Hallo
@Photographer73,
danke, dass Du gestern meinen letzten Beitrag noch gelöscht hast. Da sind mir wohl die emotionalen Pferde durchgegangen. Tatsächlich gehörte das so nicht hierher. Zu Deinem letzten Beitrag habe ich allerdings auch ein paar Anmerkungen:
Photographer73 schrieb:Kann mir einer einen plausiblen Grund nennen, warum ein Personenkreis, der angeblich eine junge Touristin vergewaltigt, bedrängt oder genötigt haben soll, auf die völlig bescheuerte Idee kommen sollte, sie mit ihrem Freund telefonieren zu lassen oder in ein Krankenhaus zu bringen ?
Ich weiss nicht, ob Du das beabsichtigst, aber mit diesem Post kommunizierst Du indirekt - jedenfalls kommt das bei mir so an - dass der Fall kein Fall ist? Und damit werden die Ereignisse, die diesem Mädchen zugestoßen sind, mMn bagatellisiert. Wie bewertest Du denn die Video-Quellen? Alles inszeniert? Und worauf stützt sich Deine Expterise über die Denk- und Vorgehensweise möglicher krimineller Akteure in Ägypten? Hast Du fachlich-beruflich mit Kriminalitätsbekämpfung in Ländern des Nahen Ostens zu tun?
Das meiste hier diskutierte Wissen beziehen wir mangels offizieller Ermittlungsergebnisse bisher aus visuellem Material: 1) einem Video, in dem Magdalena vor einer Hotelzimmertür zusammengekauert liegt. 2) aus teilweise geleaktem Videomaterial der Überwachungskamera des Krankenhauses in Port Ghalib bei Marsa Alam. 3) dem Handy-Video des Freundes Markus.
Unabhängig von einer Ursachendiskussion über Magdalenas rätselhaftes Verhalten, überliefern die Filmaufnahmen auch ein seltsames Verhalten der Menschen um sie herum. MMn kann man anhand der Filmaufnahmen durchaus einen Leidensdruck der jungen Frau erkennen, der sowohl auf ihren merkwürdigen Zustand, aber auch auf die sie umgebenden männlichen Personen zurückzuführen sein kann. Hier meine Überlegungen und Fragen
A) Wie kommt es, dass der Reiseleiter nicht sofort eine weibliche Begleitung für die junge Europäerin organisiert, die sich nicht wohl fühlt? Er selbst würde seine Schwester oder Frau im Ausland sicherlich kaum allein der Macht von fremden Männern überlassen. Magda wird aber über mehrere Tage hinweg ausschließlich von solchen beaufsichtigt. Wenn etwas Gegenteiliges bekannt ist, dann bitte die Quelle posten.
B) Warum bringt der Reiseleiter Magda nicht sofort zum polnischen Konsulat, damit sich die Landsleute, die ihre Sprache sprechen, um die junge Frau kümmern? Warum wendet er sich nicht an die Reiseagentur, um Schritte zum Schutz der jungen Frau einzuleiten? Warum wird die Familie nicht sofort eindringlich aufgefordert, die Betreuung Magdas vor Ort sicherzustellen? Da gibt es doch Vorschriften, da müssen sich die einzelnen Ansprechpartner vernetzen. Warum - so hat man den Eindruck - ist das hier alles nicht zeitnah passiert? Ein Reiseleiter kann doch nicht einfach mit einer hilflosen fremden Frau umherziehen. Welches Mandat hat er, dass er Magda unter seiner Verfügungsgewalt hält und in ihrem Namen Entscheidungen für sie trifft? Er muss sich doch irgendwo absichern. Man stelle sich vor, eine hilflose Ägypterin würde in Europa tagelang von einem fremden Reiseleiter betreut, was wäre da wohl los?
C) Weshalb wird eine sichtlich verstörte und panische Frau im Krankenhaus von einer Gruppe männlicher Pfleger umringt? Es ist schon für europäische Verhältnisse nicht alltäglich, dass ausschließlich Männer weibliche Patientinnen betreuen. Und in Ägypten wird das erst recht nicht der Normalfall sein. Männliche Ärzte sind hier nicht das Thema, wohlgemerkt.
Ich schätze - unabhängig von einem evtl kriminellen Hintergrund dieses Falls - allein die Fremdbestimmung des Opfers durch nicht autorisierte männliche Personen als grenzwertig ein. Wäre der Fall genauso ausgegangen hätte man ihr eine oder zwei weibliche Betreuer_innen zur Seite gestellt bei täglichem Kontakt zu ihren Eltern, Freund und Konsulat mit der baldigen Aussicht auf Heimkehr? Auch im Krankenhaus wären weibliche Pfleger_innen angemessen und normal gewesen. Es ist mEa kein Wunder, dass das Mädchen in Angst und Panik verfallen ist, sich bedroht gefühlt hat und unbedingt weg wollte. Fragt sich, ob es hier zu Grundrechtsverletzungen gekommen ist?