marisa2 schrieb: Ich glaub auch, dass er nur begrenzt Erfolg bei Frauen hatte. Die meisten Frauen stehen nicht auf Typen, die promiskuität sind und in Werkstätten leben. Der Hype um ihn betraf er kleine Kreise.
Da stimme ich dir völlig zu. Im Übrigen kam die Geschichte mit der Atemkontrolle von Madsen selbst, das hatte mit der Würgegriff-Geschichte nix zu tun. Dabei ging die Initiative von PM aus, der seine Geliebte lt. seinen Angaben gebeten hatte, beim Sex den Atem anzuhalten.
Interessanter als die Sex-Geschichten finde ich eher so Dinge wie mit dem Dreieck und dem Zehneck. Die beziehen sich mMn. nicht (bzw. nicht nur) auf Sex, sondern auf Madsens Charakter, nämlich dass er Grenzen nicht akzeptiert (Regeln schon, wenn sie ihm nützlich sind), dass er also quasi nie aufhört immer einen Schritt weiter zu gehen bzw. einen Schritt extremer zu werden, egal wie riskant und abgehoben.
Wenn er also einmal "Dreiecke" ausprobiert hatte, dann musste es beim nächsten Mal MEHR sein, wieder nur "Dreiecke" reichten dann nicht mehr.
Das passt ja auch zu seinem "Lebenswerk" und da wäre Madsen sicher nicht der einzige Größenwahnsinnige, wo sich der Größenwahn iwann auf alle Lebensbereiche ausdehnt und ggfs. Mitmenschen schädigt.
So eine Einstellung betrifft natürlich auch das Sicherheitsbewusstsein, denn mit kalkulierbarem Risiko geht nach nem "Dreieck" vllt. noch n "Fünfeck", aber dann ist Schluss, dann wirds gefährlich, wenn man nicht bereit ist, Geld und Zeit in Sicherheit zu investieren oder einfach die letzte vernünftige Grenze hinzunehmen und sich damit abzufinden, dass man nicht alles erreichen kann, was man sich in den Kopf gesetzt hat.
Speziell damit - dem Überschreiten von Grenzen und dem Eingehen von Risiken, um schneller ans Ziel zu kommen oder ein (unrealistisches) Ziel zu erreichen - hatte Madsen mMn. ein großes Problem, wehalb sich gute Leute auch von ihm abwandten. Er war - was seine Projekte anging - mMn. schlicht übertrieben verbissen, risikobereit und kompromisslos sowie unkontrollierbar / unberechenbar, wenig anpassungsfähig und wenig nachhaltig. Ich meine, er hat mal gesagt, er brauche keinen KvB und studierten XYZ, sondern nur sich und 20 Praktikanten.
Letzteres hat ihn für einen kleinen Kreis speziell gestrickter anderer Menschen (u.a. Frauen) aber auch interessant und zum Local-Star gemacht, weshalb er sein Leben und seine Projekte bis zum 47. Lebensjahr durch eben diese gewürdigt und finanziert bekam. Das ist mMn. das eigentlich "Geniale" an ihm, dass er Menschen begeistern konnte, indem er deren eigene Vorstellungen von einem Düsentrieb triggerte, obwohl (oder weil?) er eigentlich "nur" bekannte Mega-Projekte im "Very-Low-Budget-Stil" nachbaute und weil er mit einer Mischung aus autodidaktisch angeeignetem Können und Blenden (Visionen) zu überzeugen wusste.