emz schrieb am 02.06.2018:Was mir gerade noch auffällt. Es ist doch eigentlich eher selten in offiziellen Vermisstenmeldungen zu lesen, dass auch ein Untertauchen in Erwägung gezogen wird und der Vermisste gebeten wird, sich gegebenenfalls zu melden.
In dem Fall ist halt alles rätselhaft - es gibt kein Motiv für ihn unterzutauchen. Es gibt aber auch kein Mordmotiv. Und ein Suizid zeichnete sich auch nicht ab. Trotzdem ist der Mann nun weg. Am wahrscheinlichsten ist heute ein Verbrechen, dennoch kann man die anderen Möglichkeiten nicht gänzlich ausschließen.
Lindström schrieb am 13.06.2018:Ich muss gerade an Anton Tanner denken...
Aber nur, weil die Umstände des Verschwindens ähnlich waren. Hier haben wir jemand, der irgendwie fester im Leben steht: Beziehung, Familie, Freunde, Hobbys und ein festes Zuhause hat. Das war bei Anton Tanner ja nach dem Verlust des Arbeitsplatzes und der Unterkunft nicht mehr gegeben. Anton Tanner hat auf äußere Umstände reagiert. Die haben sich hier nicht verändert.
emz schrieb am 13.06.2018:Ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass jemand, der freiwillig verschwunden ist oder Suizid begangen hat, nach drei Monaten die Autokennzeichen auswechselt.
Irgendwer - mit bescheidenen Mitteln - hatte ein Interesse daran, dass das Auto nicht gefunden wird (zumindest nicht so schnell).
mrsjacquie schrieb am 13.06.2018:Aber was macht es für einen Sinn die Kennzeichen so auszutauschen, dass sie auch wieder auf den Vermissten hinweisen?! Das macht doch für den Täter absolut keinen Sinn und wenn es Herr Weiske selbst gewesen ist, macht das noch weniger Sinn.
Der Fahndung wegen -gefahndet wird ja nach einem roten Auto mit einem bestimmten Kennzeichen. Wenn man ein anderes rotes Auto sieht, überprüft man das Kennzeichen nicht mal ... vermute ich. Es geht ja auch um einen verschwundenen Rentner und nicht um eine RAF Ringfahndung.
emz schrieb am 13.06.2018:Da gehe ich doch mal in die Scheune, hole die Kennzeichen vom anderen Cuore und keiner findet das Auto? Wenn ich von so einer Auto-Fahndung Kenntnis habe, dann halte ich nicht nach dem Kennzeichen Ausschau, sondern erst mal nach einem roten Cuore.
Aber dann gleiche ich das Kennzeichen ab. Und wenn es ein anderes ist ...
Heidi71 schrieb:Aus dem XY-Beitrag ging hervor, dass seine Tochter ihn offenbar erst über zwei Monate nach seinem Verschwinden als vermisst gemeldet hat, obwohl sie von seiner Freundin (über die Polizei) schon kurz nach dem 30.06. erfahren hat, dass er wohl verschwunden ist.
Vielleicht hatte die Tochter einfach "einschlägige Erfahrung" - es war ja nicht so, dass sie die Beunruhigung der Freundin irgendwie teilte, mehr so ein "Papa ist mal wieder weg" ....
suscat schrieb: Einfach wegfahren ohne zu sagen wohin das schien ja wohl für HR normal zu sein
Freundin und Familie kennen sich nicht obwohl es eine ziemlich lange Beziehung war
Irgendwie kam mir die Geschichte mit der Mitnahme zu diesem Treffen - so wie im Film dargestellt - als erstmalig vor? Ist das bei Euch auch so angekommen?
Kam so an ... ich denke, das Motiv könnte auch gewesen sein, einen gewissen Freiraum zu haben. Kennen sich Tochter und Freundin und kommunizieren, dann wissen sie z.B. dass er sich weder daheim noch bei der Freundin aufhält. Wenn er nun nicht daheim ist, geht die Tochter davon aus, dass er bei der Freundin ist und umgekehrt.
Im Film wurde es m.E. so dargestellt, wie wenn die Freundin die Beziehung gerne intensiviert hätte und beschlossen hat, die Säule "Hobby", die wohl sieben Jahre ohne sie stattfand, mit zu übernehmen. Machen Frauen ja oft ... sitzen total gelangweilt am Anglerteich ... wohnt man dann zusammen, kommen sie nie mehr mit. Er hatte keinen richtigen Bock - ich denke, das war so ein Männerding, da kann man acht Stunden über Zundspulen und ähnliches reden, während die Frau nur Chinesisch versteht.
frauZimt schrieb:Nur muss man bedenken, dass diese Traktortreffen sein Hobby waren.
Er hatte eine großen Bekanntenkreis. Die wussten sicher von seinen Autos. Er hat es erzählt, wie Andere von ihren Hobbys.
und es kann gut sein, dass die Bekannten über ihn zu Anderen sprachen. Das ist Gesprächsstoff, denn auf dem Land ist meistens wenig los, was erzähl werden könnte.
Kann ja auch harmlos gewesen sein, jemand braucht ein Teil und man sagt "hey, probiere es doch bei ..." und "der hat doch" und schon weiß man was. Nur - warum muss er sterben oder aus dem Verkehr gezogen werden?
swinedog schrieb:Das macht doch keiner, weil er mal gehört hat, dass es da noch einen Cuore geben soll. Das Entdeckungsrisiko wäre sehr groß und er wüsste nicht mal, ob er wirklich an die Kennzeichen kommt. Das muss schon jemand gewesen sein, der näher an HW dran war.
Oder - er hat vielleicht gehofft, dass am Rande des Traktortreffens noch ein interessantes Nebengeschäft auftaucht und hat die Kennzeichen - nicht ganz legal - zur Überführung mit eingepackt, d.h. sie lagen im Auto herum.
emz schrieb: Heidi71 schrieb:
Interessant fand ich auch die Darstellung, dass seine Freundin seit 7 Jahren und seine Tochter sich nicht kannten, obwohl sie wohl nicht weit voneinander gewohnt haben. Dafür kann es ganz persönliche Gründe geben. Vielleicht ging er davon aus, Tochter und Freundin würden sich nicht verstehen, oder er fand, seine Tochter geht sein Privatleben eben nichts an.
Oder der Freiraum, dem ihm das Arrangement bot. Hätten sich die Frauen gut verstanden, wäre vielleicht öfter aufgefallen, dass er ganz woanders ist. So konnte man keine Informatin austauschen.
frauZimt schrieb:Im Film waren die Tochter und Schwiegersohn schon länger nicht in der Scheune
"Reich meines Vaters"
Viele Landwirte haben so eine Scheune, wo sie - nach einem für sie logischen System -einen Haufen Kleinteile lagern (und je nach Platz auch Großteile). Die werden fuchsteufelswild, wenn man diese Scheune betritt, da sie um das System fürchten.
suscat schrieb:Ich verstehe einfach nicht - warum lasse ich das Auto so offensichtlich da stehen. Ein normal intelligenter Mensch kann sich doch denken, dass fällt früher oder später auf.
Jo. Andererseits ist es nicht so einfach, ein Auto zu entsorgen. Man kann es illegal verschrotten lassen (heute nicht mehr so einfach), zudem kommt man dann ja in Kontakt mit einem Schrotthändler. Man kann es versenken - wenn es dumm läuft, versinkt es so, dass man es gleich findet ... so doof ist die Idee gar nicht. Es hat ja geklappt. Man hat ihn Wochen nicht so intensiv vermisst, dass die Polizei tätig wäre. Ohne die IKEA Mitarbeiterin würde das Auto vielleicht heute noch da stehen.
Chris96 schrieb:Noch mehr Zeit hätte man "gewonnen", wenn man das Auto mit dem neuen Nummernschild umgeparkt hätte.
Ja, aber man wusste ja nicht, dass jemand das Auto im Visier hatte.
suscat schrieb:Also ich gehe davon aus er wurde angerufen - nachdem erst so spät nach ihm gesucht wurde, gibt es keine Telefonprotokolle mehr.
Das denke ich auch und es ist schade ... er ist sicher nicht spontan losgefahren.
raptor83 schrieb:Wenn ich mir mal die einschlägigen Portale anschau, dann bekommt man diese Fahrzeuge (Daihatsu Cuore L7) fürn Spottpreis. Die fangen bei 100€ an, der teuerste um die 2500€. Im Unterhalt ist er auch nicht teuer. Mit anderen Worten: günstige Möglichkeit zum Autofahren. Ich denke mir mal, dass er die 3 anderen Fahrzeuge als Teileträger hatte, gerade auch, weil Daihatsu den Vertrieb in Deutschland 2013 eingestellt hat. Ein L7 war im letzten Jahr mindestens 14 Jahre alt, da braucht man immer was.
Das ist eine logische Erklärung, wobei es schon etwas bizzar ist, dass eine Person zwei gleiche Autos auf sich zugelassen hat.