Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt
05.04.2017 um 15:37Natürlich ist das mein ernst. Wieso auch nicht? Wäre doch nicht das erste mal das ein Mörder sein Opfer vorher angesprochen hat.
buche schrieb:Sollte die Suche via Phantombild nichts bringen ,liegt die Chance nur noch in den Hunden.Oder in der DNA. Für einen Direktvergleich reicht die Qualität ja anscheinend.
MaryPoppins schrieb:Serienmorde sind fast alle sexuell motiviertHerr Harbort wurde hier schon angeführt um die These zu widerlegen, ich tue es dennoch nochmal:
Spielt der sexuelle Aspekt häufig eine Rolle bei Serienmorden?Besonders interessant jedoch die folgende Aussage, die dich vermutlich zu seiner Fehlannahme verleitet hat
Nein. Nur bei zwanzig Prozent der Fälle sind sexuelle Motive der Hintergrund. Der Anteil von Tätern, die ihr Opfer vergewaltigen und dann zur Verdeckung ermorden, ist noch geringer. In den meisten Fällen werden sexuelle Handlungen instrumentalisiert
Oft ist der Täter nicht sexuell erregt, sondern benutzt sexuelle Handlungen, um dem Opfer eindeutig seine Macht zu demonstrieren.http://mobil.stern.de/panorama/stern-crime/interview-wer-sind-deutschlands-serienmoerder--3752396.html
Serienmordtaten enthalten in fast allen bekannten Fällen extreme sadistisch sexuelle Komponeten. Die lange gültige Theorie von übersteigerten Sexualtrieb ist heute kaum noch haltbar (vgl. bsplw. BURGESS et al., 1986; FBI, 1985; FÜLLGRABE, 1983, 1992; GÖBEL, 1993), statt dessen wird eine extrem aggressive Motivation angenommen. Es gibt also, wie SCHMIDT (1983) aufzeigt, nichtsexuelle Motive im Sexualverhalten. Er schreibt: „Sexualität erhält über den autochtonen Charakter hinaus Qualitäten von Intensität und Dynamik aus anderen als sexuellen Quellen, sie erlangt ihre Intensität und die Indienstnahme nichtsexueller Motive und Affekte". Insbesondere in der Perversion, speziell im Sadismus, kommt dies zum Tragen: MARQUIS DE SADE beschrieb bereits sehr ausführlich, wie das perfekt geplante, ungeheuerliche, sich über alle Grenzen hinwegsetzende Verbrechen Grundlage größtmöglichen Genusses werden kann. Die Überwindung von Tabus und Normen machen für ihn sexuellen Genuß aus. „Die Bedeutung solcher Erlebnisinhalte für sexuelles Verlangen und Lust ist am einfachsten bei den Perversionen zu erkennen." (SCHMIDT, 1983). Beispielsweise charakterisiert STOLLER (1976,1979) Perversionen als erotische Form des Hasses. Der Orgasmus ist nicht nur Ejakulation, sondern ein „megalomaner Ausbruch von Freiheit." Die sexuelle Befriedigung resultiert aus dem Erlebnis der Konfliktlösung, der Angstüberwindung, des lustvollen Triumphes über die Demütiger (STOLLER, 1975). Für MORGENTHALER (1974) ist die Triebbefriedigung im perversen Akt sekundär, oft merkwürdig bedeutungsloshttp://bildungswissenschaften.uni-saarland.de/personal/paulus/murder.htm
Cjasca schrieb:Das Phantombild basiert laut Polizei auf den Aussagen einer Zeugin, die den Mann gesehen hatte. Deren Aussage ist nicht neu für die Soko, sie lag schon relativ früh vor. Doch beim Abgleich aller vorliegenden Aussagen und Beobachtungen hatten die Ermittler zunächst keinen Anhaltspunkt, dass es sich hierbei um eine wichtigere Spur handeln könnte als bei anderen Hinweisen, so Roth."
http://www.badische-zeitung.de/mordfall-carolin-g-polizei-sucht-mit-phantombild-nach-unbekanntem-mann
Cjasca schrieb:Man hat diese Spur ja offenbar abgeglichen, aber einfach nicht als wichtig erachtet.Es wurde nicht geschrieben, dass die Spur nicht als wichtig erachtet wurde, sondern lediglich dass "es keinen Anhaltspunkt (gab), dass es sich hierbei um eine wichtigere Spur handeln könnte als bei anderen Hinweisen,..." (Zitat siehe oben). Sie haben alle Hinweise für gleich wichtig erachtet und sind ihnen sukzessive nachgegangen bis die offene Fragen nach der Identität des Mannes übrig blieb, da sie ja die anderen identifizieren konnten.
Da stellt sich doch die Frage, welche Gründe damals dagegen sprachen, diesen Nichtidentifizierten (evtl. ja auch nur als Zeugen) zu suchen, wie es ja mit dem Baggyhosenträger und den Autos geschah.
Egi schrieb:3. Der Mann ist nicht der Täter, die Ähnlichkeiten zwischen beiden Bildern sind rein zufälligAls ich Deine dritte Möglichkeit gelesen habe, kam mir kurz durch den Sinn, ob die Zeugin eventuell schon das Phantombild aus Kuefstein gesehen haben könnte und den eventuell harmlosen Spaziergänger, der ganz anders aussah, mit Charakteristika des Kuefsteiner Phantombildes versehen hat....Ganz unbewusst. Wie lange nach der Tat von Endingen entdeckte man die mögliche Übereinstimmung (DNA Fragmente) mit Kuefstein bzw. Wann wurden die Taten in der Öffentlichkeit in Verbindung gebracht?
radimon schrieb:Sie haben alle Hinweise für gleich wichtig erachtet und sind ihnen sukzessive nachgegangen bis die offene Fragen nach der Identität des Mannes übrig blieb, da sie ja die anderen identifizieren konnten.Wenn alle Hinweise als gleich wichtig erachtet worden wären, dann hätte man ja schon damals, als nach den Autos mit schweizer Kennzeichen, dem Auto mit offener Heckklappe und dem Baggyhosenträger gesucht wurde, ebenfalls nach diesem unbekannten Mann gesucht. Diese Hinweise wurden als so wichtig erachtet, dass man die Bevölkerung um Mithilfe für die Identifizierung bat, bei dem nun Gesuchten war das ja nicht der Fall.