Der Fall Oury Jalloh
10.12.2019 um 18:42"(...) Das vollständige Video, das das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt am Brandort aufnehmen ließ, ist verschwunden oder gelöscht. Die Aufnahmen brechen nach ca. 4 Minuten aus sich widersprechenden Begründungen ab. Das Video hätte zeigen können, ob sich tatsächlich ein Feuerzeug unter dem Körper des Toten befand.Quelle: https://www.graswurzel.net/gwr/2013/12/oury-jalloh-das-war-mord/
Das Fahrtenbuch zweier Polizei-Beamter ist verschwunden, wodurch nicht mehr geklärt werden kann, was die beiden in der Zeit zwischen der Festnahme und dem Brandausbruch gemacht haben.
Das elektronische Festnahmeprotokoll zu Oury Jalloh ist – offensichtlich per Hand – gelöscht worden.
Die rechte Handfessel wurde zwei Wochen nach dem Brand auf Anordnung des Verwaltungsleiters vom Hausmeister des Reviers widerrechtlich mit einem Bolzenschneider von der Wand gelöst und entsorgt.
Ein am Hinterkopf des Toten gesichertes 8 cm großes Stoffstück wurde zwar der Gerichtsmedizin übergeben, taucht aber in der Asservaten-Liste nicht auf.
Ein Gesprächsvermerk, den ein Dessauer Kriminalbeamter über ein erstes Gespräch mit Kollegen aus Stendal am Todestag anfertigte und seinem Vorgesetzten übergab, ist verschwunden. Der Inhalt des Gespräches war, dass dem Innenministerium bekannt war, dass die Polizeibeamten in Dessau “mit Ausländern hart umgehen”.
Die Liste aller Beamten, die sich am Brandort aufgehalten hatten, ist verschwunden. Fotos, die durch Beamte des Reviers am Todestag gemacht wurden, sind verschwunden.
Das Landeskriminalamt (LKA) hatte bei der Tatort- und Spurensicherung keinen Brandsachverständigen hinzugezogen und ließ den Ort auch nicht auf Brandbeschleuniger untersuchen.
Obwohl es im LKA-Bericht vom 10. Januar 2005 heißt, dass der gesamte Brandschutt gesichert worden sei, wurden lediglich vier Tüten mit Brandschutt asserviert und nur zwei davon auf Brandbeschleuniger untersucht. Zudem wurde durch Zeugenaussagen vor Gericht deutlich, dass diese Aluminiumtüten wieder geöffnet wurden, so dass der Nachweis eines möglichen Brandbeschleunigers gar nicht möglich war. Rußablagerungen von den Wänden der Zelle wurden gar nicht erst mitgenommen.
Diese massenhaften Manipulationen an den Beweismitteln, die gravierenden Ermittlungsfehler und Unterlassungen und die vielen Widersprüche bei den Aussagen der Beamt_innen veranlassten die “Initiative in Gedenken an Oury Jalloh” und einige Einzelpersonen dazu, am 12. November 2013 eine Strafanzeige wegen Totschlag oder Mord gegen unbekannte Polizeibeamte im Todesfall Oury Jalloh beim Generalbundesanwalt Harald Range zu stellen. (...)"
In meinen Augen hat das nur noch sehr wenig mit Rechtsstaatlichkeit zu tun. Wieso machen die das?