Bonn - Junges Paar beim Campen überfallen, Frau vergewaltigt

@SCMP77

Ich habe mich auf den Wohnort, der Familie des Bonner Opfers bezogen. Ich dachte das wäre ersichtlich, der Vater war ja nicht in Bonn. Was der Vater fordert und was machbar ist, war ebenfalls nicht mein Thema.
Tagtäglich fordern irgendwelche Politiker, jedweden Blödsinn :) Ich schrieb nur, ich verstehe den Vater.


Und warum soll man Abschiebehaft nicht verlängern können? Wenn vermehrt Straftaten nach Zustellung des Abschiebebescheides passieren würden ? Da muss man schon genau schauen was die Zukunft bringt.

Kein Gesetz ist in Stein gehauen und muss ewig bestehen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Und warum soll man Abschiebehaft nicht verlängern können? Wenn vermehrt Straftaten nach Zustellung des Abschiebebescheides passieren würden ? Da muss man schon genau schauen was die Zukunft bringt.

Dass aus der Abschiebung heraus mehr Verbrechen erfolgen sollen, ist aktuelle nur eine reine Behauptung, der Freiburger Täter gehörte jedenfalls nicht zu diesem Kreis.

Und ich habe mich mit den Forderungen des Vaters beschäftigt und er verlangt eine Abschiebehaft ohne Grenze (bis zur Abschiebung). So etwas kann es nicht geben, hier muss abgewägt werden, weil Haft extrem in die Menschenrechte und auch unsere Grundrechte eingreift.

Das ist nicht mal bei U-Haft anders, da muss auch entlassen werden, wenn bis zur Anklage eine zu lange Zeit vergeht (erfordert ebenfalls eine Abwägung der verschiedenen Rechte), wobei hier wirklich ein Verdacht eines Kapitaldelikt vorliegt, was bei einem abgelehnten Asylantrag natürlich nicht der Fall ist.

@SCMP77


Gut. Empathie kann man nicht erlernen. Wenn Du für den Vater kein Verständnis aufbringen kannst, finde ich das bedauernswert, interessiert aber nicht wirklich.

Kann man jetzt wieder zum Topic, oder muss jeder Thread in verschrobenen Rechtsbelehrungen enden?

SCMP77 schrieb:wobei hier wirklich ein Verdacht eines Kapitaldelikt vorliegt, was bei einem abgelehnten Asylantrag natürlich nicht der Fall ist.

Das hast du Recht, wobei man keine besonders große leuchte in "Psychologie des Menschen" sein muss, um zu verstehen, dass rechtskräftig abgeschobene Menschen, die aber unbedingt hier bleiben möchten, nicht besonders gut gelaunt durch Deutschland wandern werden.

Diese psychologische Gesetzmäßigkeit sollte man berücksichtigen, und in die Abschieberegularien einbringen.

Siegessicher schrieb:Diese psychologische Gesetzmäßigkeit sollte man berücksichtigen, und in die Abschieberegularien einbringen.

Ich glaube solche vermeintlichen "psychologische Gesetzmäßigkeit" könnte man dann auch auf viele andere Bereiche ausweiten und so den Rechtsstaat vollkommen unterhöhlen.


Da würde einem sehr viel einfallen, hier ein Beispiel um mal von der Ausländerfeindlichkeit wegzukommen, die hier häufig durchschimmert:

Vorschlag:
Arbeitnehmer haben schon mal um sich geschossen, nachdem sie gekündigt wurden. Die gehen nach einer Kündigung auch erstmal nicht gut gelaunt durch Deutschland und sind besonders nicht gut auf den AG zu sprechen. Vorschlag diese vermeintliche "psychologische Gesetzmäßigkeit" zu unterbinden:
Bis Arbeitnehmer eine neue Arbeit gefunden hat, einfach einsperren.

Merkst Du was? Die vermeintliche "psychologische Gesetzmäßigkeit" könnte auch mal Dich oder mich treffen. Ein Rechtsstaat ist gut beraten nur begangene Taten zu bestrafen.

@SCMP77


du kommst in OT, weil du Äpfel mit Birnen vergleichst. Eine Abschiebung wäre möglich, da er kein Deutscher und sein Land sicher ist.

Perfekt, um das Problem zu lösen. Ich spreche hier über Regularien, die etwas intelligenter sein könnten. Eventuell könnte man ja VOR dem Bescheid alles nötige in Bewegung setzten, das die eigentlich Abschiebung zeitnah erfolgen kann.

Dein merkwürdiges Beispiel mit dem Arbeitslosen. Ja komm...Probleme hatten wir auch vor der Flüchtlichskrise und werden sie auch danach haben. Komische Argumentation die ich nicht verstehen kann....

@Siegessicher

Du irrst ich habe Dir die Folgen Deiner angeblich "psychologische Gesetzmäßigkeit" vor Augen geführt.

Und wenn man hier in Kriminalfälle die Fälle sich anschaut, wer ist der häufigste Täter in Sachen Mord- und Totscchlag? Was willst Du mit der angeblich "psychologische Gesetzmäßigkeit" da verbessern?`

Zu Deiner neuen These:
Wir sind nun mal ein Rechtsstaat und da hat ein Asylsuchender auch die Möglichkeit gegen den Abschiebungsbescheid zu klagen.

Würde man trotz der Klage/Beschwerde abschieben, würde man ein unrechte Ablehnung von Seiten der Behörde zu einer vollendeten Tatsache machen. Eine unrechtmäßig erfolgte Abschiebung wäre in der Regel nicht mehr rückgängig zu machen. Spätestens beim Bundesverfassungsgericht würde ein solches Gesetz scheitern.

SCMP77 schrieb:Du irrst ich habe Dir die Folgen Deiner angeblich "psychologische Gesetzmäßigkeit" vor Augen geführt.

Ja gut aber ein ganz anderer Themenbereich, der mit diesem Fall ja nun gar nichts zu tun hat. Daher ist dieses Beispiel keine Bereicherung dieses Threads.

SCMP77 schrieb:Wir sind nun mal ein Rechtsstaat und da hat ein Asylsuchender auch die Möglichkeit gegen eine Abschiebung zu klagen.

das geht Jahre so...aber ICH sprach vom Endbescheid bei s.o. Mag vielleicht dem ein oder anderen zu einfach erscheinen, aber sehr gut wäre es auch, wenn Länder ohne erkennbare Verfolgung und Unterdrückung generell nicht als Asylgrund abgelehnt würden. Dann hätten wir auch nicht die Überforderung der Behörden durch die hohe Zahl an komplizierten Anträgen und deren Bearbeitung.

Zum Schluss muss ich dem Vater des Opfers beipflichten. Er ist natürlich emotional stark belastet und demzufolge auch befangen in seiner Denkweise aber die Richtung stimmt!

Siegessicher schrieb:das geht Jahre so...aber ICH sprach vom Endbescheid bei s.o.

Sprachst Du zwar nicht, aber schon wenn der erste Bescheid abgelehnt würde, würdest Du nach Deiner angeblichen "psychologische Gesetzmäßigkeit" einen höheren Anteil von Straftaten erwarten. Und jeder Asylsuchende kann gegen den Bescheid einer Behörde einen Beschwerde einlegen. Das ist halt in unserem Grundgesetz so verankert und auch sinnvoll.

Fakt im vorliegenden Fall, es lag kein endgültiger Bescheid vor, Deine Überlegungen sind daher OT.

Das die Flüchtlinge Probleme bringen ist klar, das ist nunmal so, genau wie unter uns Deutschen gibt es natürlich bei den Ausländern auch Kriminelle. Die Gefahr von diesen beginnt aber nicht erst mit Ablehnung der Ausweisung, sondern schon vorher, wie der Freiburger Fall beweist.

Und das die Vergewaltigung irgend etwas mit dem abgelehnten Antrag zu tun hat, ist eine reine Behauptung, wo jeglicher Beweis fehlt.

Siegessicher schrieb:Zum Schluss muss ich dem Vater des Opfers beipflichten. Er ist natürlich emotional stark belastet und demzufolge auch befangen in seiner Denkweise aber die Richtung stimmt!

Wenn man etwas weiter denkt eben nicht. Hiier handelt es sich um einen besondere Konstellation, wo ein Ausländer eine Straftat begangen hat, die zufällig in den Zeit nach der ersten Ablehnung fiel.

Frau.N.Zimmer schrieb:Und warum soll man Abschiebehaft nicht verlängern können? Wenn vermehrt Straftaten nach Zustellung des Abschiebebescheides passieren würden ? Da muss man schon genau schauen was die Zukunft bringt.

Ein Thema, was komischerweise zu lebhaften Diskussionen führen kann.

Aus meiner Sicht sollte es selbstverständlich sein, dass ein Straftäter - der zuvor in Deutschland zu Gast bei Freunden (um das WM-Motto von 2006 zu huldigen) war, mit Durchführung einer solch schweren Straftat sein Aufenthaltsrecht und die Gastfreundschaft in Deutschland verwirkt hat.

Ich werde es in diesem Leben nicht mehr verstehen, wie man darüber anders denken kann. In jedem privaten Umfeld (Wohnung, Haus, Jugendherberge, Hotel, etc.) würde man genauso handeln. Wer sich als GAST so krass daneben benimmt, hat in meinen Augen hier nichts mehr verloren. ERGO: Abschiebung.

@Quastenflosser
Die Diskussion wird hiere immer meht OT.

Das was Du forderst, erfvolgt bei schweren Straftaten schon heute. Nur gibt es immer Ausnahmen von der Regel.

Da es aber nichts mit dem vorliegenden Fall zu tun hat (der Asyl-Antrag wurde abgelehnt) ist eine Diskussion darüber hier überflüssig.

Hier ging es um die Forderung des Vaters, um eine unbegrenzte Auslieferungshaft nach Asylantrags-Ablehnung. Diese Maßnahme hätte zwar im vorliegenden Fall die Tat verhindert haben können, würde aber für eine Unmenge von Flüchtlingen eine Menschenrechtsverletzung bedeuten.

https://www.aachener-zeitung.de/mobile/lokales/region/vergewaltigung-einer-camperin-hat-polizei-fehler-gemacht-1.1633966?redir=checkmobile

Die Polizei hat Fehler eingestanden.

@samaschi

Danke für den link. Das ist ja unfassbar! Man kann nur hoffen, dass die neue Landesregierung mit hartem Besen kehrt.

Als Fluchtgrund gab der Mann an, dass er in Ghana seinen Schwager erschlagen hat..... Wird das in Deutschland nicht angeklagt? Oder warum erzählt er das so frei von der Leber weg?

Also da weiß man schon warum man sich den Anruf bei der Polizei echt sparen kann

Der arme Freund. Beide durchleben gerade die Hölle und dann wird der Freund nichtmal wirklich ernst genommen. Er muss sich wirklich vorgekommen sein, wie in einem schlechten Film, aber leider wahr es die grausame Realität :(. Auch wenn sie das hier wohl nicht lesen werden, wünsche ich beiden Opfern alles erdenklich gute und viel Kraft dieses Trauma zu überstehen. Hoffentlich können sie irgendwann wieder ein normales Leben führen und die schönen Seiten des Lebens wieder genießen.

Aus persönlicher Erfahrung weiß ich leider, was das für Folgen für ein Opfer haben kann, aber ich habe auch gesehen wie Sie sich durch die Therapie wieder zurück ins Leben gekämpft hat. Es hat lange gedauert, aber heute kann sie das Leben wieder genießen. Genau das wünsche ich in dem Fall beiden Opfern. Vergessen wird man wohl nie, aber ich wünsche es den beiden Opfern so sehr, sie sind doch noch so jung! Ich wünsche ihnen wirklich ganz viel Kraft und Mut dafür.

also das macht mich grad sprachlos... versteh ich das richtig? Der Fluchtgrund war dass er wegen Familienstreitgkeiten jemanden erschlagen hat? und wurde weder festgesetzt oder abgeschoben? hammer....

Mir fehlen einfach die Worte.... da ruft jemand bei der Polizei an.... wählt den NOTRUF.... und die Antwort auf die Aussage, dass seine Freundin gerade vergewaltigt wird, lautet: "Wollen Sie mich verarschen?" Kölner Express (Archiv-Version vom 27.05.2017)

Wo leben wir hier eigentlich mittlerweile? ^^ ... das ist ja ein Skandal sondergleichen.

Der krasseste Satz aus der Aufzeichnung des Notrufes lautet: „Danke, tschö“ - Polizistin legt auf, ohne zu helfen.

Ich möchte aber die Polizei allgemein in Schutz nehmen - für mich sind das Probleme, die mit einer bestimmten Regierungskonstellation zusammenhängen - ein Problem der Politik. Ich bin der Meinung, in anderen Bundesländern hätte es so eine unfassbare Reaktion nie gegeben.

Mit tut der Freund und das Opfer sehr leid, dass sie nicht nur den Horror der Tat erleben mussten, sondern am Telefon ein weiteres Mal geschockt wurden.

Das ist keine Werbung für Bonn! Und es sollte wirklich Konsequenzen haben.

Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
Die Reaktion einer, in diesem konkreten Moment, überforderten Polizeibeamtin hängt mit einer gewissen Regierungskonstellation zusammen.
Das ist in etwa so sinnvoll wie zu behaupten der Schnupfen von Oma Elfriede hänge ursächlich damit zusammen, dass die Andromedagalaxie sich auf die Erde zubewegt.

Es ist ja keine Frage, dass es suboptimal gelaufen ist, aber Fehler passieren überall wo Menschen arbeiten, und das hängt nicht mit der amtierenden Regierungskoalition zusammen.^^

Heide_witzka schrieb:Die Reaktion einer, in diesem konkreten Moment, überforderten Polizeibeamtin hängt mit einer gewissen Regierungskonstellation zusammen.
Das ist in etwa so sinnvoll wie zu behaupten der Schnupfen von Oma Elfriede hänge ursächlich damit zusammen, dass die Andromedagalaxie sich auf die Erde zubewegt.

Eine Landespolitik, die bei der Polizei massiv Stellen kürzt sowie Budgets für Ausbildung, Ausrüstung, Überstunden usw. zusammenstreicht, hat also nichts damit zu tun, wenn eine Polizistin in einer bestimmten Situation unangemessen (d. h., unzureichend geschult, schlecht geführt, wenig motiviert) reagiert? Direkt sicherlich nicht, mittelbar natürlich schon, und auch eine mittelbare Ursache ist eine Ursache.