Doppelmord in Herne: Täter Marcel H. in Haft

@Muttervonm.h.

Wie hat Marcel sich denn mit seiner Stiefschwester und Stiefmutter verstanden?

Möchte Marcels Schwester und Bruder Kontakt zu ihm? Und wie haben diese sich früher verstanden?

@Muttervonm.h.
Das hier..

oBARBIEoCUEo schrieb:Die Diskussion hat die Mutter 'aufgebracht' (um in deinem Tenor zu bleiben), als sie unter anderem bemerkte, dass seine Tat ihre finanziellen Mittel ausgeschöpft hat.

war keine Schuldzuweisung, sondern nur eine sachliche Darstellung der Ereignisse, nicht falsch verstehen. :-)

@Muttervonm.h.

Sorry das ich nochmal Frage, aber wahrscheinlich geht hier auch vieles unter... ist sicher auch nicht leicht für dich den Überblick allein hier zu behalten....

Mich interessiert auch sehr sein aktuelles Verhältnis zu seinen Geschwistern...gab oder gibt es von den beiden Äusserungen zu den Taten? Wie werden die damit fertig? Bzw wie geht es ihnen damit? Und wird seine Schwester morgen Aussagen?

@Nikky

Das liegt an den Ressourcen, es gibt wohl, im Gegensatz zur Notwendigkeit, nicht genug 'Therapeuten'.

@oBARBIEoCUEo

Okay...ja das dachte ich mir ja schon... echt traurig!

@Muttervonm.h.
Mich interessiert der Altersunterschied zu seinen Geschwistern. Tut mir leid, wenn das schon mal erwähnt wurde habe ich es scheinbar über lesen.
Bisher habe ich immer nur mitbekommen das von "älteren" Geschwistern die rede ist.

Weiss jemand,wann das psychiatrische Gutachten kommt?

Ich möchte mich jetzt auch mal beteiligen, denn ich habe einen Beitrag gefunden, den ich sehr interessant fand. Ich weiß nicht, ob darüber schon gesprochen wurde, aber ich zitiere es mal hier rein.

Aber ab dem zweiten Gespräch habe er viel gelächelt. „Auffällig ist, dass er oft lächelt, wenn es gar nicht zum Thema passt, weil er gerade über etwas sehr Ernstes redet“, so die Psychologin.

Er wisse selbst, dass das so sei, habe Heße ihr gesagt. Er habe Schwierigkeiten, Gesichtsausdrücke von anderen Menschen zu deuten.

In den Gesprächen bemühe sich Heße immer sehr, sich gewählt auszudrücken. „Das klappt aber nicht immer. Er benutzt gerne Fachwörter, verwendet sie aber manchmal falsch.“

https://www.derwesten.de/staedte/bochum/das-merkwuerdige-laecheln-von-marcel-hesse-diesen-eindruck-hat-eine-psychologin-vom-mutmasslichen-doppelmoerder-id212056243.html

Was sagt ihr dazu? Glaubt ihr, er hat wirklich ein Problem andere Menschen zu deuten?

Ich habe das vorhin auch gelesen und natürlich kommt einem sofort in den Sinn, dass er autistisch veranlagt sein könnte.

Allerdings habe ich so langsam das Gefühl, dass solche Äußerungen von M. Auch bewusst geäußert werden um ein bestimmtes Bild von ihm darzustellen.

Dumm ist M. nicht und mit solch einer Selbstdarstellung könnte er das Ziel verfolgen, weiterhin gewisse für ihn angenehme Haftbedingungen zu schaffen. So auch die Gewaltphantasien, die er geäußert hat.

Ich halte M. Für schwer gestört, aber auch berechnent. Und eiskalt.

P.S Autisten sind im übrigen nicht gewalttätig.

luxlisbon schrieb:Dumm ist M. nicht und mit solch einer Selbstdarstellung könnte er das Ziel verfolgen, weiterhin gewisse für ihn angenehme Haftbedingungen zu schaffen. So auch die Gewaltphantasien, die er geäußert hat.

Ich halte M. Für schwer gestört, aber auch berechnent. Und eiskalt.

Stimme ich dir zu, ich halte ihn sogar für   Recht Intelligent, dabei aber eben auch Eiskalt und berechnend... Wobei ich immer noch der Meinung bin das die Mordgedanken nur zum Teil zu seinem Schauspiel gehören .

Grashalm schrieb:n den Gesprächen bemühe sich Heße immer sehr, sich gewählt auszudrücken. „Das klappt aber nicht immer. Er benutzt gerne Fachwörter, verwendet sie aber manchmal falsch.“

Ich halte ihn schlicht für einen Blender. Hier schrieb letztens jemand "Genie und Wahnsinn liegen ja dicht beieinander, so auch bei M.H." Der user bezog sich auch auf seinen Brief (ich finde den Beitrag jz nicht mehr).

Aber ich sehe absolut nichts von einem Genie. Mittelmässiger Schüler, durchschnittlicher IQ, verfasst irgend ein Geschreibsel als Manifest und genauso liest sich sein Brief: eine Aneinanderreihung von Plattitüden, kombiniert mit Selbstmitleid und Zynismus.

Er selbst sieht sich ja auch schon als großer Bestseller-Autor und genauso gibt er sich, Zitat "Er benutzt gern Fachwörter, verwendet sie aber falsch".
Das sagt alles über ihn aus.

Grashalm schrieb:Aber ab dem zweiten Gespräch habe er viel gelächelt. „Auffällig ist, dass er oft lächelt, wenn es gar nicht zum Thema passt, weil er gerade über etwas sehr Ernstes redet“, so die Psychologin.

ich könnte mir vorstellen, dass das eine Unsicherheit von ihm ist.

Grashalm schrieb:Er wisse selbst, dass das so sei, habe Heße ihr gesagt. Er habe Schwierigkeiten, Gesichtsausdrücke von anderen Menschen zu deuten.

ich könnte mir vorstellen, wenn er sich selber nicht im Griff hat und sich damit auch nicht selber einschätzen kann, kann er fremde Personen ebenfalls nicht einschätzen.

Eigentlich scheint er mir in sich selbst wenig gefestigt zu sein.

Ich möchte allen, die hier mitschreiben und -lesen, einen Roman empfehlen.

"Wir müsse über Kevin reden" von Lionel Shriver

Der Roman wurde mit Tilda Swinton in der Hauptrolle verfilmt
Film und Buch heissen im Original: "We need to talk about Kevin"

In dem Roman geht es um einen Jungen, der schon als kleines Kind anders war, als andere. seine Mutter empfand ihn als unberechenbar, empathielos und schwierig.
Der Vater hingegen war der Ansicht, seine Frau verkompliziert alles. Er hätte einen guten Draht zu seinem Kind.
Der Vater irrte sich, wie er zu spät erkennen muss.
Fremde Menschen spucken der Mutter ins Gesicht, nachdem ihr Sohn seine geheimen Fantasien umgesetzt hat.
Dabei ist völlig klar, jede Familie wäre an diesem besonderen Kind gescheitert.

Mich hat beides sehr berührt: das Buch und auch der sehr sehenswerte Film mit einer tollen Tilda Swinton.

Ich reiche es hier als Lesetipp rein, weil das Buch nochmal einiges klarer macht.

FF schrieb:Seit wann werden Asservate, die möglicherweise noch eine Rolle in einem laufenden Gerichtsverfahren spielen könnten, dem Angeklagten ausgehändigt?

Stimmt, habe ich nicht dran edacht, dass seine Kleidung noch von Bedeutung für das Verfahren sein könnte.

Grashalm schrieb:Was sagt ihr dazu? Glaubt ihr, er hat wirklich ein Problem andere Menschen zu deuten?

Sehr interessanter Artikel! Die Unfähigkeit, Emotionen bei anderen anhand des Gesichtsausdrucks wahrzunehmen, habe ich oft bei Menschen erlebt, die am Aspergersyndrom leiden. Diese Art von Autismus ist oft nicht einfach zu diagnostizieren, da sie eben nicht so eindeutige Symptome hervorbringt wie der klassische Autismus. Oft bleibt diese Störung unerkannt. Bei H. lässt mich insbesondere der Satz "Einmal sagte er, dass einer Mutter seiner Opfer ja noch andere Kinder blieben. Das sei aber sicher kein Trost dafür, dass sie ihren Sohn verloren habe" aufhorchen. Er impliziert, dass er versteht, dass der Verlust des Kindes nicht wiedergutzmachen ist dadurch, dass sie noch weitere Kinder habe. Aber: Er scheint es nicht nachempfinden zu können. Er scheint eine kognitive Empathie zu besitzen, jedoch keine emotionale. Er weiß, was richtig und falsch ist und was moralisch vertretbar ist - nur handelt er eben nicht danach.

Es liest sich schon alles sehr kalt, was er von sich gibt.
Aber vieles klingt auch so, als würde er planen, was er sagt. Für mich klingt das zu gewollt, zu drauf angelegt.
Dass er über die anderen Familien kaum spricht, zeigt mir eigentlich, dass er das von sich fernhalten will.
Um eventuell nicht aus einer Rolle zu fallen.

Dass er das Knastleben wollte, ist ja bereits schon seit der Tat klar, jetzt versucht er, sich das Leben drin so zu formen, wie er es möchte. Denn anders wäre es für ihn ja nicht so optimal. Denn normale Insassen arbeiten ja auch. Gut, wenn sie das möchten und sich dafür eignen, aber sicher ist wohl sicher. Zudem Einzelhaft.
In Beobachtungszellen gibt es Fernseher, die man nicht mieten muss. Das ist wieder eine Luxuszugabe.
Und er möchte, dass alle das Bild von ihm haben, wie er er gesehen werden will.
Alles muss sich zu seinen perfekten Vorstellungen fügen.

Ok, es ist nicht nötig, jemanden umzubringen, um in den Knast zu kommen, er hätte definitiv andere Delikte planen und umsetzen können, es spricht schon dafür, dass mit ihm was nicht in Ordnung ist. Zudem man auch anders aussteigen könnte.

Es sind hier viele Bilder im Spiel, die verwirren.
Das Bild wird immer unklarer und so langsam werde ich ungeduldig, was das Gutachten betrifft.


Ich kann hier zu keinem Schluss kommen.

Ob er “kalt“ ist? Ich kann es nicht beantworten.
Welcher kalte Mensch kann verliebt sein?
Welcher kalte Mensch hilft seiner Mutter und hat ne gute Beziehung zu seinem Bruder?
Versteht mich nicht falsch, ich werde die Aussagen der Mutter nicht infrage stellen. Ich glaube ihr das.

Da sind so viele Schiffchen, die nicht fahren, aber starten wollen, doch hängen alle am gleichen Anker, den man nicht lösen kann.

Lena781 schrieb:Die Unfähigkeit, Emotionen bei anderen anhand des Gesichtsausdrucks wahrzunehmen, habe ich oft bei Menschen erlebt, die am Aspergersyndrom leiden.

Das ist das Problem.
All das, was wir mitkriegen, erinnert mich an so viele Störungen. 
Zudem hat er das nur behauptet, ob es wahr ist, wissen wir nicht.
Ich würde mich auf seine Aussagen nicht zu sehr verlassen. Also finde ich.

luxlisbon schrieb:P.S Autisten sind im übrigen nicht gewalttätig.

Hier muss ich mich mal kurz einklinken. Die Aussage, dass Autisten nicht gewalttätig seien, ist absoluter Schwachsinn.
Ich arbeite mit Autisten und habe in dieser Zeit schon einige "Gewaltausbrüche" miterlebt.
Zwar nicht so geplant, wie bei M.H. aber gerade Autisten können schwer mit Veränderungen, Unplanmäßigem umgehen und haben oft Schwierigkeiten angemessen mit diesen neuen Situationen umzugehen.
Und vor allem sollte man eine Menschengruppe nie über einen Kamm scheren.

Das M.H. sagt, dass er Emotionen anderer nicht richtig deuten kann, könnte zwar schon ein Hinweis auf Autismus sein aber ich traue ihm zu, wie andere auch, dass er diese Symptome inszeniert.