Whitelight schrieb:Irgendwo muß man sie wohl gelagert haben und dann anschließend gemerkt haben,daß es nicht die beste Lösung war und ein anderer Ablageort gefunden werden musste.
Was ich nicht verstehe,ist,daß der Ablageort so nahe ist.Hätte er sie ein-zwei Orte weiter irgendwo hingeschafft,wäre man doch von ganz anderen Szenarien ausgegangen und hätte nicht unbedingt Bezug zu diesem Ort gewittert.
Ich denke,daß dem Täter die Nerven gingen.
@Whitelight Ich beschäftige mich seit längerer Zeit mit Kriminalfällen und dabei ist mir etwas aufgefallen. Bei vielen Tötungsdelikten gegen Frauen handelt es sich um Totschlagsdelikte. Die Frauen ließen ihr Leben, weil ein Mensch seine Nerven nicht unter Kontrolle hatte und Gewalt gegen diese ausübte. Es liegt in der Natur solcher Geschichten, dass dieses Ereignis an einem für den Täter denkbar ungünstigen Ort passiert. An einem Ort, der den Täter in unmittelbaren Zusammenhang mit der Tat stellen. Das bedeutet: Der Täter steht in Beziehung zum Opfer und in Beziehung zum Tatort. Dass ihn diese Umstände extremst verdächtig machen ist solchen Tätern natürlich unmittelbar nach der Tötung bewusst und sie versuchen diesen Umstand zu korrigieren. Sie arbeiten daran, dass die Tat erst einmal unbemerkt bleibt (... legen Spuren, die Anlass zu der Annahme geben das Opfer lebe noch) um Zeit zu gewinnen. Zeit die sie als Einzeltäter benötigen, um das Opfer unbemerkt an einen neutralen Ablageort zu schaffen. Zeit die sie benötigen, um am Tatort Spuren zu entfernen. Sie wählen einen Ablageort, an dem das Opfer nie oder erst spät gefunden wird, um die Zeit zu nützen, eine "Historie" zu fingieren... falsche Spuren zu legen. Kurz: Sie haben alle Hände voll damit zu tun, sich selbst als Täter unwahrscheinlich wirken zu lassen.
Wenn man aber einen Menschen geplant töten möchte, dann entfallen all diese Notwendigkeiten. Eben weil man als Mörder entsprechende Probleme von vorneherein umschifft. Nadine war nach bisherigem Wissen, völlig alleine unterwegs als ihr etwas zustieß. An einem neutralen, öffentlichen Ort. Keine Bezugsperson weit und breit. Warum sollte jemand vom Tatort ablenken und sie in weiter Entfernung ablegen, oder sogar die Gefahr einer Zwischenlagerung eingehen? In diesem Fall gilt dann doch: Je schneller die Ablage desto kleiner das Entdeckungsrisiko.