Doppelmord in Herne: Täter Marcel H. in Haft

Beitrag von Muttervonm.h. (Seite 423)

Liest sich für mich so als käme das sonst gern als Milderungsgrund genommene " Schlechte Kindheit" nicht in Betracht. Das ist doch schon was.

Frau.N.Zimmer schrieb:Liest sich für mich so als käme das sonst gern als Milderungsgrund genommene " Schlechte Kindheit" nicht in Betracht. Das ist doch schon was.

Eine schlechte Kindheit in Form von selbst erlebter Gewalt, Misshandlungen oder Heimaufenthalten ist es nicht gewesen. Stimme dir daher zu, dass es dahingehend keinen Milderungsgrund geben kann.

Allerdings sind natürlich viele frühe Beziehungsabbrüche durch Trennung,Tod und/oder Krankheit jetzt auch nicht gerade förderlich für eine gesunde psychische Entwicklung eines Kindes.

AveMaria schrieb:Allerdings sind natürlich viele frühe Beziehungsabbrüche durch Trennung,Tod und/oder Krankheit jetzt auch nicht gerade förderlich für eine gesunde psychische Entwicklung eines Kindes.

solche Veränderungen finden in fast jeder Familie statt und ich meine nicht, dass der Grund der Taten darin liegt.

Ein Mensch muss mit Trennungen und Veränderungen umgehen können.
Würden solche Ereignisse zum Auslöser für kriminelle Taten verantwortlich gemacht werden, wäre ein Grossteil der Menschheit kriminell.

wolke7 schrieb:Ein Mensch muss mit Trennungen und Veränderungen umgehen können.
Würden solche Ereignisse zum Auslöser für kriminelle Taten verantwortlich gemacht werden, wäre ein Grossteil der Menschheit kriminell.

Nein, denn die Menschen sind verschieden, der eine kommt nunmal besser mit Trennungen klar als der andere. Manche versinken in ewiger Trauer, wenn jemand gestorben ist, andere dagegen schließen damit ab und leben einfach weiter. Das kann man so pauschal also nicht sagen.

@Lena781
Der zitierte Satz reicht mir schon, danke. :-)

@Bone02943
Wollte ich auch gerade schreiben. Vor allem brauchen Kinder eine Anleitung, mit solchen Geschehnissen umzugehen. Sie werden in der Trauerarbeit leider häufiger vergessen, wenn sie nicht redselig sind. Da äußert sich das dann auf andere Weise. Ganz allgemein gesehen.

@Bone02943
Danke! Jeder hat unterschiedliche Ressourcen, mit Krisen umzugehen. Bringt ein Schickalsschlag Person A an ihre Grenzen, so weiß Person B besser damit umzugehen. Resilienz ist hier der entscheidende Begriff.

Bone02943 schrieb:Nein, denn die Menschen sind verschieden, der eine kommt nunmal besser mit Trennungen klar als der andere. Manche versinken in ewiger Trauer, wenn jemand gestorben ist, andere dagegen schließen damit ab und leben einfach weiter. Das kann man so pauschal also nicht sagen.

das habe ich doch geschrieben. Man muss mit Trennungen umgehen und das lässt sich lernen.

Für einen ist das leichter, für manche nicht.

Wichtig jedoch ist, nicht eine Trennung zum Anlass zu nehmen um kriminell zu werden.

@wolke7

Ich denke auch nicht, dass sich das jemand bewußt zum Anlass nimmt, sondern sich das so entwickelt. Kinder und Jugendliche sind halt keine Erwachsenen.

Hallo zusammen, hab mich extra wegen dem thread angemeldet.

Habe gelesen was die Mutter von M. äußerte. Dazu eine Frage : Wenn die Schwester ihm sehr nahe stand,wieso wird in der Presse behauptet,dass sie immer schon vorgewarnt hat?

wolke7 schrieb:Ein Mensch muss mit Trennungen und Veränderungen umgehen können.
Würden solche Ereignisse zum Auslöser für kriminelle Taten verantwortlich gemacht werden, wäre ein Grossteil der Menschheit kriminell.

Muss, ja, aber was das mit einem Kind macht, wie es die Abschiede interpretiert für sein Lebensgefühl, ist sicherlich sehr unterschiedlich. Trennungen und Tode sind ja auch mit einem starken Gefühl der Machtlosigkeit dem Schicksal gegenüber verbunden.
Auslöser für kriminelle Taten sehe ich auch nicht darin. Würde eher vermuten, dass jemand, der früh gehäufte Trennungen und Tode erleben musste, sich vielleicht nicht mehr so tief bindet, aus Verlustängsten heraus, und der aufgrund dieser mehrfach erlebten Machtlosigkeit sich lieber selber hält, als sich von anderen halten zu lassen.

Inwieweit das bei der Entwicklung von M.H. eine Rolle gespielt haben könnte, könnte Teil des gerichtspsychatrischen Gutachtens werden. Allerdings müssten die Angaben dazu dann ja von M.H. selber oder von Zeugen gemacht werden. Dass sie hier im Thread stehen, ist für das Gericht sicher nicht maßgeblich.

AveMaria schrieb:Würde eher vermuten, dass jemand, der früh gehäufte Trennungen und Tode erleben musste, sich vielleicht nicht mehr so tief bindet, aus Verlustängsten heraus, und der aufgrund dieser mehrfach erlebten Machtlosigkeit sich lieber selber hält, als sich von anderen halten zu lassen.

genau, so sehe ich auch die Folge schlecht verarbeiteter Lebenseinschnitte auch.
Ich denke, in solchen Situationen sind viele Menschen, doch es muss dann nicht essentiell zu Mordtaten führen.

Bei MH werden noch andere massgebliche Defizite zu Vorschein kommen.
Das oder die Gutachten werden es uns zeigen.

@Lena781
Das hat mich ehrlich gesagt "gewundert". Ich habe gedacht, jetzt wo sie redet das sie sich dazu auch äussert was an den " Gerüchten" dran ist mit dem blauen Auge oder auch dem hamster. Klar muss sie sich im Endeffekt nicht äussern, kann sie niemand zu zwingen. Aber für mich war es interessant als sie sagte sie dachte zuerst an einen Unfall als ihre Mutter ihr erzählte das ihr Bruder jaden umgebracht habe. Im Umkehrschluss würde es bedeuten das sie ihm keinen Mord zugetraut hätte. Zumindest verstehe ich es so.

@Bauzi

Warten wir doch erstmal ihre heutige Aussage ab

wolke7 schrieb:Ein Mensch muss mit Trennungen und Veränderungen umgehen können.
Würden solche Ereignisse zum Auslöser für kriminelle Taten verantwortlich gemacht werden, wäre ein Grossteil der Menschheit kriminell.

Er "muss"....oh je.
Natürlich wäre es schön, wenn jemand gelernt hat, mit so etwas umgehen zu können. Aber was glaubst du, wie viele das nicht können? Irgendwie abrutschen, anfangen zu Saufen oder was weiß ich. Und ich rede gerade von Erwachsenen.

Es ist gut, wenn man das für sich so verarbeiten kann, dass man ohne Schaden, Verlustängste, Ängste allgemein zurückbleibt. Und es einen im besten Fall sogar stärker macht. Ich schätze mal, dass das in vielen Fällen aber nicht so ist.

Und bei Kindern ist es nochmal schwieriger, für die sind Trennungen und Veränderungen meistens schlimmer, und wie Lena781 bereits schrieb:

Lena781 schrieb: Jeder hat unterschiedliche Ressourcen, mit Krisen umzugehen.

Das ist nämlich auch ein sehr wichtiger Punkt.

Bone02943 schrieb:Nein, denn die Menschen sind verschieden, der eine kommt nunmal besser mit Trennungen klar als der andere. Manche versinken in ewiger Trauer, wenn jemand gestorben ist, andere dagegen schließen damit ab und leben einfach weiter. Das kann man so pauschal also nicht sagen.

Eben! Jeder Mensch ist anders.

wolke7 schrieb:Wichtig jedoch ist, nicht eine Trennung zum Anlass zu nehmen um kriminell zu werden.

Das wird wohl keiner- und schon gar nicht bewusst als Anlass nehmen um kriminell zu werden. Oft kommt dann auch eins zum anderen...
Und dann kommt man wieder zur selben Frage: Wie geht jemand damit um und warum?

Jeder Mensch ist anders!

@Silver01

ich bin kein Psychologe und kenne MH auch, ich denke, man sollte die Gutachten abwarten.

jessabelle schrieb:Wenn die Schwester ihm sehr nahe stand,wieso wird in der Presse behauptet,dass sie immer schon vorgewarnt hat?

Vielleicht, weil sie ihm nahe stand?
Ich sehe darin keinen Widerspruch- sondern ganz im Gegenteil, den Grund.

@jessabelle
Wahrscheinlich kennt sie ihn so gut,dass sie weiss,wozu er fähig ist.

Das passt für mich aber irgendwie nicht zu dem innigen Verhältnis,das von der Mutter beschrieben wurde.

Man sollte doch annehmen,dass die Schwester dann immer auf Distanz ging

Die haben sogar bei einer gewissen Zeitung ein Bild und Artikel von seiner Schwester reingetan und dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben will.