Tötungsdelikt Olesya Vasurin

Und dennoch: Die Kinder waren zum Zeitpunkt ihres Verschwindens 5 und 11!! Sich da jahrelang nicht zu melden, ist schon "unmenschlich"

@Rick_Blaine
Bin voll und ganz Deiner Meinung.

Bin im Übrigen selbst ursprünglich aus Russland, deshalb kann ich da nahezu vorurteilsfrei berichten :-)

@Agent36
Du kannst uns vielleicht etwas über die russische Mentalität erzählen. Aber obwohl ich Deutsche bin, bin ich manchem Deutschen auch nicht vorurteilsfrei. Gerade in Fällen, wo Ehefrauen verschwinden, falle ich oft in ein bestimmtes Denkmuster.
Hier in dem Fall jedoch, scheint einiges anders zu sein und ich kann mir ihre Ausreise vorstellen bzw evtl lebte sie auch in Deutschland mit einem anderen Mann zusammen.

@Feelee
Ich bin auch Deutscher, nur eben in Russland geboren! Aber über die russische Mentalität kann ich sicherlich viel sagen. Vieles, was man so landläufig meint zu wissen, stimmt auch! gastfreundlich, trinkfreudig...das wären positive Eigenschaften, die aber nichts direkt mit diesem Fall zu tun haben.

Grundsätzlich sind auch russische Frauen (wie alle anderen) mal "gute" und mal "weniger gute" Mütter. Ich kenne beispielsweise Mütter, die sehr grob mit Kindern und Ehemann umgehen. Ob sie deshalb schlechte Mütter sind, kann ich nicht beurteilen, glaube aber nicht, dass sie in der Lage wären, ihre -kleinen- Kinder jahrelang allein zu lassen. Aber auch solche Mütter und Väter gibt es leider, in allen Nationen.

Auf den Fall bezogen: In der Bild spricht der Ehemann davon, dass seine Frau im Internet einen Mann aus Russland kennen gelernt hat. Ich kann mir sehr gut vorstellen, welche sozialen Medien sie hierzu genutzt haben könnte, gibt eigentlich nur eine Seite, auf der sich die Russlanddeutschen gerne austauschen :-). Dass sie hier einen neuen Mann kennen- und liebengelernt haben könnte, kann ich mir persönlich sehr gut vorstellen. Auch , dass sie eventuell bereit war, für diesen Mann ihre Familie zu verlassen. Aber sich dann jahrelang gar nicht bei ihren Kindern zu melden -und das obwohl der Ehemann seiner eigenen Aussage nach aus Angst die Pässe der Kinder versteckte-, erscheint mir unter den gegebenen Umständen mehr als seltsam.

Schwiegereltern:
Wenn die in Russland lebten und keinen Kontakt zu den Kindern hatten, die Kinder zudem nur Deutsch sprechen, ist das gar nicht so ungewöhnlich, dass sich Oma und Opa nicht melden.

Ich glaube Ausländer hin oder her, wer Kinder bekommen hat und sie soweit aufzieht, bei allen Entbehrungen, die dazu gehören, der lässt sie nicht einfach fallen.

Ich hatte ein paar Seiten vorne nach dem Altersunterschied gefragt, weiss wahrscheinlich niemand, da könnten auch die Abwanderungsgedanken begründet sein. Die Langweile als Hausfrau ebenfalls, vielleicht noch dazu Sprachprobleme, so dass sie sich einfach einsam gefühlt hat.

Richtig, die besagte Seite Odnoklassniki ist der Flirttreff schlechthin.Alleine was ich in meinem Bekanntenkreis erlebt habe ist der Wahnsinn, das gilt für Männer und Frauen.Ich bin seit meiner Kindheit mit russischen Lifestyle verwurzelt.
Es gibt neben der seriösen normalen Partnerschaft zwischen russischen Leuten auch eine gewisse kriminelle Heiratsschwindeleimafia um es mal so auszudrücken und da geht es meistens um sehr viel Geld.Ich habe selbst mit eigenen Augen erlebt was man in Rußland und vor allem in der Ukraine mit Geld alles erreichen kann bzw erkaufen kann, das sprengt jeden Glauben an unsere Wertvorstellungen.

Wenn sie denn jemand kennengelernt hat, was natürlich relativ üblich ist, bleibt dennoch die Frage, warum sie sterben mußte.Viele plausible Gründe gibt es Grunde nicht, außer eine gehörige Portion Eifersucht oder es geht um Geld in irgendeiner Form.
Ich persönlich finde es immer eine Tragödie wenn eine Mutter ihre Kinder verlassen möchte und den Kontakt wohlmöglich abzubrechen nur wegen eines anderen Mannes.Die Emotionen die in so einer Situation entstehen könnten kann man sich nicht mal wirklich ausmalen so schlimm ist das.
Diese Seite in Rußland hat, so habe ich mal gehört solche Ausmaße angenommen, das die Politik schon eingreifen wollte, das sage ich jetzt ohne das es fundiert ist aber vorstellen könnte ich es mir schon.

Kann der angebliche neue Partner nicht (einer) der Täter gewesen sein?

Diesen Aspekt muß man selbstverständlich auch ins Auge fassen.Vielleicht wollte sie dann doch nicht die Familie verlassen und es kam zum Streit mit diesem neuen Mann.

Eine Frage mal in die Runde, was kann man denn anhand eines skelettierten Kopfes überhaupt noch feststellen?
Wurde sie zerstückelt und in verschiedene Gebiete verstreut oder gibt es noch andere Erklärungen dafür, das man vor Ort nur den Kopf fand.

@t34
Man hat das komplette Skelett gefunden, nicht nur den Schädel.

@t34

Es kann festgestellt werden, ob Gewalt am Kopf ausgeübt wurde, ein tödlicher Schlag. Also kein Bruch, dann sieht es ja jeder, aber Dellen im Schädel.
Die Kripo hat sicher schon den Todesgrund raus, aber das ist ja wie die Sache mit der bekleideten oder unbekleideten Leiche, Täterwissen und somit sicher nicht veröffentlicht.

@Tombow
Ich persönlich glaube weniger an eine Täterschaft des neuen Mannes. Zum einen redet ja der Ehemann des Opfers selbst davon, dass der Neue in Russland lebt, so dass anzunehmen ist, dass auch das Opfer dorthin gereist sein würde. Die Leiche wurde aber doch hier in Deutschland gefunden.
Und zum anderen erscheint das alles einfach zu bekannt, insbesondere unter dem Aspekt, dass der Ehemann selbst Angst davor hatte, dass seine Frau die Kinder ohne sein Wissen "verschleppt". Wenn dies so war, kann aber unterstellt werden, dass das Opfer aller Wahrscheinlichkeit nicht ohne die Kinder ausgewandert wäre. Zumindest meine Meinung!

@grizzlyhai
Das denke ich auch. Dennoch wäre aus meiner Sicht der Todeszeitpunkt viel interessanter

@Agent36

Ich glaube nicht, dass das noch nachvollziehbar ist, anhand des Skeletts. Eventuell über dort gefundene Kleidung und deren Verrottung aber ich glaube dafür muss man zu viel über Witterung usw. wissen. Die Frage ist, ob die Kripo das mit in Auftrag gegeben hat.
Vielleicht ist in einem kleinen Ort wie Dülmen dann doch was aufgefallen aber 5 Jahre sind eine verdammt lange Zeit, so wie ich das mitbekommen habe ist wohl nie richtig nach ihr gesucht worden.

@grizzlyhai
Ja, da könntest Du nicht ganz unrecht haben. Ein echt trauriger Fall, bei dem aus meiner Sicht leider viel auf das bekannte Tatmotiv deutet. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt.

@all

Teils sehr gute Aspekte werden hier geliefert! Gute Diskussion aus meiner Sicht!

Ich denke, man kann noch sehr viel anhand des Skelettes sicherstellen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurde nur versucht, die Identität festzustellen, was anscheinend nicht gerade einfach war.

Eine meiner Fragen: Warum wurde kein Abgleich mit der DNA-Datenbank von Vermissten gemacht bzw. warum war dies nicht zielführend? Wurde wirklich keine DNA des Opfers eingespeichert, weil es kein typischer Vermisstenfall war? Erst das Gebiss der Toten brachte den entscheidenden Treffer...

Es gibt noch viele Wege die Liegezeit und die Todesursache festzustellen. Eine Obduktion brachte zwar keine Erkenntnisse, aber es gibt noch viel präzisere Gutachten.

Beispielsweise mit einer Isotopenuntersuchung kann man heutzutage relativ gut ablesen, wo Olesya V. sich vor ihrem Tod aufgehalten hat. Klar, Tage kann man sicherlich nicht erkennen, aber Wochen wären schon feststellbar (Großer Unterschied der Isotope aufgrund der Entfernung zwischen Deutschland und Russland).

Siehe Tanja Gräff: Es ist immer eine Frage der Kosten und des medialen Interesse... Tanja lag wesentlich länger unbemerkt an einem Abhang (war auch Witterung ausgesetzt) und dennoch konnte die Todesursache und Liegezeit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit festgestellt werden.

Da Hagen, also der Fundort, ziemlich nah bei Dülmen liegt, gehe ich nicht davon aus, dass Olesya V. Deutschland verlassen hat und wieder zurückkehrte. Vieles wäre sehr interessant... Die Kleidung würde auch Aufschluss geben, denn wenn sie dasselbe anhat(te), was sie beim Verabschieden oder dem letzten Lebenszeichen anhatte, wär dies ja ein Indiz...
Des weiteren müsste ihr Rechner ja noch vorhanden sein. Das LKA ist durchaus instande, verlorene Daten (und sie müssen ja noch nichtmal verloren sein) wiederzuerlangen. Wenn ihr Rechner natürlich schon verschwunden wäre, wäre dies ein weiteres Indiz gegen den Ehemann.

Generell müsste ihr Profil ja noch zu finden sein und dann könnte man Rückschlüsse ziehen, mit wem sie gechattet hat. Ich denke, es wurden auch Bilder ausgetauscht, also wäre gutes Material vorhanden.

@EDGARallanPOE

Danke für den Hinweis, ich muss zugeben, davon nichts gewusst zu haben. Umso dankbarer bin ich, dass du mich aufgeklärt hast. :)

Bin mir nicht mehr ganz sicher, glaube aber gelesen zu haben, dass Olesya Vasurin 5.000 Euro bei sich getragen haben soll, als sie womöglich ihren Mann verließ. Das wäre evtl. auch ein Motiv für einen Raubmord, bei dem weder der Mann noch der neue Freund involviert sein müssten.

Das mit den € 5.000,00 hat ausschließlich der Ehemann in den Raum geworfen. Ob er hierfür auch Beweise vorgelegt hat, ist zumindest mir nicht bekannt. Dennoch sicherlich ein mögliches Motiv, das man nicht ausblenden sollte.

Sie wurde damals von den Eltern in Russland und auch hier in Deutschland gesucht

@Gartenbauer
Ich sehe das ähnlich wie Du. Die Diskussionen hier sind vorbildlich :-) Bin sehr gespannt, was wir zu den aufgeworfenen Fragen noch erfahren werden.

Ich kann nur nicht so recht verstehen, weshalb seinerzeit nicht zumindest öffentlich nach Frau V. gesucht wurde. Ganz egal, was der Ehemann erzählt hat, handelte es sich doch hier offensichtlich um zumindest schwierige Familienverhältnisse. Ganz abgesehen davon, dass es in der heutigen Zeit nahezu problemlos möglich ist, einen Aufenthaltsort im Ausland nachzuprüfen. Ich meine: Eine Frau verlässt quasi über Nacht ihre minderjährigen Kinder, hat Differenzen mit dem Ehemann und meldet sich nicht! Das würde mir für eine öffentliche Suche mehr als nur ausreichen.

@natti
Kennst Du die Familie oder Angehörige persönlich?