Der Prüffall Frauke Liebs & das Höxter-Paar

AnNevis schrieb:Ich kenne mich hier nicht wirklich aus, aber eventuell zivilrechtlich?

Keine Ahnung, wie das zivilrechtlich aussieht. Es gab jedenfalls einen Anwalt der Nebenklage. Wenn dann Angelika erbt ...

AnNevis schrieb:(du hast darauf allerdings nicht geantwortet):

Keine böse Absicht, sicher nur überlesen.
Aber du hast Recht, da sah ich es etwas anders. Mir waren die Videos und Bilder nicht mehr im Gedächtnis.

emz schrieb:Keine Ahnung, wie das zivilrechtlich aussieht.

Ich auch nicht. Aber so ganz ohne (sofern denn möglich) weiterer Entschädigungen wird es wohl bei solchen Verbrechen selten ablaufen.

emz schrieb:Aber du hast Recht, da sah ich es etwas anders. Mir waren die Videos und Bilder nicht mehr im Gedächtnis.

Passt schon. Ich bin selbst über diese Fakten erst über weiteren Recherchen gestolpert und habe auch nicht immer die zahlreichen Informationen im Gedächtnis.

@AnNevis

Ich habe angelika ja an einigen Prozesstagen erlebt. Sie hat sich nicht geschont und offen über Dinge gesprochen, die bestimmt nicht zu ihrem Vorteil waren. Es würde nicht zu ihr passen, dass sie Taten leugnet, die sie begangen hat. Es wurde Seitens der Ermittler nicht angenommen, dass sie mit dem Fall Frauke etwas zutun haben könnte.

emz schrieb:Ich habe angelika ja an einigen Prozesstagen erlebt. Sie hat sich nicht geschont und offen über Dinge gesprochen, die bestimmt nicht zu ihrem Vorteil waren.

Das ist allgemein wohl eine sehr schwer zu beurteilende Situation.
Ich war nicht dabei - kann es somit auch nicht derart beurteilen.
Ich möchte deine Einschätzung situativ somit keinesfalls in Frage stellen, aber allgemein kalkuliere ich auch fakultativ den eminenten Egoismus ein - vor allem auch dann, wenn dieser entsprechend durch Handlungen zuvor nachgewiesen wurde.
Ich frage mich eben dann auch: Haben die Angeklagten zuvor versucht, Sachverhalte zu verdecken? Wenn ja, warum nicht (insbesondere) auch in einer Verhandlung?

An der ablagestell von Frauke wurde DNA gefunden. Die DNA von Angelika dürft auch bekannt sein. Dies wurde sicher überprüft. Von daher kein Tatzusammenhang.

schluesselbund schrieb:An der ablagestell von Frauke wurde DNA gefunden. Die DNA von Angelika dürft auch bekannt sein. Dies wurde sicher überprüft. Von daher kein Tatzusammenhang.

Ist das tatsächlich so? Gibt es Quellen dafür, dass (fremde) DNA festgestellt wurde?

@AnNevis

Soweit mir bekannt, sagt Östermann, mit den gefunden Spuren sei er zuversichtlich den Täter überführen zu können.

schluesselbund schrieb:Soweit mir bekannt, sagt Östermann, mit den gefunden Spuren sei er zuversichtlich den Täter überführen zu können.

Sofern fremde DNA festgestellt wurde, so wäre jedoch eine entsprechende DNA-Reihenuntersuchung eigentlich eine fast zwingende Ermittlungsmaßnahme gewesen.
Ich denke hier hatte man andere Ansätze im Blick.

emz schrieb:Ich habe angelika ja an einigen Prozesstagen erlebt. Sie hat sich nicht geschont und offen über Dinge gesprochen, die bestimmt nicht zu ihrem Vorteil waren. Es würde nicht zu ihr passen, dass sie Taten leugnet, die sie begangen hat.

Aber gerade dann könnte sie doch mit ihrem Anwalt taktiert haben, zugeben, was eh nachgewiesen werden kann, um eine Sicherungsverwahrung zu verhindern!?

AnNevis schrieb:Ich frage mich eben dann auch: Haben die Angeklagten zuvor versucht, Sachverhalte zu verdecken? Wenn ja, warum nicht (insbesondere) auch in einer Verhandlung?

Er hat sich anfangs dahingehend geäußert, dass er nicht wüsste, dass Anika tot sei. Viel kam nicht von ihm.

Sie hat auf alles geäntwortet. Auch wenn ich mir das mehrstündige Gutachten von Dr. Saimeh selbst angehört habe, empfehle ich, sich mithilfe nachfolgender Artikel ein Bild zu machen:

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/die-sachverstaendige-beschreibt-die-angeklagte-im-hoexter-fall-als-gefuehllos-15674753.html
https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Themenarchiv/Kriminalfall-Hoexter-Bosseborn/3377293-Horror-Haus-Prozess-Gutachterin-geht-auf-Beziehung-der-Angeklagten-ein-mit-Video-Angelika-W.-hat-ein-hohes-Mass-an-Mitleidlosigkeit

rayden schrieb:Aber gerade dann könnte sie doch mit ihrem Anwalt taktiert haben, zugeben, was eh nachgewiesen werden kann, um eine Sicherungsverwahrung zu verhindern!?

Du meinst aber nicht wirklich, dass eine vereidigte psychiatrische Gutachterin sich von einem Anwalt dahingehend beeinflussen lässt? Zwar hat Dr. Saimeh keine Sicherungsverwahrung für Angelika empfohlen, aber bestimmt nicht, weil der Anwalt taktiert hätte.

AnNevis schrieb:Ich frage mich eben dann auch: Haben die Angeklagten zuvor versucht, Sachverhalte zu verdecken? Wenn ja, warum nicht (insbesondere) auch in einer Verhandlung?

Ich persönlich kann aus den Einlassungen von A.W. nicht schlußfolgern, dass sie damit die vollumfängliche Wahrheit gesagt hat. Sie ist angeblich intelligent und rational (und empfindet laut eigener Aussage kein Mitleid für die Opfer) - das könnte man durchaus auch als "berechnend" bezeichnen.

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/die-sachverstaendige-beschreibt-die-angeklagte-im-hoexter-fall-als-gefuehllos-15674753.html

emz schrieb:Du meinst aber nicht wirklich, dass eine vereidigte psychiatrische Gutachterin sich von einem Anwalt dahingehend beeinflussen lässt? Zwar hat Dr. Saimeh keine Sicherungsverwahrung für Angelika empfohlen, aber bestimmt nicht, weil der Anwalt taktiert hätte.

Wenn man aber doch einen Mord mit doch sehr unterschiedlichem Muster komplett verschweigt, ist das doch ein gravierender Unterschied, auch bei einem psychiatrischen Gutachten und der daraus resultierenden Empfehlung.
Allerdings ist es für mich tatsächlich wahrscheinlicher, dass der/die Täter sie im Pub beobachtet hat/haben, oder am Heimweg beheimatet war in Sichtweite zur Wohnung, würde Vieles erklären und simplifizieren.

Was ist eigentlich mit der Theorie das er es alleine gemacht hat. Vielleicht einfach weil er sich mal von Angelika abgrenzen wollte oder sich etwas beweisen wollte.

Ich könnte mir vorstellen, dass er Frauke tagsüber immer unter Medikamente gesetzt und sie z. B. in nem Transporter gelassen hat und abends dann mit ihr durch die Gegend gefahren ist.
Vielleicht ist es genau deswegen so anders gewesen und letztendlich schnell schief gegangen im Vergleich zu den anderen Fällen und dann ja doch irgendwie ähnlich.

Das er offiziell keinen Transporter besaß in der Zeit ist für mich kein Gegenargument. Jemand wie er kann doch sicher, ohne das es jemand mitbekommt, irgendwo die Möglichkeit haben so ein Auto zu besorgen und auch tagsüber abzustellen. Besonders auch wenn er Schrauber ist.

@Maifeuer

Unwahrscheinlich, dass seine Frau davon nichts mitbekommen hätte. Zudem war er kein Schrauber, er wollte lediglich mal eine Lehre anfangen. Und wer überlässt schon jemandem ohne Führerschein ein Auto.

sooma schrieb:das könnte man durchaus auch als "berechnend" bezeichnen.

Heisst aber noch lange nicht, dass sie was mit der Tat zutun hat. Auszumachen ist das in einem gewissen Sinne bei jedem.

schluesselbund schrieb:Heisst aber noch lange nicht, dass sie was mit der Tat zutun hat. Auszumachen ist das in einem gewissen Sinne bei jedem.

In gewissem Sinne sicher, darüber geht das Gutachten aber weit hinaus. Nein, heißt es natürlich nicht - schließt es aber letztendlich auch nicht aus. Und doch auch nicht die Tatsache, dass sie eine Beteiligung dahingehend abstritt.

emz schrieb:Unwahrscheinlich, dass seine Frau davon nichts mitbekommen hätte.

War nicht zu lesen, dass er im Jahr 2006 mal eine Zeit allein war? Weil A. bei ihrer Mutter war, oder so. Es wäre interessant zu wissen, ob dies tatsächlich gerade in dem Zeitraum war.

sooma schrieb:schließt es aber letztendlich auch nicht aus.

Der User hat 0 Punkte. Da so gut wie nichts Auszuschliessen ist. In vorliegenden Fall müssen Fakten hin.

schluesselbund schrieb:Der User hat 0 Punkte.

Hihi... ;) das ist hier doch kein Wettbewerb. Ich habe jetzt auch nur geäußert, dass sie auf mich in weiten Teilen unglaubwürdig wirkt, siehe der Artikel zum Gutachten.