Timo Kraus (HSV Mitarbeiter) tot aufgefunden

Wenn sie in einer Kneipe liegen würde, hätte sich längst jemand gemeldet. Da aber der Taxifahrer auch nicht ausfindig gemacht werden konnte, ist es naheliegend, dass die Jacke dort im Taxi liegen gelassen wurde.

Wäre vielleicht folgendes Szenario denkbar?

Er lässt sich mit dem Taxi fahren und merkt dann, dass er sich übergeben muss. Dann bittet er den Taxifahrer, ihn mal kurz rauszulassen, damit er nicht in den Wagen kotzen muss. Die Jacke lässt er entweder im Taxi um sie nicht beim Übergeben dreckig zu machen oder er lässt sie vielleicht als Pfand/Sicherheit für den Fahrer im Wagen. Als er sich an den Landungsbrücken übergeben will, stürzt er in die Elbe.


Wie gesagt: Nur eine Theorie

Vielleicht wurde er auch ausgeraubt und vor die Tür gesetzt.

Das der Taxi Fahrer sich nicht meldet, könnte daran liegen, das er keine Lizenz hat, das er ihn ausgeraubt hat oder ihn einfach rausgeworfen hat, ohne seiner Fürsorgepflicht nachzugehen.

Vielleicht hat er sich auch übergeben im Auto auf die Jacke und hat diese dann selbst entsorgt. Vielleicht war er auf dem Weg sich eine Unterkunft zu suchen.

Ich denke das er leider an irgendeiner Stelle auf seinem Weg ins Wasser gefallen ist.

Ausgeraubt vom Taxifahrer halte ich immer noch nicht für wahrscheinlich, denn das Risiko wäre für so einen Täter doch irre hoch: Das Opfer könnte ihn beschreiben, das Auto mitsamt Einzelheiten wie dem Innenraum beschreiben und sich das Nummernschild gemerkt haben.

Außerdem würde ein Täter dem Opfer doch auf jeden Fall das Handy auch abnehmen, damit es nicht gleich die Polizei anrufen kann.
Kraus wurde aber allein am Hafen gesehen und sein Handy dort noch geortet, wenn er ausgeraubt worden wäre, wäre er doch sicher auf dem Weg dorthin irgendwo in eine Kneipe gegangen. um die Polizei zu rufen oder hätte Passanten angehalten.

Die Frage ist doch auch ob der Zeuge wirklich TK gesehen hat. Er muss ja schon recht dicht an ihm vorbei gegangen sein um die Raute bei Nebel in der Nacht zu erkennen

Dass TK noch in einer anderen Kneipe war vor seinem Aufenthalt auf der Landungsbrücke, wie wahrscheinlich ist das – hätte das denn nicht aus seiner Handyortung hervorgehen müssen?
Dass der Taxifahrer ihn ausgeraubt hat, glaube ich auch nicht, vielleicht war aber tatsächlich TKs Geldbeutel; Brieftasche etc. in der Jackentasche (die Jeanstaschen waren vielleicht zu eng für das alles, und eine Aktentasche hatte TK ja offensichtlich nicht dabei). Der Taxifahrer hat die Sachen samt Geldbeutel vielleicht einfach behalten, statt sie irgendwo abzugeben (entweder beim Fundbüro oder beim Block Bräu, oder bei der Familie in Buchholz anrufen, falls da irgendeien Telefonnummer dabei war). Dann erfährt er hinterher, vielleicht erst ein oder zwei Tage später, dass TK unauffindbar ist, und meldet sich schon allein aus diesem Grund nicht. Denn wer so etwas gemacht hat, hat immer ein schlechtes Gewissen und Angst vor unangenehmen Fragen bzw. Angst vor dem Verdacht, er könnte TK ausgeraubt haben – vor allem jetzt, wo TK auch noch ohne Jacke gesichtet wurde.

@Pilcher

Pilcher schrieb:Das stimmt so leider nicht. Bereits am Montag wurde die Beschreibung seiner Kleidung veröffentlicht.


http://www.berliner-zeitung.de/sport/hsv-manager-timo-kraus-verschwunden-polizei-sucht-nach-dem-taxifahrer-25500924

Jau dammich, das ist doch total an mir vorbeigerauscht.

Trotzdem gehe ich nicht davon aus, daß das ein Spinner war, der ihn dort
an den Landungsbrücken gesehen hat. Ich gehe mal davon aus, daß die Polizei
die Aussage des Zeugen gegengeprüft hat.

Die Polizei hat vermutlich den gesamten Laufweg mit dem Spürhund erfasst. Falls dieser in eine Kneipe geführt hätte, dann hätte es sicher einen entsprechenden Zeugenaufruf gegeben. Also war er höchstwahrscheinlich nach dem Aussteigen in keiner Kneipe mehr.

@Svensvenson

Svensvenson schrieb:Wenn es einen Taxifahrer gibt auf den die Beschreibung zutrifft, dann hätte man ihn bereits gefunden, jeder muss einen Personenbeförderungschein haben und wäre selbst in einer chaotischen Behörde mittlerweile ausfindig gemacht worden, außerdem gibt es die Gemeinschaft der Fahrer und gerade Taxifahrer sind bei solchen Suchen immer sehr effektiv, wenn jemand gut vernetzt ist, dann sind es die Taxifahrer, egal in welcher Stadt dieser Welt.

Richtig, die Bestimmungen sehen vor, daß jeder Taxifahrer einen solchen P-Schein haben
muss. Und trotzdem gibt es Taxifahrer, die den Schein nicht haben und durch die Gegend
gurken.

Dazu zwei Links. Einmal ein Bericht aus dem Tagesspiegel:

Das liege auch daran, dass es so viele Schwarzfahrer gebe, sagt der Mann: „ Mit Navi kann das jeder und die Personenbeförderungsscheine werden nur selten kontrolliert, da ist das Risiko gering.“

http://www.tagesspiegel.de/berlin/schwarzarbeit-taxi-branche-in-verruf/3726754.html

und zum zweiten ein Link zu einem Taxiforum, wo u.a. der Artikel aus dem TSP auch diskutiert wird.


http://www.das-freie-taxiforum.com/index.php?page=Thread&threadID=1030

Könnte höchstens noch die Jacke auf der Embpromenade verloren haben. Die plumst von dort, auf höhe der Rickmer Rickmers, ins Wasser und er versucht von der Landungsbrücke 1 aus sie raus zu fischen. Vielleicht weil Handy, Portemonnaie usw drin.

@Misterioso

Misterioso schrieb:In Berlin sehe ich Männer, die direkt am Wegesrand unter aller Augen ungeniert wie ein Hund Wasser lassen, und ich rede hier nicht nur von Pennern oder so.

Wo siehst Du denn solche Männer in Berlin? Ich kann mich nicht daran erinnern,
das in den letzten Jahren auch nur einmal beobachtet zu haben.

Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Gesellschaft sich aufgelöst hat, nachdem man TK ins Taxi gesetzt hat. Das waren doch wohl Menschen, die ihm in irgendeiner Weise untergeordnet waren. Normalerweise beendet der Übergeordnete (in diesem Fall wohl TK) den Abend und bezahlt auch die Rechnung und dann gehen alle nach Hause. So kenne ich das aus Businesszusammenhängen.

Die Rechung wird möglicherweise dem HSV direkt zugeschickt. Die Blockbräu hat ja Connections mit dem HSV.

@Misetra

Misetra schrieb:Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Gesellschaft sich aufgelöst hat, nachdem man TK ins Taxi gesetzt hat. Das waren doch wohl Menschen, die ihm in irgendeiner Weise untergeordnet waren. Normalerweise beendet der Übergeordnete (in diesem Fall wohl TK) den Abend und bezahlt auch die Rechnung und dann gehen alle nach Hause. So kenne ich das aus Businesszusammenhängen.

Woher kommt eigentlich die hier schon mehrfach, und nicht nur von Dir
geäußerte Annahme kommt, daß TK mit Untergegebenen unterwegs gewesen sei?

Teilweise wurde sogar die These aufgestellt, daß die Untergegebenen das Taxi für
ihn im voraus bezahlt hätten.

Soweit ich weiß, hieß es immer im "Kollegenkreis" oder so ähnlich.

@inci2: Mal hieß es in Presseberichten Kollegen, mal Mitarbeiter, irgendwo habe ich auch gelesen, dass das Leute vom Fanshop waren. Da er eine Führungsfunktion hat, kann man annehmen, dass die anderen im Rang unter ihm waren.

"Der Leiter der Merchandising-Abteilung hatte mit Kollegen (u.a. aus den Fan-Shops) am Samstagabend im „Block Bräu“ an den Landungsbrücken gefeiert."

http://www.bild.de/regional/hamburg/vermisste-personen/hsv-manager-vermisst-zeuge-hat-sich-gemeldet-49767132.bild.html

Ich hab im Internet irgendwo eine Stellenausschreibung gefunden für einen HSV-Fanshop, wo man sich direkt bei ihm bewerben konnte.

@hotrocket

hotrocket schrieb:"Der Leiter der Merchandising-Abteilung hatte mit Kollegen (u.a. aus den Fan-Shops) am Samstagabend im „Block Bräu“ an den Landungsbrücken gefeiert."

http://www.bild.de/regional/hamburg/vermisste-personen/hsv-manager-vermisst-zeuge-hat-sich-gemeldet-49767132.bild.html

Diese Meldung ist von gestern, dem 13.1., zuvor wurde das gar nicht weiter in
den Medien thematisiert, mit wem er da unterwegs war. Es hieß bis gestern immer
nur "Kollegen".

Sind diese Fanshops direkt dem HSV angegliedert, oder läuft das unter Franchise?
In dem Falle wären das auch keine direkten Untergebenen.

Wenn er der Leiter war, ist wohl anzunehmen, dass die Kollegen, mit denen er feiern war, gleichzeitig seine ihm unterstellten Mitarbeiter waren. Was nichts heißen muss, in vielen modernen Betrieben sind die Hierarchien flach, man ist mit dem Chef auf "du und du" und bei einem guten Betriebsklima ist es nicht selten, dass auch private Freundschaften zwischen Chef und Angestellten entstehen.

Ich halte einen Unfall für am Wahrscheinlichsten, denn er wurde ja allein da an den Landungsbrücken gesehen ohne Jacke und stark alkoholisiert, wie auch immer er dort gelandet ist und wo seine Jacke geblieben sein mag. Der Taxifahrer wird nichts mit seinem Verschwinden zu tun haben, jedenfalls nicht direkt. Warum er sich trotzdem nicht meldet, kann viele Ursachen haben, die ja hier schon genannt wurden.

Dass "etwas ganz anderes" dahintersteckt, es den Taxifahrer also z.B. gar nicht gibt, halte ich auch für unwahrscheinlich. Wie gesagt, er war allein an den Landungsbrücken, die Handyortung stimmt mit den Aussagen der Kollegen überein - warum sollte man darüber lügen, WIE er dort hingekommen ist?

@inci2 Die Fanshops scheinen direkt angegliedert zu sein

https://hsvcmsfileadmin-v.azureedge.net/user_upload/Bilder_HSV.de/Unser_HSV/Jobs/Aushilfen/Aushilfen_FanShop.pdf

also irgendwie finde ich es schon bissl komisch, dass sich derart spät (also erst 4 Tage nach dem Verschwinden) ein Zeuge meldet, der TK gesehen haben will.

Weshalb meldete der sich nicht früher?

Zudem: Wenn ich einen bekannten Menschen (und offensichtlich hat Zeuge ihn ja erkannt) sehe, der um Mitternacht bei der Eiseskälte nur mit einem Pullover (ohne Jacke) herumläuft, dann wäre ich sicher nicht sofort weitergelaufen, sondern hätte mal nachgesehen, was mit dem überhaupt los ist.

Da kann man bei solcher Gelegenheit sicher auch feststellen, welchen Grades die Betrunkenheit ist, und sicherheitshalber (je nach Situation halt) auch fragen, ob man evtl. helfen kann.