@TajnaTajna schrieb:Meines Wissens nach, dürfen nur keine Klarnamen veröffentlicht werden.
Das Problem war, daß ich Screenshots der spanischen Zeitungsartikel gepostet hatte, in denen Klarnamen genannt wurden.
Diese Zeitungsartikel sind nach wie vor im Archiv der spanischen Zeitung ABC mit den entsprechenden Suchbegriffen frei für jeden zugänglich und leicht zu finden.
Tajna schrieb:In diesem Fall gibt es nahezu keine sicheren Erkenntnisse, abgesehen davon, dass Rainer P. zugab, mit Andrea bis kurz vor ihrem Verschwinden zusammen gewesen zu sein und dass Andrea zuletzt am 29.8.1981 gegen 3 Uhr nachmittags auf dem Boot von Rainer P. gesehen wurde.
Was genau verstehst du unter "sichere Erkenntnisse"?
Wir haben den Artikel von Peter H. Jamin aus der Zeitschrift der Gewerkschaft der Polizei, Nr. 4, 2007.
Daß dort irreführende oder falsche oder ungesicherte Inhalte veröffentlicht werden wird kaum jemand unterstellen wollen.
Dieser Artikel basiert im Übrigen auf dem RP-Artikel von Kathrin Lenzer und wurde um einige Aspekte erweitert.
Von wem wurde Andrea angeblich zuletzt gesehen?
Tajna schrieb:Weiteren Angaben von Rainer P. (wie z.B., dass Andrea beim Baden ertrunken sein könnte, während er schlief) kann man nicht trauen, da er in diesem Fall mehrfach falsche Angaben machte.
Rainer P. wurde früher einmal wegen Vergewaltigung und Entführung einer Frau, um sie an ein Bordell zu verkaufen, verurteilt.
Richtig.
"Schon einmal hat die Bande um P. eine Deutsche aus einer Disco nach Marokko zu verschleppen versucht. Sie entkam - nachdem sie der Kölner vergewaltigt hatte." (Quelle: RP-Artikel von Kathrin Lenzer)
Tajna schrieb:Wenn man sich an belegbaren oder durch Zeugenaussagen gestützten Fakten orientiert, dann ist nicht sicher, dass Andrea Drogen verabreicht wurden, es ist nicht sicher, dass sie entführt wurde, es gibt auch keine Hinweise, dass eine Entführung geplant war und es ist nicht bekannt, ob Andrea wirklich tot ist, auch wenn wahrscheinlich ist, dass sie inzwischen verstorben ist.
Es wurde ihr übel, sie mußte sich dringend hinlegen. Wie hoch schätzt du die Wahrscheinlichkeit ein, daß sie sich nur den Magen verdorben oder zu viel getrunken hatte, in dieser "netten" Gesellschaft?
Wie kommst du darauf, daß es "keine Hinweise" gab, daß "eine Entführung geplant war", nach allem was wir wissen?
Nein, wir können nicht wissen, ob sie tot ist oder lebt, daher gilt sie nach meiner Auffassung weiterhin als vermißt.
Tajna schrieb:Was die in einem Zeitungs-Artikel erwähnten Aussagen betrifft, Andrea sei entführt worden und in ein Bordell verkauft worden oder in anderen Versionen dieser Aussagen, in Zusammenhang mit dieser Entführung umgekommen, scheint es nicht sicher zu sein, ob eine von diesen widersprüchlichen Aussagen der Wahrheit entspricht, denn es kam infolge dieser Aussagen zu keiner Verhaftung und zu keiner Anklage.
Hier vermischst du vermutlich Informationen, die uns vorliegen.
Die vier Tatverdächtigen machten widersprüchliche Aussagen. Richtig.
Die Schlußfolgerung aus der Beurteilung des Gesamtgeschehens, die Peter H. Jamin in dem erwähnten Artikel in der Zeitschrift der Gewerkschaft der Polizei, Nr. 4, 2007, zog, lautet:
"Andrea willigt ein und wird zum Schiff gebracht. Seitdem wird die junge Frau vermisst – der Beginn einer Entführung." Daraus nochmal zur Kenntnisnahme, speziell für neu dazu kommende Leser:
"Die Recherchen der Mutter, die immer wieder nach Ibiza reist, um die Aufklärung des Verschwindens ihrer Tochter voranzutreiben, die Nachforschungen von Reportern
und die Ermittlungen von Polizei, führen schließlich in ein undurchsichtiges Zuhälter- und Mädchenhändler-Milieu , in dem Aussagen erpresst, erlogen, und später wieder zurückgezogen werden."
Tajna schrieb:Da in den beiden deutschen Quellen von erpressten, erlogenen und widerrufenen Aussagen die Rede ist und an anderer Stelle auch davon gesprochen wurde, dass die Mutter für Informationen bezahlt hat, könnte es sein, dass alle oder auch nur Teile der Aussagen nicht der Wahrheit entsprochen haben oder möglicherweise sogar frei erfunden wurden.
Ja, natürlich.
Das ändert aber nicht ein Jota an der Einschätzung der Ermittlungsbehörden, daß es sich um ein "undurchsichtiges Zuhälter- und Mädchenhändler-Milieu" handelte