abberline schrieb:Von den ganzen politischen und studentischen Verbindungen ist in alten Berichten wirklich nichts zu finden. Gerade in einer Studentenstadt wie Trier, in der es so viele Netzwerke und Grüppchen gab und gibt, hätte das viel mehr thematisiert werden müssen.
Auch wenn die Tat nichts damit zu tun hat, irgendwer könnte einen Namen kennen
Hallo abberline,
bestimmt gab es Studierende, die auch in den gleichen politischen Gruppen wie BH aktiv waren. Aber um diese zu kontaktieren, musste man nur zu diesen Gruppen gehen, nicht an die Uni. Als eine "Studentenstadt" hätten meine Mitstudierenden und ich Trier, zumindest damals, niemals bezeichnet - eher als Provinz. Die Uni hatte damals einige 1000 Studierende, im Sommer war vielleicht noch ein Zehntel davon tatsächlich in der Stadt.
Frau Hemmerle war 32, das war schon ziemlich "alt" für Studierende. Sie war auch keine Studentin, sie arbeitete, sie hatte ein Kind. Mit einem Kind war eine Frau als Alleinerziehende damals in Trier gar nicht gut dran. Die Studentinnen mit Kind (Baby), die ich kannte, schafften ihr Studium nicht oder nur schwer.
Auch der Verdächtige aus der Pizzeria war ja schon "alt" im Vergleich zu Studierenden und wäre an der Uni aufgefallen.
Noch zwei Nachträge:
1. Zum Fluchtweg versus Anfahrt der Polizei: mir ist hinterher eingefallen, dass die Polizeistation am Alleenring lag (liegt). D.h. wenn die Polizeiwagen von dort aus starten, ist es über Olewig auf der Umgehungsstraße kürzer und schneller. Nachts war dort kein Verkehr, die Ampeln waren ausgeschaltet. Über Kürenz (Kohlenstraße) dagegen muss man von dort den Alleenring entlangfahren, am Bahnhof vorbei und durch den Stadtteil Kürenz. D.h. der Täter kann sehr wohl direkt Richtung Stadt gefahren sein, ohne der Polizei zu begegnen.
2. Das besagte Wohnheim gehört zumindest heute nicht dem Studierendenwerk, damals - denke ich - auch nicht. Klar könnte jemand jemanden kennen, aber dort wird man wohl zuallererst auch nach Zeug/innen gesucht haben. Wer parkte dort, wer hat was gesehen.
3. An der Uni gab es einige wenige "Nachtarbeiter", man kam damals eigentlich immer rein, auch am Wochenende. Allerdings war der Zugang nicht gegenüber dieses Wohnblocks. Das wäre schon ein großer Zufall gewesen, dass da jemand nachts um 2/3 Uhr in der vorlesungsfreien Zeit noch in die Stadt fährt. Der Nachtwächter war ja auf dem Campus und zu weit weg, um Fahrzeug oder Personen so weit drüben zu erkennen.
Kurz und gut: die Uni war "keine gute Spur".