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Cold Case, Beatrix Hemmerle, neu aufgerollt

470 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Beatrix Hemmerle, Unaufgeklärte Todesfälle ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Cold Case, Beatrix Hemmerle, neu aufgerollt

20.08.2020 um 14:15
meermin schrieb (Beitrag gelöscht):Im Krieg und auf der Flucht könnte so ein Messer einem Menschen aber gute Dienste erweisen
Hallo Meermin,

mein erster (Trierer) Partner hatte ein Schnappmesser. Und er war ein blonder und blauäugiger Wikingertyp. Er brauchte das Messer wohl zum Segeln, trug es aber ständig im Tagesrucksack. Ich selbst habe häufig ein französisches Picknickmesser mit, dessen Klinge man feststellen kann. Wahrscheinlich haben viele Mitbürger/innen irgendwelche Messer ständig in der Tasche: Schweizermesser, Leatherman etc. Und das alles, obwohl hier niemand auf der Flucht ist.

Survivalmesser bekommt/bekam man sicher auch bei der Bundeswehr oder in Bundeswehr-Läden. Wenn man nur halbwegs outdoor-affin ist, hat und hatte man ein gutes Messer dabei. Und je nach Hobby ist es eben ein größeres Messer mit stehender Klinge. Ich kann mir vorstellen, dass auch beim Anglerbedarf so etwas dabei ist. Ich glaube, Pfadfinder/innen hatten/haben auch Messer. Ich kenne Geschichten von Tourenradlern aus dieser Zeit, die ein Messer neben sich im Zelt liegen hatten, wenn sie "wild zelteten".

Dass ein breiter Bevölkerungsquerschnitt Messer besitzt (besaß), sollten Sie bei der kriminologischen Betrachtung also nicht vergessen.

Das einzige Merkwürdige, was ich ergoogelt habe, ist dass das Messer "gefräßt" war. Dazu braucht es wohl spezielles Werkzeug, das hat nicht jede Radlerin oder Wanderin. Aber verfügt denn ein klischeehafter "Asylant" über eine Werkstatt? Das ist doch eher ein Gegenargument.


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20.08.2020 um 14:36
@Radegunde
Wir wissen nicht, wer der Täter ist, es gibt allerdings diesen Vorfall in der Pizzeria mit einem nicht identifizierten Herrn, der als türkisch-kurdisch-iranisch oder ähnlich beschrieben wurde. Und es gab die Verbindung von Beatrix in politische kurdische Kreise.
Etliche Leute im Umfeld von Beatrix wurden überprüft, der Typ aus der Pizzeria ist verschwunden.
Somit wäre es schon hilfreich, diesen Herrn zu identifizieren.


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20.08.2020 um 20:16
@abberline Ok, der Tellerwäscher - eine wichtige Spur, wahrscheinlich sogar die wichtigste. Aber ein gefräßtes Survivalmesser (vermutlich, da nicht gefunden, aber anhand der Obduktion erschlossen) ist eine andere Spur. Diese spricht für einen ehemaligen Bundeswehrsoldaten und/oder Pfadfinder mit einem Zugang zu einer Werkstatt. Könnte auch ein unauffällig-verschmähter Kollege aus dem Kaufhaus sein, der gerne angelt. Wenn man sich am besonderen Umfeld zu sehr fest macht, übersieht man wieder das Triviale. "Er kommt aus dem Krieg und hat deshalb ein Messer" greift meiner Meinung nach viel zu kurz. In diesen Kreisen waren/sind nämlich sehr viele Pazifisten.


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20.08.2020 um 20:58
Hat man herausgefunden, wo die Jacke gekauft wurde? Ich meine, ob es eine deutsche Marke war oder aus dem Ausland stammt? Muss nichts heißen, ich weiß. Könnte aber trotzdem weiterhelfen, wenn die Herkunft eingegrenzt werden könnte.


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20.08.2020 um 21:20
Es wäre auf jeden Fall , zumindest aus heutiger Sicht, wichtig den Mann, der von dem Koch der Pizzeria beschrieben wurde ausfindig zu machen und ihn zu bitten eine DNA Probe abzugeben. Gäbe es keine Übereinstimmung mit den hinterlassenen Spuren an der am Tatort zurückgelassen Jacke, dann könnte diese Spur bei der Kripo zu den Akten gelegt werden und man müsste sich damit nicht weiter beschäftigen. Dann könnte man sich wieder dem Umfeld Frau Hemmerles zuwenden und hier weiter nach dem Täter suchen.


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20.08.2020 um 23:29
Zitat von meerminmeermin schrieb:Es wäre auf jeden Fall , zumindest aus heutiger Sicht, wichtig den Mann, der von dem Koch der Pizzeria beschrieben wurde ausfindig zu machen und ihn zu bitten eine DNA Probe abzugeben.
Da der Koch auch nicht ewig in der Pizzeria arbeitete, bzw. das wohl mal wechselte - er konnte sich ja nicht richtig erinnern, wo das war - , könnte es helfen, ehemalige Köche aus diversen Pizzerien in Trier ausfindig zu machen, um diese zusätzlich zu befragen. So viele werden es auch nicht gewesen sein. Die kannten sich bestimmt auch gegenseitig.

Ich wüsste zu gern, ob die Trierer Polizei hier mitliest und sich schlapp lacht. Oder ob meine Idee vielleicht gar nicht so dumm ist und sie das längst gemacht haben. Grüße nach Trier, auf jeden Fall.

Zu der Jacke: ganz am Ende von Aktenzeichen XY sagte Alfred Hettmer, dass die Marke "Maritim ... (irgendwas)" war.


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20.08.2020 um 23:52
@FritzPhantom
Lt einem alten TV (größte Trierer Tageszeitung) Artikel wurde die Jacke vermutlich in Korea hergestellt, Größe 48/50, sie wurde in Deutschland nur ca 60 x verkauft und war in Trier nicht erhältlich.
Die Jacke soll auch recht teuer gewesen sein.
Wie der heutige Stand ist, weiss ich leider nicht.


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21.08.2020 um 12:31
Es kann angenommen, werden, dass der Täter die Jacke auch auf dem Weg zum Tatort getragen hat. Der 13. August 1989 war ein warmer Sommertag, die Nacht eine warme Sommernacht. Die Tatsache, dass unter derartigen klimatischen Verhältnissen eine Lederjacke getragen wurde, lässt eventuell, die Vermutung zu, dass der Täter einer jener Männer war, die ihre Lederjacke stets und bei jeder Gelegenheit, wenn sie das Haus verlassen tragen im Sommer wie im Winter, als Bekleidung und als Aufbewahrungsort für alle wichtigen mitgeführten Gegenstände , solange bis das gute Stück durch ein Nachfolgestück ersetzt wird.

Wenn es so gewesen sein sollte, dann stellt sich die Frage, wieso sich später niemand an diese Person, die stets in der Öffentlichkeit mit einer Lederjacke bekleidet gewesen wäre erinnern konnte. Tauchte der Mann öffentlich nirgends auf? Konnte oder wollte man keinen Zusammenhang zwischen ihm und der Tat herstellen? Und vor allem stellt sich die Frage, was der Mann nach der Tat trug? Wenner nur diese eine Jacke besessen haben sollte, dann müsste er sich danach einen Ersatz beschafft haben. Vielleicht ist jemandem aufgefallen, dass jemand aus seinem Umfeld plötzlich ohne ein altgedientes Kleidungsstück auftauchte?

Jetzt nach über 30 Jahren sicher eine schwer oder gar nicht mehr zu beantwortende Frage.


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25.08.2020 um 09:19
Ich frag mich, warum der Täter sowohl T-Shirt als auch Jacke so achtlos weggeworfen zu haben scheint. Da war nicht einmal der Versuch, etwas zu verstecken, in eine Mülltonne zu werfen etc. Geplant sieht das zumindest nicht aus. Eher impulsiv.


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25.08.2020 um 12:06
Zitat von abberlineabberline schrieb:Geplant sieht das zumindest nicht aus. Eher impulsiv.
Das glaub ich auch. Sonst hätte er ja auch nicht riskiert, dass ihn das Kind sieht. Ich vermute sie hat ihn abgewiesen und es kam zum Streit. Danach kam er in Panik und wollte nur weg.


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25.08.2020 um 12:49
@FritzPhantom
Ich glaub eher, der hat beobachtet, dass ihr Freund in der Wohnung war und ist geplatzt vor Eifersucht. Und als der Freund nach Hause fuhr, ist der Typ über den Balkon rein....


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25.08.2020 um 13:30
@abberline
Ja, für ihn war es ein Beziehungsdrama, ob Beatrix diese Beziehung als solche überhaupt wahrgenommen hat ist fraglich.


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26.08.2020 um 10:39
Wie lange dauert so ein Massen Gentest eigentlich bzw. die Auswertung?


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26.08.2020 um 11:20
Zitat von milindamilinda schrieb am 15.06.2017:Ein unbekannter Tellerwäscher soll einem Koch erzählt haben, dass er unglücklich in eine Frau verliebt sei. Sie wohne am „Weidengraben“, habe ein Kind und keinen Partner. Er fahre oft mit dem Taxi hin und beobachte sie. Außerdem soll der Tellerwäscher angekündigt haben, dass etwas Schlimmes passieren werde, sollte die Frau etwas mit einem anderen Mann anfangen.
Da sich in unmittelbarer Nähe der Wohnung von Beatrix Hemmerle eine Bushaltestelle befindet, die regelmässig von Bussen aus dem Stadtgebiet angefahren wird, stellt sich hier die Frage, warum der Tellerwäscher angab mit dem Taxi gefahren zu sein. Eigentlich gib t es nur eine Erklärung, er muss nachts gefahren sein, ausserhalb der regulären Fahrplanzeiten der Stadtbusse. Hier stellt sich dann die Frage ob sich nicht ein Taxifahrer an ihn erinnert haben müsste. Er muss irgendwie , angenommen, die von ihm erzählte Geschichte stimmt überhaupt in der Form , in der sie erzählt wurde,. auch wieder zurück gefahren sein.

Und es stellt sich die Frage, was es spät nachts noch vor der Wohnung von Beatrix Hemmerle zu beobachten gab. Wenn er es darauf anlegte, sie noch durch Fenster oder die Balkontür zu beobachten zu wollen, dann liesse sich der Zeitraum, zu dem es überhaupt Sinn gemacht hätte, zu der Wohnung zu fahren wahrscheinlich eingrenzen. Sie war berufstätig und hatte ein schulpflichtiges Kind. Das wird ihren Alltag hinsichtlich der Schlafensgehzeiten beeinflusst haben.

Warum also ein Taxi?


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26.08.2020 um 14:06
@meermin
Das ging, wenn er aus der Innenstadt kam, regelmäßig und hin und zurück fuhr, auch ganz schön ins Geld. Am Wochenende fahren (heute) die Busse bis spät in die Nacht. Man müsste auch wissen, wann der normal dort spannte. Tagsüber war Beatrix arbeiten, der Typ arbeitete im Restaurant, also geht ja nur abends und wann enden Schichten in Pizzerien?
Mitten in der Nacht spannen taugt ihm ja auch nix.


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26.08.2020 um 15:32
@abberline
@meermin
Vielleicht war er selber Taxifahrer als Zweitjob nach Dienstschluss bei der Pizzeria? Machen doch viele. Ob man in diesem Fall recherchieren hätte können, welcher Taxifahrer regelmäßig zu dieser Adresse fuhr? Heute wohl kaum mehr.


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26.08.2020 um 17:36
Zitat von meerminmeermin schrieb:er muss nachts gefahren sein, ausserhalb der regulären Fahrplanzeiten der Stadtbusse. Hier stellt sich dann die Frage ob sich nicht ein Taxifahrer an ihn erinnert haben müsste. Er muss irgendwie , angenommen, die von ihm erzählte Geschichte stimmt überhaupt in der Form , in der sie erzählt wurde,. auch wieder zurück gefahren sein.
muss ja nicht unbedingt sein, dass er auch wieder zurück musste - vielleicht lag die Wohnung schon auf seinem eigenen Weg und seine Bleibe war dann fußläufig zu erreichen..


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26.08.2020 um 18:25
Was ich nicht verstehe: Dieser Küchengehilfe in der Pizzeria scheint ja schon ein vielversprechender Verdächtiger zu sein. Wenn der das wirklich so erzählt hat, würde ich als Polizei alles daran setzen, denjenigen ausfindig zu machen.
Wieso gibt es aber keine Schnittmenge zwischen der Pizzeria und dem Bekanntenkreis von Beatix? Der Schlüssel ist doch, wo hat sie ihn kennengelernt bzw. wo hat er sie gesehen. Wenn sie in einer politischen Gruppe aktiv war, die sich mit der Kurdenproblematik beschäftigt hat, dann ist es doch naheliegend, dass er irgendwo in diesem Dunstkreis war.

Wenn er sie nicht aktiv bedrängt hat, sondern eher ein stiller Gaffer im Hintergrund war ( Entschuldigung, ist doch so, wer kennt sie nicht), dann ist es den Freunden vielleicht gar nicht aufgefallen, dass er an Beatrix interessiert war. Aber irgendjemand muss doch jemanden kennen, der in dieser Gruppe war und gleichzeitig in einer Pizzeria gearbeitet hat. So riesig sind diese Gruppen ja nicht.

Und wieso wußte der Arbeitgeber in der Pizzeria keine Daten von dem Mann? Schon klar, wahrscheinlich Schwarzarbeit, aber zumindest den Namen.


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27.08.2020 um 00:24
@FritzPhantom
Das ist eine gute Frage. Wir wissen natürlich jucht, was und wo ermittelt wurde. Ich kann mir aber vorstellen, dass Ermittlungen der Polizei in einem Umfeld von sehr linker Szene in Kombination mit Flüchtlingen, linken, politischen Kurden und deren Angst vor türkischen Nationalisten nicht ganz unproblematisch gewesen sein könnte.


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19.03.2021 um 18:26
Nachdem eine erste Charge DNA-Tests nichts eingebracht hat, werden nun weiteren 100 Männern eine Probe entnommen.

https://www.wort.lu/de/lokales/trier-weiterer-dna-test-nach-mord-an-beatrix-hemmerle-5ff6e880de135b9236ff4e45

Sonst nichts Neues bisher.


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