Sergej Enns (34) verschwand 2016 spurlos im Urlaub auf Rhodos

Ich tendiere in diesem Fall schon sehr stark an eine plötzlich aufgetretene Amnesie. Gerade wenn er an einer Stoffwechselkrankheit litt.

Stoffwechselentgleisungen wie z. B. Unterzuckerung bei einem insulinpflichtigen Diabetes können ebenfalls zu Erinnerungslücken führen.

Quelle: https://deximed.de/home/klinische-themen/neurologie/patienteninformationen/was-kann-das-sein/amnesie-gedaechtnisverlust

Auch bei Epilepsien können Amnesien auftreten. Vielleicht irgend ein Fehler bei der Einnahme des Medikaments und morgentliche Unterzuckerung, da noch nicht gefrühstückt. Wobei wir ja leider nicht wissen, an welchen Stoffwechselproblem Sergej litt.

Vielleicht war es ja eine Verkettung von zwei Unglücken. Zuerst eine Amnesie, aufgrund der er durch die Stadt zum Park geirrt ist. Und dort ist er dann womöglich an die falschen Leute geraten.

Mr.Brain schrieb:Zuerst eine Amnesie, aufgrund der er durch die Stadt zum Park geirrt ist. Und dort ist er dann womöglich an die falschen Leute geraten.

Es müsste ja schon so etwas in der Art gewesen sein, wenn er blos an einer zeitweiligen Amnesie gelitten hätte, wäre er ja irgendwann irgendwo wieder aufgetaucht. Und selbst wenn eine Amnesie, aus welchen Gründen auch immer, länger dauern würde, hätte man ihn ja irgendwo finden müssen. Selbst wenn er in irgendeiner Klinik gelandet wäre - schließlich ist er auf Rhodos zuletzt gesehen worden. Da blieben ja nicht viele Möglichkeiten, wohin ein verwirrter Mann gebracht werden würde. Und damit wäre die Identifizierung leicht möglich gewesen.

Selbst wenn es eine Amnesie gab, kann sie eigentlich nur das "Vorspiel" zu einem Unfall oder Verbrechen gewesen sein.

brigittsche schrieb:Selbst wenn es eine Amnesie gab, kann sie eigentlich nur das "Vorspiel" zu einem Unfall oder Verbrechen gewesen sein.

Korrekt. Genau das meine ich. Er tauchte desorientiert im Park auf, geriet dort an die falschen Leute und wurde Opfer eines Verbrechens. Das ist noch das einzige Szenario, das irgendwie Sinn machen würde.

Hallo zusammen,
Ich bin ein großer Verfechter von Wahrscheinlichkeiten.
In meinem letzten Urlaub bin ich auch nochmal zum wehmütigen Abschied morgens ungeplant ins Meer gesprungen. Alles gut gegangen...
Wenn man aber mal liest wieviel Menschen, Nichtschwimmer wie Schwimmer, jedes Jahr verunglücken ohne das es jemand augenblicklich merkt, ist die Wahrscheinlichkeit für solch ein Unglück relativ hoch.
Warum wurden die Kleidung und Handy nicht von der Frau gefunden?
Zur frühen Stunde halten sich oftmals diese Personen am Strand auf die tagsüber dort nicht gerne gesehen werden...Metalldetektor-Sucher, Pfand/Unrat-Sammler, Junkies/Obdachlose auf der Suche nach Übrigbleibsel der letzten Nacht.
Wenn da ein Handy samt Kleidung mehrere Minuten unberührt sind, kann die Situation schon zum Diebstahl genutzt werden...
Ob es nun die Strömung oder ein körperlicher Ausnahmezustand war, lässt sich jetzt nicht feststellen... aber manchmal ist die plausibelste Lösung die Richtige...

Raaven schrieb:In meinem letzten Urlaub bin ich auch nochmal zum wehmütigen Abschied morgens ungeplant ins Meer gesprungen. Alles gut gegangen...

Das Problem ist hier aber, dass die Kleider nicht gefunden wurden, und er wird ja nicht mit Shirt, Hose und Schuhen ins Wasser gegangen sein. Auch müsste er dann ja eine Badehose dabei gehabt oder schon unter der normalen Hose getragen haben, worüber nichts bekannt ist. Da es sich aber um ein wichtiges Detail handeln würde, hätte man das sicher mitgeteilt.

Wer kennt sich denn im Rodini Park gut aus? Da sind ja überall diese "trüben" Bäche und kleine Gewässer. Könnte er da drin liegen oder wurden die "richtig" durchsucht? Ist das überhaupt möglich?

Würde es Sinn machen, Leute, die 2016 um diese Zeit auf Rhodos waren, bitten, ihre Urlaubsfotos durchzustöbern? Evtl. auch spätere Bilder z.B. aus dem Rodini Park? Es gibt ja etliche "Rhodos-Gruppen" in den sozialen Medien oder wurde dies bereits getan?

brigittsche schrieb:Selbst wenn es eine Amnesie gab, kann sie eigentlich nur das "Vorspiel" zu einem Unfall oder Verbrechen gewesen sein.

Unglückliche Zufälle oder Zusammenspiele gibt es natürlich.
Ich kann nicht recht daran glauben, das, wenn er eine Amnesie gehabt hätte, so verunfallt, das man ihn nicht findet u. warum sollte ihm etwas angetan werden.
Es würde ein Motiv hierzu fehlen.

borabora schrieb:Es würde ein Motiv hierzu fehlen.

Angenommen, er hätte sein Handy und seine Kleider hingelegt und wäre tatsächlich kurz ins Meer. Er hat gesehen, dass jemand sein Handy klaut und rennt hinterher. Im Rodini Park kommt es zum Gerangel, bei dem er evtl. stirbt und dort iwo versteckt wird. Der Park ist ja sehr verwildert, es gibt Höhlen, leere Gebäude usw. Eben auch diesen trüben "Bach".

Raaven schrieb:Ich bin ein großer Verfechter von Wahrscheinlichkeiten

Die höchste Wahrscheinlichkeit ist in diesem Fall ein Suizid. So traurig das ist, aber etwas anderes halte ich persönlich in diesem Fall für ausgeschlossen.

-Leela- schrieb:Die höchste Wahrscheinlichkeit ist in diesem Fall ein Suizid. So traurig das ist, aber etwas anderes halte ich persönlich in diesem Fall für ausgeschlossen.

Selbst dann müsste er doch iwo sein?

Ich weiss ja, dass Selbstmörder oft nicht mehr in der Lage sind, an andere Menschen zu denken. Aber Suizid als Abschluss eines Familienurlaubes mit 2 kleinen Kindern? Das wäre schon extrem...

hpoirot schrieb:r. Er hat gesehen, dass jemand sein Handy klaut und rennt hinterher. Im Rodini Park kommt es zum Gerangel, bei dem er evtl. stirbt und dort iwo versteckt wird.

Dann müsste er das Meer gerade verlassen haben, ansonsten hätte er keine Chance mehr gehabt, den Dieb einzuholen.
Das dann alles ohne Augenzeugen ist schwer vorstellbar oder sie haben bewusst geschwiegen, sollte es sich so zugetragen haben.

borabora schrieb:Es würde ein Motiv hierzu fehlen.

Ja, das ist dann die nächste ungeklärte Frage. Nur bleibt halt auch sonst kein Motiv für irgendwas: Für einen Suizid gibt es genauso wenig Anhaltspunkte wie für ein freiwilliges Abtauchen. Wobei ich letzteres schon alleine wegen der notwendigen Medikamente für recht unwahrscheinlich halte und es zudem auch im "normalen Leben" leichter zu bewerkstelligen wäre als im Urlaub auf einer Insel, von der man dann ja erste einmal unbemerkt (und ohne Geld) herunter kommen muss.

hpoirot schrieb:Angenommen, er hätte sein Handy und seine Kleider hingelegt und wäre tatsächlich kurz ins Meer. Er hat gesehen, dass jemand sein Handy klaut und rennt hinterher. Im Rodini Park kommt es zum Gerangel, bei dem er evtl. stirbt und dort iwo versteckt wird. Der Park ist ja sehr verwildert, es gibt Höhlen, leere Gebäude usw. Eben auch diesen trüben "Bach".

Das geht aber auch unkomplizierter. Er muss dazu nicht ins Meer, ein Taschendieb könnte das ganz ohne Meer. Das Problem ist nur, der Park ist dreieinhalb Kilometer entfernt. So weit verfolgt niemand einen Dieb, wenn er ihn nicht vorher einholt. Ein Handy ist es das nicht wert. Da geht man eher vorher zur Polizei.

-Leela- schrieb:Die höchste Wahrscheinlichkeit ist in diesem Fall ein Suizid. So traurig das ist, aber etwas anderes halte ich persönlich in diesem Fall für ausgeschlossen.

Nach der Darstellung seiner Angehörigen nach war er aber nicht depressiv. Wir müssten daher hier ein vermeintlich bekanntes Detail ändern, und das wäre "mogeln", damit die Lösung einfacher wird.

borabora schrieb:Es würde ein Motiv hierzu fehlen.

Wenn er z.B. im verwirrten und desorientierten Zustand auf zwielichtige Gestalten treffen würde, könnte man sich da so allerhand vorstellen. Aber Spekulationen darüber möchte ich jetzt aufgrund der Regeln hier nicht anstellen.

Mr.Brain schrieb:Wenn er z.B. im verwirrten und desorientierten Zustand auf zwielichtige Gestalten treffen würde, könnte man sich da so allerhand vorstellen. Aber Spekulationen darüber möchte ich jetzt aufgrund der Regeln hier nicht anstellen.

Was wollen irgendwelche zB Obdachlosen / Randständigen im Park (oder sonst ein Kleinkrimineller am Strand) morgens am hellichten Tag mit einem in Badehose bekleideten Touri? Das höchste "der Gefühle" , was von Interesse sein konnte, war sein Handy. Desswegen jemanden umbringen und auch noch spurlos beseitigen? Den perfekten Mord sozusagen.. ich weiss nicht recht..

In diesem Millieu könnte ich mir maximal ein Handgemenge vorstellen, was "böse geendet" sein könnte, aber dann kaltblütig und spontan auch noch die Leiche spurlos beseitigen? Ohne dass ein Zeuge was bemerkt? Zudem: solche Handgemenge, welche ungewollt "böse enden", hinterlassen meist grössere Blutspuren. Wenn zb ein Messer zum Einsatz kommt, oder jemand hart am Kopf getroffen wird oder am Boden aufschlägt... Das ganze auch noch am helllichten Tag. Die Keilerei müsste von Zeugen bemerkt worden sein, dazu müsste eben auch eine grössere Menge Blut irgendwo "haften". Am Boden, Kleidung usw... alles Dinge, die bei Tag, an einem öffentlichen Ort nicht unbemerkt bleiben dürften. Dazu auch noch das spurlose beseitigen der, bei dem Szenario wohl blutüberströmten, Leiche...

Wenn also Drittenwirkung im Spiel gewesen sein sollte, dann müsste ihm im Hotel jemand aufgelauert sein. Motiv?
Es müsste eine grössere, geplante Sache gewesein, wo er "generalstabsmässig" beseitigt wurde. Ausserhalb hätte es wohl Zeugen gegeben.
So bleibt, nebst obigem Szenario, noch Freiwilliges verschwinden oder Suizid, was gemäss den Angehörigen und der geschilderten Lebensumstände auch nicht gerade plausibel erscheint. Aber wer weiss...

mike_N schrieb:noch Freiwilliges verschwinden oder Suizid, was gemäss den Angehörigen und der geschilderten Lebensumstände auch nicht gerade plausibel erscheint. Aber wer weiss...

Ja, es gibt eben nicht immer typische Anzeichen, falls die ein Laie überhaupt deuten kann u. richtig damit liegt.
Selbst medizinische Fachleute können auch nur vor dem Kopf schauen, kann die Auffassung aufgrund eines Familienschicksals treffen.

Mr.Brain schrieb:Wenn er z.B. im verwirrten und desorientierten Zustand auf zwielichtige Gestalten treffen würde

Ob dieser Zustand ausgerechnet aufgetreten wäre, wenn er allein zum Strand geht, ist mehr als fraglich.

Ich wüsste jedoch auch kein schlüssiges Szenario.

Mr.Brain schrieb:Wenn er z.B. im verwirrten und desorientierten Zustand auf zwielichtige Gestalten treffen würde, könnte man sich da so allerhand vorstellen. Aber Spekulationen darüber möchte ich jetzt aufgrund der Regeln hier nicht anstellen.

aber werden nicht gerade hier auf den ersten seiten solche angebliche sichtungen geschildert? Damals schrieben hier leute aus sergejs umfeld mit.. klar kann keiner sagen, ob er das tatsächlich war, und wieso/weshalb/warum, aber wie heisst es so schön... manchmal kotzen selbst pferde vor apotheken

mike_N schrieb:Was wollen irgendwelche zB Obdachlosen / Randständigen im Park (oder sonst ein Kleinkrimineller am Strand) morgens am hellichten Tag mit einem in Badehose bekleideten Touri?

borabora schrieb:Ich wüsste jedoch auch kein schlüssiges Szenario.

Ich will es einmal riskieren, hier ein Szenario darzustellen. Also in Badehose bekleidet war er ja nicht, sondern in Shorts und T-Shirt. Wie ich bereits weiter oben verlinkt habe, können Amnesien auch bei Diabetes manchmal eine Nebenwirkung sein und er ging da ja noch dazu höchstwahrscheinlich nüchtern und vor dem Frühstück zum Strand. Hierzu habe ich aber bereits weiter oben geschrieben.

Er geht also in seiner Amnesie quer durch die Stadt und landet letztendlich im Park und begegnet dort Drogendealern. Die schließen aus seinem Zustand, dass es sich um einen Kunden handeln müsste und verkaufen ihm etwas. Da Sergej ja zu diesem Zeitpunkt weder weiß, wer er ist noch was er hier soll, lässt er sich was andrehen und nimmt es auch, was eventuell seinen Zustand noch verschlechtert haben könnte. Die Dealer gingen bei einem deutschen Touristen davon aus, dass die Bezahlung da ohnehin kein Problem darstellen sollte. Das wurde es allerdings, da er ja keine Geldbörse bei sich hatte und nicht wusste, wer er ist. Die Dealer glauben daraufhin, er möchte sie auf den Arm nehmen und die Dinge nehmen ihren Lauf.

So könnte es theoretisch gewesen sein, muss es aber nicht.

Bei aller "Liebe", zu der Verwirrtheitstheorie ..

Er kannte sich selbst doch, wieso sollte er ohne seine Medis raus?

Außerdem wurde er doch rausgeschickt, oder irre ich?
-Schon komisch laut Aussage, fragte er noch "jetzt"?
- Gerade "wir"Frauen achten doch eher auf sowas wie notwendige Medikamente???

- So viele Zufälle, nur zwei Menschen wussten , wann er rausging...einer von zweien schickte ihn raus und er war weg.


Mir kommt die ganze Story mehr als spanisch vor.

@brigittsche
Ich schrieb ja das Gelegenheit Diebe macht... und solche am Strand offensichtlich liegen gelassenen Sachen schnell den Besitzer wechseln... diese sind dann auch weg... manchmal für immer...
Passiert millionenfach... am vielen Stränden dieser Erde...
Und wegen der Badehose... da sind Männer weitaus pragmatischer... und ich wette das jeder zweite Mann einmal im Leben schon spontan mit Boxershort ins Wasser ist...
Es ist halt wahrscheinliches Szenario... kein belegtes...