Ich habe mir eben noch mal die Wiki-Einträge über die Hamburger U-Bahn durchgelesen.
Wenn der Freund aussagt, dass die beiden zur U 1 gegangen sind und der Freund dann in die Bahn in Gegenrichtung eingestiegen ist, heißt das erst mal, dass die Bahn trotz des Sturms bzw. dessen Folgen gefahren ist (sonst hätte der Freund nicht wegfahren können).
Allerdings könnte es sein, dass die U 1 nur unregelmäßig fuhr, so dass Andreas D. länger als normal bzw. mit ungewisser Wartezeit auf eine Bahn in seine Richtung hätte warten müssen.
Es gibt am Hauptbahnhof-Süd auch die Linie U 3, die ebenfalls zur Kellinghusenstraße fährt.
Ich nehme an, dass es zwischen den Bahnsteigen der U 1 und U 3 am Hauptbahnhof-Süd eine Umsteigemöglichkeit gibt.
Es könnte also sein, dass Andreas D., nachdem er gemerkt hatte, dass er mit der U 1 nicht in absehbarer Zeit wegkommen würde, zur U 3 gegangen ist und versucht hat, mit dieser Linie zur Kellinghusenstraße zu kommen. Wenn dort der Zugbetrieb auch unregelmäßig war, könnte er wieder zur U 1 zurückgegangen sein.
Vielleicht wäre das eine Erklärung für die fehlende Zeit zwischen Sichtung durch den Freund und Sichtung durch den Zeugen an der Kellinghusenstraße.
Ich weiß nicht, wie das bei der Hamburger U-Bahn gehandhabt wird, aber in Berlin wird (und wurde, besonders vor der massenhaften Verbreitung von Smartphones, was man für 1997 wohl annehmen kann) es in solchen Situationen den Fahrgästen selbst überlassen, herauszufinden wie, womit und wann sie ihre Fahrt fortsetzen können.
Mir ist jedenfalls erinnerlich, dass mir bei der Hamburger U-Bahn die völlige Abwesenheit von Personal auf den U-Bahnhöfen, das eventuell gestrandeten Reisenden weiterhelfen könnte, aufgefallen ist.
Andererseits ist zu dem Sturm, der an dem Tag geherrscht haben soll, nicht viel zu erfahren. Laut diesem Link
https://www.ndr.de/sport/fussball/50_jahre_bundesliga/1997-Partie-am-Millerntor-vom-Winde-verweht,pauli1727.htmlsoll das Tief den Namen "Caroline" bekommen haben. In dieser Dokumentation
https://www.deutscherueck.de/fileadmin/files/DR_Sturmdokumentation_1997-2004.pdf (Archiv-Version vom 26.09.2015), Seite 27 f.
ist dieses Tief nicht erwähnt, es wird der Sturm "Ariane" am 13. Februar 1997 erwähnt, dann erst wieder "Daniela" am 20. Februar 1997. Warum sind der "B"- und der "C"-Sturm (Caroline) nicht erwähnt? Eventuell, weil sie nicht so gravierend waren?
Offenbar konnten Andreas D. und seine Freunde sowie Tausende von Fußballfans ja zum Millerntor anreisen, obwohl der Sturm am Nachmittag stattgefunden hatte. Anscheinend war da also nicht von Verkehrsstörungen die Rede. Womöglich war der Sturm nicht derartig schlimm, dass die U-Bahn davon beeinträchtigt wurde, sondern lediglich das altersschwache Millerntorstadion?