Doppelmord in Herne: Täter Marcel H. in Haft
13.03.2017 um 18:42emz schrieb:Mauro schrieb:Ich hatte den Vorgang verkürzt dargestellt.
Es wird diesbezüglich ein psychologisches Gutachten in Auftrag gegeben.
emz antwortet:
Da liegst du allerdings falsch. Exploriert wird er von einem Psychiater, also von einem Arzt. Da gibt es erst mal ein vorläufiges Gutachten bezüglich der Schuldfähigkeit und weil der Psychiater während der Verhandlung anwesend ist, am Schluss ein endgültiges Gutachtachten mit entsprechender Emfpehlung ans Gericht.
Dank daher für deine weiteren Infos infolge des Ablaufes.
Aufgrund der brutalen Vorgehensweise des 19jährigen M.H. wird es vonnöten sein, ihn intensiv psychologisch zu betreuen.
https://www.uni-giessen.de/ueber-uns/pressestelle/pm/pm116-16
Auszug:
Jugendliche Täter und selten Täterinnen
Das Team von Prof. Bannenberg hat im Rahmen von TARGET nahezu alle Amoktaten junger Täter bis 24 Jahre in Deutschland zwischen 1990 und 2016 untersucht – insgesamt 35 Fälle, darunter die Taten aus Erfurt, Emsdetten und Winnenden/Wendlingen.
Die Gießener Studie zeigt, dass die jungen Amoktäter eine geplante Mehrfachtötung begehen, weil sie als sonderbare Einzelgänger psychopathologisch auffällig sind und ein Motivbündel von Wut, Hass und Rachegedanken entwickeln, das nicht rational begründet ist.
Ihre Persönlichkeit zeigt narzisstische und paranoide Züge, die jungen (ganz überwiegend männlichen) Täter sind extrem leicht zu kränken, aber nicht impulsiv oder aggressiv auffällig.
Sie fühlen sich oft gedemütigt und schlecht behandelt, ohne dass die Umwelt dieses nachvollziehen kann und beginnen, im Internet nach Vorbildern und Ventilen für ihre Wut zu suchen.
Sie sinnen lange über „Rache“ und eine grandiose Mordtat nach, entwickeln ausgeprägte Gewalt- und Tötungsphantasien.
Folgendes sollte jedoch auch nicht zu kurz kommen:
http://bildungswissenschaften.uni-saarland.de/personal/paulus/HH.htm
Die mörderische Suche nach Liebe
(Entwicklungs-)Psychologische Erklärungsansätze zur Genese einer extrem gewalttätigen Persönlichkeit Dr. C. Paulus , Univ. des Saarlandes, 1998