@Svensvenson So viel mehr kann ich zu ihm nicht sagen. Ich war mit ein paar Arbeitskollegen im Hafen unterwegs und wir haben ihn getroffen als er die 'Kraka' gerade ausbesserte. Wir haben uns dann zu einem Tauchgang am folgenden Tag verabredet. Ich denke, insgesamt waren es 6 oder 7 Kollegen die hintereinander mit ihm getaucht sind. Die Kraka ist extrem klein, wir waren zu viert an Bord, wenn ich mich richtig erinnere. Man konnte gerade mal hocken, einer musste sich vorne in die Röhre zwängen. Aus heutiger Sicht betrachtet war das ziemlich bedenklich sich einfach diesem Exzentriker und seinem zweifelhaften Boot anzuvertrauen, aber er war ziemlich freundlich, wenn auch etwas verschroben und wann hat man schon mal die Gelegenheit U-Boot zu fahren? Ich erinnere mich das er die Kraka damals ziemlich rasant nach vorne abgelassen hatte, so das sie sehr schnell tauchte und sich schon nach kurzer Zeit der Bug in den Grund bohrte. Im Nachhinein betrachtet glaube ich, das es ihm ein wenig Spass bereitet hat uns etwas Angst einzujagen, aber er konnte uns auch überzeugend erklären wie wir das U-Boot verlassen würden für den Fall das er es wirklich nicht auftauchen lassen könnte. Ein paar Minuten später bekam er es frei, wir tauchten auf und ein paar andere Kollegen haben dann noch ein paar Runden gedreht. Nachdem er mitbekommen hatte das ich Deutscher bin, hat er dann noch ein paar Zitate aus 'Das Boot' abgelassen. Auf mich wirkte er wie ein Abenteurer, der aus welchem Grund auch immer, nicht mit den Großen spielen durfte. Er hatte so eine Fake-Uniform an und gab sich etwas mysteriös, dann allerdings auch wieder ganz sympathisch. Und immerhin, sein Boot hat auch definitiv funktioniert. Ein kompletter Spinner ist er definitiv nicht.
@milly Zu dem aktuellen Fall habe ich überhaupt keine Infos, meine Begegnung mit Madsen ist ja schon 10 Jahre her. Was die Örtlichkeiten und Begebenheiten betrifft, bin ich sicher das die Kopenhagener Polizei ihren Hafen und den Öresund sehr gut kennt.
@Escepte Die 'Kraka' konnte er alleine bedienen und fahren, war aber auch bei weitem nicht so fortgeschritten wie die 'Nautilus', sie hatte auch nicht wirklich einen Maschinenraum. Die Nautilus ist mit fast 18 Metern dann schon eine andere Klasse, aber wirklich lange Tauchfahrten kann man damit auch nicht bewältigen, da die Dieselmotoren ja Luft benötigen. Mit dem E-Motor braucht man eine Menge Batterien um länger unterwegs zu sein.
Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum Madsen aufgetaucht durch den Öresund unter Diesel schipperte als er beinahe mit dem Frachter kollidierte. Warum er allerdings mitten in der Nacht ohne Positionslichter durch eine so stark befahrene Passage fuhr ist schon seltsam (und wahrscheinlich auch an sich schon strafbar). Angeblich hat er auch eine weitere Fahrt für den folgenden Tag mit mehr Besatzung kurzfristig am Abend abgesagt:
https://www.b.dk/nationalt/drabssigtet-ubaadskaptajn-sendte-mystisk-sms-til-sin-besaetningGerade habe ich noch gelesen, das er jetzt sogar seine Geschichte das er die Journalistin am 'Halvandet' abgesetzt geändert hat. Die Polizei hat die neue Version aber bisher nicht freigegeben:
http://www.bt.dk/krimi/ekspert-om-raket-madsens-aendrede-forklaring-det-er-tankevaekkende