Doris Mönninghoff seit 1997 spurlos verschwunden

Damit hier keine Verwirrung entsteht, mit Doris lebte der Mann nur zusammen, das spätere Oper in Bentheim war seine Ehefrau.
Weiß denn jemand, ob das die gemeinsamen Kinder von ihm und Doris sind ? Ich frage nur deshalb, weil mich interessiert, wie Doris darauf kam, daß sie beim Lebensgefährten bleiben sollen ? Für einen Lebenspartner ist es doch sicher schier unmöglich, Kinder zugesprochen zu bekommen.

Hier ein Auszug aus der Zeitliste aus dem ersten Link von @Dasdeeeeniz zu den Telefonaten:

"Auch die Suche nach einem Telefonanschluß im Ortsnetz mit der Vorwahl 05942 blieb erfolglos. Zwar konnte ermittelt werden, daß Doris Mönninghoff in der Zeit vor ihrem Verschwinden mehrmals eine dreistellige Nummer gewählt hatte. 'Welche der 558 Nummern sie angerufen hat, können wir aber nicht herausfinden', sagt Achim van Remmerden, 'es kann auch sein, daß es immer verschiedene waren.'"

Quelle: Grafschafter Nachrichten - 31.12.1997

Habe gerade mal geschaut, es ist also der selbe Ortsvorwahlbereich.
Ich denke die Polizei würde wohl auch schon darüber nachdenken ob denn ein eventueller Notruf das Ziel gewesen sein könnte.
Und das hätte man wohl auch kommuniziert.

Beim googeln nach Doris Mönninghoff zeigt mir Google das hier an:

"vor 14 Stunden - November 1997 spurlos verschwunden ist. Der Polizei bekannt ist, dass Doris Mönnighoff ihren Lebensgefährten verlassen wollte. Als sie sich ..."

Der dazugehörige Link zur Augsburger Allgemeinen führt aber ins Leere: "Die Seite wurde nicht gefunden - 404"
Leider finde ich den Artikel auch nicht anderswo.

Aber der Satz, dass Doris ihren Lebensgefährten verlassen wollte, finde ich interessant.
Hätte sie die Kinder mitgenommen?

Das Fahndungsplakat:

Original anzeigen (0,2 MB)

Quelle: Presseportal Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim
Link: http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/104234/3389670 (Archiv-Version vom 31.07.2016)

Also ohne jetzt direkte Andeutungen machen zu wollen... Aber für mich scheint der Fall klar (bis auf den auffindeort). Nur hat die Polizei wahrscheinlich bis zum heutigen Zeitpunkt zu wenig Beweise, daher xy.
Ich bin auf den FF gespannt.

Ich finde diesen Fall (leider) auch alles andere als mysteriös... :-(

Nein. Mysteriös finde ich den Fall auch nicht, sondern ziemlich eindeutig mit den Infos. Frage mich, was der Filmbeitrag bezwecken soll?
Außer dass danach mit Sicherheit wieder ein paar "Phantom-Sichtungen" eingehen werden, was soll das bringen?

@E_M
Ich geh davon aus, dass Mitwisser damit erreicht werden sollen. Oder aber damit sogar direkt den mutmaßlichen Täter angesprochen werden soll.
Evtl will die Polizei ihm zeigen, dass sie nicht aufgeben und wollen ihm ins Gewissen reden, sich ggfs sogar zu stellen?!

Deshalb meinte ich ja weiter oben, dass ich sehr auf den FF gespannt bin. Je nachdem wie der gewichtet ist, haben wir wahrscheinlich unsere Antworten.

@Nursii

Das kann sein, daran habe ich auch schon gedacht. Wurde er damals verurteilt? Wenn ja, vielleicht hoffen sie ja, dass sich ein Knastkumpan von damals meldet, vor dem er damit angegeben hat... Dass er selbst es zugibt, glaube ich nicht.

@E_M
Wäre allerdings mit Sicherheit nicht das erste mal, dass so eine Ausstrahlung im öffentlichen TV ein einreden ins gewissen bringen würde. Evtl würde er nicht direkt zur Polizei gehen... Aber schon allein Anmerkungen an bekannte nach dieser Ausstrahlung würde schon reichen.

Wegen der Tat aus 2010 an seiner Ehefrau, die er nach dem Verschwinden von Doris M. geheiratet hat, wurde der Lebensgefährte vom LG Osnabrück im September 2010 zu acht Jahren Haft wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt. Das Landgericht kam zu dem Ergebnis, es sei kein Tötungsvorsatz nachweisbar. Ob das Urteil danach rechtskräftig wurde, habe ich (noch) nicht herausgefunden. Falls ja, wäre es gut möglich, dass er schon wieder draußen ist.

Link mit ausführlichem Zeitungsartikel (hoffe er funktioniert):

http://www.kanzlei-fuer-strafrecht.de/images/GN_10.09.2010.pdf

@valadon

valadon schrieb:'Welche der 558 Nummern sie angerufen hat, können wir aber nicht herausfinden', sagt Achim van Remmerden,

Das verstehe ich nicht. Wenn man den Verdacht auf ein Kapitalverbrechen haben muß und die Vermutung hat, daß die Frau in ihrer Notsituation eine dreistellige Nummer gewählt hat, so wird das doch eine Nummer gewesen sein von jemand, den/die sie kennt. Und man kann dann nicht 558 Personen fragen, ob sie die Frau kannten? Und zwar - ziemlich gut kannten:

Denn man ruft dann nur jemand an, an den man in der Situation spontan denkt und dessen Nummer einem sofort in den Sinn kommt. Das müßte also jemand sein, der sogar einen engeren Bekanntheitsgrad mit der Frau hatte.

(Auch frage ich mich, wie man wissen kann, daß es eine dreistellige Nummer war, aber nicht welche. Vielleicht muß man dazu mehr technisches Wissen haben.)

Dann finde ich auch die Geschichte mit den Niederländern nebulös. Wie soll das denn verstanden werden? Uelsen liegt zwar dicht an der niederländischen Grenze, aber man landet mit einer dreistelligen Nummer doch nicht im Ausland! War das also ein niederländisches Ehepaar, das sich in Deutschland (Uelsen) befand? Und hatten die dort eine dreistellige Nummer? Warum wird darüber nichts gesagt? Was soll man mit so einer bruchstückhaften Aussage über ein niederländisches Ehepaar anfangen?

Fast wie im Fall Höxter Morde.
Selbst die Umgebung würde passen. Allerdings ist nicht bekannt, wie lange W.W. inhaftiert war.

@snowdon

snowdon schrieb:Dann finde ich auch die Geschichte mit den Niederländern nebulös. Wie soll das denn verstanden werden? Uelsen liegt zwar dicht an der niederländischen Grenze, aber man landet mit einer dreistelligen Nummer doch nicht im Ausland! War das also ein niederländisches Ehepaar, das sich in Deutschland (Uelsen) befand?

Im Presseportal der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim wird das folgendermaßen beschrieben:

"Mysteriös ist in diesem Fall ein Anruf, der an dem Tag um 09.37 Uhr vom Festnetzanschluss in das Ortsnetz Uelsen ging. Leider war die dreistellige Telefonnummer in den Verbindungsdaten nicht mehr zu ermitteln. Aufgrund der Presseveröffentlichung hatte sich damals ein niederländisches Ehepaar aus Uelsen gemeldet, die zu dieser Zeit einen Anruf einer unbekannten Frau erhalten hatten. Die Frau rief mehrmals um Hilfe, dann war das Gespräch beendet. Ob es sich bei der Anruferin um die Vermisste gehandelt hat, konnte nicht festgestellt werden."
[Hervorhebung von mir]
Link: http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/104234/3389670 (Archiv-Version vom 31.07.2016)

Dieses niederländische Ehepaar wohnte in Uelsen. Der Anruf ging nicht ins Ausland.
Nachdem die Polizei sich an die Öffentlichkeit wandte, erfuhr dieses Ehepaar davon und meldete sich dann bei der Polizei, dass sie zu der fraglichen Zeit einen Anruf einer ihnen unbekannten Frau erhalten hatten die mehrmals um Hilfe rief.


Ich werde mir auf alle Fälle kommenden Mittwoch die Aktenzeichen XY-Sendung anschauen.
Bin mal gespannt was man uns dort zum Fall Doris Mönninghoff mitteilt.

@Corydalis
Danke für den Link, die PDF lässt sich lesen.

So ganz verstehe ich das Urteil aber nicht. Er wird zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt, kann den Gerichtssaal aber - acht Monate nach der Tat - als freier Mann verlassen?!

Hier habe ich noch einen Bericht gefunden von vor Prozessende:

Auszug:
"Diesen Gedanken nahm Anwaltskollege Thomas Klein auf und erläuterte ihn in seinem Plädoyer. Die Getötete sei nicht an den Folgen der Körperverletzung durch den 46-Jährigen gestorben. Nach einem möglichen K.O.-Schlag habe sein Mandant eine untaugliche Methode der Reanimation gewählt. Klein: 'Bei der Herz-Druckmassage bricht er ihr vermutlich die ein oder andere Rippe.' So würden sich die 14 Rippenbrüche und auch die Einblutungen am Hals erklären lassen."

Link: http://www.quellengrun.de/index.php/reportagen/toetungsdelikte/121-toedliche-reanimation-ehemann-wollte-seiner-frau-nur-helfen

Auf der gleichen Internetseite gibt es auch noch einen Artikel mit dem Plädoyer des Staatsanwalts:

Auszüge:
"Zu Beginn seines Plädoyers, richtet der Oberstaatsanwalt noch einmal seinen Blick auf das Verschwinden der ersten Ehefrau des Angeklagten am 23. November 1997. Damals habe er, so wie einige der auch in dem jetzigen Fall involvierten Polizeibeamten gegen den Angeklagten ermittelt. Das Verfahren sei damals eingestellt worden. Insofern, so der Staatsanwalt, habe der damalige Fall für das laufende Verfahren keinerlei Bedeutung. Allerdings, hätten die Ermittler dieses mal 'vorurteilsfrei, aber auch besonders gründlich ermittelt.' Zur Vorgeschichte führte der Staatsanwalt aus, dass der Angeklagte seine jetzt getötete Ehefrau im Jahre 2000 über eine Kontaktanzeige kennen gelernt hätte. Entstanden sei eine 'Patchworkfamilie'. Der 46-Jähiger habe einen eigenen Sohn und einen von seiner verschwundenen Ehefrau mit in die Beziehung gebracht und seine neue Frau ebenfalls zwei Kinder.
[...]
Zu den Ereignissen am Morgen des 22.01.2010 stellte der Staatsanwalt fest: 'Was der Angeklagte sagte, ist falsch.' Dies hätten die Spuren am Tatort gezeigt. Auch seien die Verletzungen der 49-Jährigen nicht mit dessen Schilderung eines 'Gerangels um eine Bettdecke' in Einklang zu bringen. Zwar hätte der Angeklagte vor Gericht einen Faustschlag eingeräumt und gegenüber dem psychiatrischen Gutachter sogar gesagt, er habe 'wie wild auf sie eingeschlagen', doch an den genauen Ablauf der Ereignisse habe er sich nicht erinnern können. Diese 'längere Amnesie' könne er dem Angeklagten nicht glauben: 'Das ist eine reine Schutzbehauptung. Die Geschichte des Angeklagten ist konstruiert.'
[...]
Obwohl der Angeklagte mehrfach Drohungen gegen seine Ehefrau ausgesprochen haben soll, ließe sich daraus keine Tötungsabsicht ableiten, stellte der Staatsanwalt fest. Es bestehe aber kein Zweifel daran, dass er mit Vorsatz seine Frau massiv geschlagen habe."

@seli

seli schrieb:Damit hier keine Verwirrung entsteht, mit Doris lebte der Mann nur zusammen, das spätere Oper in Bentheim war seine Ehefrau.
Weiß denn jemand, ob das die gemeinsamen Kinder von ihm und Doris sind ?

Wie aus dem vorstehenden Plädoyer ersichtlich, ist der damals neunjährige Junge der Sohn von Doris, der 14 Monate alte Sohn ist das gemeinsame Kind von Doris und ihrem Lebensgefährten. (Der Staatsanwalt spricht zwar von erster Ehefrau, ansonsten heißt es aber stets Lebensgefährte.)

Hier noch mal der Satz:
"Der 46-Jähiger habe einen eigenen Sohn und einen von seiner verschwundenen Ehefrau mit in die Beziehung gebracht"

Der damals neunjährige Sohn dürfte somit aus einer vorherigen Ehe mit einem Herrn Mönninghoff sein, da Doris mit Geburtsname Becker heißt, wie aus dem Fahndungsplakat ersichtlich.

Hab oben den Link vergessen, sorry - hier ist er:
http://www.quellengrun.de/index.php/reportagen/toetungsdelikte/120-staatsanwalt-angeklagter-soll-fuer-8-jahre-hinter-gitter

@valadon
Danke für die Links.

valadon schrieb:Er wird zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt, kann den Gerichtssaal aber - acht Monate nach der Tat - als freier Mann verlassen?!

Die Formulierung in dem Zeitungsbericht ist sehr missverständlich oder evtl. sogar teilweise falsch. Dort steht auch geschrieben, der Angeklagte müsse sich jeden Montag bei der Polizei melden. Dann wurde der Untersuchungshaftbefehl aber wahrscheinlich nicht aufgehoben, sondern nur gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Das hat das Gericht vermutlich im Hinblick darauf gemacht, dass das Urteil (also die acht Jahre Haft) noch nicht rechtskräftig war und mit Revisionseinlegung gerechnet wurde. "Freier Mann" stimmt daher nur insofern, als er vorläufig nicht mehr in Haft musste. Wenn das Urteil gleich rechtskräftig geworden wäre (weil Verteidiger und Staatsanwaltschaft noch in der Verhandlung auf Rechtsmittel verzichten) hätten sie ihn direkt ins Gefängnis verfrachtet.

Dazu, ob und wann das Urteil rechtskräftig wurde oder ob es im weiteren Verfahren noch zu einer Änderung gekommen ist, habe ich bisher leider noch nichts gefunden.

Beim Radio emsvechtewelle gibt es einen Podcast mit einem Gespräch zu dem Fall, das eine Moderatorin mit Herrn van Remmerden von der PI Emsland führt:
www.emsvechtewelle.de/podcasts/wo-ist-doris-moenninghoff-27437.html

Neu war für mich (nur), dass der aufgefundene Zettel von Sachverständigen als echt (von D.M. stammend) eingeschätzt wurde (oder ich hab das bisher überlesen).