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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

10.325 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kleidung, 2015, Nackt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 11:25
@flunsel
Danke für die Antwort.
Beantwortet aber nicht meine Frage 😏
Meine Frage zielt ja eher in die juristische Richtung.
Wie würde eine Aussage von Dritten, die von den Kindern etwas erzählt bekommen haben, vor Gericht gewertet?

Vielleicht auch eine Frage an unseren "Hausjuristen" @Rick_Blaine ?


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 12:16
@Kreuzbergerin
Wie immer eine nicht ganz einfache Frage. In den USA oder auch in Österreich wären solche Aussagen in der Regel nicht verwertbar, in Deutschland aber ist das nicht so klar. Der BGH eiert in dieser Frage immer wieder herum. Klar ist, dass zunächst einmal die Kinder selbst aussagen sollten. Sie können dazu als Zeugen vernommen werden. In wieweit sie glaubwürdig sind, z.B. wegen ihrem Alter usw. müsste das Gericht entscheiden.

Nun aber haben sie als Kinder des Angeklagten ein Zeugnisverweigerungsrecht. Und hier beginnt das Geeiere. Der BGH sagt, eine Aussage eines Dritten, der gehört haben will, wie jemand etwas gesagt hat, der jetzt aber die Aussage verweigert, hat nur eine "eingeschränkte" Tragfähigkeit. Das Gericht muss also besonders hohe Ansprüche an die Glaubwürdigkeit dieses sogenannten "Zeugen vom Hörensagen" legen und an die Umstände, die zu der Aussage des Zeugen, der nicht vor Gericht aussagen will, führten.

Also eine BGH-typische Antwort, die eher zu Radio Eriwan passt: Im Prinzip ja, aber...

In der Praxis ist das Gericht gehalten, nach weiteren Indizien zu suchen, die es wahrscheinlich machen, dass diese umstrittene Aussage wahr ist.

Beispiel: Die Kinder erzählen der Lehrerin: "Der Papa schlägt die Mama oft." Im Prozess aber verweigern sie die Aussage. Die Lehrerin sagt aber aus, dass die Kinder ihr das erzählt haben. Nun sollte das Gericht, wenn diese Aussage so relevant ist, dass sie eine Verurteilung stützen würde, weitere Indizien für den Wahrheitsgehalt finden: z.B. dass die Mutter öfter mal ein blaues Auge hatte usw.

Geht es wie hier um die konkrete Frage, was in jener Nacht passierte, kann das problematischer sein, weil man nicht unbedingt weitere Indizien für den Wahrheitsgehalt der Aussage finden würde. Aber es kommt hier ganz konkret auf die Aussage an.


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 12:25
@Rick_Blaine
Herzlichen Dank für die kompetente und ausführliche Beantwortung meiner Frage.
Du hast ein sehr großes Talent auch Laien juristisch nicht ganz einfache Sachverhalte anschaulich zu erklären.


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 13:23
Danke. :)


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 16:05
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Was meinst Du mit Strohmänner?
Anfang des Jahres sagte die Soko man ginge jetzt im Gegensatz zu bisher sehr stark von einem Zufallstäter aus, auch einem Überregionalen und dann wurde der Vertreter vom Hackselplatz mit dem Elefant am Wagen sehr stark in den Vordergrund gerückt.
Ich glaube da war die Absicht, den eigentlichen TV in Sicherheit zu wiegen, evtl auch, ihn damit zu provozieren, dass seine Frau ihm schon lange "Hörner aufgesetzt" hatte - also wenn man von der Richtigkeit der Beobachtungen ausgeht. Und dass er sich diesbzgl am Telefon dazu offenbaren würde. Allerdings sehr spekulativ. Jedenfalls scheint mir das va taktisch motiviert gewesen zu sein, wie da der Fall außen dargestellt wurde.


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 17:19
Nochmal zurück zu den Kindern.

In diesem Fall können die Kinder aufgrund ihres Alters (3 und 5) wahrscheinlich nicht befragt werden (abgesehen mal vom juristischen Hintergrund) bzw. können die Aussagen der Kinder aufgrund des (wahrscheinlich fehlenden) zeitlichen Bezugs zum Geschehen nur schlecht verwertet werden.

Ein drei - oder fünfjähriges Kind hat noch keinen Zeitbegriff wie Erwachsene. Eine Woche auf den Geburtstag warten, muss man dem Kind noch mit Fingern anzeigen. Sieben Finger : so oft musst Du noch schlafen, bis Du Geburtstag hast. Und Tag für Tag werden es weniger Finger....so wird Zeit für ein Kind begreifbar/verständlich. Allerdings nur in die Zukunft gesehen.

Ein Geschehen in der Vergangenheit :
vorgestern, vor zwei Wochen, am 13.April, vor 8 Monaten , Sommer 2015
sind für Kinder nur abstrakte Begriffe, die sie in diesem Alter noch nicht zuordnen können.

Sollten die Kinder also überhaupt was mitbekommen haben (da sie wahrscheinlich schon schliefen, weiter vom Geschehen ihre Zimmer hatten , wie schon @ flunsel schrieb, recht unwahrscheinlich - und hoffentlich haben sie nichts mitbekommen !), wäre eine spätere Vernehmung/eine Aussage vor Gericht sehr schwierig.

Diese müsste sehr zeitnah geschehen, dass die Kinder den zeitlichen Umstand noch einordnen könnten, wie z.B. der Versuch ein Geschehen (hier als Beispiel ein Streit der Eltern) am Vortag zu klären:
als Papa und Mama stritten, war das :
- vor oder nach dem Kindergarten?
- war das vor dem Schlafengehen?
- hattest Du schon den Schlafanzug an ?

Zu einem Umstand der länger her ist, muss für das Kind ein zeitlicher Bezug geschaffen werden:
- war das vor oder nach dem Kindergartenfest ?
- vor oder nachdem Tim dir den Ball weggenommen hat?
Um so länger das Geschehene her ist, desto schwieriger wird es...

Wenn die Kinder also nicht direkt nach dem Geschehen ihrer Umwelt (Gehörtes/Gesehenes: Mama und Papa haben ganz laut gestritten) mitgeteilt haben, wird es mit dem zeitlichen Bezug und einer Verwertung der Aussagen der Kinder schwierig.

Hätten die Kinder jedoch mehr als "nur" einen Streit der Eltern mitbekommen und erzählen "der Papa hat .....und dann stand die Mama nicht mehr auf. Dann war sie weg und kam nie wieder zurück", könnte das vielleicht aufgrund der Umstände anders verwertet werden. Die Kinder haben was gesehen (auch wenn sie den Zeitpunkt nicht benennen können), ihre Aussage steht im Einklang mit der Sachlage/einem zeitlichen Bezug und kann dann wahrscheinlicher eher verwertet werden.


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 20:10
@Thorben
Zitat von ThorbenThorben schrieb:Anfang des Jahres sagte die Soko man ginge jetzt im Gegensatz zu bisher sehr stark von einem Zufallstäter aus, auch einem Überregionalen und dann wurde der Vertreter vom Hackselplatz mit dem Elefant am Wagen sehr stark in den Vordergrund gerückt.
Ich glaube da war die Absicht, den eigentlichen TV in Sicherheit zu wiegen, evtl auch, ihn damit zu provozieren, dass seine Frau ihm schon lange "Hörner aufgesetzt" hatte - also wenn man von der Richtigkeit der Beobachtungen ausgeht. Und dass er sich diesbzgl am Telefon dazu offenbaren würde. Allerdings sehr spekulativ. Jedenfalls scheint mir das va taktisch motiviert gewesen zu sein, wie da der Fall außen dargestellt wurde.
Ja, das ist auch meine Meinung. Strategisch sehr klug, wenn es so gewesen ist, dass die Polizei diese Version mit dem "Elefantenmenschen" aus taktischen Gründen in die Welt gesetzt hat, um den Täter in Sicherheit zu wiegen.


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 20:47
[Naja... Wenn die Polizei das Kennzeichen hätte, würden sie ja nicht auf Infos über die Bevölkerung hoffen.
Voraussetzung dabei ist natürlich, dass es den Jogger und den Elefantenmann auch WIRKLICH gibt und es keine Fake-Inszenierung der Polizei ist.
Ich hab mal nen alten Post von mir zitiert...
Überhaupt fällt mir an meinen alten Posts auf, dass ich direkt von einer geplanten tat des Ehemannes ausgegangen bin. Allerdings auch direkt mit mindestens einem Helfer bzw zumindest einen Mitwisser. Davon geh ich auch heute noch aus.


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 20:53
@Nursii
Man weiß halt auch so gar nichts über den neuen Freund.
Ich finde in diesem Fall schon denkbar, dass es sich beim Täter um ne Frau handeln KÖNNTE!
Vllt ne eifersüchtige ex ihres neuen Freundes? (Um auch mal aus ihrem eigenen Umfeld etwas wegzukommen)

Ich kann mir halt vorstellen, dass eine Frau sich von einer anderen Frau eher locken lässt, als von einem Mann. Locken mein ich in dem Fall-unter einem Vorwand vom Lidl-Parkplatz zum dunklen Auto-auffindeort.
Ich bin gerade über einen alten Post vom 24.10.2015 von dir gestolpert.
Da steht nicht, dass Du den Ehemann verdächtigst.
Du vermutest da eher eine Frau als Täterin 😅


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 20:54
@Kreuzbergerin
Stimmt! DEN post hatte ich auch grad gelesen 🙈
Allerdings hatte ich das erst eingeworfen, nachdem man mehrmals darauf hingewiesen wurde, dass man bitte zu unterlassen hat, Verwandte zu verdächtigen.
Der Mitwisser kann ja immer noch ne Frau sein 😝


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 21:00
Klar, wenn man das Kind nicht mehr beim Namen nennen darf erfindet man einfach eine Frau als mögliche Täterin und fabuliert drauf los. Die Alternative einfach nichts mehr zu schreiben ist dann doch zu hart!


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 21:00
Naja... Abwegig war das ja nicht. Und ist es, in Bezug auf Mitwisser, immer noch nicht ;)


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 21:48
Wie geht es denn jetzt weiter? Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen Totschlag. Sind die Ermittlungen damit eingestellt?


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 22:04
Wisst ihr was ich mir gerade gedacht habe...ob das hier,also diese Festnahme nicht ein Fake ist...eben auch eine Taktik der Polizei(um den wahren Täter zu beruhigen).Doofer Gedanke ich weiß, aber ging mit gerade durch den Kopf.


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 22:07
@Nina75
Und du meinst, bei diesem Fake spielt der Ehemann ganz seelenruhig mit und lässt es zu, dass sein Name in den Schmutz gezogen wird?


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 22:11
@Nina75
Ich stimme dir zu. Das ist wirklich ein doofer Gedanke.


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 22:12
@Nina75

Ich glaube da geht Deine Phantasie etwas mit Dir durch. Sowas ist aus vielfältigen Gründen nicht möglich. Eine derartige Irreführung kannst Du ausschließen.


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 22:40
Ja ich sag ja doof :)
Ich hoffe halt das sie den richtigen haben.
Man hat ja dann auch,falls das mit diesem Jogger nicht der Wahrheit entspricht,und das nur eine Irreführung der Polizei war,NE durch den Schmutz gezogen sozusagen.
War ja eigentlich dann auch nicht unbedingt das Beste oder ?


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 22:42
Die Frage ist, was ist wenn sie den Falschen haben? Durch die hetze momentan in den sozialen Medien muss er dann wohl den Ort wechseln.


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Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

07.08.2016 um 22:45
die haben jetzt 10 Monate lang Spuren ausgewertet und ihn dann endlich überführt. Das muss schon eindeutig sein, sonst wäre er nicht festgenommen worden. Sonst hätten sie ihn ja vorher festnehmen können ohne "Beweise". Also, wenn die Festnahme, dann aufgrund von eindeutigen Spuren...


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