Die mutmaßlichen Taten von Silvio S.

Also einige Phantasien hier erschrecken mich schon teilweise. Ich will eigentlich keine Details wissen. Möchte mich auch nicht in einen S. hineindenken. Das sollen mal schön die Staatsanwaltschaft und der Richter machen. Ich mag mich mit solchen Gedanken nicht befassen und auch nicht hinterfragen warum S. was wie gemacht hat. :( Es waren kleine unschuldige Kinder, wer möchte sich denn da noch etwas vorstellen?

obskur schrieb:n seinem Auto soll sich eine Tasche voll mit Gummibärchentüten, Plüschtieren, einer schwarzen Gesichtsmaske, Handfesseln und einer Flasche Chloroform befunden haben – Hilfsmittel für die Entführung des kleinen Elias

Da sind wir wieder bei der schrecklichen Tatsache...
Er wird sich sicherlich viele Gedanken darüber gemacht haben, wie er seine Opfer "anlocken" kann. Vielleicht hat er sich sogar in irgendwelchen Foren o.ä. mit anderen darüber ausgetauscht...
Wenn man jetzt bedenkt, dass dieses Scheusal sicher nicht der Einzige ist, der das macht bzw. sich sowas überlegt / sowas plant, wird mir echt schlecht.
😣

@Carietta
Ich empfehle dir diesem Thread fern zu bleiben, denn Details über die schrecklichen Taten werden, je näher der Prozess rückt, immer mehr bekannt werden und auch hier zu lesen sein.

@obskur Da hast du wohl recht. Besser ist das. Ich mag mich wirklich nicht mit den Einzelheiten befassen.

@Carietta
Es geht mir nämlich ähnlich... zu viele Details kann ich auch nicht ertragen... werde mich auch eher fern halten von diesem Thread, habe ich eben wieder gemerkt.

Sorry fürs OT

die Sexualität wird mit der Pubertät aktiv. Silvio S. hat sozial isoliert, geschützt bei seinen Eltern, gelebt und gegessen (was für ihn ja ziemlich praktisch war). Er hatte einen interlektuell anspruchslosen Job. Also konnte er sich ununterbrochen, gedanklich oder aktiv, mit seiner Triebbefriedigung beschäftigen. Ich glaube nicht, dass er erst mit 31 den "Knopf" aufgemacht hat und mit seiner Art von Sexualität aktiv wurde. Den Brief an Elias Mutter finde ich extremst verachtend, spöttisch und aggressiv. Da scheint sich auch noch einiges an Vergeltung angestaut zu haben, abgesehen davon, dass er seine Opfer wirklich nur als reine Objekte behandelt hat.

@Quengel

Quengel schrieb:die Sexualität wird mit der Pubertät aktiv.

Es soll aber auch Kinder geben, die noch vor der Pubertät Doktorspiele betreiben.

Quengel schrieb:Er hatte einen interlektuell anspruchslosen Job.

:note: Du auch? :palm:

Quengel schrieb:Silvio S. hat sozial isoliert, geschützt bei seinen Eltern, gelebt und gegessen (was für ihn ja ziemlich praktisch war).

Gelebt und gegessen. Ja, die Nahrungsaufnahme ist auch unheimlich wichtig in so einem Fall. Meine Güte, es war ein Haus und S. hat ein Stockwerk davon bewohnt. Daraus kann man doch keine Schlüsse für sein abartiges Verhalten ziehen.

@Carietta

Auch wenn er bei den Eltern gegessen hat, in Ordnung gehalten bzw. geputzt hat S. seine Wohnung selbst.

Und damit hoffe ich, ist nun alles Relevante über die Wohnsituation gesagt.

Was mir an diesem Fall nicht in den Kopf will, ist, dass doch eigentlich immer erwähnt wird, dass nur Menschen mit entsprechender eigener Missbrauchserfahrung, oder mit sehr schlechter Kindheit (Heim, ständig wechselnde Pflegeeltern, Misshandlungen, Vernachlässigung) zu solchen Tätern heranwachsen.

Von all dem scheint bei Silvio S. nichts zu zutreffen. Er scheint ja eher behütet groß geworden zu sein. Wie kann es dann zu so einer Entgleisung kommen? Das geht mir nicht in den Kopf. Aber vielleicht erfahren wir ja doch noch etwas im Prozess, was man irgendwie als Ursache für die Fehlentwicklung deuten kann. Man möchte verstehen, was eigentlich nicht zu verstehen ist.

Vielleicht hat ja dieses behütet sein, aber auch dazu geführt, dass er sich lange unter Kontrolle gehalten hat, dass der äußere Zwang zur Normalität ihn davon abgehalten hat, früher solche Taten zu begehen.

AveMaria schrieb:Was mir an diesem Fall nicht in den Kopf will, ist, dass doch eigentlich immer erwähnt wird, dass nur Menschen mit entsprechender eigener Missbrauchserfahrung, oder mit sehr schlechter Kindheit (Heim, ständig wechselnde Pflegeeltern, Misshandlungen, Vernachlässigung) zu solchen Tätern heranwachsen. 

Es kann sein das ein Missbrauch "vergessen" wurde, klingt unglaublich gibt es allerdings sehr sehr häufig. Kinder können einen Missbrauch vergessen, manchmal kommen dann im Erwachsenenalter Trigger und man kann sich plötzlich erinnern, manchmal auch nicht.

Wenn der Mord an dem am 08.07.15 entführten Elias tatsächlich ziemlich unmittelbar nach auf dem Abtransport im Dacia passiert wäre, dann frage ich mich, warum der Tatverdächtige im Brief den "Todeszeitraum: In der Nacht vom 11.7. auf den 12.7. zwischen 22 Uhr und 6 Uhr" bezeichnet. Abgesehen davon, dass der Inhalt und die Intention dieses Briefes zutiefst fragwürdig sind, aber "Todesursache: Ersticken (Sorry)" zutreffend ist, würde diese Aussage bei Stimmigkeit bedeuten, dass Elias noch drei Tage in der Gewalt des Tatverdächtigen gelebt haben würde, irgendwo.

@AveMaria

AveMaria schrieb:Was mir an diesem Fall nicht in den Kopf will, ist, dass doch eigentlich immer erwähnt wird, dass nur Menschen mit entsprechender eigener Missbrauchserfahrung, oder mit sehr schlechter Kindheit (Heim, ständig wechselnde Pflegeeltern, Misshandlungen, Vernachlässigung) zu solchen Tätern heranwachsen.

Wo wird erwähnt, dass nur Menschen mit eigener Missbrauchserfahrung zum Täter werden?


@Fyra

ich bin immer noch nicht weg von dem gedanken, dass er auch Ingas verschwinden auf dem gewissen hat...hat er vielleicht doch erst ein mädchen "probiert", als das nix war einen jungen und als das auch nicht so dolle lief, aber besser war, als das mädchen greift er sich noch einen jungen (und zwar einen ganz anders aussehenden, wie ja auch die bild bemerkt, während Inga und Elias sich recht ähnlich sind...?)

Bringe doch bitte Deine geschriebenen Gedanken mit den Allmy- Regeln in Einklang, sonst ist der Thread hier bald wieder zu :) Es bringt doch nichts, ausser Ärger, immer und immer wieder, eine Verbindung zu anderen Fällen zu suchen, wenn die Ermittler schon nichts gefunden haben.

@Teegarden
Eine sogenannte amnesie kann auch Erwachsene treffen.
Das völlige Ausblenden einer Tat die seelisch und oder körperlich nicht zu verkraften war ist die Ursache.
Wenn natürlich im Kindesalter aufkommende Erinnerungen willentlich von Umherstehenden unterdrückt werden erhöht sich die Chance auf völliges Vergessen .
Das kommt noch hinzu.

@Frau.N.Zimmer
Wir wissen ja noch nicht einmal ob er überhaupt pädophil war, geausowenig ob Widerholungszwänge eine Rolle spielten.

Letzteres ist aber keinesfalls eine Garantie, ein Mensch wird zum Mörder.

Diese ganzen Aufnahmen von ihm lassen bei mir den Verdacht aufkommen es ging ihm darum die Pädokriminalität als Mittel zum Zweck einzusetzen wie finanzielle Bereicherung und Macht ausüben.

eis..bär schrieb:Wir wissen ja noch nicht einmal ob er überhaupt pädophil war, geausowenig ob Widerholungszwänge eine Rolle spielten.

Ja, das wissen wir sowieso nicht. Mir ist dieses hier:

AveMaria schrieb:, dass doch eigentlich immer erwähnt wird, dass nur Menschen mit entsprechender eigener Missbrauchserfahrung, oder mit sehr schlechter Kindheit (Heim, ständig wechselnde Pflegeeltern, Misshandlungen, Vernachlässigung) zu solchen Tätern heranwachsen.

trotzdem neu.

Und ich würde gerne wissen wo und durch wen immer erwähnt wird, dass es nur bei schlechten Erfahrungen in der Kindheit zu solchen Taten kommt.

@Frau.N.Zimmer
Da wirst Du vermutlich lange suchen müssen, denn dies ist doch nicht zu generalisieren.

Es kommt dabei doch auf viele viele Faktoren an.

Fakt ist doch, ein Täter spürt auch kurz vor der Tat, es ist nicht richtig was er tut.
Von daher geraten doch Grübnde einer schlimmen Kindheit eher in den Hintergrund.

Der freie Wille geht ja somit nicht verloren.

Eine "schlimme Kindheit" kann die Persönlichkeitsentwicklung prägen und Gefühle und Bedürfnisse usw. hervorbringen, die andere als "nicht normal oder gesellschaftsfähig" erachten. Oft ist das so bei Tätern. Und viele Opfer werden später Täter. Das muss aber nicht so sein.
Eine "schlimme Kindheit" kann aber muss und sollte meist keine Entschuldigung für Taten sein. Oft sind sie dann auch schuldfähig, trotz einer möglichen Persönlichkeitsstörung o.ä.
Ich finde es auch spannend, unter welche Lebensbedingungen ein Mensch sich so entwickelt, dass er plötzlich zum Täter wird oder er eine z.B. Persönlichkeitsstörung entwickelt. Er wird ja trotzdem meist keine Bestie sein. Auch S. halte ich nicht für die personifizierte Bestie. Ich finde es gerade deshalb auch wichtig, in einem solchen Prozess, die Entwicklung eines Täters zu beleuchten ohne dies per se als Entschuldigung zu nehmen oder ggf. anderen Schuld zuzuweisen.

In dem Bildartikel stand auch, dass er den Vater gehasst hat und die Mutter geliebt, wer weiß welchen Ursprung dieser Hass gegen den Vater hatte.

obskur schrieb:In dem Bildartikel stand auch, dass er den Vater gehasst hat und die Mutter geliebt, wer weiß welchen Ursprung dieser Hass gegen den Vater hatte.

Das fand ich auch recht interessant, eben aus verschiedenen Gründen. Erstens st diese Aussage überhaupt so richtig. Zweitens fände ich es interessant woher diese Aussage kommt (war es "lediglich" ein Nachbar, Familienangehörige etc) und drittens jemanden zu hassen ist schon heftig.
Klar gibt es Menschen die mag man weniger, aber jemanden hassen ist für meine Begriffe schon sehr stark.

es gibt viele Menschen, die Missbrauch in der Kindheit oder grundsätzlich eine verletzte Kinderseele hatten und dennoch keine Taten in dieser Dimension ausübten.
Vielleicht spielt da auch eine gewisse Veranlagung rein, wer weiß welche UrUrgrossväter Silvio S. hatte, aber dass er den Vater gehasst haben soll, ist erwähnsenswert.
Ein Junge, der z.b. einen sehr strengen, "männlichen" Vater gehabt, eine Mutter, die ihn vielleicht überfürsorgt hat, er den Mann in sich nicht entwickeln konnte, vielleicht viel mit Scham erlebt, Erniedrigung, was auch immer....