Eltern, Geldprobleme) eine explosive Mischung, die zur Katastrophe führte.
Bei Unglücken nennt man es: Verkettung unglücklicher Umstände. Hier kamen die Faktoren ähnlich zusammen, nur dass es kein Unfall war, sondern ein brutales Verbrechen.

@Minzi

So sehe ich das auch.
Abgesehen davon dass wir inzwischen wissen dass das Interview mit den beiden Tatverdächtigen geführt wurde,als die Eltern schon tot waren,wirkt der Sohn nicht kalt oder empathielos.
Natürlich hat er geschauspielert aber unter einem eiskalten Mörder stelle ich mir etwas anderes vor.
Er wirkt auf mich eher weich und schwammig.
Aber es kann Maskerade sein und sollte einen nicht beeinflussen.

flora61 schrieb:Natürlich hat er geschauspielert aber unter einem eiskalten Mörder stelle ich mir etwas anderes vor

Ich habe einige Mörder live vor Gericht erlebt. Niemandem würde man aufgrund des Erscheinungsbildes einen Mord zutrauen.
Einzige Ausnahme ist der Kindermörder Ronny R.
Dieser Herr strahlte das Böse aus.
Den hier Tatverdächtigen würde man eine solche Tat auch niemals zutrauen.