@Swagger Ich weiss, dass man hier keine längeren Beiträge schreibt. Wenn Du meinen Beitrag nicht lesen willst oder die Gedanken darin nicht erkennst hab ich da kein Problem mit weil andere Erfahrungen.
Bis heute abend sind sicher ein paar Seiten vergangen, und der Beitrag ist eh im Nirwana.
Mehrere Gedanken brauchen dann auch mehrere Sätze. Ich denke auch, dieser thread wurde bislang nicht wegen ausführlicher Beiträge geschlossen sondern wegen solcher Einzeiler. Achte doch bei der nächsten Schliessung mal darauf...
@Kottan Es ist doch nur mal eine kleine Anregung zur Reflektion, was man da gerade macht.
Ich seh das hier doch sowieso unter dem Gesichtspunkt "Aufarbeitung", das verurteil ich ja nicht.
Das Übergreifen ins real-life... das ist was anderes.
Aber abgesehen davon, dass unter dieser seltsamen Hektik einige, wie ich finde wichtige, Dinge völlig
untergehen.
Ich hab als Beispiele, die natürlich wegen der ungewohnte Länge bzw. der Haltung der Leser meines Beitrags nicht aufgefallen sind,
nicht nur "Untergegangenes" aus der PK genannt oder die Übernahme und Verbreitung von Irrtümern bzw. Gerüchten durch die Medien (beides, wie ich finde, wichtig, interessant und lehrreich!) -
sondern auch, das überrascht mich wirklich, dass über die Einlassung des TV eigentlich gar nicht diskutiert wurde, die doch gerade gemessen daran dass er später den Mord an Elias gestanden hat und dann nichts mehr kam, ziemlich interessant sind:
Wie er so ein wenig das Kind mit in die Verantwortung nimmt. Mohamed sei ihm nachgegangen. Anscheinend hat Mohamed den Missbrauch am Nachmittag und Abend ohne Quengeln "mitgemacht" und (entgegen jeder Lebenserfahrung) mit der Trennung von Mutter und Geschwister kein Problem gehabt und hat erst am nächsten Morgen den Anlass zu diesem, wie eine Kurzschlusshandlung geschilderten, Mord gegeben.
Das alles hat sich, laut TV, Schritt für Schritt ergeben. Er wollter erstmal nett sein, Spielzeug spenden
, und dann hat sich das so ergeben...
Er will nicht den Eindruck erwecken, er sei von vorne herein sexuell motiviert gezielt vorgegangen.
Das ist doch ein ziemlich typisches Verhalten solcher Täter, so ein wenig dem Opfer Verantwortung rüber zu schieben.
Danach aber gesteht er den Mord an Elias, und damit wird mE diese ganze Schilderung unglaubhaft.
Als wenn ein Knabenmörder ein paar Wochen später Spielzeug spendet und ohne Hintergedanken mit dem ihm nachlaufenden (auf dem Video: von ihm herausgeführten) Mohamed einfach mal so eine Spazierfahrt macht, bei sich zu hause landet und dann am nächsten Morgen überrascht ist, nach mehrfachem Missbrauch, dass das Kind "quengelt" und er das dann "ruhig stellen" muss...
Diesen Punkt zB. find ich ganz interessant (und auch interessant, dass das hier ein bisschen in den Details und Vermutungen usw. für meine Beobachtung untergegangen ist)
Wie er diese Geschichte erzählt, und dass er dann wortkarg wird und nichts weiter sagt als die Sache, am Ende der Vernehmung, auf Elias kommt.
Um auch mal konstruktiv zu sein bzw. zu spekulieren...
Was glaubt Ihr:
Ist die Darstellung des TV bzgl. Mohamed, diese Entwicklung Schritt für Schritt, wahrscheinlich im Lichte der später bekannt gewordenen Tat an Elias, oder spekuliert Ihr eher in die Richtung, dass S. sehr genau wusste was er am Lageso wollte - nämlich eine Wiederholung des Erlebnisses von ein paar Wochen zuvor?Das würde für mich auch sein aktuelles Schweigen erklären:
Der nächste Schritt wäre nämlich wirklich auf den Inhalt seiner Phantasien und Vorstellungen von den Taten einzugehen, die er wohl seit Jahren tief in sich eingeschlossen hat. Die eigenartige "Lagerung" des Leichnams Mohameds als auch die scheinbar recht frischen Spuren des Vergrabens im Garten (wäre wohl anders geschildert wenn Elias dort schon ein Vierteljahr begraben läge) sind in dem vom Täter geschilderten Kontext auch ... seltsam.
Aber als ihn seine Mutter und später die Polizei gefragt haben, warum er überhaupt nach Berlin, ins Lageso, gefahren ist - da hat er gesagt, er wolle mit Spenden helfen...
Kein sexuelles Motiv und von einem Mordvorsatz ganz weit weg.
Das ist nach Elias mE nicht mehr aufrecht zu erhalten.
Mit der Erfahrung hinter sich, wusste er was er was er tun wird von Anfang an und wollte das auch von Anfang an.
Vielleicht ist er gar nicht in der Lage zu schildern was ihn wirklich motiviert hat.
Paradoxerweise kann man teilweise sogar hoffen, dass er nicht weiter an der Aufklärung mitwirkt oder echte Reue zeigt. Denn auch wenn das an dem zu erwartenden Urteil kaum was ändern wird - hinsichtlich seiner Zukunft, für die Zeit in 25 oder 30 Jahren, kann das interessant werden. Mangelnde Einsicht, fehlende Reue, keine echte Aufarbeitung der Taten sind dann nämlich die beste Garantie, dass er drinnen bleibt...