@zweiter Das "Ideal JFK" war in den 1960er Jahren weit verbreitet und muss nicht auf einen bestimmten Typ hindeuten.
Der Mann war ein unglaublicher Hoffnungsträger - nicht nur für Amerika, sondern für die ganze westliche Welt.
Deswegen hat das Attentat auch so viele Menschen in aller Welt so stark berührt und getroffen. Viele, die das damals miterlebt haben, wissen noch genau, wo sie waren und was sie gerade gemacht haben, als sie die Nachricht gehört haben. Das war ein Schock bis ins Mark, noch am ehesten vergleichbar mit der Wirkung, die die Anschläge vom 9/11 hatten.
Heute sind wir alle zynischer und desillusionierter und können uns so ein Vertrauen in einen Politiker kaum noch vorstellen.
Aber einen schwachen Abglanz der Stimmung konnten wir vor ein paar Jahren erleben, als Obama mit seinem "Yes We Can!"-Slogan gewählt wurde. Und das spiegelverkehrte Gegenteil (eine weit verbreitete Hoffnungslosigkeit und tief sitzende Angst), als die Wahl von Trump bekannt wurde.
Der Kennedy-Ring sieht für mich - auch wenn in den 1960er Jahren wuchtiger, nach heutigen Maßstäben klobiger, Schmuck durchaus in Mode war - eher nach einem Herrenring aus. In dem Fall könnte es sich auch um eine ältere Frau handeln, z.B. eine Witwe, die diesen Ring als Erinnerung an ihren verstorbenen Partner getragen hat.
Die Uhr könnte ein weiterer Hinweis sein, wenn man davon ausgeht, dass das in der Rekonstruktion gezeigte Zifferblatt mit der Aufschrift "Quarz" authentisch ist und sich tatsächlich nirgendwo auf der Uhr ein Herstellername findet. (Normalerweise steht der Name des Herstellers klein auf dem Zifferblatt und/oder ist auf der Rückseite eingraviert). Zum einen, weil auch das Design von Zifferblättern (Zahlen, Zeigerformen) Zeitmoden unterliegt, vor allem aber aufgrund der rechnischen Entwicklung.
Die ersten Prototypen von Quarz-Armbanduhren wurden der Öffentlichkeit nämlich erst 1967 vorgestellt, in den frühen 1970er Jahren kamen sie langsam auf den Markt, waren zunächst einmal noch sauteuer und für Normalbürger unerschwinglich. Wikipedia schreibt dazu: "Bis Mitte der 1970er Jahre war der Preis von Quarzuhren bereits auf unter 100.- DM gesunken, und er sank schnell weiter."
Auch 100 DM waren damals noch relativ viel Geld.
Eine Armbanduhr ohne Herstellerangabe nur mit "Quarz" auf dem Zifferblatt sieht nach einer billigeren Kopie eines Markenprodukts aus (die trotzdem deswegen noch viel Geld gekostet haben kann). Das verschiebt die Datierung etwas weiter in die 1970er Jahre hinein.