Hanau: Studentin mit einer Hantelstange brutal niedergeschlagen

@Comtesse
Der Fall wurde so dargestellt, wie es für etwaige Zeugen und den Zuschauer wichtig ist. Heißt: Relevante Tatsachen werden auch so gezeigt aber kein Mensch macht sich doch darüber Gedanken, dass im Filmbeitrag das Opfer an die Wand gelegt wird: Das ist völlig irrelevant.

Wir hatten das jetzt schon in sehr vielen Threads hier. Man sollte sich nicht an so Kleinigkeiten aufhängen und versuchen jeden, entschuldigt, "Furz" zu interpretieren und es auf die Art und die Psyche des Täters zu projezieren.

Wie in verschiedenen Berichten steht, wurden die Jungs darauf aufmerksam und wahrscheinlich deshalb hat der Täter sein Opfer dann abgelegt und ist verschwunden. Alles ziemlich verständlich.

Ich glaube auch nicht, dass man eine geplante Tat ausschließen kann und ich stelle mir immernoch die Frage, weshalb man so sicher von einem geplanten Sexualverbrechen ausgeht?

xTrina schrieb:Ich denke er ist nicht besonders intelligent, vielleicht war er sich nicht bewusst welche Kraft diese Hantelstange tatsächlich ausübt. Er war dann geschockt was er angerichtet hat und konnte somit auch seine Vergewaltigung nicht mehr vornehmen?

Hhm. Man merkt dass Du wirklich geschockt bist. Aber der Täter ist wohl nicht gerade der mitfühlende Charakter. Er wurde einfach gestört bei der Ausführung und ist geflohen.

Man kann nur froh sein, dass die beiden Jugendlichen so geistesgegenwärtig und mutig reagiert haben, sonst wär die Studentin tot.
Schade dass es kein Phantombild gibt und schade dass die DNA-Untersuchungen nicht auf die Anwohner, auf die die Täterbeschreibung zutrifft, ausgedehnt wurden.

@Lumina85
Man geht von einem Sexualverbrechen aus weil der Täter
das Opfer auf den Händen davontragen wollte.
Für was? Er wollte an einem ungestörteren Ort wechseln.
Da ist ein geplantes Sexualdelikt naheliegend.
Aber auch das ist nur eine Vermutung.

@eis..bär

eis..bär schrieb:Es waren die Worte von Herrn Weiss nach dem Filmbeitrag die ich mitschrieb.

Ah OK jetzt wird es klarer.
Dass der Täter dumm und dafür brutal ist und es deshalb auch nicht weit hergeholt, dass er in der Nähe wohnen oder anders mit dem Tatort vertraut sein könnte, könnte zutreffen. Merkwürdigerweise schlagen so Typen meist nicht allzu weit von der Haustüre zu.

Die Hantel könnte aus der täglichen Anwendung bei Bodybuilding oder ähnlichem stammen. Zumindest banal naheliegend.

Lumina85 schrieb:weshalb man so sicher von einem geplanten Sexualverbrechen ausgeht?

Was sonst? Reines Gewaltverbrechen oder ein Raub?

@xTrina
Ich habe mich auch gefragt weshalb diese Hantel benutzt wurde. Einem muss doch klar sein, dass man dadurch den Schädel zertrümmert und das Opfer am Ende wohl tot sein könnte.

@Martinewska
Ja, aber es könnte doch auch sein, dass er das Opfer bzw. die Leiche verstecken wollte. Vielleicht ging er ja davon aus, dass sie direkt tot ist?

@z3001x
Ja, eine geplante Gewalttat. Ist das so unmöglich?

@Lumina85
Nee natürlich nicht, halt ich auch für möglich.

@z3001x
Aber ihr habt schon recht. Es steht ja auch in Artikeln, dass er sie in eine dunkle Gasse ziehen wollte. Da passt natürlich ein Sexualverbrechen besser, wenn er das auch hätte anders haben können indem er eine Frau direkt an einem verlassenen Ort überwältigt. Wie man aber gestern bei Aktenzeichen XY gesehen hat, gibt es ja aber sogar Täter, die Frauen direkt an einer Hauptstraße vergewaltigen...

Eben, ich versteh es nicht. Seine Triebe sind dann wohl stärker als der Verstand, und das ist gefährlich.
Kenn die Örtlichkeiten nicht, aber gibt auch wohl in dieser Stadt "bessere" Plätze um so eine Tat zu verüben oder?

Ich denke es war seine erste Tat. Und wohl auch vorerst seine letzte (hoff ich).
Die Hantel spricht irgendwie für einen spontanen Entschluss.
Täter sitzt in seinem Zimmer, schaut in die Ecke zu seinen Hanteln... Dann Kopfkino - er schraubt die Gewichte ab und geht raus.

Der betrunkene Radfahrer wurde ja auch auf die Wache mitgenommen.
Dort wurden die Personalien aufgenommen, ein AAT ( Atemalkoholtest) gemacht,
vielleicht auch Blut abgenommen. Wobei die Polizei dafür extra einen Arzt holen müßte, deshalb
ist es schneller und unkomplizierter wenn er nur pusten mußte.
Und wenn er nur pusten mußte, haben sie auch keine DNA von ihm.

Ich will nochmal was sagen zu der Unwahrscheinlichkeit, oder auch zu der Wahrscheinlichkeit,
daß der betrunkene Radfahrer der Täter sein könnte, was persönliches:

ich wurde von einem Mann angegriffen, die Polizei kam, der Vorfall wurde
aufgenommen. Wenig später wurde ich telefonisch gestalkt, obwohl wir nicht
im Telefonbuch stehen. Woher sollte dieser Mann die Nummer also wissen?
Ganz einfach: er schaute in den Unterlagen nach, als sein Anwalt ihn alleine
im Zimmer ließ.

@BlueLagoon

Vielleicht solltest du deine Thread Überschrift nochmal überdenken. Es war eine Hantelstange. Bei Eisenstange denke ich automatisch an ein viel größeres, bzw. längeres Objekt. Außerdem impliziert eine Hantelstange einen Täter der im Bereich Krafttraining, Fitnessstudio anzusiedeln ist. Selbst wenn er das nur zu Hause betrieben haben sollte, kommt man beim Begriff Hantelstange eher auf einen Zusammenhang, als bei Eisenstange, was ja nun alles mögliche sein könnte.

Der Fall erinnert tatsächlich stark an den Mord an Lucille K. in Kufstein, den @nephilimfield hier schon angesprochen hat. Auch damals wurde eine junge Frau nachts vermutlich total überraschend von einem Täter mit einer Eisenstange auf den Kopf bzw. ins Gesicht geschlagen, so extrem stark, dass sie an den Schlägen starb. Der (oder die) Täter schleppten sie dann noch einige Meter vom Gehweg, der zu dieser Zeit aber verlassen war, an das Ufer des Inn. Deutliche Anzeichen eines sexuellen Übergriffs wurden nicht festgestellt, die wenigen Habseligkeiten der jungen Studentin (Handy und Handtasche) wurden nicht gefunden, wurden vermutlich also geraubt.

Auch hier geht die Polizei davon aus, dass im Prinzip zwei Tatmotive vorliegen können: Sexualstraftat, also versuchte Vergewaltigung, oder ein schnöder Raubüberfall. Auf letzteres könnte deuten, dass die Habseligkeiten verschwanden, dass keine Spuren einer versuchten Vergewaltigung existieren, und vor allem dass im gleichen Zeitraum in Wien mehrere Raubüberfälle auf junge Frauen mit ähnlich übertriebener und grundloser Gewalt verübt wurden. Der Wiener Täter wurde gefasst. Es hat sich dabei gezeigt, dass bestimmte Menschen einfach rücksichtslos Gewalt anwenden, auch wenn die zu erwartende Beute sehr gering ist.

Die Tiroler Polizei ging dann auch dieser Frage nach und vermutet ähnlich wie @xTrina dass der Täter eventuell zum allerersten Mal eine solche Gewalttat verübte und nicht wusste, wie stark er zuschlägt und welche Folgen das hat.

Hier kann ich mir das auch vorstellen: Der Täter wollte durch den Schlag erreichen, dass das Opfer schnell unfähig wird, irgendwelchen Widerstand zu leisten, aber er wollte vielleicht nicht, dass sie so lebensgefährlich verletzt wird - vielleicht, weil er ja eigentlich noch eine Vergewaltigung ausführen wollte.

Und hier muss man zustimmen: wer weiss denn schon, welche Wirkung ein starker Schlag mit einer Eisenstange (Hantel- oder sonst was) haben wird? Die meisten kennen das aus dem Fernsehen, wo die Wirkung in der Regel immer untertrieben wird. Von daher kann man zumindest nicht ausschliessen, dass der Täter hier selbst etwas von der Wirkung des Schlages überrascht war.

M.E. ist eine versuchte Vergewaltigung sehr naheliegend, sowohl hier als auch im Kufsteiner Fall, aber man muss auch einräumen, dass sogar ein Raubdelikt denkbar ist, wie die Wiener Fälle gezeigt haben.

Die Tatsache, dass im Umkreis von Frankfurt anscheinend keine ähnlichen Taten mehr vorgekommen sind (wie auch nicht in Kufstein) könnte um so mehr darauf hindeuten, dass dies die erste Tat dieser Art war, und der Täter inzwischen begriffen hat, dass diese Begehungsweise nicht erfolgversprechend ist.

@Rick_Blaine
Aber ganz ehrlich - die im Film dargestellte Stelle- wo der Überfall geschah... wirkte auf mich nicht wie ne typische Ecke - jemanden eine Vergewaltigung nieder zu kloppen....!?
Im Film wurde ja erwähnt, dass an jenen Abend in der Gegend ordentlich was los war... Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Täter vorhatte - mit seinen Opfer auf den Arm - durch die Straßen zu laufen... Das finde ich in diesem Fall untypisch... Warum ist er also mit dem Opfer davon gerannt.. wenn er von Passanten entdeckt worden ist? Normalerweise lassen Täter dann von Opfer ab und suchen schnellstens das Weite... Für eine Vergewaltigung wäre die Situation wohl denkbar ungünstig...

Im Falle der Studentin in Kufstein wiederum - hätte ein Täter wohl eine sehr günstige Gelegenheit dazu gehabt.. Auch hier verstehe ich nicht, warum das Opfer weggeschleppt worden ist... für einen Raub ebenfalls völlig untypisch...

@Nummer33

Erstens bin ich den Darstellungen von XY gegenüber immer extrem skeptisch. Ob die tatsächliche Umgebung so war, ist nicht klar.

Andererseits muss man einfach sehen, dass manche Täter auf eine Art und Weise handeln, die anderen nicht einsichtig ist. Das wäre nicht das erste Mal. Die Schwierigkeit für Ermittler besteht dann immer daran, dass man nicht zuviel aber auch nicht zuwenig in diese Abwegigkeiten hineininterpretieren darf.

Was Vergewaltigung und Öffentlichkeitsnähe angeht, gab es aber schon sehr viele Fälle, wo der Täter offensichtlich keinerlei Bedenken hatte, z.B. auf einem Volksfest, oft direkt am Weg- oder Strassenrand, in Wohngebieten, gar vor einer Polizeiwache...

Komisch finde ich die Einzelheiten im Bezug auf den begleitenden Polizeieinsatz - und auf den Betrunkenen Radfahrer - die Ähnlichkeit - der beiden Männer ...
"Auf der Suche nach einem Motiv, wird die Polizei auch diesen Einsatz im Streifenwagen - bis ins Detail durchleuchten..." - normalerweise hätte man ja anfügen müssen, dass sich ein Zusammenhang ausschließen ließe, oder?
So bleibt die Szene offen...

Ich habe anhand der bei Aktenzeichen XY eingeblendeten Karte mit der Lage des Tatortes (Philippsruher Allee) diesen ungefähr bei Google Maps markiert:

https://www.google.de/maps/dir/50.1286278,8.8968538/50.1286942,8.8973215/@50.1282125,8.8975059,572m/data=!3m1!1e3!4m2!4m1!3e0?shorturl=1

Na ja, so ganz ungeeignet für eine Vergewaltigung erscheint mir die Gegend dort nicht, zum Mainufer hin gibt es Bäume, eine Wiese, keine Häuser, und etwas weiter östlich hat man dann auch auf der nördlichen Strassenseite einen Park. Da gab es schon Tatorte die weitaus ungeeigneter erscheinen.

@noctua
Danke, wenn es dort gewesen ist, ist es eine ähnliche Lage wie bei dem Fall Lucille.
@Rick_Blaine , habe auch sofort an diesen Fall denken müssen.

Ich gehe von einem jungen Täter aus. Und es war seine erste Tat.

Wie gesagt, du erläuterst es nochmal schön

Rick_Blaine schrieb:Und hier muss man zustimmen: wer weiss denn schon, welche Wirkung ein starker Schlag mit einer Eisenstange (Hantel- oder sonst was) haben wird?

Angenommen , das "pflegliche" Absetzen nach der vorherigen MItnahme des Opfers entspricht den Tatsachen ( was ich durchaus glaube, denn das wird den Schilderungen der beiden jungen Männer entsprechen ) , schwebte der Täter in diesem Moment vielleicht noch in so einem Macht- und Überlegenheitshochgefühl, dass er noch dachte, er würde den Beiden schon Herr werden ohne seine Beute hergeben zu müssen. Denn so sah er das Opfer womöglich , als seine Beute , die er nun in "seine Höhle " tragen wollte.