@puntanorte Das kann zwei Gründe haben.
Zum einen können die Ausführungen von Gutachtern oder anderer Zeugen die eigene Erinnerung beeinflussen - ohne dass man es selbst wahrnimmt. Da der Vater aber selbst die Leiche gefunden hat, will das Gericht wohl sichergehen, dass der Vater die eigenen Eindrücke von der Auffindesituation schildert. Welche Bedeutung seine Wahrnehmungen haben, kann man erst am Ende des Prozesses beurteilen. Aber jeder Zeuge (oder Gutachter) soll wie gesagt so unbeeinflusst wie möglich aussagen.
Zum anderen kann diese Maßnahme auch dem Schutz des Vaters dienen. Denn auch wenn er seine tote Tochter selbst gefunden hat, so ist es immer noch etwas anderes, wenn man den Bericht eines Rechtsmediziners hört. Denn der berichtet sehr detailliert und sehr nüchtern über den Zustand der Leiche, Obduktionsschritte, Verletzungen und Befunde. Gerade weil diese Fakten so nüchtern vorgetragen werden, ist es für die Angehörigen manchmal unerträglich, das anhören zu müssen. Das könnte eine Art neuer Traumatisierung nach sich ziehen. Selbst wenn sich die Angehörigen für noch so stark halten.