Herne/Reckl.: Wo war Paula M. in den letzten 29 Stunden vor ihrem Tod?

@puntanorte
Also was die Musik von Rammstein anbetrifft und dem damit verbundenen Indiz für Selbstmord muss ich Dir widersprechen. Ich - wenn auch 52 Jahre alt - höre sehr gerne Rammstein und ich denke nun überhaupt nicht, dass diese Musik düster und aggressiv ist oder gar macht. Diejenigen, die Rammstein mögen, entspannt diese bestimmt genauso, wie diejenigen, die Volksmusik mögen. 

Man hört eben die Musik, die einem gut gefällt und damit ist man eben entspannter, ob nun Heino oder Rammstein. 

Aufgrund der langen Zwischenzeit zwischen Verschwinden und Auffinden und vor dem Hintergrund, dass man noch Alkohol im Blut festgestellt hat, kann ich mir nur vorstellen, dass sie bei jemandem Umterschlupf hatte und das nicht gut ausging. 

@jane.marple kann ich nur zustimmen. Mit Rammstein lässt suchs sogar tiefenentspannen. Für einen Freund -ein Philosoph- ist nach solcherart Musik die Welt wieder in Ordnung. 

Wenn Paula wie vermutet mit jemanden war, zu dem sie vielleicht sogar gegangen ist, dann müsste der doch leicht zu finden sein?
Oder irre ich?

Charmoni schrieb:Wenn Paula wie vermutet mit jemanden war, zu dem sie vielleicht sogar gegangen ist, dann müsste der doch leicht zu finden sein?
Oder irre ich?

scheinbar ja nicht. irgendwo muss sie die 29 stunden ja verbracht haben und die jahrszeit lässt sich unbedingt zu, dass sie draussen irgendwo unterschlupf gefunden hat.

die person, bei der sie war, müsste sich wohl selbst melden, wenn man aus ihrer whats-app-nachrichten nicht herausfiltern kann, mit wem sie sich treffen wollte. finde es eigenartig, dass die person sich nicht meldet. wenn sie damit nichts zu tun hat, dann wäre ein gang zur polizei kein problem...!

Ist es denn eigentlich sicher, dass diese 29 Stunden sich nicht schon aufgeklärt haben?  Es könnte doch sein, dass sich die entsprechenden Personen bei der Polizei inzwischen gemeldet haben und die sich herausgestellt hat, dass sie mit dem Suizid/Unfall nichts zu tun haben. 
Ich glaube nicht, dass sich die Polizei an die Bevölkerung wendet mit der Meldung, dass man sich wegen der 29 Stunden keine Gedanken mehr machen muss, weil das geklärt ist.

Sushi48 schrieb:Ich glaube nicht, dass sich die Polizei an die Bevölkerung wendet mit der Meldung, dass man sich wegen der 29 Stunden keine Gedanken mehr machen muss, weil das geklärt ist.

Da der Aufruf ein öffentlicher der Polizei war, denke ich schon, dß es dazu eine Meldung der Klärung geben wird...............falls es überhaupt eine Klärung gibt, da ja relativ wenige Hinweise eingegangen sind und sich auch niemand gemeldet hat bis jetzt, bei dem sie sich möglicerweise aufgehalten hat.

@seli
Woher weisst du, dass immer noch keine Hinweise eingegangen sind?

@Sushi48
In der letzten Pressemeldung der Polizei hieß es, es wären nur wenige Hinweise eingegangen.Wenn sich jemand gemeldet hätte, bei dem sich Paula aufgehalten hätte, wäre dies sicher auch veröffentlicht worden, auch weil sich dann der Zeugenaufruf evtl. verändert hätte.

tisch schrieb:finde es eigenartig, dass die person sich nicht meldet. wenn sie damit nichts zu tun hat, dann wäre ein gang zur polizei kein problem...!

Von unserem Denken her wäre es sicherlich kein Problem. Ich gehe auch davon aus, daß sie in den Stunden bei jemandem Unterschlupft erhalten hat, auch wenn für mich nicht ganz klar ist, wie sich sich mit dieser Person abgesprochen haben könnte, ohne Handy. Getätigte Anrufe usw., die vor dem Verlust des Handys erfolgten, dürften geprüft worden sein. Vielleicht ist sie einfach bei jemandem spontan vorbeigegangen und diese Person X hat mit ihr die Zeit oder einen Teil der Zeit verbracht. Evt. meldet sich der/diejenige nun nicht bei der Polizei aus Angst, daß man ihm/ihr etwas "anhängen" will oder auch aus Scham, weil er/sie Paula dann doch, vielleicht sogar angetrunken (Restalkohol wurde ja bei der Obduktion festgestellt) gehen ließ, nicht nach Hause brachte oder überredete nach Hause zu gehen und das Ganze dann sehr tragisch endete. Schlechtes Gewissen, auch wenn es unbegründet ist, hat schon häufiger Menschen erstmal schweigen lassen.

Oh man, ich wohne ganz in der Nähe und habe davon absolut nichts mitbekommen :( das arme Mädchen und natürlich Eltern und Zugführer... Umso schlimmer das nicht mal in den Nachbarorten nach Zeugen gesucht wird (hier stand weder was in der Zeitung, noch als Aushang oder ähnliches). Wer weiß, vielleicht haben Zeugen aus dem Café del Sol, McDonalds oder dem Club Prater auch nichts mitbekommen. 

@Photographer 

Vielleicht hatte Sie auch gar keine Telefonnummer oder konnte sich nicht mehr genau erinnern. Oder diese nicht finden..

puntanorte schrieb:geschrieben. Aber gut. Mir persönlich (ich schreibe es nochmals: MIR PERSÖNLICH) wäre diese Musik zu dunkel, auch die Texte erfordern aus meiner Sicht ein etwas abgeklärteres Hirn, um das richtig einzuschätzen oder eben für sich ad acta zu legen. Nicht umsonst stehen einige "Songs" dieser Band auf dem Index. Dafür, denke ich, ist ein(e) 17jährige(r) zu jung. Für die korrekte Einschätzung, meine ich.
Allgemein finde ich es, nun ja: erstaunlich, dass ein junges hübsches, auf Fotos fröhlich wirkendes Mädchen solcher Musik nachhängt. Musik soll froh im Herzen machen (jaaa, das klingt jetzt wie VolksmusikWerbung, aber ich weiß nicht, wie ich es sonst schreiben soll..). Die Musik von Rammstein macht dies mit Sicherheit nicht... Sie produziert selbstverständlich keine Selbstmörder, das ist schon klar. Aber sie trägt auch nicht zur Entspannung bei. Da ist zu viel Aggressivität drin. Jedenfalls meine Meinung.

*Mund wieder zuklapp* ... es freut mich, dass Paula anscheinend so reif war um die teilweise gesellschaftskritisch-ironischen Texte von Rammstein zu verstehen und zu begreifen. Etwas "aggressivere" - ich würde eher sagen lautere, schnellere - Musik löst zudem Anspannungen, man kann aus sich raus gehen. Man baut Konflikte ab. So stelle ich mir das bei Paula auch vor. Zumal Rammstein auch über wundervolle Balladen und ruhige Musikstücke verfügt mit vielen schönen melodischen Anteilen. Und viele Fans dieser Band sind jung, hübsch und intelligent. Und das ist auch gut so. Bei Paulas Beerdigung wurde mit Sicherheit eine Ballade gespielt - und ich kann sehr gut verstehen, dass man dabei in Tränen ausbricht - so berührend sind die Balladen von Rammstein.

@Photographer73
Ich kann deine Einwände gut nachvollziehen, warum sich ein Zeuge nicht melden möchte. Schade ist es trotzdem und es erschwert die Aufklärung natürlich enorm. Ich habe auch schon mal daran gedacht, dass man vielleicht nicht nur die Aufklärung eines Falles eine Belohnung auslobt, sondern auch Zeugenaussagen belohnt - wobei ich gleichzeitig die Schwierigkeit sehe, dass sich dann viele mit falschen Hinweisen bei der Polizei melden um besagte Belohnung abzukassieren.

Für die Eltern ist die jetzige Situation extrem schwierig. Wir müssen hoffen, dass sich noch was Neues ergibt.

@Charmoni
Da der Verlust des Handys ja kurz nach Verlassen des Hauses geschah und in den Anruflisten sich nichts verdächtiges befand, gehe ich davon aus, dass sie spontan zu jemanden fuhr, den sie kannte. Weiter nehme ich an, dass sie das eventuell nicht zum ersten Mal tat - also spontan bei besagter Person vorbeifuhr.

@Quastenflosser
Denk ich auch. Und ich vermute die Polizei wird alle ihre Kontakte prùfen. Und da war vielleicht nichts dabei.

Quastenflosser schrieb:Schade ist es trotzdem und es erschwert die Aufklärung natürlich enorm.

Natürlich, das auf jeden Fall.

Quastenflosser schrieb:Ich habe auch schon mal daran gedacht, dass man vielleicht nicht nur die Aufklärung eines Falles eine Belohnung auslobt, sondern auch Zeugenaussagen belohnt - wobei ich gleichzeitig die Schwierigkeit sehe, dass sich dann viele mit falschen Hinweisen bei der Polizei melden um besagte Belohnung abzukassieren.

Da sehe ich die gleiche Problematik wie Du und evt. noch mehr. Das würde mMn, die Ermittlungsarbeit zusätzlich erschweren, weil dann garantiert viele Leute aufschlagen würden, die zwar nichts gesehen haben, aber sich dennoch als Zeuge ausgeben und im schlimmsten Fall, Ermittlungen sogar in eine falsche Richtung drängen könnten, indem sie sich irgendeine Story aus den Fingern saugen.

Quastenflosser schrieb:Für die Eltern ist die jetzige Situation extrem schwierig. Wir müssen hoffen, dass sich noch was Neues ergibt.

Das eigene Kind zu verlieren ist schon furchtbar genug. Nicht genau zu wissen, was wirklich passiert ist, muß dann die Hölle sein, richtig.

Leider ist einer Freundin von mir so etwas Ähnliches passiert. Sie hatte Streit mit ihrem Freund und wollte deshalb zu Fuß nach Hause. 
Leider hat sie den Sog des Zuges unterschätzt und wurde überrollt. 

Was ich damit sagen möchte ist, dass ich persönlich nicht an einen Suizid, sondern eher an einen Unfall glaube. 

Ich selbst stand ein paar Tage nachdem ich das erste mal von Paula gelesen habe an einem Bahnhof an dem Züge auch einfach so durchfahren, und selbst aus einer gewissen Entfernung habe ich diesen Sog gespürt, und war selbst überrascht wie Stark dieser ist.

Seit Anfang Mai gibt es nun leider gar keine Neuigkeiten mehr. Ich fürchte, der Fall wird irgendwann als "nicht aufklärbar" zu den Akten gelegt. Das fände ich für die Familie als 2. Katastrophe...

@puntanorte
Die Sache ist, wenn es kein Mord ist - und davon ist auszugehen - dann gibt es für die meisten hier niemals einen Abschluss, weil manche lieber einen Täter, als einen Unfall haben möchte. Ein Mord lässt sich leichter beweisen als ein Unfall, da es hier keine Täterspuren geben kann.

Der Sog vor Zügen ist ein Fakt. Viel wahrscheinlicher ist aber einfach, dass sie beim überqueren der Gleise überfahren wurde, weil sie den Zug übersehen hat.

In köln waren in den letzten Monaten einige solche Fälle (hansaring mehrmals, Deutz etc.) Meistens aus leichtsinn oder eben betrunken oder Bequemlichkeit, weil die Gleise oft den kürzesten weg darstellen.

Winchester83 schrieb:Der Sog vor Zügen ist ein Fakt. Viel wahrscheinlicher ist aber einfach, dass sie beim überqueren der Gleise überfahren wurde, weil sie den Zug übersehen hat.

Naja aber so ein Zug lässt sich ja nicht so einfach übersehen, oder?

Ein Zug kommt schneller angerast, als man es selber vermutet. Egal ob regionalbahn oder ICE. Bei mehreren Gleisen ist es auch kaum möglich zu wissen, wann welcher Zug aus welcher Richtung kommt.

Den Zug hörst du leider meistens erst, wenn es zu spät ist. Im Dunkeln sowieso.

Selten habe ich eine solche Hartnäckigkeit erlebt, was natürlich einerseits toll ist, andererseits mir aber die Frage aufdrängt, ob die Polizei nicht doch irgendeinen Hinweis hat, daß es hier nicht um einen "normalen" Unfall geht ?
http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/11530/3651276 (Archiv-Version vom 04.06.2017)

Herne (ots) - Die Umstände um Paula Maaßens Tod sind noch nicht geklärt. Jetzt hat die Bochumer Staatsanwaltschaft eine Belohnung ausgesetzt.

Im Artikel stehen jetzt auch die Gründe für den Streit