Herne/Reckl.: Wo war Paula M. in den letzten 29 Stunden vor ihrem Tod?
21.04.2017 um 10:52@Quastenflosser
Auch und gerade in diesem Fall, in dem es um die Berichterstattung sowie die Diskussion im Forum um einen möglichen Suizid einer jungen Frau geht, erachte ich das Thema "Werther-Effekt" nicht als off-Topic, daher antworte ich dir hier. Ich halte es für wichtig, das Thema differenziert zu behandeln, da uns allen eine gewisse Verantwortung zukommt, wenn hierüber diskutiert wird. In deinem Posting von gestern wird recht pauschal und verzerrt über Tatsachen hinweggegangen, was ich so nicht stehenlassen kann.
Statistisch signifikant heißt, dass es ein Zusammenhang zwischen Berichterstattung und Anzahl der Selbsttötungen erwiesen wurde, der nicht auf Zufall beruht. Ebenso konnte ein Zusammenhang belegt werden zwischen: Intensität und Dauer der Berichterstattung und Suizidrate, Nachahmung der berichteten Tötungsart und Wahl der Suizidmethode. Dieser Zusammenhang blieb auch dann noch signifikant, wenn für allgemeine Suizidfördernde Aspekte kontrolliert wurde. Darüber hinaus legen weitere Ergebnisse nahe - auch das ein Hinweis darauf, dass du dich mit der bestehenden Forschung nicht auseinandergesetzt hast - "...dass auch Menschen zu Tode kommen, die sich normalerweise nicht das Leben nehmen würden." Eines der Ergebnisse hierzu ist in dem verlinkten Beitrag kurz beschrieben. Es ist also davon auszugehen, dass die Art der Berichterstattung nicht nur Menschen, die ihren Suizid bereits planten, den letzten Impuls geben, sondern auch Anderen eine "Idee" aufzeigen kann, die diese bislang noch nicht in Betracht gezogen hatten.
Auch und gerade in diesem Fall, in dem es um die Berichterstattung sowie die Diskussion im Forum um einen möglichen Suizid einer jungen Frau geht, erachte ich das Thema "Werther-Effekt" nicht als off-Topic, daher antworte ich dir hier. Ich halte es für wichtig, das Thema differenziert zu behandeln, da uns allen eine gewisse Verantwortung zukommt, wenn hierüber diskutiert wird. In deinem Posting von gestern wird recht pauschal und verzerrt über Tatsachen hinweggegangen, was ich so nicht stehenlassen kann.
Statistisch signifikant heißt, dass es ein Zusammenhang zwischen Berichterstattung und Anzahl der Selbsttötungen erwiesen wurde, der nicht auf Zufall beruht. Ebenso konnte ein Zusammenhang belegt werden zwischen: Intensität und Dauer der Berichterstattung und Suizidrate, Nachahmung der berichteten Tötungsart und Wahl der Suizidmethode. Dieser Zusammenhang blieb auch dann noch signifikant, wenn für allgemeine Suizidfördernde Aspekte kontrolliert wurde. Darüber hinaus legen weitere Ergebnisse nahe - auch das ein Hinweis darauf, dass du dich mit der bestehenden Forschung nicht auseinandergesetzt hast - "...dass auch Menschen zu Tode kommen, die sich normalerweise nicht das Leben nehmen würden." Eines der Ergebnisse hierzu ist in dem verlinkten Beitrag kurz beschrieben. Es ist also davon auszugehen, dass die Art der Berichterstattung nicht nur Menschen, die ihren Suizid bereits planten, den letzten Impuls geben, sondern auch Anderen eine "Idee" aufzeigen kann, die diese bislang noch nicht in Betracht gezogen hatten.