Unbekannte Tote im Königsforst bei Köln gefunden

@Fyra
Das wäre auch noch ein Einsatzpunkt. Da fehlt dann auch wiederum die Ausrüstung, wie du bereits geschrieben hast. Die kann aber wiederum auch geklaut worden sein.

Ich habe mich noch nie so richtig mit Geocaching beschäftigt, nimmt man da ne Karte mit oder geht das rein mit Koordinaten. Ich frage wegen der Karte, die sich in dem Rucksack befunden hat.

Es wäre interessant zu wissen, in welcher Lage das Skelett gefunden wurde, ich meine damit ob es einfach so da gelegen hat wie sich jemand selber auf den Boden legen würde oder ob irgend etwas Bemerkenswertes an der Positionierung des Körpers war. Daraus könnte man vielleicht etwas schließen. Andererseits gibt es natürlich auch Wildtiere, die sich an der Leiche zu schaffen machen.
Die Landkarte scheint mir nur dazu geeignet zu sein, um die Straßenbahnen etc. die einen zum gewünschten Ziel bringen sollen heraus zu finden. Als Wanderkarte ist sie völlig ungeeignet.
Für den Fall eines Suizids ist mir noch etwas eingefallen, nämlich dass es Fälle gegeben hat, wo die Suizidkandidaten wenn die Wirkung des gewählten Mittels eingesetzt hat, also wenn sie die Todesnähe fühlten, noch einmal aktiv geworden sind und von dem selbst gewählten Sterbeplatz weggekrochen sind, teilweise recht weit. So ließen sich vielleicht im weiteren Umkreis des Auffindungsortes noch mehr Utensilien der Toten finden - aber dieser Umstand ist der Polizei sicher auch bekannt.

Man hat sicher auch die weitere Umgebung abgesucht, davon gehe ich mal aus. Übrigens zeigt der Link unten auf Seite 11 die Kabelbinder. Wenn man diese mit dem Kugelschreiber und mit dem Kamm vergleicht, dann sieht man, dass sie sehr klein bzw. kurz sind. Ich möchte sogar bezweifeln, dass sie z. B. um ein Handgelenk eines Erwachsenen passen würden. Der einzige Zweck, den sie im Wald erfüllen könnten wäre m. E. beispielsweise um Plastiktüten oben zu verschließen, in denen man etwas aufbewahren will. was man im Wald gesammelt hat.
Zum Schluss noch ein Gedanke, man kann doch sicher feststellen, welche Flüssigkeit sich in den Glasflaschen zuletzt befunden hat. Darüber war meines Wissens bisher nichts zu lesen, es wäre aber sehr interessant und vielleicht wichtig.

@Fyra
Zum Geocaching würde wiederum der Stift gut passen. Da man sich immer in ein Logbuch einträgt, wenn man einen Cache gefunden hat.

raptor83 schrieb:Ich habe mich noch nie so richtig mit Geocaching beschäftigt, nimmt man da ne Karte mit oder geht das rein mit Koordinaten.

Man könnte sich theoretisch schon, bevor man losgeht, Caches raus suchen und diese auf einer Karte markieren, aber dass das jemand macht, habe ich noch nicht erlebt. Meistens braucht man auch vor Ort noch Infos über den Cache, die man sich dann nochmal online ansieht. Außerdem würde es nur Sinn machen mit einer Karte los zu gehen, wenn der Ort des Caches ganz eindeutig ist (z. B. ein Denkmal, bei dem genau beschrieben ist, wo der Cache liegt). Die meisten Caches liegen in so einem Fall aber in der Umgebung und da braucht man schon die genauen Koordinaten.


Generell zur Karte war meine erste Überlegung, dass die Tote eben nicht aus der Gegend kommt. Das erste und letzte Mal, dass ich so eine Karte hatte war als ich in eine neue Stadt gezogen bin. Aber von meiner Heimatstadt oder meinem Wohnort habe ich dann nie eine gebraucht.

Im Königsforst kann man ganz gut wandern, es sind wohl eher kleine Wanderungen so um die zwei Stunden, aber es ist ein beliebtes Wandergebiet.

Es gibt dort interessante Punkte, die man ansteuern kann, so z.B. den höchsten Punkt Kölns mit 118m den Monte Troodelöh, aber auch eine Wassertretstelle, die es seit über 40 Jahren gibt:

http://www.königsforst.net/wassertretstelle,44,3.html (Archiv-Version vom 09.06.2016)

Nur geschüttelt, nicht getrocknet...

Die heilende Wirkung des kalten bis sommerkühlen Wassers erkannte bereits Antonius Musa, der Leibarzt des römischen Kaisers Augustus. Der heute populärere Sebastian Kneipp ließ seine Patienten in Storchenmanier durch Wassertretbecken schreiten, d.h. es wird abwechselnd ein Fuß ins Wasser getaucht, während der andere aus dem Wasser herausgehoben wird. Nach dem Bad wird das Wasser nur abgeschüttelt, nicht abgetrocknet. Erst beim nachfolgenden Wandern oder Laufen werden die Füße erwärmt. Die durchblutungsfördernde Wirkung dieser Prozedur verschafft Gichtgeplagten bis heute Linderung. Zumindest ist die Beliebtheit der Wassertretstelle am Giesbach ein Indiz dafür.

Die Wassertretstelle erreichen Sie über die Rabenbruch-Tour

Diese Wassertretstelle liegt m.E. ganz in der Nähe des Fundortes der Toten.

Vielleicht hat sie die Wassertretstelle aufgesucht. Da man das Wasser nicht abtrocknet, brauchte sie kein Handtuch. Die Körperlotion hat sie dann möglicherweise benutzt um sich nach dem Wassertreten einzucremen.

Auf dem Monte Troodelöh gibt es auch ein Gipfelbuch vom Alpenverein. Der Kuli könnte auch dafür gedacht gewesen sein.

Möchte einen Suizid keinesfalls ausschließen. In den Flaschen könnte sich ein Alkohol-/Schlaftabletten-Mix befunden haben (das würde auch die Existenz der Glasflaschen erklären) und die Kabelbinder noch zur Sicherheit dazu. Die dürften so etwa 20 cm lang sein; miteinander verbunden reichen die locker um den Hals.

Wäre halt interessant, in welchem Zustand die Flaschen gefunden wurden. Geöffnet oder verschlossen und ob man den vorigen Inhalt feststellen konnte.

@Pira

Ich denke, dass die Frau schon aus der Gegend kommt, Städte sind ja mit aufgezählt worden.
Die Karte sagt nicht aus, dass sie nicht aus dem Umfeld kommt.
Ich bräuchte auch eine Karte für Köln, da ich nicht aus Köln bin, sondern nur aus der Nähe und nur einige Stellen kenne, wie Weihnachtsmarkt, Domplatte, die Ringe und so, das war es aber auch schon...

@oBARBIEoCUEo
@Pira
Ich hatte in Vor-Navi-Zeiten auch immer eine Hamburgkarte dabei, obwohl ich gebürtige Hamburgerin bin kenne ich nicht jedes kleine Sträßchen ;-)

Die Kabelbinder lassen mir auch keine Ruhe...vielleicht sollte man eine Umfrage starten, wie viele Frauen Kabelbinder mit sich führen (und warum). Wir benutzen die Dinger auch gerne, aber eher so wie Tesafilm: zuhause

@Fyra

Fyra schrieb:Die Kabelbinder lassen mir auch keine Ruhe...vielleicht sollte man eine Umfrage starten, wie viele Frauen Kabelbinder mit sich führen (und warum). Wir benutzen die Dinger auch gerne, aber eher so wie Tesafilm: zuhause

Kommen wir noch mal auf die Möglichkeit zurück, daß die Frau tatsächlich
auf dem Jakobsweg war, und ein Teil ihres Gepäcks irgendwie verlustig ist.

Wenn man auf dem Jakobsweg ist, übernachtet man ja auch. Könnte man
diese Kabelbinder evtl. dazu verwenden, Kleidungsstücke daran aufzuhängen,
oder eine improvisierte Wäscheleine festzumachen?

Ich finde den Kabelbinder garnicht soo bemerkenswert.
Als ich noch jeden Tag mit dem Fahrrad gefahren bin, hatte ich fast immer zwei in meiner Tasche - für meinen Fahrradkorb.

Kabelbinder sind so vielseitig einsetzbar - die Möglichkeiten die hier schon genannt wurden sind alle durchaus realistisch.

Vielleicht war der Kabelbinder auch aus irgendeinem Grund schon vorher im Rucksack, und sie hatte ihn einfach nicht rausgenommen.

Was mich stutzig macht, die Kosmetiksachen welche sich nicht in einem Etui oder andern Beutel befunden haben. Eigentlich Damenhandtasche Inhalt. Die Kabelbinder können auch durch ein früheres Ereignis in den Rucksack gelang sein. Hat man eben mal gekauft.

Auch verwunderlich, dass zu den Kabelbindern kein Öffnung's Werkzeug wie Messer oder Klipp sich im Rucksack befunden haben.

Was das ungewollte isolierte Leben anbelangt, die mangelnden sozialen Kontakte, das meine ich, tritt in einem weitaus höheren Alter auf, wie ich im Umfeld meiner Mutter beobachten konnte, als sie schon auf die Achtzig zuging.

Man muss mit jemandem in den mittleren Jahren, der alleine lebt, eher keine Angehörigen hat, denen er Rechenschaft ablegen muss, kein Mitleid haben. Es soll da durchaus Menschen geben, die froh sind, ihre Ruhe zu haben und das auch genießen. Ich glaube, ich habe da einen ganz guten Überblick und kann das beurteilen.

Ein Rucksack ist die Damenhandtasche für die legeren Frauen. Hier kann man aber auch schreiben was man will. Garnichts ist komisch an der Frau. Nur die Umstände ihres Todes...

@emz
Natürlich gibt es Menschen 40+ , die sich ihr Leben mit geringen sozialen Kontakten freiwillig, selbstbestimmt und selbstgewählt ausgesucht haben. Und wie das durch das Attribut "selbstgewählt" ausgedrückt wird, mit dieser Situation auch zufrieden und glücklich sind.

Es gibt aber auch sehr viele Menschen im Alter von 40 aufwärts, die sich diese Situation nicht selber ausgesucht haben und die unter der sozialen Isolierung (sehr) leiden.

Von der Toten müssen wir vermuten, dass sie nur wenige soziale Kontakte hatte, sonst wäre sie nach jetzt mindestens einem halben Jahr nach ihrem Tod von jemandem als vermisst gemeldet worden.

Ob diese Situation der geringen sozialen Kontakte freiwillig oder unfreiwillig war, ist nicht bekannt.

@Kreuzbergerin

Kreuzbergerin schrieb:Es gibt aber auch sehr viele Menschen im Alter von 40 aufwärts, die sich diese Situation nicht selber ausgesucht haben und die unter der sozialen Isolierung (sehr) leiden.

Ausgenommen krankheitsbedingte Einschränkungen, was soll denn dazu führen, dass ein Mensch mit 40 Jahren aufwärts in unfreiwilliger Isolation lebt? Dann suche ich halt Kontakt zu anderen, ich sehe da kein Problem. Da brauch ich nur mal vor die Tür zu gehen.
Es sei denn, man hält familiäre Aufopferung für die einzig wahre Lebensform.

Ist doch nicht ungewöhnlich, dass man solche Dinge wie Kabelbinder und Bodylotion dabei hat. Mir passiert es auch oft, dass Dinge in der Handtasche bleiben, die noch vom letzten Einkauf oder Ausflug stammen. Einen Kosmetikbeutel nehme ich auch nicht mit, wenn ich schwimmen gehe...

Nochmals: Wenn sie aus der Gegend stammte, warum wurde sie nirgendwo vermisst?

Kann es mir absolut nicht vorstellen, dass ein Verschwinden einer ortsansässigen Person wirklich niemandem aufgefallen ist.

Es gibt wirklich viele Artikel zum Thema und immer noch keine brauchbaren Hinweise? OK, man weiß es nicht...

@emz

Das ist nicht für alle Menschen so einfach. Depressionen und soziale Phobien sind oft der Grund dafür, dass Leute sich Kontakt wünschen, aber unfähig sind, ihn herzustellen.

@kreuzkuemmel
Ob sie unter Depressionen oder einer Phobie litt ist reine Spekulation. Ich gehe von einem Gewaltverbrechen aus. Da die selektierte Leiche 300m vom befestigten Weg aufgefunden wurde.

@kreuzkuemmel
Wie ich schon sagte, ausgenommen krankheitsbedingte Gründe.

Ich brauche nur mal zurückdenken, was haben wir früher für riesige Geburtstagsfeste gefeiert. Als ich aber letzte Woche meiner Freundin gratulierte, da meinte sie nur, es würden dann die Nachbarn zum Grillen vorbeikommen. In der Vergangenheit wurde die Garage geräumt und das Catering geliefert.

Das liegt aber nicht daran, weil sie (und ihr Mann) zwangsweise isoliert wurden, sondern ihr Interesse an permanent sozialem Umfeld hat nachgelassen.