Zakia M. (28), 1994 tot in einem Wasserloch bei Gifhorn gefunden
15.01.2021 um 23:14Denke nicht, dass sie wegen Rotlicht nach Deutschland kam, eher schon wegen Eheanbahnung.
inspektor schrieb:Denke nicht, dass sie wegen Rotlicht nach Deutschland kam, eher schon wegen Eheanbahnung.Ja, aber wo wollte sie denn hin, als sie zielstrebig nach einer Nacht bei ihrem "Gastgeber" abreiste? Geplante Eheanbahnung könnte ich mir noch vorstellen, wenn sie eine feste Anlaufstelle gehabt oder bei einer Familie untergebracht gewesen wäre. Sie kann nicht so naiv gewesen sein, zu glauben, dass man in Deutschland mal eben mittellos auf der Straße oder in der Disco eine Ehe anbahnen kann im Rahmen eines Touristenvisums.
HorstHamster schrieb:Das mit dem Einladen hat nichts mit guter oder schlechter Freund zu tun, es ist ein Gefallen, den er ihr getan hat. Dass diese Einladung touristischen Zwecken dient und sich der Einladende verantwortlich fühlt, ist die ziemlich blauäugige deutsche Sichtweise des ganzen!Selbst wenn er Zakia einfach so eingeladen hat, hat er dennoch sicher viel Geld für den Flug gezahlt. Ich glaube nicht, dass Flüge von Tunesien nach Deutschland damals besonders günstig waren... Dafür keine Gegenleistung (in welcher Art auch immer) zu verlangen, erscheint mir unmöglich.
HorstHamster schrieb:In einigen Kulturkreisen tut man sowas einfach für den erweiterten Freundes- und Bekanntenkreis, zumal man ggf. mal selbst von einer derartigen Einladung profitiert hat.Das war doch aber der erste Herr im Filmfall. Und wenn ich mich recht erinnere, war er selber Tunesier, dazu noch Geschäftsmann - braucht also quasi nicht hoffen, dass er von der Einladung, die er Zakia bereitet hat, einmal selbst profitieren könnte.
anni13 schrieb:Das war doch aber der erste Herr im Filmfall. Und wenn ich mich recht erinnere, war er selber Tunesier, dazu noch Geschäftsmann - braucht also quasi nicht hoffen, dass er von der Einladung, die er Zakia bereitet hat, einmal selbst profitieren könnte.Ich habe es so verstanden, dass der Einladende der zweite Mann war, nicht der Landsmann.
HorstHamster schrieb:Das mit dem Einladen hat nichts mit guter oder schlechter Freund zu tun, es ist ein Gefallen, den er ihr getan hat. Dass diese Einladung touristischen Zwecken dient und sich der Einladende verantwortlich fühlt, ist die ziemlich blauäugige deutsche Sichtweise des ganzen!Ich habe extra noch mal nachgesehen, es war der zweite Mann, der sie eingeladen hat, der "Mann aus Deutschland", sagt der erste Mann im Film, also vermutlich ein Deutscher. Bei Verantwortung, wenn man jemanden aus Tunesien zu sich einlädt, geht es vor allem um den rechtlichen Aspekt und die finanzielle Verantwortung, die man bei so einer Einladung übernimmt. Beide Herren haben sich offenbar aus gutem Grund nie selbst bei der Polizei gemeldet, sondern mussten von der Polizei ermittelt werden. Die Basis war Zakias Brief, ohne den wäre das vermutlich nicht möglich gewesen.
In einigen Kulturkreisen tut man sowas einfach für den erweiterten Freundes- und Bekanntenkreis, zumal man ggf. mal selbst von einer derartigen Einladung profitiert hat.
Misetra schrieb:Ich habe extra noch mal nachgesehen, es war der zweite Mann, der sie eingeladen hat, der "Mann aus Deutschland", sagt der erste Mann im Film, also vermutlich ein Deutscher.Danke, dass du das nochmal geprüft hast.
Misetra schrieb:Bei Verantwortung, wenn man jemanden aus Tunesien zu sich einlädt, geht es vor allem um den rechtlichen Aspekt und die finanzielle Verantwortung, die man bei so einer Einladung übernimmt. Beide Herren haben sich offenbar aus gutem Grund nie selbst bei der Polizei gemeldet, sondern mussten von der Polizei ermittelt werden. Die Basis war Zakias Brief, ohne den wäre das vermutlich nicht möglich gewesen.Wie kam es dann zum Kontakt zwischen dem Deutschen, der Zakia nach Deutschland einlud? Internet war ja damals noch nicht, Kontaktanzeige in der Zeitung wohl auch nicht...
Kottan schrieb:Den Deutschen, der die Einladung schrieb, hat ein Tunesier vermittelt, der Kontakt zu einem Tunesier im Heimatland hatte. Telefon gabe es ja damals schon und alles Weitere wurde bei Heimaturlauben besprochen.Es wurden im XY-Beitrag ja schon zwei Männer erwähnt, die theoretisch für das Einfädeln in Frage kommen, zum einen der Mann, den sie zuerst besucht hat, dann wurde noch ein Mann erwähnt, der Zakias Päckchen bei ihrer Familie in Tunesien abgegeben hat.
anni13 schrieb:Das war doch aber der erste Herr im Filmfall. Und wenn ich mich recht erinnere, war er selber Tunesier, dazu noch Geschäftsmann - braucht also quasi nicht hoffen, dass er von der Einladung, die er Zakia bereitet hat, einmal selbst profitieren könnte.Mir ging es darum, dass er selbst ggf. vor Jahrzehnten von wem anderes nach Deutschland eingeladen wurde, was ihm ein Leben in Deutschland ermöglicht hat.
HorstHamster schrieb:Der, der einlädt hat erstmal nur die Gebühr bei Ausländeramt zu zahlen und ggf. Versand der Dokumente.Aber haftet der „Einladende“ nicht auch für alle anfallenden Unkosten, die der „Gast“ nicht selbst begleichen kann in DE?
F_O_Y_L schrieb:Aber haftet der „Einladende“ nicht auch für alle anfallenden Unkosten, die der „Gast“ nicht selbst begleichen kann in DE?Vollkommen korrekt, daher wird man es als "Unbeteiligter" nur machen wenn man sicher ist nicht auf hunderttausend € Kosten sitzen zu bleiben, denn man muss auch die finanzielle Leistungsfähigkeit nachweisen. Also wird ein Hartz 4 Empfänger nicht einladen dürfen
Wenn Sie jemanden aus dem Ausland einladen möchten, der für die Einreise ein Visum benötigt, müssen Sie eine Verpflichtungserklärung unterschreiben. Mit einer Verpflichtungserklärung verpflichten Sie sich für die Dauer des Aufenthalts des Besuchers für alle der öffentlichen Hand evtl. entstehenden Kosten aufzukommen.Quelle: https://www.service-bw.de/leistung/-/sbw/Einladung+von+auslaendischen+Staatsangehoerigen-1714-leistung-0#:~:text=Wenn%20Sie%20jemanden%20aus%20dem,entstehenden%20Kosten%20aufzukommen.
Fragender73 schrieb:Vollkommen korrekt, daher wird man es als "Unbeteiligter" nur machen wenn man sicher ist nicht auf hunderttausend € Kosten sitzen zu bleiben, denn man muss auch die finanzielle Leistungsfähigkeit nachweisen. Also wird ein Hartz 4 Empfänger nicht einladen dürfenEben! Und dann ist Zakia bei diesem Mann, der zumindest nach dem Gesetz so ein hohes Risiko auf sich genommen hat, nur einen Tag geblieben, und der hat sich dann gar keine Sorgen gemacht, als sie spurlos verschwand?! Da hätte ja später theoretisch eine dicke Rechnung auf ihn zukommen können. Ich frage mich, warum sie überhaupt bei diesem "Gastgeber" angereist ist, um doch gleich wieder weiterzuziehen. Der Weg war ja wahrscheinlich schon vorgezeichnet. War der "Gastgeber" vielleicht wichtig, um Zakia an irgendwelche Hintermänner weiterzuleiten? Vielleicht aber war alles ganz anders, und sie ist nicht gleich wieder abgereist. Dann aber müssten doch Nachbarn irgend etwas mitbekommen haben.
Misetra schrieb:Dann aber müssten doch Nachbarn irgend etwas mitbekommen haben.Das ist ja nicht zwingend, meine Nachbarn würden es vielleicht im Sommer sehen, wenn man draußen frühstückt etc. im Winter würde ich es ausschließen, da wäre nur kommen und gehen die Option gesehen zu werden.
Misetra schrieb:nur einen Tag geblieben,ich gehe auch davon aus das er ein bezahlter "Strohmann" war, aber das ist reine Mutmaßung. Daher wäre es auch eine Option das sie nie dort war, er es aber einfach sagte um weiteren Nachfragen aus dem Weg zu gehen. 25 Jahre später wird man ihm nichts mehr nachsagen können.
inspektor schrieb:Wo war eigentlich der Vater von ihrem Sohn?Es sind ja reine Mutmaßungen da nichts gesagt wurde, aber nach aller üblichen Vorgehensweise tippe ich mal auf geschieden oder verstorben. In dem Kulturkreis reiste damals wohl üblicherweise keine Ehefrau alleine durch die Weltgeschichte.