Unbekannter Toter bei Fulda - war es Mord ?

Im Januar 2012 machen Spaziergänger einen schrecklichen Fund auf einem Feld in der Nähe von Fulda-Haimbach. Sie entdecken menschliche Knochen, die von Tieren über eine große Fläche verteilt worden sein müssen. Wie kam der Tote an diese abgelegene Stelle?

Nach dem Auffinden des Toten am 15. Januar 2012 kann die Kripo Fulda das fast vollständige Skelett eines Mannes rekonstruieren. Auch Kleidungsstücke sind noch vorhanden. Objektive Anhaltspunkte für ein Tötungsdelikt werden nicht gefunden. Aber auch nichts, das auf einen Suizid hindeutet. Die Stelle ist gut mit dem Auto erreichbar und im Sommer mit Brennnesseln und Disteln zugewuchert. Aus Sicht der Ermittler ein idealer Ort, um eine Leiche abzulegen.

Gesichtsrekonstruktion
Um die Identität des Toten herauszufinden, veröffentlicht die Polizei eine so genannte Gesichtsweichteilrekonstruktion. Sie soll zeigen, wie der Tote zu Lebzeiten ausgesehen haben dürfte. Eine Isotopenuntersuchung ergibt, dass der Mann aus Deutschland stammen könnte, dann aber mehrere Jahre in kälteren Regionen gelebt haben dürfte, beispielsweise in Polen. Die letzten Monate seines Lebens hat er dann wahrscheinlich wieder in Deutschland oder in den Niederlanden verbracht.

Personenbeschreibung
Der unbekannte Tote war etwa 20 bis 30 Jahre alt, ca. 1,75 Meter groß, durchtrainierter Körper, starke Nackenmuskulatur, möglicherweise war er Kampfsportler. Dunkle, glatte Haare. Er hatte mehrere verheilte Rippenbrüche auf beiden Seiten, einen verheilten Nasenbeinbruch sowie einen verheilten Schlüsselbeinbruch.

Kleidung des Toten
Der Unbekannte trug ein rotes Polohemd der Marke Lacoste, Größe XL. Dazu eine dunkle Cargohose der Marke Camel, Bundweite 33 / Länge 30 mit schwarzem Ledergürtel. Außerdem trug er Freizeitschuhe der Marke Ecco, Größe 42.

Frage nach Zeugen
Mit Hilfe von Maden, die noch vereinzelt bei dem Toten gefunden wurden, konnte festgestellt werden, dass der Mann vermutlich bereits im Sommer 2011 auf dem Feld westlich von Fulda lag. Wer hat damals oder in der Zeit danach an dieser Stelle Beobachtungen gemacht?

Zuständig: Kripo Fulda, Telefon 0661 - 10 50

Quelle: http://www.e110.de/index.cfm?event=page.detail&cid=6&fkcid=6&id=74703 (Archiv-Version vom 25.06.2014)

Ah da schaut noch jemand Aktenzeichen XY ;)

Sowieso, immer, wohl die einzige Sendung bei welcher ich seit bestimmt 25 Jahren keine einzige Folge verpasst habe ;)

Mafia !!!

Ich habe das auch gesehen und eine Vermutung, welchen Sport der unbekannte Tote ausgeübt haben könnte: Rugby. Die Verletzungshistorie ist fast schon klischeehaft klassisch, der Körperbau und die Nackenmuskulatur (für den sogenannten Scrum) sind auch "Volltreffer".
Auch der mehrjährige Auslandsaufenthalt würde gut ins Bild passen: Rugbyspieler sind in Mitteleuropa sehr oft Studenten, die von Universitätsstadt zu Universitätsstadt ziehen. Auch Studienaufenthalte in Osteuropa sind keine Seltenheit. Seine Kleidung rundet das Bild ab: Junger Mann aus der Mittelschicht, Student, international orientiert, Rugbyspieler.

Natürlich kann es sich dennoch um einen Kampfsportler handeln, oder auch um einen ganz normalen Fitnesssportler der sich bei verschiedenen Gelegenheiten eben jene Verletzungen zugezogen hat.

@Destructivus
Hast du das der Kripo kommuniziert?

@Glücksbärchi
Ja ich hab es ihr vorgestern etwas ausführlicher via dem Meldeportal kommuniziert.

@Destructivus
Gut. Hoffentlich kann sie was damit anfangen.

Mich würde interessieren, welches Herkunftsland - außer Deutschland - bzgl. der Isotopenanalyse vielleicht noch in Frage kommen könnte. Theoretisch müsste davon auszugehen sein, dass er - sofern er in Deutschland lebte und aufgewachsen ist - auch als vermisst gemeldet wurde. Wenn lt. Kripo keine Hinweise auf deine Identität existieren, liegt dann nicht der Verdacht nahe, dass er kein deutscher Staatsbürger ist?
Kennt sich hier zudem jemand vielleicht mit internationalen Unterschieden in den Ergebnissen der Herkunftsanalyse aus? Mich würde interessieren, welche Länder ähnliche Isotopenelemente und -konzentrationen aufweisen, wie Deutschland.

@traces

https://www.youtube.com/watch?v=EKtcTs_SMvo

Ab ca Min. 15:00 sind die Ergebnisse der Isotopenanalyse zu hören, wo ausser Deutschland, Polen und die Niederlande erwähnt werden.

@MGunderson

Ja, ich kenne die Angaben aus XY. Polen und die Niederlande werden allerdings als die Länder aufgeführt, in denen er einige Zeit gelebt haben könnte, bzw. hingezogen ist. Als Herkunftsland wird Deutschland angegeben ("könnte ursprünglich aus Deutschland stammen").
Mich interessiert wie gesagt, aus welchem Land er "ursprünglich" noch "stammen könnte".

@traces

Ich denke Polen wahrscheinlich.
Schau bitte unter Google-Eingabe: „Screening, Identifizierung und enantioselektive Analytik“ .

Ah, Danke! Ich werd gleich mal nachschauen. Merci!

Der Fall wird heute ua. Thema in Kriminalreport Hessen sein, um 19:00 Uhr auf hr.

http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/mediaplayer.jsp?mkey=54707789&rubrik=85131

Hier ist der Videobeitrag vom Kriminalreport Hessen.

Wie der Reporter aus dem Beitrag vom Kriminalreport Hessen schon gesagt hat, ein junger Mann hat doch Freunde Kollegen , Familie , welche ihn vermissen.....das wird doch hoffentlich mit Vermisstenfällen, der Länder abgeglichen , in denen er laut Gutachten gelebt haben könnte !?

Ist da irgendwas weiter gegangen?

Konnte der Mann identifiziert werden?

Im Net ist nichts Neueres als die Info zu finden, die es 2012-2015 bereits gab. Also, anscheinend ist es der Polizei noch nicht gelungen, den Mann zu identifizieren. Jemand muss den Mann doch vermissen. Angesichts seines Alters muss er noch Eltern gehabt haben, Geschwister vielleicht.

Was mir merkwürdig vorkommt in der ganzen Geschichte:

Wie kann man nur aus Knochen feststellen, dass der Mann durchtrainiert und muskulös gewesen sein muss?

Warum trägt ein relativ kleiner Mann (1.75 m, Schuhe: 42) Polos in XL-Größe? Einen dicken Bauch hat er als durchtrainierter Sportler bestimmt nicht gehabt. Er muss eher schlank gewesen sein.

Hat man damals DNA aus dem Knochenmark extrahiert?

Wurde der Fall je in "Opsporing Verzocht" (NL) vorgestellt? Laut Isotopenanalyse hat er möglicherweise in den Niederlanden gewohnt, vielleicht war er sogar Niederländer? Oder in Polen in einer vergleichbaren Fernsehsendung?

Wieso ist man sich so sicher, dass die Leiche dort abgelegt wurde, wenn man nicht einmal weiß, ob es sich um ein Verbrechen handelt?

Ich habe übrigens nicht den Eindruck, dass der Fall Toppriorität bei der Kripo Fulda hat.

birotor schrieb:Also, anscheinend ist es der Polizei noch nicht gelungen, den Mann zu identifizieren. Jemand muss den Mann doch vermissen. Angesichts seines Alters muss er noch Eltern gehabt haben, Geschwister vielleicht.

Was mich vor allem auch wundert ist, dass er ja Markenkleidung aus dem gehobenen Preissegment trug. Das deutet für mich schon darauf hin, dass er eher gesellschaftlich integriert war und nicht z.B. ein Obdachloser, der eher anonym irgendwo gelebt hat. Auch deshalb verstehe ich nicht, dass er offenbar nirgends vermisst wird.