Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

Szenario: Der Täter tötet einen Hund (deshalb das Tierblut) und legt ihn so auf die Straße, daß die Joggerin sozusagen darüber stolpern muß und stellt sich so, als habe er aus Versehen den Hund angefahren...Er bittet sie, scheinbar völlig außer sich, um Hilfe. Sie beugt sich über das Tier, um zu sehen, ob man noch was machen kann und diesen Moment der Konzentration auf das Tier und Unaufmerksamkeit gegenüber der Umwelt nutzt der Täter und schlägt mit dem Wagenheber zu. Er packt sie - betäubt oder tot - und den Hundekadaver in den Kofferraum und fährt davon.

Wir haben denke ich verlässliche Aussagen, dass sie auch tatsächlich diesen Lauf gestartet hat am Sonntag. Es gibt Zeugenaussagen, die sie zwar nicht direkt erkannt haben die aber eben sagen, dass eine Person, auf die die Beschreibung passt, war dort unterwegs …

http://www.badische-zeitung.de/endingen/endingen-freiburg-die-quaelende-suche-nach-einer-spur--129603976.html
ab 0:29

Das heisst im Umkehrschluss, dass die Polizei dies bis zu diesen Zeugenaussagen bezweifelt hat und sich letztlich noch immer nicht ganz sicher ist.

Es gibt viele Fälle, wo man mit großem Aufwand "alles" abgesucht hat und trotzdem wurde die Person später ganz in der Nähe gefunden (s. Tanja Gräff, Lars Wunder ...)

@peoplesplace
@SLOGEEK
Das Vorgehen in den beiden Fällen (Maria L. und Carolin G.) kann durchaus vergleichbar sein: Maria L. war allein unterwegs und wurde wohl von einem Täter mit einem Fahrrad gestoppt.
Hier kann es durchaus sein, dass Caro beim Laufen von einem Täter (mehreren Tätern) mit dem Auto gestoppt wurde.
Soooo unähnlich wäre das dann nicht.

Häufiges ist häufig und Seltenes ist selten. Ich finde die verschiedenen Szenarien, die hier entwickelt werden, sehr unterhaltsam. Aber die wahrscheinlichsten Szenarien sind andere.

Für den Anfang ist es wichtig zu unterscheiden, was man sicher weiß und was nicht.

Das einzige was man sicher weiß, ist, dass eine Frau spurlos aus ihrem sozialen Umfeld verschwunden ist und dass man ihre Leiche nicht dort gefunden hat, wo man sie aufgrund der Umstände ihres Verschwindens für den Fall eines Sexualmords sehr wahrscheinlich hätte finden müssen.

Mehr weiß man nicht sicher.

@heartache
Wenn man von einer Notlage oder einer Straftat ausgehen muss, ist das Standart.

Ich kenne das aus dem Seniorenstift, wenn da mal jemand sich verlaufen hat. Glücklicherweise hatte da die Suche immer recht schnellen Erfolg.

Zeugen wollen die Vermisste kurz danach im Bereich der Stadthalle in Richtung "Bahlinger Weg" noch gesehen haben. Danach verliert sich eine konkrete Spur, wobei nach wie vor unbekannt ist, welche Joggingroute die 27-Jährige an diesem Sonntag gewählt hat.

http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110970/3478976 (Archiv-Version vom 14.11.2016)

Das ist ein relativ aktueller Stand von heute 14 Uhr.

Wie kommt es denn jetzt plötzlich zu der abweichenden Uhrzeit, zu der sie gestartet sein soll ?

Die Polizei geht inzwischen davon aus, dass die 27-jährige Frau am Sonntagnachmittag, gegen 15.00 Uhr (nicht 14.15 Uhr), ihre Wohnung im Endinger Stadtgebiet zu Fuß zum Joggen verlassen hat.

Es kann ja so gut wie alles passiert sein, erinnert ihr euch noch an den jungen Mann, name ist mir gerade entfallen, der in essen eine neue Stelle antreten sollte und dann verschwand. Sein Auto wurde dann auf einem waldparkplatz gefunden und er später , Monate später, tot aufgefunden - Selbstmord. Bei ihm wies , laut Familie und Verwandten, auch nichts darauf hin, dass er sowas tun würde.

Das mit der neuen Uhrzeit ist mir auch gerade beim Lesen aufgefallen....es könnte bedeuten, dass niemand zu Hause war oder dass derjenige von dem sie sich verabschiedet hat sich in der Zeit geirrt hat.

@seli
Wie kommt es denn jetzt plötzlich zu der abweichenden Uhrzeit, zu der sie gestartet sein soll ?

Ich vermute mal, dass es so besser zu den Zeugenaussagen passt …

Szenario: Ein bus überhohlt die joggerin und hält nach 100 metern an, und ein mann lässt einen kleinen hund raus, um mit ihm mal gassi zu gehen. Die joggerin will nichts ahnend am fahrzeug vorbei laufen und wird von dem mann gepackt und in den bus geworfen , wo der fahrer schon wartet und sofort los fährt. Dieser ganze vorgang ist höchstens für 1 minute für zeugen auffällig
Diesen trick hatte auch schon mal ein handwerker alleine gemacht mit seinem offenstehenden bus, als eine junge frau vom bahnhof am hellichten tage heim laufen wollte

Mir ist auch aufgefallen, dass in fast allen Berichten die Rede davon ist, dass sie eine lila- ODER türkisfarbene Jacke getragen hat. Das spricht für mich auch dafür, dass sie sich von niemandem aus der Familie direkt verabschiedet hat als sie los ist.

@HerculePoirot

HerculePoirot schrieb:Ich vermute mal, dass es so besser zu den Zeugenaussagen passt …

Für mich wird die Sache immer undurchsichtiger. Entweder sind die Abläufe tatsächlich unklar oder man belässt die Informationspolitik bewusst im Unklaren.

Das mit den Zeugen darf man aber auch nicht überbewerten, es gab auch in anderen Fällen schon Aussagen, wo Zeugen sich in Ort, Zeit und/oder Person geirrt haben. Hier kannten die Zeugen Caro G. nicht persönlich, ein Irrtum in Ort, Zeit und Person ist daher nicht unwahrscheinlich. Ich erinnere nur an den Doppelmord Schemmer, da wollen gleich mehrere Zeugen, die die Opfer noch dazu persönlich kannten, diese noch einen Tag nach ihrem nachweislichen (!) Tod in einer Bäckerei getroffen und sogar gesprochen haben - ein Irrtum, wie die gerichtsmedizinische Untersuchung eindeutig ergab. Trotzdem waren sich die Zeugen dessen bis zum Schluss 100% sicher und sagten das auch vor Gericht aus.

@HerculePoirot

HerculePoirot schrieb:Ich vermute mal, dass es so besser zu den Zeugenaussagen passt …

Das müßte dann aber ein Zeuge aus der direkten Nachbarschaft sein,wenn der Zeuge z.B. sie 2 Straßen weiter gesehen hat, kann man doch nicht mehr darauf schließen, wann sie aus dem Haus ging, sie könnte ja auch erst in die eine Richtung gelaufen sein, sich dann aber umentschieden, weil evtl. zu matschig, oder ihr ist eingefallen, daß der doch länger ist ?

@planetzero

Ich kann mich Dir nur anschließen. Wenn die Uhzeit und die Kleidung so unsicher sind, warum kann man dann sicher davon ausgehen dass sie ganz ganz sicher los zum Joggen ist?

Gibt es hier ortsansässige? Bei maps sieht man, dass der Wohnort unweit der Grenze zu Frankreich ist. Hat man in diese Richtung auch gesucht? Hat jemand Infos dazu?

Zeugen wollen die Vermisste kurz danach im Bereich der Stadthalle in Richtung "Bahlinger Weg" noch gesehen haben. Danach verliert sich eine konkrete Spur, wobei nach wie vor unbekannt ist, welche Joggingroute die 27-Jährige an diesem Sonntag gewählt hat.

http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110970/3478976 (Archiv-Version vom 14.11.2016)

Das ist ein relativ aktueller Stand von heute 14 Uhr.

Hm.
Die Stadthalle liegt im Süden des Ortes. Richtung Rebberge. Wobei über Bahlinger Weg auch Felder im Südosten zu erreichen sind. Wurde da auch schon gesucht?

Offensichtlich haben sich Zeugen gemeldet, wie da drin steht. Und im Bereich "Im Erle" gibt es - glaube ich - einen kleinen Weiher. Halte ich für unwahrscheinlich, aber zumindest fangen sie jetzt an in Gewässern zu suchen...


@Marmeldanglas
Gesucht wurde bereits Richtung Riegel - also Richtung Frankreich. Die Grenze - der Rhein - ist aber noch ein ganzes Stückchen weg.