Verbrechen in Höxter

@Pete71
@kannmanmachen

Das Jobcenter zahlt die Mietkosten an den HartzIV Empfänger, der dieses Geld an den Vermieter überweist.
Dem Jobcenter muss der Mietvertrag vorgelegt werden, da die Miete in der Höhe der tatsächlichen Aufwendungen übernommen wird.

http://www.hartziv.org/unterkunft-und-heizung.html

Hartz IV Leistungen sehen neben dem Regelsatz auch einen Anspruch auf Übernahme der Kosten für Unterkunft und Heizkosten (KdU) nach § 22 SGB II vor. Hierfür muss beim Arbeitslosengeld II Antrag zusätzlich die „Anlage KdU“ ausgefüllt werden. Diese Kosten werden in Höhe der tatsächlichen Aufwendungen übernommen und richten sich nach den örtlichen Richtlinien der Städte und Gemeinden (es gibt keine bundeseinheitliche Regelung!). Die Miete für die Wohnung kann einerseits an den Leistungsbezieher ausbezahlt werden, mit der Auflage diesen Betrag zweckentsprechend zu verwenden. Kann dies nicht gewährleistet werden, kann das Jobcenter diese Zahlungen direkt an den Vermieter der Wohnung leisten.

Wichtig: Neben der Übernahme der KdU besteht für Hartz IV Bezieher kein Wohngeldanspruch!
Vor Bewilligung wird eine Überprüfung der Angemessenheit dieser Wohnkosten vorgenommen nach Maßgabe der individuellen Verhältnisse, der Wohnfläche und des ortsüblichen Mietspiegels. Sollten die Wohnkosten nicht angemessen sein, sind Sie verpflichtet diese Kosten zu senken, ggf. auch durch einen Umzug in eine kleinere oder günstigere Unterkunft.

In dem Zusammenhang frage ich mich noch immer, was für einen Vertrag die beiden TV dem Jobcenter vorgelegt haben, denn ein Mietkauf wäre nicht übernommen worden.

@minnione

minnione schrieb:So ein langes Ansparen (für was ?) passt mmn. nicht gut zu ihrem bisherigen, eher impulsiven Lebensstil.Wofür zum Beispiel die Mühe mit dem Kiosk dann, der Gebrauchtwagenhandel, der Verkauf von Freilandhühnern. Für mich siehts so aus, als ob sie dauernd finanziell klamm, am Limit waren, auf Suche nach immer neuen Einahmequellen. Warum sonst so schäbig wohnen, so total ärmlich hausen .

Jetzt mal von den Straftaten abgesehen, es gibt eine ganze Reihe Menschen,
die nach außen sehr bedürftig wirken, teilweise sogar auf der Straße leben,
und trotzdem über einen bestimmten Reichtum, bzw. hohe Bargeldsummen
verfügen, die sie ständig mitführen.

Ich bin kein Psychologe, könnte mir aber vorstellen, daß das vielleicht eine
Variante des "Messietums" sein könnte, und daß es um das Behalten von Geld
geht, nicht um damit etwas zu unternehmen oder aufzubauen, sondern einfach
nur ums Behalten.

@minnione
Man kann das manchmal auch bei alten Leuten beobachten, die geradezu ärmlich gehaust haben, ständig irgendwelche Projekte hatten, um an mehr Geld zu kommen oder sich selbst zu versorgen, und irgendwo einen Haufen Geld für irgendeinen imaginären Notfall oder einen großen Plan gehortet haben.
Und auch hier im Netz finden sich solche Spezialisten ...

Ein gefundenes Fressen für Psychoanalytiker, die das spezielle Verhältnis zum Geld sicher mit der Machtgier, die zu den Quälereien führte, in Einklang bringen könnten.

@inci2
Zwei Doofe ein Gedanke .. ;)

Meiner Meinung nach waren die beiden zu impulsiv dazu, obwohl es in betracht gezogen werden kann/sollte. Dieses Messietum war ja in Anfängen sichtbar, es scheint aber doch eher in Richtung Unordentlichkeit gegangen zu sein. Also in der Wohnung, sonst hätte man nicht mehr durch die Wohnung überhaupt gehen können. Daher wegen dieser Ungeordnetheit in ihrem Leben, der dauernden Wechsel von Wohnungen, scheint mir ein so langes Ansparen von Bargeld, was doch eine gewisse Kontinuierlichkeit vorraussetzt fraglich. Gut wenn sie erst seit Bosseborn anfingen Geld zu horten/zu sparen dann wars ja auch wieder nicht so lange: fünf Jahre.

@minnione

Angelika B. kann Auto fahren. Sie hat W. W. zu Anika gefahren und vor dem Haus auf ihn gewartet.

Wo das Auto liegen geblieben ist, wissen wir nicht. Vielleicht war es an einer stark befahrenen oder gut einsehbaren Stelle, so dass sie nicht ungesehen agieren konnten.

Das mit dem Miet/Kaufvertrag ist eher selten, kann mich aber täuschen. Aber Hartzvier- bezieher dürfen Wohneigentum haben, zum Eigenbedarf, also selbstgenutztes. Hier hätte das Jobcenter ihnen aber den Erwerb von Eigentum finanziert mit der monatlichen Kaltmiete.

@inci2
@minnione
... so wie auch die Telefone gehortet wurden, obwohl sie ein enormes Risiko darstellten.

Die Tierquälerei (das Verhungern lassen der Schweine) passt da auch ins Bild von "Messies", die ständig neue Pläne aushecken, wie sie an Geld kommen könnten, und wenn was nicht ganz so funktioniert, wie gedacht, es einfach fallen lassen.

Aber für mich steht im Mittelpunkt immer noch die entsetzliche Quälerei und Erpressung, die nur ein völlig durchgeknallter Machtmensch zustande brächte, der ständig Bestätigung seiner Macht braucht.
Eventuell war die Erpressung des Geldes auch mehr Machtdemonstration, als eigentliches Ziel.

@minnione
Fünf Jahre für 100.000€?


Man möchte das Geld als Motiv für die Taten sehen, weil solche Taten ohne greifbares Motiv noch grauenvoller erscheinen.

@minnione
Genau. HartzIV Empfänger dürfen selbstgenutztes Wohneigentum haben, das Jobcenter finanziert aber nicht den Erwerb einer Immobilie. Das ist nachvollziehbar.

@FF

FF schrieb:... so wie auch die Telefone gehortet wurden, obwohl sie ein enormes Risiko darstellten.

Ist ja noch nicht klar, ob es alles Telefone von Opfern waren.
Allerdings gibt es auch in unserem Haushalt etliche Mobiltelefone
und Smartphones.

Hatte es auch so gelesen, sie hat lange im Auto vor dem Haus gewartet, als W. Annika Anfangsbesuche machte. Da kann sie aber auch auf dem Beifahrersitz gesessen7gewartet haben.

@inci2
Hoffen wir, dass das nur die Spuren eines der Pläne zum Geldverdienen waren.
Auch wenn man sich wünscht, dass einige Vermisstenfälle aufgeklärt würden: Ich würde den Opfern wünschen, dass sie nicht durch diese Täter umkamen.

Ich sehe die Argumentation "Scheidung wegen Unterhaltszahlungen" als vorgeschoben an, da sie sich nicht räumlich voneinander trennten. Wer zusammen wohnt wird auch zusammen veranlagt, da Bedarfsgemeinschaft.
Ich denke eher die beiden haben finanzielle Aspekte zur Scheidung bewogen, denn so war der Weg frei andere Frauen zu heiraten und diese um ihr Geld zu bringen, 'Heiratsschwindel'.

@brennan
Da Annika im Krankenhaus in Northeim verstarb, muss es irgendwo da in der Nähe gewesen sein.

Das Jobcenter überrnimmt durchaus auch die Raten für eine Immobilie wenn sie auf dem selben Niveau wie Mietwohnungen wären. Je nach aktuellem Saldo ist das nämlich günstiger als ein Leben lang Mkiete zu zahlen. So eine Immobilie ist irgendwann abbezahlt und das Jobcenter kann sich den monatlichen Betrag sparen. Eine Villa wird jetzt nicht finanziert, aber ein Haus mit nem Wert von 18.000€ bzw vorher ja nur 12.000€ ist nix.

Die 20 Handys waren sowohl den TV als auch Opfern zuzuordnen.

@TatzFatal
Ob das Jobcenter nachgeprüft hat, ob eine Bedarfsgemeinschaft vorgelegen hat?
Ich habe da meine Zweifel.
Auf mich wirkt das so, als ob die beiden relativ unbehelligt vom Jobcenter gelebt haben.

Mobiltelefone sammeln sich schnell an, weil sie dachten event. können wir die mal verkaufen diese Anzahl? Und viele werfen Handys einfach nicht weg, ohne jetzt zu Sammlern/Hortern zu gehören. Für mich zeigt es aber auch , wie sicher sie sich fühlten. Sogar in der einen Woche bis zur Verhaftung, haben sie nicht daran gedacht Geld oder Handys irgendwo anders hinzubringen.

@FF

FF schrieb:Hoffen wir, dass das nur die Spuren eines der Pläne zum Geldverdienen waren.
Auch wenn man sich wünscht, dass einige Vermisstenfälle aufgeklärt würden: Ich würde den Opfern wünschen, dass sie nicht durch diese Täter umkamen.

Das denke ich eher. Pre-paid Handys gab es ja teilweise recht preiswert, und schon
hatte man wieder eine neue Rufnummer. Und je nachdem, wo man die gekauft hat,
waren die Nummern schon freigeschaltet und aktivitiert, so daß man dadurch doch
recht anonym war.

Ich hoffe ja ehrlich gesagt immer noch, daß sich so manche Schilderung der AW als
pure Geschichtenerzählerei entpuppt.

Kreuzbergerin schrieb:Ob das Jobcenter nachgeprüft hat, ob eine Bedarfsgemeinschaft vorgelegen hat?
Ich habe da meine Zweifel.
Auf mich wirkt das so, als ob die beiden relativ unbehelligt vom Jobcenter gelebt haben.

Beim Jobcenter müssen doch bestimmt die Wohnadressen angegeben werden. Wäre das nicht aufgefallen bei der Datenverarbeitung, also automatisch meine ich?

inci2 schrieb:Ich hoffe ja ehrlich gesagt immer noch, daß sich so manche Schilderung der AW als
pure Geschichtenerzählerei entpuppt.

Und dann?

Es sind ja nun leider schon 2 Opfer bekannt, die aussagen können, da sie das Martyrium überlebt haben, oder dem Paar garnicht erst in die Falle gegangen sind.

Selbst diese Aussagen kennzeichnen bereits ein hohes, sadistisches Potential, hinzu kommen noch die 2 toten Damen. Ich wüsste jetzt nicht, welche Wendung der Fall nehmen könnte, um all das unter "doch nicht so schlimm wie gedacht" verbuchen zu können.

@TatzFatal
Die beiden können durchaus zusammen wohnen, ohne eine Bedarfsgemeinschaft zu sein. (Beispiel: WG)
Wenn sie dem Jobcenter glaubhaft machen konnten, dass sie getrennt waren und sich nur aus pragmatischen Gründen eine Wohnung geteilt haben.

Ich denke aber nicht, dass das Jobcenter dort überhaupt irgendetwas geprüft hat.

AB ist auch erst später in dieses Haus eingezogen.

@Kreuzbergerin

Kreuzbergerin schrieb:Ob das Jobcenter nachgeprüft hat, ob eine Bedarfsgemeinschaft vorgelegen hat?
Ich habe da meine Zweifel.
Auf mich wirkt das so, als ob die beiden relativ unbehelligt vom Jobcenter gelebt haben.

Ich weiß nicht, ob es diese Information gab, aber ist bekannt, ob
der Mietvertrag auf beide, oder nur auf einen von beiden lief?

Und je nachdem, wie die Grundkonstellation war oder ist, kann man
schon unbehelligt vom Jobcenter leben. Z.B. wenn beim Amt bekannt ist,
daß man absolut nicht vermittelbar ist. Solche Fälle gibt es, die werden dann
durchgeschleift.