Cold Case, Beatrix Hemmerle, neu aufgerollt

@inci2

Korea als Lederland ist zwar mir nicht bekannt, aber gut -wenn die Polizei das so sagt dann ist das so. Nichtsdestotrotz wäre eine solche Jacke mit dem Schnitt und dem Leder kaum unter 400DM zu bekommen. Meine 1991 gekaufte Nappa-Lederjacke kostete 400 DM bei Kaufhof -und war ein Angebot. ;)

Suinx schrieb:Korea als Lederland ist zwar mir nicht bekannt, aber gut -wenn die Polizei das so sagt dann ist das so. Nichtsdestotrotz wäre eine solche Jacke mit dem Schnitt und dem Leder kaum unter 400DM zu bekommen. Meine 1991 gekaufte Nappa-Lederjacke kostete 400 DM bei Kaufhof -und war ein Angebot.

Die Preisangabe kommt übrigens aus der aktuellen xy-Sendung. In der damaligen Sendung
wurde der Preis nicht erwähnt. Und da ist dann der Hinweis "Korea" für mich schon ein Indiz für ein
nicht so sehr hochwertiges Teil.

@inci2

Naja so pauschal würde ich das nicht sagen. Derzeit machen die Türkei und China auch vieles nach, aber dennoch gibt es da Sachen (LV Taschen, Sportartikel) die kaum vom Original zu unterscheiden sind. Was ich damit sagen will ist, dass selbst die größten Raubkopierer auch mal gute und qualitative Fakes herstellen...

Suinx schrieb:Naja so pauschal würde ich das nicht sagen. Derzeit machen die Türkei und China auch vieles nach, aber dennoch gibt es da Sachen (LV Taschen, Sportartikel) die kaum vom Original zu unterscheiden sind. Was ich damit sagen will ist, dass selbst die größten Raubkopierer auch mal gute und qualitative Fakes herstellen...

Ich weiß. Aber 1987 war dafür noch kein Markt in Deutschland. Das kam erst
später, so ab den 90er Jahren.

@inci2
wenn Samel und Schu den Importeur kennen, dann kennen sie auch den Hersteller - sie wissen dass 60 Stück in der Größe bundesweit verkauft wurden - sie wissen auch dass die Jacke in Trier nicht erhältlich war.. warum nennen sie nicht die Kette oder wenigstens die Orte wo diese Jacke gekauft worden sein kann?

@FadingScreams

Ja, frage mich auch. Die hätten doch sicherlich auch noch ein Vergleichsstück vom Hersteller bekommen. Es ist auch nicht unwesentlich wo diese Jacken vertrieben wurden, denn so ergeben sich neue Spuren usw.

FadingScreams schrieb:wenn Samel und Schu den Importeur kennen, dann kennen sie auch den Hersteller - sie wissen dass 60 Stück in der Größe bundesweit verkauft wurden - sie wissen auch dass die Jacke in Trier nicht erhältlich war.. warum nennen sie nicht die Kette oder wenigstens die Orte wo diese Jacke gekauft worden sein kann?

und

Suinx schrieb:Ja, frage mich auch. Die hätten doch sicherlich auch noch ein Vergleichsstück wahrscheinlich vom Hersteller bekommen. Es ist auch nicht unwesentlich wo diese Jacken vertrieben wurden, denn so ergen sich neue Spuren usw.

Ich nehme mal an, daß der Importeur die Ware weiter verkauft hat. Vermutlich insgesamt nur eine
klein Losgröße, wenn von der Göße 40/50 nur 60 Stück verkauft wurden. Vermutlich von anderen
Größen, sofern überhaupt andere Größen gekauft wurden, dann vielleicht auch nur 60 Stück pro
Größe.

Ich überlege die ganze Zeit, ob die Jacke vielleicht nur im Kölner Raum zum Kauf angeboten worden
sein könnte. Köln und Trier liegen nicht gerade um die Ecke, sind aber auch keine Tagesreisen von einander
entfernt.

Wieso Köln? Vermutest du dort was?

Suinx schrieb:Wieso Köln? Vermutest du dort was?

Nein, ich komme nur deshalb auf Köln, weil es ein Kölner Importeur war,
die Jacke in Trier nicht käuflich erhältlich war, und weil es von Köln nach
Trier nicht weit ist. Und weil es anscheinend nur eine kleine Lieferung war,
so was bietet man meistens nur einem Kunden an.

Für Boutiquen ist das aber schon wieder eine zu große Lieferung.

Vielleicht landeten die Jacken beim Kaufhof oder bei Karstadt und sie
wurde als "Schlussverkaufsware" gekauft und dann an bestimmte Filialen
verteilt. Das war damals schon üblich.

Hallo zusammen, hallo @inci2 ,

ich arbeite seit vielen Jahren in verantwortlichen Positionen im Textileinzelhandel. Daher glaube ich, eine realistische Einschätzung zu dieser Jacke abgeben zu können.

1. Zunächst einmal: die Größe 48/50 gibt es gar nicht, entweder 48 oder 50. Die Größe M würde aber dieser Zwischengröße entsprechen.. Wenn 60 Stück in dieser Größe verkauft wurden, würde dies nach einem üblichen Größenlotschlüssel eine Gesamtzahl von ca. 400 Stück bedeuten.
2. Südkorea ist ein recht bedeutender Lederlieferant, allerdings ist zu bedenken, dass vor ca. 30 Jahren nur überregional agierende Filialisten derartige Geschäftsbeziehungen unterhielten. Die genannte Preislage entsprach eher dem mittleren Preissegment, so dass die von @inci2 genannten Vertriebswege durchaus realistisch sind und man im Schnitt 20 gelieferte Teile pro Filiale annehmen kann.
3. Aufschlussreich wäre die Antwort auf die Frage, unter welcher Marke/Eigenmarke diese Jacke vertrieben wurde.
4. In heutiger Zeit haben Lederjacken nur noch eine marginale Bedeutung für den Handel, vor 30 Jahren allerdings waren mit Lederjacken fast dieselben Umsätze zu erzielen wie mit normalen Jacken und das Tragen von Lederjacken weitaus verbreiteter als dies heute ist. Insofern fürchte ich, dass diese Spur letztlich zu unspezifisch ist.

Viele Grüße
Ludwig

@inci2

Vielleicht wurden sie über einen Großhandel an kleine Händler verkauft. Ich weiß noch wie es damals solche kleinen Läden gab -nur mit Lederjacken. Solche Läden haben ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen..

Suinx schrieb:Vielleicht wurden sie über einen Großhandel an kleine Händler verkauft. Ich weiß noch wie es damals solche kleinen Läden gab -nur mit Lederjacken. Solche Läden haben ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen..

Solche Läden kenne ich wiederum gar nicht. Aber Ende der 80er, Anfang
der 90er Jahre fing das mit solchen "Schrammelläden" an. Dann kam "Rudis
Resterampe" als erster der so was bundesweit angeboten hat.

@Ludwig_01
Herzlichen Dank für deinen wertvollen Beitrag u. deine Kompetenz in diesem Bereich. Ich erinnere mich an die Zeit, als solche Mode "in" war.

Ludwig_01 schrieb:1. Zunächst einmal: die Größe 48/50 gibt es gar nicht, entweder 48 oder 50.

Die Angabe 48/50 ist von mir. Im aktuellen xy-Beitrag von dieser Woche wird
gesagt Größe 48 bis 50. Im alten xy-Beitrag wird gesagt 48, 50.

Eine Größe M wäre aber für jemanden, der 180 bis 185 groß ist, wohl doch zu
klein, bzw. auch zu kurz, oder?

Hallo @inci2,

Eine Größe M wäre aber für jemanden, der 180 bis 185 groß ist, wohl doch zu
klein, bzw. auch zu kurz, oder?

Damit hast Du sicherlich recht, aber zu bedenken ist, dass Leder im Größenausfall oftmals sehr stark streut und von der angegebenen Größe erheblich abweichen kann. Die Größe M kann aber für einen 1,80m - 1,85m großen Mann aber dennoch ausreichend sein, wenn er recht schlank ist und die Jackenärmel relativ lang ausfallen, was bei diesen Bomber-/Pilotenjacken erfahrungsgemäß zutrifft. Sondergrößen (schlank, untersetzt) sind bei Leder recht selten.
Ich befürchte ja, dass bei der genannten Jacke die Etiketten herausgetrennt wurden, so dass die mutmaßliche Größe geschätzt wurde. Dies könnte dafür sprechen, dass sie nicht redlich erworben, sondern ihrem rechtmäßigen Besitzer entwendet wurde.
Nichts gesagt wurde auch zum Zeitraum, in dem die Jacke vermutlich verkauft worden ist.

Ludwig_01 schrieb:Ich befürchte ja, dass bei der genannten Jacke die Etiketten herausgetrennt wurden, so dass die mutmaßliche Größe geschätzt wurde. Dies könnte dafür sprechen, dass sie nicht redlich erworben, sondern ihrem rechtmäßigen Besitzer entwendet wurde.Nichts gesagt wurde auch zum Zeitraum, in dem die Jacke vermutlich verkauft worden ist.

So wie ich das in dem alten xy-Bericht verstanden habe, wurden erst gar keine
Etiketten eingenäht.

Man sieht auch auf den Fotos, daß der Bereich, wo sonst normalerweise ein Etikett
oder Aufhänger ist, daß das Futter unversehrt ist. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde
da nichts herausgetrennt.

Ludwig_01 schrieb:Damit hast Du sicherlich recht, aber zu bedenken ist, dass Leder im Größenausfall oftmals sehr stark streut und von der angegebenen Größe erheblich abweichen kann. Die Größe M kann aber für einen 1,80m - 1,85m großen Mann aber dennoch ausreichend sein, wenn er recht schlank ist und die Jackenärmel relativ lang ausfallen, was bei diesen Bomber-/Pilotenjacken erfahrungsgemäß zutrifft

Was nützen lange Ärmel, wenn die Jacke am Körper aber zu kurz ist. Außerdem ist
das bei Männern so, daß jemand mit 180 bis 185cm Körpergröße in der Regel auch ein
breiteres Kreuz hat, selbst wenn so eine Person schlank ist, kann die Jacke dann in den
Schultern zu klein sein. Bzw. zu eng.

Ludwig_01 schrieb:Nichts gesagt wurde auch zum Zeitraum, in dem die Jacke vermutlich verkauft worden ist.

doch da war was - muss ich suchen.. war aber ebenfalls um 86/87 wenn ich mich nicht täusche

@Ludwig_01

Trierer Volksfreund vom 12./13.08.1989 Seitenzahl nicht zu sehen, kein Verfasser angegeben

Sport-Blouson ohne Strick mit modischem Stehbund, gefrästes Nappaleder (oberflächengefräst), anthrazitfarben bis tief-dunkelbraun, Größe 26 oder 52, wahrscheinlich in Korea hergestellt und in einem Kaufhaus erworben. Pilotentasche linker Arm (jedoch keine Pilotenjacke) zwei blind aufgesetzte Pattentaschen (selten, dass so große Taschen blind sind) Winterfütterung (Steppfutter) aus braunrotbraun gestreiftem Synthetikvlies, Alter der Jacke etwa 3 bis 5 Jahre, Wert etwa 400 bis 500 DM.

Vielleicht hilft das weiter.

Ludwig_01 schrieb:Nichts gesagt wurde auch zum Zeitraum, in dem die Jacke vermutlich verkauft worden ist.

Doch, das wurde gesagt. Ich zitiere mich mal selbst:

O-Ton Zimmermann:
Die Jacke wurde in Korea genäht und von einem Kölner Importeur nach Deutschland
eingeführt. Sie wurde in dieser Größe nur 60 mal verkauft, und zwar seit November 1987.

Auf diese Tatsache setzt die Kripo heute eine gewisse Hoffnung.

Frage: Wer kennt ein Person, die vorübergehend eine solche Jacke besaß, sie aber seit
August 1989, der Tatzeit, aber nicht mehr besitzt.

brennan schrieb:Sport-Blouson ohne Strick mit modischem Stehbund, gefrästes Nappaleder (oberflächengefräst), anthrazitfarben bis tief-dunkelbraun, Größe 26 oder 52, wahrscheinlich in Korea hergestellt und in einem Kaufhaus erworben. Pilotentasche linker Arm (jedoch keine Pilotenjacke) zwei blind aufgesetzte Pattentaschen (selten, dass so große Taschen blind sind) Winterfütterung (Steppfutter) aus braunrotbraun gestreiftem Synthetikvlies, Alter der Jacke etwa 3 bis 5 Jahre, Wert etwa 400 bis 500 DM.

Das kann aber nicht stimmen, wenn man mal überlegt, was Zimmermann in der alten
xy-Sendung zu der Jacke sagt.

Die Jacke wurde in Korea genäht und von einem Kölner Importeur nach Deutschland
eingeführt. Sie wurde in dieser Größe nur 60 mal verkauft, und zwar seit November 1987.

Also kein 3 bis 5 Jahre alt, wenn der Artikel aus 1989 ist. Für mich ist in solchen Fällen
Eduard Zimmermann die vertrauenswürdigere Quelle.